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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 75

1861 - Münster : Coppenrath
75 heerend in Ungarn einfielen; da warf er die Maske ab und flog mit Sturmeseile herbei, so daß er den Kaiser, der zu Jnnspruck krank an der Gicht darniederlag, fast ereilt hätte. Karl, überrascht und betroffen, entließ sogleich den Kur- fürsten Johann Friedrich (mit welchem der berühmte Maler Lukas Kranach die Gefangenschaft freiwillig getheilt und durch seine Gesellschaft sehr erleichtert hatte) seiner Haft und entkam, in einer Senfte getragen, nur von wenigen Dienern begleitet, mitten in der Finsterniß einer stürmischen Nacht, die nur durch vorgetragene Fackeln dürftig erhellt ward, über steile Felsen und Klippen von Jnnspruck nach Villach in Kärnthen. Welch' mannigfaltige Gefühle mußten in dieser Nacht sich sei- ner Seele bemächtigen! Er, der mächtigste Herrscher der Erde, von dessen Waffenthaten drei Welttheile Zeugen waren, den "Koch jüngst Fürsten fußfällig um Gnade gestehet hatten, floh jetzt einsam und verlassen, wie ein aufgescheuchtes Wild, über unwegsame Pfade, vor einem deutschen Fürsten, den er selbst aus dem Staube gehoben hatte! Nur eine Meuterei in Mo- ritzens Heer konnte ihn vor Gefangenschaft retten. Pastauer Vertrag (1552). — Dieser Unfall sank tief in das Gemüth des alternden Kaisers. Von nun an gab er alle Hoffnung auf, den Neligionszwiespalt auf irgend einem Wege zu beschwichtigen. Darum bot er die Hand zum Frie- den mit dem Abtrünnigen, vorzüglich damit er mit ungetheilter Macht wider den schlimmsten Reichsfeind, die Franzosen, ziehe. In Passau, unter der Vermittelung des römischen Königes Ferdinand, wurde am 31. Juli 1552 der Vertrag geschlos- sen: „die Protestanten sollten, bis auf einem Reichstage die Religionsstreitigkeiten gänzlich ausgeglichen wären, völlige Re- ligionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken, der ge- fangene Landgraf aber seine Freiheit erhalten." Mit schwe- rem Herzen Unterzeichnete endlich auch der Kaiser diesen Pas- sauer Vertrag. Jedoch blieb noch Manches zu bestimmen übrig, was der nächste Reichstag vervollständigen sollte.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1861 - Münster : Coppenrath
135 Während der Schlacht saß der neue böhmische König bei einem üppigen Gelage in der Stadt und ließ sich gar nicht einfallen, daß es bereits zu einer Schlacht gekommen, und daß diese verloren sei. Als der Donner der Kanonen schon nach Prag hinüberscholl, als Boten auf Boten ihm die mit jedem Augenblicke wachsende Gefahr verkündigten; da erst stand er auf und sah von dem Walle der Stadt her die grauenvolle Flucht und Niederlage der Scinigen. Dieses Unglück schlug plötzlich seinen Muth ganz darnieder. Er ließ, als wäre durch eine Schlacht Alles verloren, das Heer, das Reich, die Krone und, zum größten Unglücke seiner Freunde, auch alle seine geheimen Papiere im Stich und floh in hastiger Eile über Schlesien nach Holland. Nur einen Winter hatte seine Herrlichkeit gewährt, weshalb man ihn auch spöttisch den Winterkönig nannte. Gleich am Tage nach der Schlacht öffnete das bestürzte Prag dem Sieger die Thore. Ganz Böhmen unterwarf sich dem Kaiser und erwartete in ängstlicher Spannung sein Schick- sal. Anfangs schien es, als wolle er großmüthig alles Ver- gangene vergessen; denn drei Monate lang verfügte er nicht das Geringste zur Bestrafung der Empörer; dann aber brach plötzlich das Gewitter aus. Acht und vierzig der Haupturheber des Aufstandes wurden eingezogen, und sieben und zwanzig derselben zum Tode verurtheilt. Das Vermögen der Hinge- richteten, Geflüchteten und für Verbrecher Erklärten floß in den kaiserlichen Schatz. Nun fing Ferdinand die Gegenreformation an. Er vernichtete den Majestätsbrief, verwies die Protestan- ten aus dem Lande und rief die Jesuiten zurück. Durch diese Auswanderung ward dem Wohlstände des Landes eine tiefe Wunde geschlagen. Dann erging auch das Urtheil über Frie- drich, den Kurfürsten von der Pfalz. Er ward als Hochver- räther seines Landes und seiner Kurwürde für verlustig erklärt. Durch die einzige Schlacht auf dem weißen Berge schien der ganze Krieg beendigt. Das aufrührerische Böhmen war

