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1. Lehrbuch der Geographie - S. 222

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 222 — laufe des Atlasgebietes sind entweder wegen ihrer Wasserfälle oder wegen ihrer Seichtheit und Wasserarmut zur Schiffahrt ungeeignet; der bedeutendste ist der in den atlantischen Ocean mündende Wadi Draa (von der Länge der Elbe) am Südfuße des hohen Atlas. Die zum Mittelmeer fließenden Ge- wäffer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. tellus, fruchtbare Erde) be- zeichneten Küftensanm. Erwerbsquellen. § 183. Der außerordentlich fruchtbare Boden trägt trotz großer Ver- nachläfsignng reiche Getreidefelder, Hülsenfrüchte, Ölbäume, Datteln, Mandeln, Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern betrieben (ausgezeichnete Pferde, Kamele, feinwollige Fettschwanz- schase, Ziegen); Straußen-, Bienen- und Seidenraupenzucht find im Aufschwünge begriffen. Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle, auch Waschgold, Quecksilber, ferner reichlich Kupfer, außerdem Salz, Salpeter, Schwefel, Edelsteine. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren (Korduan, Saffian), knustreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopfbedeckungen oder Fez). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Esparto, Straußenfedern, Dattelu und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonialwaren, Steinkohlen. Stcrcrten, Wervobner und Städte. § 184. Politisch umfaßt die Landschaft einen unabhängigen Staat (Marokko) und französische und spanische Besitzungen. a) Das im Gebiet des hohen Atlas gelegene absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert, dessen Autorität über die Beduiuen- und Berberstämme am Rande der Wüste jedoch nur gering ist. b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Das von einem Generalgouverneur verwaltete Algerien wird von Frankreich nicht als Kolonie, sondern als ein Teil des Mutterlandes betrachtet und ist als solcher in den französischen Kammern durch Senatoren und Deputierte vertreten. — Tunis ist französischer Schutzstaat, und wird von einem Bey („Besitzer des Königreichs Tunis") regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist, in Wirklichkeit aber ganz unter der Leitung des französischen Residenten steht. Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sogenannten Presidios, einige feste Plätze (s. § 90, Anm.). Die Bewohner der Atlasländer sind Hamiten (Berber und Kabylen), Semiten (Araber und Juden), Mischlinge aus beideu Stämmen (Mauren, verkommene Araber und arabisierte Berber), Neger und Europäer. Der

2. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 180 - Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe- darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern, Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien), Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum- Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen. Stcccrten, Meroohner und Städte. § 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein- fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme, das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben. Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte- bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer (Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland) ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert. Randstädte des syrischen Tafellandes: 56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf, Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum- wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber. 57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs- bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein- Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients"; *) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen. **) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 182

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 182 — geben hat, und östlich von Hodeida Sana, die Kaffeebau treibende Hauptstadt und schönste Stadt Jemens. 63. Aden, das „Gibraltar des Orients", feit 1839 im Besitz Englands, mit starken Festungswerken und riesigen Zisternen; Kohlenstation für die Judienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der gegenüberliegenden afri- kanifchen Küsten. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. 64. Maskat, Hauptstadt des Sultanats Oman und „Schlüssel" des persischen Golfs mit trefflichem Hafen. Sitz des Sultans und eines englischen Residenten. Bedeutender Handelsverkehr mit Persien und Indien, Ausfuhr von Datteln, Salz und Perlen. Xii. Äie Halbinsel Vorderindien. Wodenform und Heiväsfer. § 140. Die Oberfläche der Halbinsel enthält eine Tiefebene im N. (die hindostanische Tiefebene) und ein altes Tafelland im 8. (das vorderindische Tafelland, welches durch die Tiefebene von Centralasien getrennt ist). 1. Die hindostanische Tiefebene, das weite, aus Diluvium und Alluvium (Gletfcherablageruugeu und Schwemmland) gebildete Bindeglied zwischen Central- asten und dem südlichen Tafellande, wird im W. vom Indus (zum arabischen Meer), in der Mitte vom Ganges und im 0. vom Brahmaputra (beide zum bengalischen Meere) durchschnitten. Diese dem Himalaya entstammenden Riesenströme befruchten das Tiefland durch jährliche Überschwemmungen, die durch Kanalisation geregelt und zu künstlicher Bewässerung ausgenutzt werden. Ihre Mündungen bilden umfangreiche Deltas. Das Delta des Indus ist reich an Untiefen; diese werdeu durch die Flutwelle, welche noch 1000 km landein- wärts bemerkbar ist und Sand und Schlamm herbeiführt, fortwährend ver- ändert. Die vereinigten Mündungsarme des Ganges und Brahmaputra bilden das Delta der Sänderbans (Suuderbuud, d. h. Mondwald), ein Gebiet von der Größe Bayerns, das von flachen, mit Bambus und Röhricht (Dschungeln) bewachsenen Inseln und zahllosen Wasserarmen erfüllt ist und die Brutstädte des Fiebers fowie den Lieblingsaufenthalt der Tiger bildet. — Hiudostau (d. h. Hinduland) gliedert sich in die Ebene des Indus im W. und die Ebene des Ganges u. Brahmaputra (das eigeutl. Hindostan) im 0. a) Die Indus-Ebene bildet im N. ein von fünf großen Neben- und Zu- flüffeu des Indus durchzogenes Hügelland, das Pandschab (— Fünfstromland), welches vom Indus im W. und vom Satledfch im 0. begrenzt wird. Während

