I
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von der libyschen Wste scheidet. In solchen unzerstrbaren Grabkammern, die der austretende N'l nicht berhren konnte, sollten die Todten ruhen. Und um die Verwesung abzuwehren, wurde die Leiche einbaliamirt. Aeuerlich berzogen sie dieselbe mit einer hrteren, aber durchsichtigen Materie, und setzten fte dann bei. Solche einbalsamirte Leichname nennt man Mumien, von dem dazu gebrauchten persischen Erdharze Munt. Tausende haben sich bis auf den heutigen Tag erhol ten. Die Haut ist ganz schwarz und von dem Gummi und Erdharze so durchdrungen, da sie steinhart ist. Diese fast versteinerten Todten wurden oft bei Gastmhlern der Aegyptier hingestellt und berhaupt als das kstlichste Gut von ihnen geehrt. Bei einer solchen Ansicht von einem Leben nach dem Tode nannten sie auch die Wohnungen der Lebendigen nur Herbergen, die Ruhesttten der Todten dagegen ewige Wohnun-gen. Wie hoch nun die Könige im Leben der ihren Mit-menschen standen, so hoch wollten sie auch im Tode hervorragen. Die Sttte, wo ein König ruhete, sollte kniglich bezeichnet und weithin sichtbar, seine Grabkammer schwerer zu ffnen sein. Daher die riesenhaften Knigsgrber, die Pyra-miden bei der alten Knigsstadt Memphis. Sobald nun der Verstorbene einbaliamirt und in den Sarkophag eingeschlossen war, gelangte er in die Unterwelt. Hier sa der Gott O'iris, die Waage der Gerechtigkeit in der Hand, und hielt mit 42 Beisitzern das Todten-Gericht. Die Gerechten gehen ein in das Land der Seligen, die nicht Gerechtfertigten dagegen wer-den zur Seelenwanderung oerurtheilt. Zur Strafe und Luterung mu die Seele durch alle Land- und Wasscrthiere hindurch wandern, kehrt erst nach 3000 Jahren in den Menschenleib zurck, um dann sich auf's Neue einer Prfung zu unterwerfen. Daher auch das Einbalsamiren des Leichnams zur Erhaltung desselben fr die rckkehrende Seele. Oft wurde auch, heit es. von den Priestern der die Leichen ein Todtengericht abgehalten, bevor sie in die heilige Todtenstadt kamen. Wer sein Leben in Snden und Lastern hingebracht
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künstlich angebrachten Stufen bis zu ihrem Gipfel steigen. Hun-
derttausend Menschen sollen zwanzig Jahre ununterbrochen daran
gebauet haben. Von dein Material derselben kann man nach
neuerer Berechnung eine mäßige Mauer um das ganze Königreich
Spanien ziehen.
Wozu diese Massen gedient haben, läßt sich nicht mit Ge-
wißheit bestimmen. Einige halten sie für Kornmagazine; andere
für eitle Prunkgebäude äpyptischer Könige, die durch mühevolle
Arbeit das Volk im Zaume zu halten suchten. Ja, die frommen
Pilger, welche einst hinaufzogen gen Jerusalem, glaubten voll
Verwunderung sogar den babylonischen Thurm zu sehen. — Am
wahrscheinlichsten dienten sie zu Begräbnißplätzen der Könige.
Denn kein Volk verwendete mehr Zeit und Fleiß auf seine Gräber,
^als die Agyptier. Sie glaubten nämlich, daß die Seele sich
nicht sogleich nach dem Tode von ihrem Körper trenne, sondern
so lange in demselben bleibe, als er vollständig erhalten würde.
Daher sorgten sie so sehr für die Erhaltung der Leichname. Sie
baueten ihre Grabmäler auf wüsten Berghöhen, die der austre-
tende Nil nicht berührte, und bedeckten sie zum Schutze gegen
wilde Thiere mit einem Felsstücke. So hoch nun die Könige
im Leben über ihren Mitmenschen standen, so hoch wollten sie
auch nach ihrem Tode in einer schönen und festen Wohnung
hervorragen, die das Andenken an sie aus ewig erhalte; darum
thürmten sie jene Riesendenkmäler auf. Um den todten Körper
vor aller Fäulniß zu bewahren, salbten sie ihn mit wohlriechenden
Spezereien sorgfältig ein. Äußerlich überzogen sie ihn mit einer
härtenden aber durchsichtigen Materie,, und setzten ihn dann bei.
