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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 385

1849 - Münster : Coppenrath
385 Dann kam auf Tragbahren oder auf Wagen die gemachte Kriegesbeute, nämlich die dem Feinde abgenommenen Waffen und Rüstungen, alle aufs Glänzendste zugerichtet, Gold und Silber als Münze oder als Gerätst in Gefäßen, Gemälde, Sta- tuen und andere prachtvolle und reiche Kunstschätze, die dem be- siegten Feinde waren genommen worden. Auch wurden gemalte Tafeln vorgetragen, auf denen die Länder, Städte und Burgen, welche der Triumphator erobert hatte, im Bilde oder im Namen zu schauen, die gemachten Gefangenen und auch die etwa weg- genommenen Kriegsschiffe nach ihrer Anzahl verzeichnet waren. Jetzt erschienen im Zuge die etwa gefangenen Könige, Fürsten oder Feldherren nebst ihren Kindern, Freunden und Verwandten, zu Fuß, in Ketten und Trauerkleidern Nach diesen Un- glücklichen folgte sitzend auf einem reich verzierten Siegeswagen, der von vier Pferden gezogen wurde, der Triumpha tor selbst, im Prachtkleide, mit einem Lorbeerzweige in der Hand, unter dem lauten Jubel der wogenden Volksmenge durch die festlich geschmückten Straßen. Das Ende des oft unermeßlichen Prunk- zuges bildete das siegreiche Heer, mit Lorbeerreisern geschmückt und Jubellieder singend. Am Capitol war das Ziel dieses Zu- ges. Hier wurden im Tempel des Jupiter die mitgebrachten Opferthiere geschlachtet und dem Gotte gedankt für den verlie- henen Sieg. Hier legte auch der Triumphator seinen Lorbeer als Weihgeschenk zu den Füßen Jupiters nieder H. Am Abende des festlichen Tages wurde der Triumphator unter Musik und Fackelschein von der jubelnden Volksmenge nach Hause geleitet. Damit war die eigentliche Triumphfeier beendet. Allein seitdem die sieggekrönten Feldherren meist selbst sehr bereichert aus den Kriegen heimkehrten, und die niedere Volksmenge in Rom außer dem Schaugepränge des Triumphes auch nach einem guten Schmause und nach Belustigungen verlangte; gaben die Tri- umphatoren zuletzt Gastmäler für das Volk in allen Straßen Rom's und öffentliche Schauspiele, die oft mehre Tage hindurch dauerten". Wurde der Triumph nicht gestattet, so bewilligte man doch sehr oft die s. g. Ovation, einen Aufzug von niederem Gepränge, bei welchem der Feldherr zu Fuß oder reitend, 3) Daher auch der Ausdruck: deportare triumphum. Weiter, Geschichte der Römer. 25

2. Die alte Geschichte - S. 9

1872 - Münster : Coppenrath
Stfren vermittelst der Landenge von Suez zusammen. Von Europa i)t es durch die nur sieben Meilen lange und dritte-halb Meilen breite Meerenge von Gibraltar geschieden. Es liegt grtenteils in der heien Zone und bildet ein Hochland, das terrassenfrmig nach allen vier Hauptweltgegenden abfllt und in Sden, Westen und Osten nur von niederem sandigen Ksten-sume begrenzt ist. Die bekannten Gebirgszge stnd der groe und kleine Atlas, die Hauptstrme der Nil und Niger. In keinem andern Erdtheile breiten sich so unermeliche Wsten aus, in denen nur Himmel und Sand gesehen, kein Laut gehrt wird. Im Alterthume war blo der nrdliche Theil nher be-kannt, und in diesem wieder nur die Kstenlnder, insbesondere Aegypten und Karthago. Jenes gehrte sogar zu den ersten gebildetsten Staaten. Dagegen war das innere Afrika unbekannt und ist es zum Theil noch jetzt, ungeachtet in der neuesten Zeit viel gethan worden ist zur Erforschung desselben. Jener nrdliche Theil hat nur zwei groe Flsse, den Nil und den Niger. Er zerfllt seiner natrlichen Beschaffenheit nach in drei Theile, die bereits im Alterthume durch eigene Namen unterschieden wurden. 1) Das bewohnte Afrika, die heutige Serberei,*) das lngs dem Mittelmeere sich hinziehende Kstenland, welches mit Ausschlu von Tripolis sehr fruchtbar und daher zu allen Zeiten sehr bevlkert war. 2) Das thierreiche Afrika, durch welches die Gebirge- kette des Atlas sich hinzieht. Es ist reich an wilden Thieren und an Datteln. Die Araber nennen es Bi-ledulgerid, d. h. Dattelland. 3) Das wste Afrika, welches jetzt mit dem arabischen Namen die Sahara, oder Sandwste, genannt wird. Sie ist der halb so groß als Europa und zieht sich *) Berber cder Berbern bedeutet ein Volk, das an einer Meereskste wohnt.