4. Lehrbuch der Geographie - S. 208

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 208 — Königreichs Bayern); er ist das Quellbecken des Nil, des afrikanischen Stromriesen, der an Länge nur hinter einem Strome der Erde zurücksteht. Als Sommerset- oder Victoria-Nil verläßt der Fluß den Ukerewe und betritt nach Bildung der 36 m hohen Mnrchisonsälle die Nordecke des Albert- Sees, den er alsbald unter dem Namen Bahr el-Dschebel wieder verläßt, um in den flachen Sudan einzutreten. Unter dem Äquator und nördlich von ihm trägt das Seenplateau zwei bedeutende Bergländer, deren Gipfel bis zu 5000—6000 m aufsteigen: das vulkanische Bergland des Kilima-Ndschz.ro und der Kenia (6000 und 5600 in) und das Alpenland von Abessinien, die „afrikanische Schweiz". In der Einschnürung, welche diese beiden Bergländer trennt, liegt tief einge- senkt in wüstenhafter, ehemals vulkanischer Gegend der Rndolf-See. Die Flüsse des an Hochebenen und Bergriesen reichen abessinischen Alpenlandes brausen in tief eingeschnittenen Thälern dahin. Der aus dem Taua-See hervorgehende blaue Fluß (Bahr el-Asrak) und der Takasse führen ihre Gewässer dem Nile zu. Östlich von den großen Seen und den Bergländern breiten sich zwei terrassenförmig zum Meere absteigende Hochflächen aus: im 8. das steppen- reiche, mit Berg- und Hügelketten besetzte Hochland von Dentsch-Ostafrika und im N. die wenig bekannten Galla- und Som^lländer, das „Osthorn Afrikas". Die Flüsse dieser Gebiete sind zum Teil von beträchtlicher Länge und stürzen in Katarakten über die Terrassen des Hochlandes zu den Küsten- ebenen hinab. Bis zu deu Fällen sind sie je nach der Breite des Küsten- streifens auf längere oder kürzere Strecken schiffbar, wenn nicht Mündnngs- barren oder Untiefen die Schiffahrt hindern. Die bedeutendsten sind Rovnma und Rufiyi im 8., Taua und Dschnba im N. (s. Dentsch-Ostafrika, § 253). (Srtr> erbsq netten. § 168. Der zum größten Teile aus Savanne, Steppe, Felsland oder gar Wüste (Osthorn) bestehende Boden des Seenhochlandes gestattet nur stellen- weise ergiebigen Bodenanbau, der auf den Gebirgshöhen Weizen, Gerste und Mais, in den Ebenen Reis, Mais, Hirse, Bohnen, Melonen, Pisang produziert. Der beginnende Plantagen bau erstreckt sich aus Baumwolle. Tabak, Kaffee, Znckerrohr, Gewürznelken. Viehzncht (Rinder, Esel, Kamele) und Jagd (auf Elefauteu, Flußpferde, Löwen) liefern reiche Erträge an Fleisch, Häuten und Fellen. Zur Ausfuhr gelangen Elfenbein und Fluß- pferdzähne, Kokospalmenprodukte (Nüsse, Öl und Kopra), Tropenwaldprodukte (Kopal, Kautschuk, Bauholz), Sesamsaat, Reis, doch uur iu geringen Mengen. Einfuhrartikel sind vor allem Baumwollstoffe und Nahrungsmittel. An dem Handel sind außer Arabern (Elfenbein-, früher auch Sklavenhändler)