Solche einbalsamirte Leichname nennt man Mumien, von dem
dazu gebrauchten persischen Erdharze Mum. Viele haben sich
bis auf den heutigen Tag erhalten. In den Alterthumssälen zu
Bonn, Cassel, Berlin, Dresden und in andern Städten werden
noch verschiedene vorgezeigt. Die Haut ist ganz schwarz und so
von dem Gummi und Erdharze durchdrungen, daß sie fteinhart
ist. Diese fast versteinerten Todten wurden oft bei Gastmählern
/
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Extrahierte Personennamen: Cassel
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Jerusalem Bonn Berlin Dresden
— 271 —
ein Pistolenschuß, und der König sinkt mit dem Rufe: „Ich bin verwundet durch eine schwarze Maske!" in Effen's Arm. Man lrug ihn schleunigst in ein besonderes Zimmer, welches er im Opernhause hatte, und ließ Wundärzte herbeiholen. Im Augenblicke dieser hochverrütherischeu That hatten die Verschworenen, um im Getümmel zu entkommen, einen Feuerlärm erhoben; allein He Wache hielt alle Ausgänge besetzt und drängte die heranwogende Menge in den Saal zurück. Alsbald trat auch der Polizei-Lieutenant herein und schrieb den Namen eines jeden An-wesenben auf. Um oicr Uhr war er hiermit fertig, und die Versammlung wurde entlassen, ohne daß man den Thäter ansge-vtittelt hatte. Man sand aber im Saale einen Dolch und zwei Pistolen. Die Waffenschmiede wurden befragt, ob sie dieselben kennten. Einer derselben erklärte, er habe die Pistolen an den Herrn von Ankarström verkauft. Sogleich wurde dieser nebst zwanzig seiner Freunde eingezogen. Er gestand sein Verbrechen ein und erhielt die verbüßte Strafe. Drei Tage hinter einander würde er an den Pranger gestellt und mit Ruthen gepeitscht, ^ann auf einem Karren zum Schaffet geführt und enthauptet. Die übrigen Mitverschworenen würden für immer des Laubes verwiesen. Ihnen allen folgten die Verwünschungen des ent lüfteten Volkes, welches um seinen König wie um einen Vater dauerte. Gustav starb schon am zwölften Tage nach erhalte -"er Wunde (29. März 1792), und sein Sohn, Gustav Iv.. wurde nun zum Könige ausgerufen.
68. Der nordamerikanische Freiheitskrieg (1775—1783).
Washington. — Franklin.
Kolonien in Nordamerika. — Der nördliche Theil von ^werika ward erst später von den Europäern angebaut. Bei der Ctfti'n Lanbimg schien ihnen die ganze Gegend nur eine Wildniß
^in, mehr zum Aufenthalte der Thiere, als der Menschen ge-ei3jiet. Dichte, unermeßliche Urwälder, in beiten wilde Jnbianer n«ch beit hier zahlreichen Pelzthieren jagten, und große Sümpfe deckten die ersten Europäer von biefen rauhen Gegenben zurück,
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Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Gustav_Iv.. Gustav Franklin
47
April endet die Ernte, im Juni gibt es schon reife Trauben.
Mit seinem Ueberflusse konnte es ganze Länder versorgen. Die
Söhne Jakob's holten dorther ihr Getreide, und noch jetzt
versorgt es Constantinopel mit demselben, so wie es früher die
Kornkammer Roms gewesen war. Wegen solcher Fruchtbarkeit
waren die beiderseitigen Ufer des Flusses der Länge nach mit
Städten und Dörfern wie übersäet. Zu den entfernteren An-
wohnern des Nil wurde das befruchtende Wasser desselben durch
künstliche Kanäle hingeleitet. Unter diesen ist der berühmteste
der vierzig Meilen lange Josephskanal, der westlich längs der
libyschen Bergkette läuft, mit dem See Möris in Verbindung
steht und bei Rosette in den Nilarm mündet. Der See Möris
soll noch besonders dazu ausgegraben worden sein, um das
überflüssige Wasser des Nil in sich aufzunehmen. In trockenen
Jahrgängen wurden die Fluthen des Stromes aus demselben
ergänzt. So wurde das sandige Thal aus einer Wüstenei zur
ersten Kornkammer der Erde. Schon das Alterthum nannte
Aegypten „ein Geschenk des Nil"; aber die Menschen Habensich
diese Wohlthat der Natur durch angestrengte Thätigkeit zu eigen
gemacht.