3. Die alte Geschichte - S. 192

1872 - Münster : Coppenrath
192 den anderen zu bertreffen suchte. Zu den berhmtesten Malern gehrten Xeuxis und Parrhasius. Beide stellten einst einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Teuxis malte Weintrau-ben, so natrlich, da die Vgel nach denselben flogen und daran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stck, das mit einem dnnen Vorhange berzogen war. Ziehe doch den Vorhang weg!" sagte Xeuxis. Da lachte Parrhasius; der Vor-hang war das Gemlde selbst! So tuschte der eine nur Vgel, der andere aber einen groen Knstler. Ferner malte Xeuxis einen Knaben, welcher ein Krbchen mit Trauben auf dem Kopfe trug. Und abermals kamen die Vgel und pickten an den Trau-ben. Sogleich nahm er das Gemlde weg und sagte beschmt: Die Trauben habe ich besser gemalt als den Knaben, sonst wrden sich die Vgel vor diesem wohl gefrchtet haben!" Wie einzelne Männer, so wetteiferten ganze Städte mit einander. Die eine wollte noch ausgezeichneter sein, als die andere. Im stolzen Selbstgefhle ihrer Auszeichnung nannten sie fast alle Völker, die nicht Griechen waren, mit dem weg-werfenden Namen Barbaren, d. i. Halbwilde.*) Jedoch der Stadt Athen konnte es keine andere gleich thun. Sie war gleichsam die Sonne von Griechenland, deren wohl-thtige Straten sich von hier nach und nach der die ganze Erde verbreiteten. Hier war der Hauptsammelplatz aller Knst-ler und Gelehrten; hier fanden diese vielfache Aufforderung und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. In jedem Winkel der Stadt war Leben und rastlose Thtigkeit vom Morgen bis an den Abend. Hier bten sich Jnglinge und Männer in Kampfspielen aller Art, dort strmten sie zu den offenen Hr- *) Barbar nannten die Griechen und Rmer jeden Auslnder, in so fern er eine fremde Sprache redete. Und weil diese Auslnder meist auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, so verband man mit diesem Worte spter auch den Begriff der Sittenrohheit und Grausamkeit. 1

4. Die alte Geschichte - S. 193

1872 - Münster : Coppenrath
'len, um den Lehren der Weisheit zuzuhren. Auf dem Markt-platze, wo sich an bestimmten Tagen alle Brger zur gemein-schaftlichen Berathung versammelten, sah man mit Erstaunen, wie ein Redner nach dem andern durch gewandte und knst-lerische Darstellung die ganze Volksmenge wie bezaubert mit uch fortri. An den Hafenpltzen wimmelte es unaufhrlich von ankommenden und abgehenden Schiffsleuten. Bald wurden Schiffe ausgeladen, bald andere vom Stapel gelassen, und wieder andere liefen mit vollen Segeln in den Hafen ein. Man kann denken, wie gern die Fremden in einer Stadt waren, wo es berall so viel Neues zu sehen, so viel Neues zu hren gab. Diese Pracht und diese Herrlichkeit waren vorzglich das Werk des Perikles. Er verlegte willkrlich die Bundeskasse oon Mos nach Athen; gegen tausend Inseln und Städte muten Zchutzgeld an die Athener zahlen. Dieses und die von den Persern erbeuteten Schtze verwendete Perikles theils zur Ver-schnerung der Stadt, theils zur Aufmunterung und Unter-lltzung der Knstler und Gelehrten. Durch sein gerades und wrdevolles Wesen, durch seine hinreiende Beredtsamkeit hatte er sich Aller Herzen gewonnen. Das sonst so herrschschtige Volk lie sich ganz von ihm leiten. Was er rieth, das geschah, wen er anklagte, der wurde verurtheilt, wen er vertheidigte, der kam unfehlbar frei. Er trgt den Donner und Blitz auf seiner Zunge!" pflegten seine Mitbrger von ihm zu sagen, und nannten ihn nicht anders, als den Olympier, d. h. den Himmlischen. Einst hielt er eine Trostrede an die Eltern, bereit Kinder in einer Schlacht gefallen waren. Die ganze Versamm-lung war tief bewegt. Und mit freubigem Ungestme brangen die Mtter nach der Rebnerbhne, reichten ihm Krnze und vergossen Thrnen der Rhrung. Unter biesem merkwrbigen Manne stanb die Stadt in ihrem hchsten Flor. Aber gleichwie die Blume gerabe in ihrer reizenbsten Schnheit dem Verwelken am nchsten ist, so auch Athen. Sclttr'i Weltgcsch. 1. 30. Aufl. 23

