Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Passau
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
28
Heimatkunde von Passau.
der durch einen hohen Damm von der Donau getrennt ist und in dem die Schiffe
überwintern.
Aber nicht nur Schiffs- sondern auch Floßverkehr ist auf der Donau.
Selbstverständlich gehen die Flöße nur talabwärts und zwar sind im Jahre 1911
angekommen 2 Flöße mit 50 Tonnen Stämme,
abgegangen 8 „ „ 197,5 „
durchgegangen 7 „ „ 1057
Die Bedeutung des Inns für die Schiffahrt ist nicht groß. Dazu ist sein Ge-
fälle zu stark und vor allem sein Wasserstand zu sehr wechselnd. Als echtes Gebirgs
wasser verlegt er häufig sein Bett. Nach jedem Hochwasser tauchen Sandbänke
und Untiefen auf, wo vorher fahrbares Wasser war, und umgekehrt. Es verkehren
daher auf dem Inn nur Flöße und sog. „Plätten", breite, niedere Schiffe
mit geringem Tiefgang. Im Jahre 1912 kamen an der I n n l ä n d e 54 Schiffe
und 22 Flöße an, von denen 21 weiter flußabwärts nach Linz, Wien und Budapest
gingen. Auf denselben wurde vor allem Holz verfrachtet, außerdem 3600 kg Fische,
85 000 kg Obst und 488 200 kg Töpferwaren.
Paffan ist eine G r e n z st a d t. Dieser Umstand hat Passau zu einem bedeuten-
den U m s ch l a g e p l a tz gemacht und begünstigt auch den Personenverkehr. Ander-
seits aber ist die Lage der Stadt an der Grenze der Entwicklung des Handels und der
Industrie nicht günstig gewesen; denn die Zollschranken gegen Österreich sperren
das reiche Hinterland des österreichischen Jnnviertels von dem Handelsverkehr mit
Passau ab und Passau ist uur auf das Landwirtschaft treibende Niederbayern ange-
wiesen. Wenn daher P a s s a u den schweren Konkurrenzkampf
m i t Erfolg b e st e h e n will, so bedars dies der besonderen
Rührigkeit seiner B e w o h n e r.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Donau Linz Wien Budapest Niederbayern
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
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Nordasrika.
11
schern, obwohl deren Machtbereich meist klein ist. Es gibt Stämme von einigen Hundert
bis 10 000 Seelen und mehr. Diese politische Zersplitterung gründet sich auch auf die Selbst-
Überschätzung der einzelnen Staaten, auf den Mangel jeden Vergleichsmaßstabes. Die
Staatsform — wenn man von einer solchen sprechen kann — ist als e i n G e m i s ch
von patriarchalischer und feudaler Regierung zu bezeichnen. Die
Herrscher sind bei der Entscheidung wichtiger Fragen an die Häuptlinge gebunden. Frei-
lich haben die Erforscher Afrikas auch von bluttriefenden Tyrannen erzählt, öfter aber von
wohlwollenden und einsichtigen Herrschern. Höchst wahrscheinlich stammt die Bevölkerung
Afrikas aus Asien. Dafür sprechen ihre Körpermerkmale, ihr Kulturbesitz an gewissen
Gerätschaften, manche Formen von Speer, Pfeil und Bogen, von Holzschnitzerei und
Töpferei, die allgemein verbreitete Kunst der Eisenbereitung, auch Sagen und religiöse
™ " en. (Nach Friedrich Ratzel.)
>eutsche Kolonie Togo. Die an der Küste von Oberguinea gelegene
stoumie ^ogo ist etwas größer als Bayern (87 000 qkm) und hat 1 Mill. Einw.,
was eine Dichte von »11 E. auf 1 qkm ausmacht. Togo Miiekwnste^ aber^______
am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrikas
Wenig günstig erscheint die Verkehrslage Togos. &T wird von englischem und
französischem Kolonialgebiet umklammert und hat eine Küstenlänge von nur 50 km;
dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) ge-
fahrvoll. Durch die Eisenbahnlinien Lome — Palime und Lome — Atak-
p et Ttt e wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Die er-
strebte Anlehnung Togos an den Niger wurde nicht erreicht.
Das^Klima^ist tröpisch und Tropenkrankheiten sind auch allgemein verbreitet.-^,
In bltttwohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebeite^ ~
gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Olpalme, wie denn auch'' ?■*-"*
Palmöl1) und Palmkerne Me^Häüptausfuhrartikel der Kolonie bilden.
Außerdem werden gebaut: Maniok, ^ams und Erdnuß, neuestens und zwar mit
recht gutem Erfolg, aucki—k a u m wolle, deren Anbau in Togo überhaupt
schon Volkskultur geworden ifh~ ~
.Das gebirgige Hinterland, von Sw. nach No. ziehend und nach
Höhe und Aussehen dem Thüringer Wald gleichend, ist wasserreich und mit dichtem
Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das^
Kau t [ch u f2) gibt, dann diekolanuß^) und edle"holzarten, besonders Eben-
holz' und' Palisanderholz? ' "
^Das..B i n n e u p l a t e a u hat zumeist Steppencharakter. Auch die auf-
tretenden Bäume find reine Steppenbäume: Akazien, Tamarinden, Affenbrot-
bäume.
Die bedeutendsten Flüsse sind V o l t a und M o n o. Die Volta, der arößte
Fluß, ist teilweise Grenzfluß gegen W. uno munöet auf englischem Boden; der Mono
scheidet in seinem unteren Laufe Togo von dem französischen Dahome.
^) Palmöl wird von der Olpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet
besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. Auch die Kerne der Olpalmfrucht liefern Ol.
an 2)&et an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in
Afrika besonders der Lianen.
3) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ratzel. Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Asien Togo Oberguinea Afrikas Togos Calema Lome Togos Niger Togo Afrika
Südafrika. 19
Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen Seen-
gebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt den Luälaba
und einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator,
dabei mehrere Stromschnellen bildend (die Stanleyfälle). Auch die Küstenterrassen durchbricht
er in tosenden Wasserfällen (den Livingstonesällen). Abgesehen von seinem Unterlauf ist
er aber mit seinen mächtigen Nebenflüssen meist schiffbar und wird heute von vielen
Dampfern befahren. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet
dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtuug in Deltaform in den
Kanal von Mozambique (mossambik). Er kommt für die Schiffahrt kaum in Betracht.
Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Fluß-
gehäuge bedecken sogen. Galeriewälder^). längs der niederschlagsreichen
atlantischenlüste-ttnd in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus-
fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöl. Kautschuk. Palmkerne, _
Erdnüsse, Kaffee, Kopol2), Farbhölzer. _$n der Erzeugung wichtiger Handels-
pflanzew ltegt die wirtschaftliche Bedeutung des tropischen Südafrika. — Ein
wichtiger Ausfuhrartikel ist ferner Elfenbein. ^
Die B e völkeruug besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen
Savannenländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind.
Vereinzelt bei den N i a m -_N i a m oder Sandeh im nordöstlichen Kongo-
pbtefherrscht noch Menschenfresserei. Unter den Bantn zerstreut leben'noch sog.
Zwerg voller. Es sind wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung Afrikas, die
sich durch ihren sehr kleinen Wuchs, ihre Sprache und Sitten wesentlich von den Bantu
unterscheiden. Ihre Jagd- und Kriegswaffe find vergiftete Pfeile. Das tropische
Südafrika wird von Naturvölkern erfüllt.
1. Die Küste von Niederguinea ist ein schmaler Flachlandstreifen mit heiß-
feuchtem, meist ungesundem Klima. Sie befindet sich ganz in den Händen der Euro-
päer und zwar folgen aufeinander:
a) die deutsche Kolonie Kamerun, b) Französisch-Äqua-
torial-Afrika und c) das portugiesische Augola, durchwegs Hau-
delskolouien, die namentlich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein aus-
führen.
Die deutsche Kolonie Kamerun. Kamerun erstreckt sich in seiner jetzigen
Ausdehnung vom 1.° s. Br. bis zum 13." n. Br. Nach Norden lehnt sich die
Kolonie an den T s a d.s e e ->S ch a r i an, im S. ist der Kongo erreicht und irrt
O. sein großer Nebenfluß, der U b a n g i. Ihr Flächeninhalt beträgt 750 000 qkrn
(= fast der anderthalbfachen Größe Deutschlands), ihre Einwohnerzahl an 2^ Millionen.
In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. auf 1 qkrn, eiue~für afrikanische
Verhältnisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte.
Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guineabusens bildet Kamerun
den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso
hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung nach dem Herzen Afrikas, an drei großen
Stromgebieten Anteil: am Vennes Schari und Kongo fowie an dem großen Zu-
1) Schmale Waldstreifen.
2) Kopal, ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für die
Lackfabrikation sehr wertvoll.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Vorderasien. 107
ur&Jjaf.ert1), in denen die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde
gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara.
Trotzdem befinden sich auf dem Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen
Mittelpunkte der mohammedanischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der.käaba
in der Hauptmoschee und Medina mit dem Grabe frei Propheten. Arabien ist
ein echtes Wüstenland mit afrikanischer Natur.
Die Küstenlandschaften (Hedschas und Jemen) bilden einen erfreulichen
Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene. Jemen liefert vortrefflichen Kaffee.
Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha M eine kleine, rundliche Bohnen-"
forte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. Ferner
kommen von dort die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauch (Erzeugnis
mehrerer Akazien) und Myrrhen, auch Gummiarabikum (ein Gummiharz). Das
Küstenland heißt mit Recht „Das glückliche Arabien".
In politischer Beziehung untersteht nahezu ganz Arabien englischem Ein-
fluß. An der Südküste besitzen die Engländer Aden, eine wichtige Dampfer-
und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. Am Persischen Meer-
busen liegt der ebenfalls englische"häfen^on Koweit, an dem die Bagdadbahn
enden wird. Die Strecke Basra —Golf wird von England gebaut werden,
so daß das so wichtige Endstück der Bagdadbahn unter englischen Einfluß gerät.
Mesopotamiens.
Mesopotamien liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen
Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich.
Seine Bewässerung empfängt das Tiefland durch Euphrat und Tigris. Vor
der Mündung in den Persischen Golf vereinigen sich die beiden Ströme zum Schat.t-
el-Arab. Mesopotamien ist großenteils ein Anschwemmungsland wie Ägypten.
Sein Fruchtland, das halb so groß ist wie das Deutsche Reih^ eignet sich vorzüglich
zum Baumwoll- und Weizenbau. Da aber die alten Bewässerungsanlagen
meist verfallen sind, so trägt die Landschaft ^heute den Charakter einer Steppe und
streckenweise einer Wüste.
Durch Mesopotamien führt der nächste Verbindungsweg von Europa nach
Vorderindien. Mit der Vollendung der hauptsächlich von deutschen Unternehmern
in Angriff genommenen Bagdadbahn wird in dem bis jetzt verödeten Gebiete
wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine
Umlegung erfahren.
Siedelungen. Das unter der Herrschaft der Türken stehende Gebiet zählt heut-
zutage nur noch wenige Städte von Bedeutung. Am Tigris lie^Malul (mosul), in
dessen Nähe die Ruinen von Ninive sind. — Bagdad, im Mtnatter eine Stadt voller
Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben; 145000 Einw. — Am Euphrat
Hilleh; in der Nähe die Ruinen von Rabvlnn. — ------
Kleinasien, Shnen, Mesopotamien "ünb Teile von Armenien und Arabien
bilden zusammen die Asiatische Türkei. Ms wichtig^ Mluiumu^foe-t des Euphrat
und Tigris wie auch der Persische Meerbusen werden von England- beherrscht.---'
i) Das Wort Oase stammt von dem altägyptischen Wort Ua^^W^sllüte, Naswu. -
) Balsam ist die harzigölige Ausscheidung des Balsambaumes.
3) Zwischenstromland, vom griechischen mesos — mittel und potamos — der Fluß.
Geistbeck-Opitz, Erdk. f. d. bayer. Lehrer- u. Lehrerinnenbild.-Anst. Ii. T. 8
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]