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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Erdkunde - S. 224

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 224 arbeitung von Metallen, Baumwolle, Tabak, Papier, Glas u. s. w. hervorragend ist. Auch der Handel ist ganz bedeutend. Der Binnenhandel ist durch die natürlichen Verhältnisse sehr begünstigt. Die große Wasser- straße des Mississippi-Missouri verbindet nicht bloß den Norden der Union, sondern auch den Abhang des Felsengebirges (im Westen) wie den des Alleghanygebirges (im Osten) mit dem mexicanischen Busen. Zudem durchziehen Kanäle die Ebenen, weit voneinander entfernte Gegenden vereinigend. Die kanadischen Seen z. B. sind durch schiffbare Kanüle sowohl mit dem Mississippi wie auch mit dem Atlantischen Ocean (dnrch den Hudson) verbunden. — Äußerst ausgebreitet ist das Eisenbahnnetz, welches schon eine Länge von 300 000 km hat (d. i. sechsmal mehr als das deutsche). Die groß- artigsten Bahnen sind die 4 pacisischen, so genannt, weil sie von der Ostseite Amerikas zum Pacisischen, d. i. Stillen Ocean führen. Noch bedeutender als der Binnenhandel ist der auswärtige Handel. Die Handelsflotte der Vereinigten Staaten zählte im Jahre 1898 über 22 700 Seeschiffe, davon mehr als 6700 Dampfschiffe, und wird an Größe nur von der britischen übertroffen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Baumwolle (im Jahre 1898 im Werte von uugefähr 970 Mill. Mark), Getreide und Mehl (vornehmlich Weizen und Mais), Speck, Schmalz, Schinken, Schweinefleisch, Rindvieh und Rindfleisch, Petroleum (für mehr als 260 Mill. Mark) und Tabak. In kurzer Zeit sind die Vereinigten Staaten unter sämtlichen Ländern der Neuen Welt das bevölkertste, reichste und mäch- tigste geworden. Diese Blüte verdanken sie nicht bloß dem Boden- reichtum und der glücklichen Lage ihres Gebietes, sondern besonders den europäischen Einwanderern, welche, oft freilich nur vou der Not getrieben, unter den schwierigsten Verhältnissen mit bewnnderns- werter Kraft und Ausdauer die Hilfsquellen des Landes erschlossen und ausbeuteten. Aber auch heute noch ist Entbehrung und mühe- volle Arbeit in den weitaus zahlreichsten Fällen das Los der ein- gewanderten Europäer, um so mehr, als besonders die östlichen Staaten der Union von einem allzugroßen Einwanderungsstrom überschwemmt

7. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 61

1835 - Darmstadt : Jonghaus
61 88. Flüsse in Nordamerika: der Missisippi, der Lo- renzstrom, der Ohio rc.; in Südamerika: der Amazonen- fluß, der größte Strom der Erde, der Orinoko, der Gran- Para, der La Plata oder Silberstrom, der Franzesco. Seen: der Sclavensee, der Winipeg-, Huronen-, Erie- und Ontariosee. 89. Produkte: verschiedene Holzarten, worunter be- sonders das Brasilien-, Fernambuk- und Mahagonyholz bekannt ist, Taback, Indigo, Kaffee, Zucker, Vanille, viele Arzneikräuter; Biber in Kanada, Seehunde, Wallfische, Kabeljau oder Stockfische; das Lama und die Vikunna sind Hausthiere in Südamerika; Platina, Silber, Gold, Eisen und Edelsteine aller Arten. 90. Die Natur selbst hat Amerika in Nord-, Mit- tel- und Südamerika geschieden. Zu Nordamerika rechnet man Grönland, Labrador, Neuwales, Kanada, Neu- Schottland, Neu-Braunschweig, freie Indianer-Länder, den amerikanischen Freistaat, Mexiko. — Mittelamerika: der Staat Guatimala (Quatemalo) und Westindien, mit den vorzüglichsten Inseln: Cuba, St. Domingo oder Haiti, Jamaika und Portoriko. — Südamerika: Columbien, Peru, Chili, Patagonien, Rio de la Plata (Silberstrom- land), Brasilien, Guiana, Bolivia, Paraguay, Cisplatina (Banda, oriental). 91. Städte in Kanada: Quebeck, Montreal; in Neu- schottland: Halifax; in dem nordamerikanischen Freistaat: Philadelphia, New-Pork, Boston, Washington, Baltimore, Pittsburg; in Mexiko: Santa Fe, Mexiko, Verakruz, Aca- pulko; in Guatimala : Neu-Guatimala, Nicaragua; in Co- lumbien: Bogota, Carracas, Quito; in Peru: Lima, Cusco; in Chili: San Iago, Valparaiso; in Rio de la Plata: Buenos-Ayres; in Brasilien: Rio Janeiro, Bahia; in Guiana: Paramaibo, Cayenne; in Bolivia: Potosi; in Paraguay: Assumcion; in Cisplatana: Montevideo. Australien. 92. Dieser fünfte Erdtheil heißt auch Polynesien (die Inselwelt) und Sudindien, und ist den Europäern erst in neuern Zeiten in seiner jetzigen Ausdehnung bekannt gewor- den.'Er besteht aus einer Menge großer und kleiner Inseln.

8. Lebensspiegel für Landleute - S. 442

1844 - Darmstadt : Ollweiler
442 guten, sparsam brennenden Thran, der auch in der Gerberei gute Dienste leistet. Sogar die Eingeweide des Fisches bleiben nicht unbenutzt, und die Eyer werden theils für den Tisch zubereitet, theils bestreut man damit beim Sardellenfang die Netze, um reich- lichem Fang zu haben. Ans der Schwimmblase macht man einen Leim, welcher demjenigen des Hansen fast gleich kommt. In Europa, wo Stockfischfang an den Küsten Schwedens, Norwegens, Dänemarks, Schottlands, Islands u. s. w. getrieben wird, ist der stärkste Stockfischfang im hohen Norden Norwegens bei den Inseln Ost- und West-Vaage. Jedoch der wichtigste Stockfisch- oder eigentlich Kabeljanfang findet bei den Inseln Neufoundland und Kap Breton und an den Küsten von Neuschottland tnt Brittischen Nordamerika, aus den daselbst befindlichen Bänken, desgleichen auch an den Küsten von Labrador Statt, wo sich zum Stockfischfang viele tausend Schiffe und Fahrzeuge, die besonders zu dieser Fischerei ausgerüstet werden, versammeln. In unbeschreiblicher Menge erscheint hier, vorzüglich ans der großen Bank und den kleinern Bänken Neusoundlands, der Kabeljau, besonders zur Laichzeit, was die Veranlassung zu einer Fischerei von der größten Einträglichkeit gibt, an welcher nebst den Britten, vertragsmäßig auch die Franzosen und die Vereinigten Staaten Theil nehmen dürfen. Von der Wichtigkeit dieser Fischerei zeigen folgende Angaben. 1833 führten allein die Britten 633,787 Centner an Stockfischen und 10,539 Tonnen Thran von hier aus. 1813 beschäftigte der Brittische Stockfischfang 1500 Schiffe mit 12,000 Mann. Frankreich führt auch jährlich gegen 400,000 Centner Stockfische aus, und sendet 300 Fahrzeuge auf die Fischerei aus. Ja 1836 soll nach öffentlichen Nachrichten Frankreich 986 Schiffe mit 21,000 Seeleuten auf den Neufonndländer Stockfischfang ge- schickt haben. Vorzüglich bedeutend ist der Antheil, den die Ver- einigten Staaten von Nordamerika an dem Stockfischfang, sowohl an den Küsten Neufonndlands, als Nenschottlands und Labradors nehmen; denn sie schicken jährlich mehr als 2000 größere und kleinere Fahrzeuge mit wenigstens 15,000 Mann dahin ab und ge- winnen gegen iy2 Millionen Centner Stockfisch und über 50,000 Tonnen Thran. Man kann den jährlichen Ertrag des Stockfisch- fanges dieser drei Nationen, der Britten, Franzosen und Nord- amerikaner am Gelde auf 12 Millionen Thaler anschlagen. 475. Der Häring. Ter Häring, dieser so allgemein bekannte und häufig zur Nahrung des Menschen dienende Fisch, hält sich in der Ost- und Nordsee und überhaupt in dem atlantischen Meer auf, wo er von Wasserinsekten und Seegewürm, Fischbrut, besonders aber von einer kleinen Art Krabben lebt, die in ungeheurer Menge in den nörd- lichen Meeren sich finden. Er lebt den größten Theil des Jahres in der Tiefe des Meeres, kommt aber jährlich dreimal an's Ufer um zu laichen, wo dann der Zug einer dicht gedrängten, vorne

9. Theil 2 - S. 266

1864 - Mainz : Kirchheim
266 sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü- thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst- arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos. In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See- küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu- liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be- schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam- keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene, von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25 Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist die englische. 32. E i n P r a i r i e b r a n b.» Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen. Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver- trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich, nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh', da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah- rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns heran !" Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-

10. Theil 2 - S. 360

1864 - Mainz : Kirchheim
360 27. Washington. F r a n k J i n. Der nördliche Theil Amerika’s wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer erlten Landung nur eine grosse Wildniss und das Klima sehr rauh zu lein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trie- den, und unermessliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirklichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko’s und Peru’s, Gold und Silber zusam- menraffn konnten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Colo nie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virgin ien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die Colonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmählig aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von an- deren europäischen Nationen herüber, grösstentheils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entgehen, in dem neuen Eidtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten oder Provin- zen, unter denen Pe n sy 1 v a n ien mit der Hauptstadt Philadel- phia sich besonders hervorthat. Alle Colonisten, aus welchem Lande sie immer waren, erkann- ten die 0 b e rh oheit Englands an und trieben fast ausschliesslich Handei mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Colonien und schützte sie gegen alle auswärtigen Angriffe. Es brachte sie durch grossen Aufwand zu einer solch n Blüthe, dass die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Desshalb verlangte aber England auch Abga- den, welche die Amerikaner jedoch nur unter der Bedingung ent- richten wollten, dass sie dieselben durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, erst bewilligten. England bedachte nicht, dass den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und dass man die Mündiggewordenen auch als solche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerumlegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zurück, legte ihnen die Stempel- akte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Ver- handlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zoll- akte auff die für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier und Bleivveils eine massige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verord- nungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Colonisten thätlich und wurden in der Ueberzeugung von der Recht-
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