5. Lehrbuch der Geographie - S. 220

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 220 — Zur Ausfuhr gelangen Getreide, Datteln und Hülsenfrüchte, Baumwolle, Oliven, Natron, Halsagras*), Straußenfedern, zur Einfuhr europäische Judustrieartikel. Staaten, Wewohner itrtb Städte. § 181. Politisch gliedert sich die Wüstentafel in Gebiete der unabhängigen Wüstenstämme, türkische Tribut- und Vasallenstaaten (Tripolis und Ägypten) und französische und spanische Besitzungen. a) Die freien Stämme der westlichen Wüste, entweder hamitische Tuareg oder semitische Araber, stehen unter unabhängigen Häuptlingen und leben vornehmlich von der in unaufhörlichen Fehden und Raubkriegen er- worbenen Beute. — Die freien Stämme der östlichen Wüste, die Tebu oder Teda, wohnen in weitem Umkreise um ihr Stammlaud Tibesti oder Tu. b) Das Vilajet Tripolis uebst Barka, von einem türkischen Pascha regiert, liegt an der Einbuchtung der beiden Syrien. Die fruchtbare Oasen- landschaft Fessau ist von Tripolis abhängig. — Ägypten ist ein unter englischem Einflüsse stehender türkischer Vasallenstaat, dessen Herrscher den Titel Khedive führt. Dieser ehemals bis zum Vietoria-See reichende Staat umfaßt jetzt nur noch die Bezirke Unter- und Oberägypteu, deu Nordrand von Nnbien, eine Anzahl Oasen der libyschen Wüste und die Sinaihalbinsel. Frankreich besitzt den Küstenstrich nördlich von Senegambien bis zum Kap Blauco, den auf die Wüstentafel reichenden südlichen Teil Algeriens und beansprucht die zwischen diesen Gebieten und dem Tsad-See ausgebreitete westliche Sahara. Spanien besitzt den vom Kap Blanco bis nach Marokko (Grenzfluß Wadi Draa) reichenden Küstenstrich. Die Bewohner der nordasrikanischen Wüstentafel sind teils Hamiten (Berber, Kabylen, Tuareg, Teda, Nubier, Kopten und Fellachen [Städter und Bauern in Ägypten]), teils Semiten (Araber oder Beduinen), zwischen denen sich Neger, Türken, Juden und Europäer augesiedelt haben. Die Herr- schende Religion ist der Islam; die Kopten, die Nachkommen der alten Ägypter, bekennen sich zu einem altertümlichen Christentum, ähnlich dem der Abessinier. Oasenftädte der Sahara: 27. Agades, Hauptstadt der Oase Air oder Asbeu, die von Tuareg und Negern bewohnt wird, Mittelpunkt einer Anzahl Karawanenstraßen, mit Salz- Handel und Lederindustrie. *) Das Esparto- oder Halfagras, in den Steppen Südeuropas und an der ganzen afrikanischen Mittelmeerküste wild wachsend, wurde früher zu Stricken und Tauwerk verwandt und wird jetzt in immer wachsendem Maße zu Flechtwerk und zur Papierfabrikation benutzt.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 317

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 317 — Iii. In den übrigen vier Erdteilen beschäftigt sich der Bodenbau zum großen Teile mit anderen Gewüchsen, die nicht selten auch eine andere Be- Handlung (Hackban, Plantagenwirtschaft) verlangen als in Europa. Von den vier Hauptgetreidearten unseres Erdteils werden außerhalb desselben nur Weizen und Hafer in hervorragendem Maße angebaut, ersterer vorwiegend in der Union und iu Britisch-Jndien, letzterer in der Union und iu Canada. Dazu tritt das Hauptgetreide Nordamerikas, der Mais, von dem die Union allein viermal soviel produziert wie alle übrigen Staaten der Erde. Von allen Getreidearten wird am meisten Hafer angebaut (Union, Rußland, Deutschland, Frankreich), ihm zunächst Mais (Union, Österreich-Ungarn, Italien) und fast in gleicher Menge Weizen (Union, Frankreich, Britisch-Jndien, Ruß- land, Österreich-Ungarn). Die Hauptgetreideländer der Erde sind die beiden Staaten mit den größten Viehbeständen, die Union und Rußland, ihnen zunächst Österreich-Ungarn, das deutsche Reich, Frankreich, England und Britisch-Jndien. — In Ost- und Südostasien ist der Reis die wich- tigste Getreideart; er wird vorwiegend in Hinterindien, China, Japan und Korea, Vorderindien, auf Java und andern Inseln des ostindischen Archipels gebaut und liefert wahrscheinlich mehr Menschen Nahrung als irgend eine andere Getreidepflanze. Nenne Gegenden Afrikas und Amerikas, in denen Reisbau stattfindet! — Die Kartoffel hat für keinen an- deren Erdteil dieselbe Bedeutung erlangt wie für Europa, nicht ein- mal in der Heimat des erst seit 300 Jahren bei nns heimischen Knollen- gewächses: die meisten Kartoffeln außerhalb Europas baut die Union, die je- doch unter den Kartoffelläuderu erst an fünfter Stelle (hinter Deutschland, Rußland, Österreich-Ungarn und Frankreich) steht. — Die Stelle der Zucker- rübe vertritt außerhalb Europas das weit früher angebaute Zuckerrohr, das hauptsächlich auf Euba und Britifch-Westindien, Java und den Philip- pinen, in der Union und Brasilien, aus den Fidschi- und Hawai-Jnseln, den südostafrikanischen Inseln, in Vorder- und Hinterindien gepflanzt wird. Der Kakaostrauch, dessen Samen als Nahrungsmittel eine wachsende Bedeutung gewinnen, wird in seiner ursprünglichen Heimat, dem tropischen Südamerika (Ecuador, Eolombia, Venezuela, Guayana, Nordbrasilien), in einigen Teilen Mittelamerikas, in Westindien und hier und da in den tropischen Strichen Asiens und Afrikas kultiviert. — Die drei wichtigsten Genußmittel, Kaffee, Thee und Tabak, haben ihre Heimat und die Hanpteentra ihres Anbaus in den Tropen. Der Kaffee gedeiht in mehreren Gebieten Südasiens (Arabien [Mochcikassee], Vorderindien, Niederländisch-Ostindien, Philippinen), in seiner Kultur der Dattelpalme (Küsten Spaniens, der Provence, Italiens), der Pflaume (Bosnien, Serbien), des Olivenbaumes (Italien, Türkei, Griechenland, Südfrankreich), der Rose (Bulgarien, Türkei) und des Safrans (Spanien).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 225