Eint Heilung. — Nach dem Laufe des Flusses wurde
das alte Aegypten in drei Theile getheilt.
1) Ober-Aegypten oder Theba'is, welches sich von
der Stadt Syene bis Chemnis erstreckt. In diesem Theile sind
auch die berühmten Katarakten oder Nilfälle. Die Hauptstadt
war Theben. Wegen ihrer Größe und ihrer vielen Thore
hieß sie die Hundertthorige. Riesentrümmer, die bei den Dörfern
Luxor und Karnak noch übrig sind, zeugen nur schwach von
der alten Größe und Herrlichkeit dieser Königstadt. Westlich
von Theben, in schauerlicher Oede, war die in kahle Felsen-
wände eingehauene Todtenstadt, ein großes, stundenweit
sich ausdehnendes Amphitheater von Katakomben oder Gräbern
in mehren Stockwerken, die mit Treppen verbunden sind. Hier,
in schön ausgeschmückten Kammern, ruhen einbalsamirt und
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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57
von der libyschen Wüste scheidet. In solchen unzerstörbaren
Grabkammern, die der austretende Nil nicht berühren konnte,
sollten die Todten ruhen. Und um die Verwesung abzuwehren,
wurde die Leiche einbalsamirt. Aeußerlich überzogen sie die-
selbe mit einer härtenden, aber durchsichtigen Materie, und setz-
ten sie dann bei. Solche einbalsamirte Leichname nennt man
Mumien, von dem dazu gebrauchten persischen Erdharze
Mum. Tausende haben sich bis auf den heutigen Tag erhal-
ten. Die Haut ist ganz schwarz und von dem Gummi und
Erdharze so durchdrungen, daß sie steinhart ist. Diese fast ver-
steinerteil Todten wurden oft bei Gastmählern der Aegyptier
hingestellt und überhaupt als das köstlichste Gut von ihnen
geehrt. Bei einer solchen Ansicht von einem Leben nach dem
Tode nannten sie auch die Wohnungen der Lebendigen nur
Herbergen, die Ruhestätten der Todten dagegen ewige Woh-
nungen. Wie hoch nun die Könige im Leben über ihren Mit-
menschen standen, so hoch wollten sie auch im Tode hervor-
ragen. Die Stätte, wo ein König ruhete, sollte königlich be-
zeichnet und weil hin sichtbar, seine Grabkammer schwerer zu
öffnen sein. Daher die riesenhaften Königsgräber, die Pyra-
miden, bei der alten Königsstadt Memphis. — Sobald nun
der Verstorbene einbalsamirt und in den Sarkophag eingeschlos-
sen war, gelangte er in die Unterwelt. Hier saß der Gott
Osiris, die Waage der Gerechtigkeit in der Hand, und hielt mit
42 Beisitzern das Todten-Gericht. Die Gerechten gehen
ein in das Land der Seligen, die nicht Gerechtfertigten dagegen
werden zur Seelenwanderung verurtheilt. Zur Strafe
und Läuterung muß die Seele durch alle Land- und Wasser-
thiere hindurch wandern, kehrt erst nach 3000 Jahren in den
Menschenleib zurück, um daun sich auf's Neue einer Prüfung
zu unterwerfen. Daher auch das Einbalsamiren des Leichnams
zur Erhaltung desselben für die rückkehrende Seele. — Oft
wurde auch, heißt es, von den Priestern über die Leichen ein
Todtengericht abgehalten, bevor sie in die heilige Todtenstadt
kamen. Wer sein Leben in Sünden und Lastern hingebracht
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— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika