310
Arabien.
sind auch hier noch genug. Der Araber selbst nennt diese
Landschaft wohl Pemen. Auch hier sind Raubthiere,
wie überall in heissen Landern. Fette Heuschrecken wer-
den in gewissen Monaten zur täglichen Kost benutzt, aber
auch getrocknet für andere Jahrszeiten bewahrt, und kom-
men als Lebensmittel auf die öffentlichen Markte. Solche
Heuschrecken aß Joannes der Täufer, denn sie sind durch
alle warmen Lander des Morgenlandes verbreitet.
Ein ganz vorzügliches Product des glücklichen Ara,
biens sind die e d eln Pferde und der treffliche Kaf-
fee, und deshalb kann man Arabien das Vaterland der
Pferde und des Kaffees nennen. Die arabischen Pferde
gelten für die besten der Erde. Doch unterscheiden die
Araber selbst ihre Pferde in die Kadischi und Keh-
ln ni. Nur die Kehlani sind die edeln Pferde, und es
werden Zeugen zu Protokoll vernommen, wenn ein sol-
ches Pferd zur Welt kommt, und man führt über die
Abstammung dieser edeln Pferde Stammbaume, die 2000
Jahre zurück gehen, und durch obrigkeitliche Zeugnisse
beglaubigt sind. Ein solches Pferd kostet an tausend
Thaler, wird nur an Araber verkauft, und dieser
bekommt beim Ankauf auch das beglaubigte Zeugniß von
der Abstammung des Pferdes. Der Araber macht sich
freilich auch viel aus seinem Pferde; er halt lange Ge-
spräche mit ihm, versichert es seiner Liebe, sagt ihm, er
habe es wie einen Sohn gehalten, küsset und umhalset
cs. Weil die edeln arabischen Pferde einige Tage ohne
Futter leben können, so sagt der Araber gern, sein Leib-
roß lebe vom Winde. Das arabische Pferd ist von mitt-
lerer Größe, schlank, fein von Knochen, hat einen kleinen
Kopf, einen langen Hals, meist eine braune Farbe; es
wird mit Reis, Datteln, Gerste, etwas Heu und Ka-
meelmilch gefüttert. — Man hat übrigens wilde Esel,
Büffel, Rindvieh mit Buckeln, Schafe mit Fettschwan-
zen, Gazellen, Affen und Strauße. — Das Pflanzen-
reich liefert den berühmten Balsam von Mecca, Weih-
rauch, Zuckerrohr, Wein, alle Arten edler Südfrüchte,
besonders haben die vielerlei wohlriechenden Spezereien
die Benennung des glücklichen Arabiens veranlaßt. Auch
ist dieses Land das Vaterland des K a ffe e s, der seine Güte
hier dem sandigen Boden und salzigen Wasser zu ver-
danken haben soll. Der arabische Name ist K ah weh,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Aegypten. 371
höchst wohlthätig, daher der Gegenstand aller Gespräche.
Ein eigener Scheck ist bestellt, an einer im Nil stehenden
Säule das Steigen des Wassers zu beobachten, und ec
bringt erst dem Pascha, dann den Bürgern der Haupt-
stadt Cairo die Nachricht — eine Nachricht, auf welche
jeder ängstlich gespannt ist. Steigt nämlich der Nil nicht
16 Dea (12 Ellen), so gibt es ein Hungerjahr; 16 Den
geben ein schlechtes Jahr, 18 ein gutes Jahr, 20 bis 22
ein reiches Jahr; steigt aber der Nil 24 Dea und darü-
der, so ist das auch nicht gut. Viele Kanäle an beiden
Seiten des Nils führen das Wasser in die entfernten hö-
heren Gegenden. Sobald das Land im November wieder
frei ist, bedeckt dasselbe ein fetter Schlamm, ohne welchen
der Boden unfruchtbar seyn würde, und auf der Stelle
beginnt die Einsaat im November, und obschon dann die
Baume ihr Laub verlieren, so erhalten sie bald neues,
die Wiesen grünen nach einigen Tagen, und Ende Ja-
nuars hält man die erste Ernte, im April schon die zweite.