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 225 — den Portugiesen die von Negern und Mischlingen bewohnten kap- verdischen Inseln und die beiden Guineainseln S5o Thomö und Prinzeninsel. Hafen- und Residenzstädte der Inseln des indischen Oceans: 37. Sansibar, Residenz des Sultans und Hauptstapelplatz des Handels an der Ostküste Afrikas, Ausrüstungsort für die ostafrikanischen Handels- karawanen, belebt von einem bunten, vielsprachigen Völkergewimmel. 38. Antananarivo auf Madagaskar, Hauptstadt und Residenz der Königin. 39. Tamatkve, natürliche Eingangspforte Madagaskars an der Ostküste, Haupthandelshafen mit bedeutender Ausfuhr von Rindern und Häuten, Kautschuk, Wachs, Kaffee, Raphiasasern*) und Einfuhr englischer, indischer und amerikanischer Gewebe, Flinten, Töpferwaren, Salz. 40. Port Louis auf Mauritius, Haupthaudelsplatz der Maskarenen mit bedeutender Zuckerausfuhr. Haupthafen der Inseln des atlantischen Oceans: 41. Fnnchal (füntschal) auf Madeira in herrlicher Lage, Gesuudheits- statiou für Lungenkranke, Zwifchenstation zahlreicher europäischer Dampferlinien. Äuf'gaö en. H 1<Ss, I. Merke: Afrika, der drittgrößte Erdteil, steht auch nach Einwohnerzahl und Durchschnittsbevölkerung unter den Erdteilen an dritter Stelle; es besitzt drei Riesen- ströme, die drittgrößte Insel, den drittgrößten See und die dritttiefste Depression der Erde, — Gieb Namen und Lage dieser geographischen Objekte an! Ii. Vergleiche Nil und Niger: a) nach ihrer Entdeckungsgeschichte (Mündungen zuerst, Quellen zuletzt bekannt), b) nach ihrer Lage (Hauptstromsysteme des 0. und W. Nordafrikas), c) nach ihrem Ursprung (mehrere Quellflüsse), (1) nach der Beschaffenheit ihres Laufes (verschiedene Benennung für Ober-, Mittel- und Unterlauf, Teilung und Jnselbildung, Katarakte, Überschwemmungen, gleich große Deltas), e) nach ihrem Wert für die afrikanische Kultur (Uferreiche: Äquatoria, Ägypten - Fulbestaaten, Joruba; Handelscentra: Omdnrman, Kairo, Alexandria — Timbnktu)! Iii. Ordne die afrikanischen Besitzungen der europäischen Mächte: England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Türkei und deutsches Reich, und zwar a) den Kolonialbesitz, b) die Schutzstaaten! *) Raphia ist die von Weinbauern zum Binden sehr gesuchte Faser einer Palmenart. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 15

8. Lehrbuch der Geographie - S. 150

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 150 — Klima, Naturprodukte und Bewohner. 1. Das asiatische Festland besitzt zum größten Teile ein ansge- prägtes Kontinentalklima mit langen und harten Wintern, kurzeu, ziemlich heißen Sommern und wenig Niederschlägen. Am regenärmsten sind die Steppen und Wüsten des Centralgebiets (Kirgisensteppe, Tibet, Wüste Gobi), in denen zur Winterzeit eisige Schneestürme wüten. Südasien und Südost- asien zeichnen sich durch ewige Sommer und eiue große Hitze aus, die dem Europäer jede körperliche Anstrengung verbietet; hier fällt besonders zur Sommer- und Herbstzeit reichlicher Regen, der von den wechselnden Monsunen oder Jahreszeitenwinden herbeigeführt wird. Ein Gegenstück der Schneestürme in den Wüsten bilden die verheerenden Dreh- oder Wirbelstürme der indischen und chinesisch-japanischen Gewässer (Cyklone und Taifune). 2. An Mineralien besitzt Asien vor allem Reichtum an Edelmetallen, Edelsteinen, Steinkohlen, Eisen und Zinn. — Die Pflanzenwelt des nörd- lichen Asien steht derjenigen Europas nahe. Auf die arktischen Tundren am nördlichen Eismeer folgt zunächst Wald- und Kulturland der gemäßigten Zone, dem sich weiter südlich ans der Gebirgsumrauduug Ceutralasieus Hochgebirgs- Wälder und Alpenflora, auf den Ebenen Grasland und Steppen anschließen. Reiches Kulturland und tropische Urwälder birgt die Tropenzone des Erdteils. China und Japan, reich an wertvollen Laub- und Nadelhölzern, sind die Heimat der Theeknltur und des Seidenbaues (Maulbeerbaum), der Oraugeu, des Rhabarbers, des Kampferlorbeers und zahlreicher bei uus eingeführter Zierpflanzen (Kamelien, Azalien, Hortensien). Südostasieu ist die Wiege der Reiskultur, die mehr Menschen Lebensunterhalt gewährt als der Anbau irgend eines anderen Gewächses. Das Tropengebiet zeichnet sich durch Palmen (Kokos-, Sago- und Betelpalme), Calamus oder Rotang (spanisches Rohr!), Bambusarteu, Kautschuk und Schellack liefernde Feigenbäume, wertvolle Nutz- Hölzer (Tik-, Ebenholz- und Sandelholzbäume), Bananen, Zuckerrohr und Gewürz- pflanzen aus. West- oder Vorderasien ist die Heimat der Knopperneiche und der Libanoneeder. — Auch die Tierwelt Nordasiens hat mit der nord- europäischen große Ähnlichkeit. Eentralasien ist sehr arm an Tierarten. Hier ist die Heimat des wilden Pferdes, des Wildesels und des zweihöckerigen Kamels. An Huftieren sind der Aakochs, Antilopen, Hirsche und Gazellen vorhanden. Auch der Bär und der von 8. eindringende Tiger sind nicht selten. Reich ist die Fauna des tropischen Asien. Hier ist das Hauptgebiet des Tigers (Königs- und Juseltiger), während der mähnenlose Löwe nur im Nw. Vorderindiens auftritt. Ferner sind hier der Leopard, der asiatische Elefant, Nashorn und Tapir, mehrere Büffel- und Rinderarten (Zebu), zahl- reiche Hirsche, Antilopen und Wildschweine zu Hause. Affen (Menschenaffen,