5. Die alte Geschichte - S. 45

1872 - Münster : Coppenrath
1 45 Als er aber drauen vor der Thre die Pracht der kniglichen Vagen sah, lebte er pltzlich, wie aus einem tiefen Traume erwachend, wieder auf. Es ist mir genug," sprach er, da mein Joseph noch lebt, ich will hin und ihn sehen, bevor ich Mbe." Und er zog mit feiner ganzen Familie dahin. Welche Freude, als sie sich wiedersahen! Der gute König schenkte ihm das schne weidenreiche Lndchen essen oder Gosen in Unter Aegypten, und Joseph versorgte ihn und die Seinigen reichlich mit allem. Hier wurden Jakob's Shne nach und nach zu einem groen Volke. So sind wir jetzt mit der Patriarchen-Familie nach Aegyp-ten gekommen, welches ein sehr merkwrdiges Land ist. Mit diesem wollen wir uns zuvor in dem folgenden Abschnitte nher bekannt machen und dann zur Geschichte der Israeliten zurck-kehren. Die Aegyptier. 15. Beschreibung des Landes. Aegypten liegt in dem nordstlichen Theile von Afrika. Es ist im Norden vom mittellndischen Meere, im Osten von dem steinigen Arabien und dem rothen Meere, im Sden von Aethiopien, im Westen von Libyen begrenzt. Seiner ganzen Lnge nach wird es vom Nil durchschnitten. Dieser mchtige Strom entsteht aus dem Zusammenflsse des weien und blauen Nil, die aus unbekannter Ferne aus Sdwesten kommen. Bei Syene tritt er in Aegypten ein und durchzieht fast 120 Meilen weit die Thalebene, welche drei, hchstens vier Meilen breit ist. Zu beiden Seiten des Flusses ziehen sich, schon aus Aethiopien herberkommend, zwei parallele Bergketten weit gegen Norden hinab, die das schmale Nilthal einschlieen. Erst in einer Entfernung von ungefhr 20 Meilen vom Mittelmeere gehen l

6. Die alte Geschichte - S. 378

1872 - Münster : Coppenrath
378 schaffte der Flei der Mnche in ein fruchtbares Erdreich um? Wlder wurden gelichtet, Smpfe ausgetrocknet. In der Nhe der Klster entstanden bald einzelne Ansiedelungen, die sich wit der Zeit zu Drfern und Stdten erweiterten. Grndung einer neuen Hauptstadt. Derselbe Kaif-er, welcher die Christen so grornthig beschtzte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heidnischen und stets bedrohten Rom weg nachbyzanz. Diese Stadt schien gleich' !arn von der Natur dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin b('r Völker zu werden. Sie lag in Thracien, an der Grenzschei^' von Europa, dort, wo der thracische Bosporus zum Marmor meere sich erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, da der dazwischen ra^ schende Bosporus nur als ein groer Strom erscheint. Dur diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort mit dem Marmor meere, und vermittels dieses auch mit dem Archipelgus Ul'd mit dem mittellndischen Meere in Verbindung und fhrt fll den Schlssel zu allen daran liegenden Lndern. So im Mit telpunkte des regsten Verkehrs gelegen, konnte sie die Schtzt der ganzen damals bekannten Erde in ihren gerumigen Ut^ sicheren Hafen zusammenstrmen lassen. Diese durch ihre Lage so begnstigte Stadt sollte nun ei" neues Rom werden. Constantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebude und ffentlichen Pltze des alten Roms in dei" neuen nachzubilden. Um die Aehnlichkeit noch grer 8!l machen, wurden selbst das Capitol und die sieben Hgel nicht vergessen. Aber statt der heidnischen Tempel erhoben sich christliche Kirchen, auf deren Thrmen das Kreuz, als reiches Siegeszeichen des Christenthumes der das Heidenthu"^ prangte. Auf des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevl kerung der Stadt, die mau spter nach seinem Namen 6011' stantinopel, d. i. Constantin's Stadt nannte. Gegen die ses neue Rom, welches stolz und gebietend der zwei Welt !heile zugleich hinblickt, sank das alte immer mehr in Schatte"