Der Winter ist die angenehmste Jahrszeit.
Schon in alten Zeiten war Aegypten die Kornkammer
des römischen Reiches. Man baut in Oberägypten beson-
ders Weizen (Wunderweizen, auch Io se p s weizen ge-
nannt , da aus einem Korn mehrere Halme mit einer
tauptahre und kleineren Nebenahren wachsen, und der
rtrag 30, 50, 100 bis 150 fällig ist), in Unterägypten
Reis mit 100 faltigem Ertrage, ferner Durra (india-
nische Hirse, ein sehr ergiebiges Brodkorn für den ge-
meinen Mann, dessen starke Stengel sogar zum Hauser-
bau dienen), Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Indigo,
Flachs und Hanf, allerlei Südfrüchte. Die Papyrus-
staude am Nil ist jetzt seltener, eben so hat man wenig
Wälderund starke Bäume, Häuser bauet man aus Steinen
oder Lehm, und zur Feuerung braucht man getrockneten
Mist, Stoppeln, Stengel und Schilf. Zahreich ist die
Dattelpalme; viele tausend Menschen nähren sich das
ganze Jahr von Datteln, auch werden die Datteln ein-
gemacht verschickt, andere zu einem Branntwein benutzt,
und mit gemahlenen Datteln füttert man die Kameele.
Noch liefert das Pflanzenreich alle europäischen Gemüse -
und Obstarten von besonderer Güte, Lotus, Oliven, Pha-
raonsfeiaen, Joannisbrod, Aloe, Jalappa, Tabak, ara-
bisches Gummi. Das Thierreich hat Löwen und Tiger,
Aa 2
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
390
Guinea
furchtbaren Blitzen und Donnerschlagen die Wolken sich
des Regens entladen. In dieser Regenzeit ist die Luft
ungemein feucht: Salz und Zucker zerfließen, frisches
fleisch ist in 24 Stunden ganz verweset, Kleider und
eder verschimmeln, Metalle rosten. Die Muskiten und
anderes Ungeziefer kommen bei den Windstillen aus ihren
Schlupfwinkeln hervor, und breiten sich überall aus. Der
Senegal und Gambia treten hoch aus ihren Ufern, und
überfluthen alles. Im October tritt die trockne Jahrszeit
ein, da verdampfen die Landseen sehr bald wieder, Salz
und Zucker trocknen ein, das Holz reißt aus seinen Fugen
und zerspringt, die Haut der Menschen wird rauh, und der
Himmel bleibt immer wolkenleer, wiewohl ein dicker Dunst
alles einhüllt. Dabei wehet der Wind Nordost bis Nord-
west, ist heiß, aber sehr trocken, und bringt im Decem-
der und Januar kühle Nächte. Dieser Wind ist unter
dem Namen Harmattan bekannt, und er macht den
Meisten Krankheiten der regnerischen Jahrszeit ein Ende.
Die Products sind die gewöhnlichen afrikanischen der
heissen Ayne, und die Bewohner theils Neger, die un-
ten noch beschrieben werden sollen, theils Mauren.
Die Engländer, Holländer, Franzosen und Portugiesen
haben an der Küste kleine Niederlassungen.
St. Louis, auf einer Insel im Senegal, 2 Meilen von
dessen Mündung, gehört den Franzosen, eine kleine Stadt mit
einem Fort. Es wird hier Gummi- und Sklavenhandel getrie-
den. — Andere bedeutende Städte hat Senegambien nicht.
Au merken sind drei berühmte Vorgebirge Senegambiens,
das weisse Vorgebirge nördlich, südlicher das grüne
Vorgebirge (die westlichste Spitze Africa's), am südlichsten
das rothe Vorgebirge.
G) Guinea.
So nennt man im weitern Sinne die ganzes Küste
Africa's, von welcher der Europäer Sclaven holt, selbst
Senegambien eingeschlossen, vom weissen Vorgebirge,
bis zum schwarzen Vorgebirge, eine Küste von mehr
als 900 Meilen Länge. Im engern Sinne ist Guinea
die Küste von Senegambien bis zum schwarzen Vorge-
birge, 660 Meilen lang.
Die eigentliche Küste ist flach; eine Ausnahme macht
das Gebirge Sierra Leona, mit dem Palmen-,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
394
Guinea.
Vorgebirge hinab, und ist auch zum Theil von Portugal ab-
hängig. Ausser den Negerdörfern findet man hier San Fe-
lipe «Philippus) de Vengúela, die portugiesische Hauptstadt,
mit Hasen, Fort und Gouverneur. Wer aus Europa hieher
geschickt wird, verdirbt leicht an Leib und Seele, denn das Klima
ist höchst ungesund, und die meisten Bewohner der Stadt sind
aus Portugal verwiesene Verbrecher. Der Sclavcnhandel ist
hier bedeutend, und mag in manchen Jahren 50,000 Personen
geliefert haben.
Ehe wir Guinea verlassen, müssen wir dessen Bewoh-
ner noch naher kennen lernen. Dieses sind besonders die
Neger, welche in Africa weit verbreitet sind. Sie ha-
den eine dicke schwarze sammetartige Haut (daher ihr Na-
me), einen eigenen stark riechenden Schweiß, ein schwar-
zes krauses Haupthaar, einen schmalen Kopf mit flacher
Nase, rothe aufgeworfene Lippen, glänzend weiße Zähne.
Ihr Körper ist stark gebaut, kraftvoll und gelenkig, die
Brust breit, der Schenkel kräftig, und vielleicht sind die
Neger die stärksten Menschen auf Erden. Die weiße Farbe
der Europäer betrachten sie auch als einen Beweis von
Schwächlichkeit, und bei ihnen ist nur das Schwarze
schön. Den Teufel malen die Neger weiß, und auch
trauern sie in weißer Farbe. — Die tägliche Nahrung
der Neger ist Reis, Hirse und Mais, Milch, Vögel und
Fische, stark mit Pfeffer gewürzt. Das Gemengsel Kus-
kus ist überall bekannt, wenig aber Brod. Gebratene
Hunde sind Delikatessen, und Hundefleisch wird auf allen
Märkten feil geboten; auch liebt man halbfaules Fleisch
von Elephanten, Krokodilen, Kühen, Ziegen, Schlangen,
Eidechsen u. s. w. Gedärme von Hühnern werden roh
verschlungen. Auch isset man täglich nur einmal, näm-
lich nach Sonnenuntergang. Salat wird kein Neger essen,
weil er kein grasfressendes Thier seyn will. Das gewöhn-
liche Getränk allerneger istwasser und Milch; denbrannt-
wein haben sie durch die Europäer kennen gelernt, und ganz
rasend lieben sie ihn. Sie verkaufen Eltern, Kinder und
Unterthanen, diesen köstlichen Trank zu erlangen, und
europäische Sclavenhändler wissen diese Leidenschaft der
Neger nur zu gut zu benutzen. Wein haben die Neger
nicht, ausser Palmwein, der aber nur 3 Tage dauert.
Die Weiber dürfen mit den Männern nicht essen und
trinken, sondern müssen denselben beim Essen aufwarten,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Guinea Portugal Europa Portugal Guinea Africa
406
Die afrikanischen Inseln.
gange aber mit gefährlichen Klippen besetzten Hafen, gute Stra-
fen, mehrere katholische Kirchen, denn die Portugiesen sind die
Herren der Stadt. Die Hauser bestehen aus Lehm, wenigstens
die meisten, und um die Stadt liegen angenehme Palmen - und
Orangenwaldchen. Die große Stadt Mombaza, die Residenz
des Königs von Melinde, liegt in der Mündung des Flusses
Mombaza auf einer Halbinsel, und handelt stark mit Gold, Am-
bra, Elfenbein, Honig, Wachs und Sclaven. Die kleinen In-
seln Z a n z i b a r, P emba und Quitoa handeln auch, die
Bewohner sprechen arabisch.