9. Lehrbuch der Geographie - S. 242

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 242 — Wärme durch die Höhenlage gemildert, ist aber in der westlichen Küsten- regiou vom Äquator bis zum südlichen Wendekreise wiederum so bedeutend, daß sie Steppen- und Wüstenklima erzengt (peruanische Küstensteppe und Wüste Atacama). 2. Mit Mineralien ist Südamerika reich ausgestattet; Edelmetalle, Edel- steine, Kupfer- und Eisenerze und andere nutzbare Metalle, Steinkohlen, ferner Salz, Salpeter, Natron, Asphalt und Petroleum sind an vielen Orten des Festlandes vorhanden, werden aber erst wenig ausgebeutet. — Die Flora ver- teilt sich auf Urwälder und auf Steppengebiete. Erstere nehmen einen großen Teil der Anden, das Tiefland des Amazonas und die beiden Tafelländer nörd- lich und südlich von ihm ein; sie gliedern sich in die immergrünen Selvas, in denen riesige Mimosen-, Lorbeer- und Feigenbaumarten mit Palmen, Farn- bäumen und Lianen vereinigt sind, in die lichteren, niedrigeren, nur zur Regenzeit belaubten Caatingas und Campos, deren Boden Grasfluren und blumenreiches Unterholz aufweist, und in die tropischen Urwälder der Anden, deren untere Regionen Palmen und Farne, deren obere Teile riesige knorrige Laubbäume enthalten. Die südlichen Anden tragen Nadelholzwaldungen. Die Steppengebiete sind entweder mit lichtem Bäumwuchs, besonders Palmen, be- standene Savannen oder baumarme Grassteppen (Llanos, spr. ljänos, im N. und Pampas im 8.). — Südamerika ist reich an wichtigen Nutzpflanzen, die zum Teil auch in andere Kontinente verpflanzt sind: Kakao, Vanille, Tabak, Bohnen, Tomaten, Jams, spanischer Pfeffer, Kartoffel. Chinarindenbänme, Parannßbänme (Bertliolletia), Kautschuk-, Kopal- und Balsambäume, wert- volle Nutzhölzer, Farbhölzer, Gewürz- und Arzneipflanzen sind größtenteils im Waldgebiete heimisch. — Die Tierwelt des Erdteils gliedert sich in zwei große Regionen, die brasilianische und die chilenische. In ersterer, welche den ganzen N. und 0. umfaßt, leben die großen Raubtiere (Puma und Jaguar), mehrere Dickhäuter (Tapire, Pekaris), zahlreiche Affeu (Brüll-, Satans- und Springaffen), blutsaugeude Fledermäuse (Vampyre), Faultiere, Stinktiere, Opossums, Ameisenfresser und Nagetiere (Agnti, Meerschweinchen, Wasser- schwein), prächtige Vogelarten (Papageien, Kolibris, Tukane), Giftschlangen (Klapperschlange, Korallenotter), Krokodile und merkwürdige Fische (Zitteraal), unzählige prächtige Käfer und Schmetterlinge, Vogelspinnen und Termiten. Die chilenische Region, die ganze Südspitze nebst den mittleren Anden um- fassend, ist die Heimat mehrerer großer Huftiere (Lama, das „amerikanische Kamel", Alpaka, Gnanaco und Vicnüa, spr. wiknnja), der Gürteltiere, des Kondors und des amerikanischen Straußes (s. Abb. 49). An den Küsten des Kontinents treten Delphine und Lamantins, Robben und Schildkröten auf. 3. Die Bewohuer Südamerikas gliedern sich in Eingeborene, Ein- gewanderte und Mischlinge. Die Eingeborenen standen zur Zeit der Eut-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 211

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 211 — und Lualaba (s. § 167) fließt der Kongo als breite, fahrbare Straße bis zum Äquator, wo er die sieben Stanley-Fälle bildet. Von hier bis zum Stauley-Pool (seenartige Erweiterung fast unter 5° südl. Br.) strömt er als 1500 km lange, oft reich verzweigte schiffbare Wasserstraße, in welche von rechts der Ubangi, von links der Kassai (Sanknru-Lubilasch) münden. In dem 300 km langen Durchbruchsthale*), welches der Kongo durch das westliche Randgebirge der Mulde gesägt hat, befinden sich die pfeilschnell da- hinschießenden Jellala-Stromschuellen; bis zu ihueu, 200 km von der Mündung des Stromes, können Seeschiffe fahren. Die grauen Wassermassen des Kongo sind im Ocean bis auf 600 km Entfernung von der Küste bemerkbar. Gnverbsquell'en. § 171. Der Ackerbau, meist von Frauen betriebener sog. Hackbau, bei dem statt des Pfluges die Hacke gebraucht wird, erstreckt sich auf Hirse, Mais, Erdnüsse, Bataten, Bohnen, Ananas, Melonen und Kürbisse, Pisangs, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak und Hanf (letzterer auch zum Raucheu). Das Kongobecken ist nebst den Guiueaküsteu die Heimat und das Hanptverbreitungs- gebiet der Ölpalme, deren Öl den Negern die Butter ersetzt, und deren Saft als Palmwein neben dem Hirsebier das Hauptgetränk bildet. In Plantagen werden unter europäischer Leituug Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Vanille gebaut. Die Viehzucht wird durch das Auftreten der Tsetsefliege, deren Stich den Herden sehr verderblich ist, beeinträchtigt. Die Ausfuhr be- steht in Palmfrüchten und -Öl, Gummi und Kautschuk, Farbhölzern, Erdnüssen, Elfenbein, die Einfuhr in Textilwaren, Waffen und Pulver, Spirituosen, Tabak und Schmucksache. — Dem Verkehr dienen die Wasserstraßen des Kongo und seiner größeren Nebenflüsse; das Durchbruchsthal des Kongo wird durch eine 420 km lange, von den Jellalafällen bis zum Stauley-Pool (Matadi bis Leopoldville) reichende Bahnlinie umgangen, die zur Hälfte fertig ist. Staaten, Wervohner «rtö Stcidte. § 172, Politisch zerfüllt das Kongobecken in belgische, portugiesische und französische Besitzungen. *) Hier ist er „nicht mehr das herrliche Gewässer, dessen mystische Schönheit und edle Erhabenheit, dessen ruhiges, auf einer Bahn von 1500 km ununterbrochenes Fluten uns trotz der wilden Scenen, die Natur und Menschen an seinen Ufern bieten, immer bezaubert hat; er ist im Gegenteil zu einem wütenden Flusse, einem riesigen Wildbach geworden, der in einem abschüssigen Bette rauschend hinabstürzt. Risse, hervorspringende Bergwälle, Reihen von ungeheuren Steinmauern versperren ihm den Weg, so daß er sich in vielgekrümmtem Lause bald durch tiefe Schlünde winden mna, bald wieder über gewaltige Terrassen in einer langen Reihe hoher oder niedriger Wasserfälle und Stromschnellen hinabstürmt." (Stanley.) 14*
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