7. Die alte Geschichte - S. 45

1846 - Münster : Coppenrath
45 sind die westlichen und östlichen Grenzgebiete. In Westen schießt es an die furchtbare libysche Sandwüste, wo weit hinaus selten ein Baum oder eine Staude grünet, wo nur Himmmel und Sand gesehen, kein Laut gehört wird; in Osten an das eben so un- fruchtbare steinige Arabien. Mitten in diesen öden Wüsten prangt wie eine blühende Insel im unendlichen Meer das schöne Ägypten. Seine Fruchtbarkeit verdankt es einzig dem Flusse Nil, der das Land von Süden nach Norden der Länge nach beinahe hundert zwanzig Meilen weit in einem Thale durchströmt, das höchstens drei Meilen breit ist. Denn es regnet fast nie im Lande, es thauet fast nie, und ohne die segensvollen Fluten des Nil wäre auch hier alles eine tobte Wüste. Die Einwohner verehrten ihn deshalb abgöttisch. Er kommt aus dem äthiopischen Mondgebirge herab, durchschneidet Ägypten in gerader Richtung und mündet sich, vormals in sieben, jetzt nur in zwei Armen in das mittel- ländische Meer. Am Ausflüsse des westlichen Armes lag Kanopus, das heutige Raschid oder Rosette; am Ausflusse des östlichen Pelusium, jetzt Damiette. Beide Städte sind fünfzig Stunden von einander entfernt. Das Land zwischen diesen beiden Nil- armen bis zum Meere bilden ein großes Dreieck, welches wegen seiner Ähnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta, J, selbst Delta genannt wurde. Der Nil ist ein recht wunderbarer Fluß. Zu der Zeit, wo alle anderen Flüsse das meiste Wasser haben, vom Dezember bis Mai, stießt er mit einer mäßigen Wasfermenge ruhig und lang- sam in seinem Bette daher. Dann fängt er, angeschwellt von den anhaltenden Regengüssen in Äthiopien, an zu steigen und steigt immer höher und höher. Im August tritt er endlich aus feinen Ufern und überschwemmt das ganze Land. Bis zum Okto- der gleicht dann Ägypten einem großen See, aus dem die Städte wie Inseln hervorragen, und auf welchem die Menschen zu tau- senden in Schiffen und Booten vergnügt umherschwimmen. Freude und Glückseligkeit herrscht dann int Lande umher; nie werden den Göttern so viele und kostbare Opfer gebracht. Denn wo er

8. Die alte Geschichte - S. 9

1846 - Münster : Coppenrath
9 geschieden. Sowohl in Hinsicht auf Boden und Klima, als auf die hier wohnenden Volkstämme und deren Lebensweise ist Afrika von Asten sehr verschieden. Nur das einzige Gebiet von Kar- thago, eine phönizische Kolonie, erinnert an astatische Sitte und Verfassung. Fast ganz Afrika liegt unter einem glühend heißen Himmel; daher ist auch der Boden größtentheils trocken und dürre, die Bewohner träge und ohne geistigen Aufschwung, ihre Gemüthsart finster und trübsinnig. Jni Alterthume war bloß der nördliche Theil näher bekannt, und in diesem wieder nur die Küstenländer, insbesondere Ägypten und Karthago. Dagegen war das innere Afrika unbekannt und ist es auch größtentheils noch in unserer Zeit, indem Schwierig- keiten jeder Art alle bisherigen Entdeckungsversuche selbst der kühnsten Reisenden vereitelten. Dieser nördliche Theil hat nur zwei große Flüsse, den Nil und Niger. Er zerfällt seiner natürlichen Beschaffenheit nach in drei Theile, die bereits im Alterthume durch eigene Namen un- terschieden wurden: 1) Das bewohnte Afrika, ' die heutige Berberci, das Küstenland längs dem mittelländischen Meere, welches mit Ausschluß von Tripolis sehr fruchtbar und daher zu allen Zeiten sehr bevölkert war. 2) Das thierreiche Afrika, durch welches die Gebirgs- kette des Atlas sich hinzieht. Es ist reich an wilden Thie- ren und an Datteln; die Araber nennen es Biledulgerid d. i. Dattelnland. 3) Das wüste Afrika, welches jetzt mit dem arabischen Namen die Sahara, oder Sandwüste, genannt wird. Sie ist über halb so groß als Europa, und zieht sich quer durch Afrika und Arabien hin. Nur wenige Oasen, d. h. frucht- bare Plätze, bieten umherstreifenden Raubhorden und den