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 47

1840 - Münster : Coppenrath
47 ihm einen Fußfall that, hob er sie freundlich auf, sprach ihr Trost zu und erlaubte ihrem Gemahle, acht Tage laug in Wit- tenberg, im Kreise der Seinigen zuzubringen. Ja, er selbst begab sich in die Stadt und erwiederte den Besuch der Kurfürstin. Und als er erfuhr, daß man aus Furcht vor ihm den evangelischen Gottesdienst eingestellt habe, wurde er unwillig und sprach: „Wer richtet uns das an? Ist in unserem Namen der Dienst Gottes unterlassen, so gereicht uns das nicht zum Gefallen. Haben wir im Oberlande (Schwaben) doch nichts gewandelt in der Religion, wie sollten wir es hier thun?" — Er besuchte auch die Schloß- kirche in Wittenberg, und als man ihm Luther's Grab zeigte, und einige Umstehende, unter andern der Herzog Alba, ihm rie- then, die Leiche des Ketzers ausgraben und verbrennen zu lassen, erwiederte er: „Laßt ihn ruhen, er wird seinen Richter schon ge- funden haben; ich führe Krieg mit den Lebenden, nicht mit den Tobten." Eine solche Schonung hatte billig das Mißtrauen der Protestanten gegen die eigentliche Gesinnung des Kaisers ent- fernen sollen. Nun kam die Reihe an Philipp, den Landgrafen von Hes- sen. Dieser wartete den Einfall des kaiserlichen Heeres nicht ab, sondern ließ durch seinen Schwiegersohn Moritz und den Kurfürsten von Brandenburg den Kaiser um Gnade bitten. Ec selbst ging dann zum Kaiser nach Halle und that vor ihm fußfallige Abbitte. Diese Abbitte las ihm sein Kanzler vor, der hinter ihm kniete, und der Landgraf sprach sie nach. Als aber bei der demüthigsten Stelle sich sein Mund zu einem höhnischen Lächeln verzog, hob der Kaiser, der es bemerkt hatte, drohend den Finger auf und rief in seiner niederländischen Mundart! „Wol! ick fall di laken leh- ren!" Dann kündigte er ihm die Strafe an. Ec mußte sein Geschütz ausliefern, eine große Geldbuße erlegen und gleichwie der Kurfürst in der Gefangenschaft bleiben. So vollständig besiegte Karl den schmalkaldischen Bund.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 51

1840 - Münster : Coppenrath
- '-~mp—7-----------—; '-------- •—------------'T — 51 — Kranach die Gefangenschaft freiwillig getheilt und durch seine Gesellschaft sehr erleichtert hatte) seiner Haft und entkam, in einer Sanfte getragen, nur von wenigen Dienern begleitet, mitten in der Finsterniß einer stürmischen Nacht, die nur durch vorgetragene Fackeln dürftig erhellt ward, über steile Felsen und Klippen von Jnspruck nach Villach in Karnthen. Welch' mannigfaltige Ge-, fühle mußten in dieser Nacht sich seiner Seele bemächtigen! Er, .der mächtigste Herrscher der Erde, von dessen Waffenthaten drei Welttheile Zeugen waren, den noch jüngst Fürsten fußfällig um Gnade gestehet hatten, floh jetzt einsam und verlassen, wie ein aufgescheuchtes Wild, über unwegsame Pfade, vor einem deutschen Fürsten, den er selbst aus dem Staube gehoben hatte! Nur eine Meuterei in Mocitzen's Heer konnte ihn vor Gefangenschaft retten. Dieser Unfall sank tief in das Gemüth des alternden Kai- sers. Von nun an gab er die Hoffnung auf, den Religionszwie- spalt auf irgend einem Wege zu beschwichtigen. Darum bot er die Hand zum Frieden mit den Abtrünnigen, vorzüglich damit er mit ungetheilter Macht wider den schlimmsten Reichsfeind, die Franzosen, ziehe. In Passau, unter der Vermittelung des römi- schen Königes Ferdinand, wurde am 2. August 1552 der Ver- trag geschlossen, welcher den Protestanten Religionsfreiheit ge- währte. Auch der Landgraf Philipp erhielt seine Freiheit wieder; der Kurfürst hatte sie bereits am 14. Mai erhalten. Jedoch blieb noch Manches zu bestimmen übrig, was der nächste Reichstag vervollständigen sollte. Der kranke und tiefgebeugte Kaiser, in vier Kriegen Sieger gegen das übermüthige Frankreich, mußte"- zum fünftenmal jetzt gegen Franzen's jugendlichen Sohn, Heinrich Ii., die Rüstung nehmen, um ihm die widerrechtlichen Eroberungen zu entreißen und so Deutschlands Ehre und Sicherheit zu retten. Allein trotz dreier Feldzüge, von 1552 bis 1555, gelang ihm dieses nicht, weil die Franzosen, eine offene Schlacht vermeidend, auf die Vertheidigung der Festungen sich beschränkten. Am Ende dieses fruchtlosen Krie- ges, im Jahre 1555, kam der, in Passau verabredete, Reli- gionsfrieden in Augsburg zu Stande, in welchem den Prote- 4 * ^ j*..

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 46

1871 - Münster : Coppenrath
deutendsten Werbeplatz des Kaisers. Die Kaiserlichen zogen sich nach Bayern zurück, und als Schärtlin sie verfolgen wollte, erhielt er vom Augsburger Stadtrath, dessen Dienstmann er war, den Befehl, das neutrale Gebiet des Herzogs von Bayern nicht zu betreten. So wurde der Plan des kühnen Feldherrn, Negensbnrg selbst anzugreifen, wo sich noch immer der Kaiser mit seiner kleinen Macht befand, vereitelt. Um den italienischen Truppen den Durchgang zu versperren, besetzte er schnell die Ehren b erg er Klause, den wichtigsten Paß aus Italien nach Deutschland. Schon machte er Anstalt, weiter über die Alpen zu rücken, der Stadt Jnnspruck sich zu bemächtigen und mithin beide Wege, welche aus Italien durch Tirol nach Deutschland führen, zu versperren; als ganz Tirol zu den Waffen griff, und ihm auch noch von bett Bundeshäuptern der Befehl ertheilt ward, Tirol sogleich zu räumen, weil der König Ferdinand, der Herr des Landes, bett Krieg noch nicht erklärt Hobe. So warb der Kaiser durch die Uneinigkeit und Planlosigkeit feiner Gegner aus der drohenden Gefahr gerettet und konnte feiiffc Macht mit neuen Truppen verstärken. Alsbald brach auch das sächsische und hessische Heer nach Süddeutschland auf. Die beibett Buitbeshäupter schielten dem Kaiser eine förmliche Kriegserklärung zu, in welcher es unter anderen hieß: „sie seien sich keiner Widersetzlichkeit gegen ihn bewußt; er aber habe die Absicht, ihren Glauben und die Freiheit des Reiches gewaltsam zu unterbrücken." Da sprach der Kaiser bte Reichsacht über sie aus, nannte sie Empörer, Meineidige und Hochverräter, bte ihm Krone mtb Scepter nehmen wollten, nnb trug bent Herzoge Moritz von Sachsen*) die Vollziehung der Reichsacht ans. Dieser war selbst Protestant, dazu Vetter des Kurfürsten und Schwiegersohn des Landgrafen *) Sachsen bestand dcnials ans bcm Kurfürstenthnme und beut Her-zogthnme. Jenes gehörte der älterm ober Ernestinischen, bieses bev jüngeren ebev Albertinischen Linie. Die kurfürstliche Üicfibcnj war Wittenberg, die herzogliche Leipzig.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 48