5. Die Küsten Ajan und Adel.
Sie liegen in dem Winkel zwischen dem indischen Ocean und
dem arabischen Meerbusen, stoßen an die Straße Babelmandeb
und an Abyssinien. Nur im Innern ist das Land fruchtbar an
Getraide, Myrrhe, Honig, Rindvieh, Schafen und Elephanten;
der Meeresstrand ist sandig, trocken und unfruchtbar. Die Be-
wohner sind Muhammedaner und Fetischdiener, Araber und Ne-
ger^, braune und schwarze Leute, grausame Menschen. Die
Städte wollen nichts sagen.
N) Die afrikanischen Inseln.
Erst wollen wir die Inseln der Ostküste vornehmen,
daun um das Cap der guten Hoffnung herum zu den
Inseln der Westküste gehen.
1) Die Am ir anten, der Küste Zanguebar gegenüber, wer-
den von den Portugiesen als ihr Eigenthum betrachtet, haben
frisches Wasser, Palmen, überaus zahme Turteltauben, aber
wenig Menschen.
2) Die Sechellen, in der Nahe der Amiranten, gehören
den Franzosen, und haben Producte wie die Amiranten, auch
Schildkröten 300 Pfund schwer, und die berühmten maldivi-
schen Nüsse. Diese wachsen auf Palmen, die am Meeres-
strande stehen; die Nüsse fallen ins Meer, und werden auf den
Malediven in Asien aufgefischt, für ein Erzeugniß der See ge-
halten, und als ein sicheres Gegengift theuer verkauft.
3) Die Comorro-Jnseln, 4 an der Zahl, ziemlich groß,
liegen nördlich im Kanal von Mozambique, sind besonders lieb-
lich und fruchtbar, und haben schwarze Urbewohner, herrschend
sind aber braune Araber unter einigen sogenannten Sultanen.^
4) Die Insel Bourbon, südlich von den Sechellen, gehört
den Franzosen. Sie ist 100 Q. M. groß, ein Inbegriff von Ber-
gen und Felsen, mit steilen Küsten, nur an 2 Stellen können
Schiffe landen. Ein Bulkan auf der Insel tobet noch zuweilen,
richtet aber keinen Schaden an. Eine Menge Bäche mit dem
vortrefflichsten Wasser stürzen in Wasserfallen von den Bergen
herab, und die Luft ist lieblich, rein und immer heiter, die
Warme gemäßigt. Ueberaus fruchtbar ist der Boden: er bringt
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Myrrhe
Extrahierte Ortsnamen: Melinde Mombaza Asien Mozambique
363 ' Aegypten.
Gummi muß nicht vergessen werden. Welche Erzeug-
nisse des Pflanzenreichs würde Africa liefern, wenn es
überall, wie Europa und America, von nie versiegenden
Flüssen bewässert würde! — Der Schooß der Erde in
Africa birgt noch viel Gold und Silber, nur daß die
edeln Metalle noch wenig zu Tage gefördert werden. Salz
aber fehlt in manchen Gegenden.
Die Bevölkerung Afrika's gibt man zu etwa 100 Millio-
nen an, aber wer hat in Africa die Menschen gezahlt?
Doch rechnet man nicht ohne Grund, daß im Innern
Africa's sehr volkreiche Staaten seyn müssen, weil seit
300 Jahren die Europäer jährlich etwa 200,000 Sclaven
aus Africa nach America, Ost- und Westindien abgeführt
haben, ohne daß eine merkliche Entvölkerung Africa's
aufgefallen wäre. Von diesem schändlichen Sclavenhandel
der Europäer und Africaner wird noch spater die. Rede
seyn. Hier bemerke ich nur, daß die Nordafricaner ziem-
lich weiß sind, etwa wie die Spanier, die Mittelafricaner
aber schwarz, daher Neger genannt, und die Südafri-
kaner, z. B. am Cap der guten Hoffnung, braungelb.
Sprachen gibt es erstaunlich viele, und unter den Reli-
gionen ist der Fetismus am meisten verbreitet, d. h.
ein Heidenthum ohne bestimmte Götter: man wählt sich
einen Baum oder Stein u. d. gl. zum Gott, bringt ihm
Opfer, und bittet ihn um Segen fürs Haus. Die mei-
sten Völker in Nordafrika und viele Negerstamme sind
Muhammedaner, die Kopten in Aegypten und die Abyf-
stnier sind Christen, und Juden sind durch ganz Africa
zerstreut, und unter den Negern fast ganz schwarz ge-
worden.
Wir beschreiben nun naher die einzelnen merkwürdigen
Landschaften Africa's.
A) Aegypten.
Dieses schon im Alterthum höchst berühmte Land liegt
im nordöstlichsten Winkel Africa's, am mittelländischen
und rothen Meere, und hangt durch die Landenge von
Suez mit Arabien in Asien zusammen. Südlich stößt
es an Nubien, westlich an die Barbarei und die große
Wüste. Es hat seine Lange von Norden nach Süden,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Africa America Westindien Nordafrika Suez Asien Nubien
Guinea.
391
Trespuntas- (drei Spitzen) und Formosavorge-
birge. Im Innern, das uns sehr unbekannt ist, sind
viele mit Schnee bedeckte Gebirgsreihen. Es fehlt nicht
an großen Flüssen, unter denen der Sierra- Leona-
fluß (bei der Mündung 3 Stunden breit), der Volta,
der Benin, der Eongo genannt werden müssen. Der
große Meerbusen von Guinea dringt tief ins Land
ein, und hat nirgends Klippen oder Sandbänke, sondern
überall guten Felsengrund.
Das Klima ist, wie in Senegambien: man halt Gui-
nea für das Heisseste Land auf Erden. Ausserordentlich
üppig ist das Pflanzenleben. Das sogenannte Guinea-
gras erreicht eine Höhe von 10 bis 15 Fuß, und birgt
große Heerden von Büffeln, Elephanten, Antilopen und
wilden Schweinen und Schlangen. Ba^d vor der Regen-
zeit/ werden die Savannahs (Graswälder) von den
Negern angezündet, weit und breit wird davon Nachts
der Himmel geröthet, indessen man bei Tage nur die ge-
waltigen Rauchwolken aufsteigen sieht. Ganze Schaaren
von Raubvögeln versammeln sich, die lebendig gebratenen
Schlangen, Eidechsen und andere Thiere zu verzehren, die
sich vor dem schnell um sich greifenden Feuer nicht haben
retten können. Hier und da brechen aber aus dem bren-
nenden E'.aswalde ganze Schaaren von Elephanten, Lö-
wen und Gazellen hervor, und Reisende müssen vor ihnen
nicht selten auf Bäume fliehen. Bald, nachdem die Gras-
walder abgebrennt sind, folgt mit der Regenzeit in wenig
Tagen wieder ein üppiges Grün. —- Alle Gewächse ge-
deihen hier gut, und in dieser Hinsicht steht Guinea Ost-
indien wenig nach. Vorzüglich wird Reis gebauet, wel-
cher mit Pfeffer gewürzt das tägliche Brod des Negers
ist. Auch hat er Brod aus Kassave, Pams und Bataten;
Ananas wachsen wild in Wäldern und an Flüssen, eben
so Erbsen, Hirse, Tabak, Zuckerrohr und Baumwolle,
Mais wird mehrmalen im Jahre geerntet. Die meisten
europäischen Gewächse gedeihen auch hier. Die Oelpalme
liefert durch Abzapfen einen erfrischenden Wein, durch die
Kerne ein Oel, das anstatt der Butter gebraucht wird,
Der Kolanußbaum hat kostbare Nüsse, und der Papaga
Blätter dienen beim Waschen statt der Seife, ihre Stiele
als Pfeifenröhre, ihre Blättergewebe zu Stricken. Po-
meranzen wachsen das ganze Jahr wild, der hieher ver-