9. Die alte Geschichte - S. 176

1846 - Münster : Coppenrath
176 andere öffentliche Gebäude. Noch jetzt erregen ihre Trümmer Staunen und Bewunderung und dienen unfern Künstlern zum bildenden Muster. Die Hauptwerke der Kunst waren auf der Burg bereinigt. Im nördlichen Theile der Stadt nämlich erhob sich ein steiler Hügel, zu dessen Gipfel eine Menge schöner, breiter Treppen führte. Dann kam man an ein großes, glanzendes Säulenthor, von schneeweißem Marmor, mit fünf hohen Durchgängen. Zur Linken schloß sich hieran der Marmortempel der Siegesgöttin, zur Rechten ein aus mehren Hallen zum Lustwandeln bestehendes Gebäude, dessen innere Wände mit Gemälden von der Hand der ersten Meister verziert waren. Über drittehalb Millionen Thaler soll der Bau dcö Ganzen gekostet haben. Durch jene Vorhallen, Propyläen*) genannt, kam man auf die eigentliche Burg, einen großen, geräumigen Platz, der mit einer Mauer umzogen war. Eine entzückende Aussicht! Hier die Stadt und das Ge- wühl des Volkes, dort das Meer mit Schiffen und Kähnen wie übersäet. Auf dein höchsten Gipfel der Burg stand die Statue der Athen«, der Schutzgöttin der Stadt, in übermenschlicher Größe, aus Bronze, in voller Rüstung und sah gleichsam drohend von ihrer Warte, wer sich ihrer lieben Stadt und ihrem lixben Volke feindselig zu nahen wage. Schon am Vorgebirge Sunium, fünf Meilen von Athen, sah man der Göttin Lanze und Helm- busch blitzen. Unter der Menge von Tempeln mit fortlaufenden Lustwaldungen, mit den schönsten Gemälden und Statuen ge- schmückt, erregte das Parthenon oder der Tempel der Athen« die meiste Bewunderung. Es war, als hätten die Bürger durch den unermeßlichen Aufwand, mit welchem sie dieses Gebäude aufführten und im Innern verzierten, sich ihrer Retterin dankbar bezeigen wollen. Um den marmornen Prachttempel lief eine geräumige Hatte, die auf schlanken marmornen Säulen ruhete. In *) Nach dem Muster dieser Propyläen ist das Brandenbur- ger - Thor in Berlin erbauet. ,

10. Die alte Geschichte - S. 52

1846 - Münster : Coppenrath
52 und zog den Deckel ab. Und siehe! da blickten die schönen roth- wangigen Feigen so lieblich und hold aus ihrem Kerker hervor, daß der Sklave ihren Reizen nicht widerstehen konnte. Er kostete eine und wieder eine und so fort, bis nichts mehr zu kosten war. Den Brief aber überbrachte er getreu dem fremden Herrn. Als dieser nun nach den Feigen fragte, von welchen der Brief spreche, überfiel den Sklaven ein gewaltiger Schrecken» Mit groß- ßen Augen sah er den Brief an und hielt ihn für ein belebtes Wesen, weil er seine Näschereien verrathen hatte. 16. Ägyptische Baukunst. Kein Volk hat der Nachwelt so riesenhafte Denkmäler seiner Baukunst hinterlassen, als die Ägyptier. In den östlichen Felsen- gebirgen fanden sie das vortrefflichste Material zu denselben, Gra- nit, Porfyr, Marmor, Alabaster; und dieses benutzten baulustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht uns wahrhaft in Erstaunen setzen muß. Zwar liegen die meisten dieser ungeheuren Denkmäler des Alterthums zertrümmert, oder mit dem aus der Wüste hergeweheten Sande bedeckt, viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen des Kunstsinnes und des ausdauernden Fleißes der Ägyptier. Unter ihren Werken verdienen ganz vorzüglich genannt zu werden: 1) Die Obelisken. — Diese sind viereckige oben spitz zulaufende Säulen und haben ohne das Fußgestell eine Höhe von fünfzig bis hundert und achtzig Fuß und sind unten fünf bis fünf und zwanzig Fuß in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härte- sten, meist röthlichen Granit aus dem östlichen oder arabischen Gebirge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste polirt und führen auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder. Zur Zeit der Überschwemmung wurden diese ungeheuren Massen auf Nil- flößen herübergeholt und durch neugegrabene Kanäle weiter fort- geführt. Welch' mühsames und kostspieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und eben so mühsam
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