1871 - Münster : Coppenrath
I - 48 — Am Morgen des Tages, der das Schicksal des Kurfürsten entscheiden sollte, — es war der 24. April 1547 — lag ein starker Nebel über beiden Ufern. Mehre spanische Soldaten warfen ihre Rüstung ab, stürzten sich in den Strom, schwammen, den Degen im Munde, nach dem jenseitigen Ufer und jagten dem Feinde mehre Kähne ab, die sie im Triumphe herüberbrachten. Diese wurden mit Scharfschützen bemannt, um den Uebergang der Reiterei zu deckeu. Ihnen zur Seite ritte» der Kaiser, Ferdinand, Moritz, Alba und die übrigen Führer durch die Furth. Der Kaiser hatte sich wie zum Siege geschmückt. Mit der Linken tummelte er sein stolzes, andalnsisches Streitroß, mit der Rechten schwang er die Lanze, und die eben durchbrechende Sonne spiegelte sich an seinem vergoldeten Helme und Panzer. Es war Sonntag, und der Kurfürst wohnte eben dem Gottesdienste bei, als man ihm plötzlich die Ankunft des Feindes verkündigte. Anfangs wollte er nicht glauben, was man ihm berichtete; als er aber nicht länger zweifeln konnte, ordnete er einen eiligen Rückzug nach Wittenberg an. Aber es war schon zu spät. Sein Heer wurde auf der lochauer Haide eingeholt und zum Treffen gezwungen. Mit wildem Kriegesgeschrei, Hispania! Ilispania! warf sich die spanische Reiterei auf die sächsische und schlug sie in die Flucht. Va^d waren auch die Scharen des Fußvolkes durchbrochen, und das gauze sächsische Heer lösete sich in wilde Flucht auf. Der Kurfürst suchte auf raschem Pferde zu entkommen, wurde aber vou einem Schwarm leichter Reiter eingeholt. Er vertheidigte sich ritterlich, erhielt aber einen starken Hieb in die linke Wange und mußte sich ergebeu. Gefangen ward er vor den Kaiser geführt. Und als er hier mit den Worteu anhob: „Allergnädigster Kaiser!" entgegnete Karl: „Wie, bin ich nun Euer allerguädigster Kaiser? So habt Ihr mich lange nicht geheißen!" Da sagte der.kursürst: „Ich bin Ew. kaiserlichen Majestät Gefangener und bitte um ein fürstliches Gefängniß!" — „Wohl," entgeg- ■

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 113

1871 - Münster : Coppenrath
— 113 — Webst der Ober- und Unterpfalz diesseit des Rheines seinem Jugendfreunde Maximilian von Bayern (1623). Dem Kurfürsten von Sachsen gab er für die in den Lausitzen und in Schlesien ihm geleistete Hülfe die beiden Lausitze, anfangs un-terpfändlich, dann aber, 1635, für immer. Die beiden entlassenen Anführer Mansfeld und Christian trugen jetzt selbst dem Kaiser ihre Dienste an. Jedoch dieser wies sie als nichtswürdige Menschen, welche, ohne festen Sinn Und ohne Grundsätze, niedrig genug wären, für diejenigen rechten zu wollen, wider welche sie bisher aus Gewissenspflicht fechten zu müssen vorgaben, mit Verachtung von sich und zeigte so zugleich, daß er sie als Feinde nicht fürchte. Sie zogen nun auf Kosten der Länder, durch welche sie mit ihrem Raubgesindel den Weg nahmen, über Lothringen nach den Niederlanden, wohin man sie zur Theilnahme am Kriege gegen Spanien ge' *ufen hatte. Allein auch hier ward man ihrer bald überdrüssig Und entließ sie. Jetzt warfen sie sich wieder auf Westfalen Md Niedersachsen und Haufeten fürchterlich in diesen Ländern. Endlich, im August 1623, erreichte sie Tilly's Schwert. Der 9rößte Theil des Raubgesindels wurde am 6. und 7. August e| Stadtlohn, nicht weit von Münster, aufgerieben; die eiden Anführer aber retteten sich durch schmähliche Flucht nach ew benachbarten Holland. 30. Dritte Periode: Der nicdcrsächsisch-diinische Krieg. So waren nun alle für Friedrich geworbenen Truppen Mls aufgerieben, theils zerstreut. Alle Bollwerke des Prote-antlsmns im Süden waren bereits gefallen. Nun schien es, * wenn die Liga und der Kaiser ihre siegreichen Waffen gegen ^n Protestantismus im Norden kehren würden; denn Tilly ti?r E. elncm schlagfertigen Heere in Hessen. Die protestan-Unh^x ^r^en ^iedersachsens fingen nunmehr an, sich zu rüsten, o da ihr Verlangen, man solle Tllly zurückrufen, nichts ® W-ltgesch. in. 22. «ufl. q

8. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

9. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

10. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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