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1. Die Weltgeschichte - S. 163

1835 - Mainz : Kupferberg
Josepl/s Nenerungen. Fürstenbund. Revolution. 163 n.c.g. Aufhebung des Jesuiten - Ordens durch Pabst Clemens 1773. Xiv.* * **)). In dem bairischen Erbfolgestreite maßt sich Oester-1777. reich den Besitz Baierns au, gegen die näheren Ansprüche von Ehurpfalz. Der König Friedrich, um Hilfe gebeten, rüstet sich. Nach rmbedeutenden Gefechten — Frieden zu Teschen: 1779. Oesterreich erhält den Burgauer Kreis, das Uebrige Chur- pfalz. Joseph beginnt, nach dem Tode seiner Mutter, seine 1780. raschen Neuerungen: neue Stolordnnng, Verschenkung der Bisthümer und Abteien, Aufhebung von 644 Klöstern rc., will seine Niederlande als Königreich Burgund gegen Pfalz- baiern austauschen; allein Friedrich Ii., von dem Herzoge von Zweibrücken anfgcfordert, widersetzt sich, und veranlaßt den deutschen Fürstenbund zu Berlin; bald darauf stirbt 1785. der große Mann 75 Jahre alt; ihm folgt Friedrich Wil- helm H. (1786-97). In den Niederlanden (Löwen und Lüttich) brechen 1789. indessen durch Josephs Neuerungen unruhige Bewegungen aus. Einfluß der um dieselbe Zeit in Frankreich begonnenen Revo- lution *). zum Kriege auf 0 768—1774). Die Russen erobern 1770 die Moldau und Wallachei, 1771 die Krimm; aber Oesterreich rüstet sich. Daher, nach dem Plane Katharinas und Friedrich's zur Erhaltung des Gleich- gewichts die erste Theilung Polens. *) Um diese Zeit brach der nordamerikanische Krieg gegen England ans, indem die englischen Colonien in Nordamerika die Besteuerung von ihrem Mutterlande nicht ertragen wollten. Im 1. 1776 vereinen sich 15 Provinzen, und erklären sich für unabhängig; sie bestehen unter ihrem Feldherrn Washington blutige Kämpfe, erhalten durch Benjamin Franklin Hilfe von Frankreich 1780, und werden endlich, nachdem Eng- land seine Ueberlegenheit zur See gegen Frankreich behauptet, im Frieden zu Versailles in ihrer Unabhängigkeit anerkannt 1783. Dagegen gewann um dieselbe Zeit die von Elisabeth schon 1600 gestiftete ostindische Com- pagnie immer mehr an Bedeutung und Umfang. **) Die durch Ludwigs Xiv. Kriege entstandene Schuldenlast war durch die Verschwendungen Ludwigs Xv. über tausend Million Thaler 11*

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 123

1861 - Münster : Coppenrath
- 123 — stürzt beim Anblicke einer so zahlreichen Menge. Einer ihrer Näthe aber, Graf Barlaimont, flüsterte ihr zu: sie solle sich doch vor diesem Bettelgeflndel (Gueux) nicht fürchten. Das war auch den Abgeordneten zu Ohren gekommen. Sie mach- ten sich aus Barlaimont's Schimpfworte einen Ehrennamen, nannten ihre ganze Partei die Geusen (Bettler) und trugen auf der Brust eine Denkmünze mit dem Bilde des Königes und der Aufschrift: „Treu bis zum Bettelsacke!" Die Oberstatthalterin versprach den Abgeordneten, sie wolle sich für sie beim Könige verwenden und verordnete alsbald, daß vorläusig mit der Durchführung der Religionsedicte nicht weiter solle vorgegangen werden. Das hielten die Calvinisten für einen vollkommenen Sieg ihrer Partei; und alsbald rottete sich an den meisten Orten der Pöbel zusammen, zerschlug mit unerhörter Frechheit alle an Wegen stehende Crucifire und Heiligenbilder, plünderte und zerstörte die katholischen Kirchen, mordete die Priester, verjagte Mönche und Nonnen. In drei Tagen zählte man vierhundert verwüstete Kirchen und Ka- pellen. Durch solche Gräuelthatcn zogen sich die Calvinisten den gerechten Zorn des Königes und den Haß ihrer katholischen Mitbürger zu. Sofort fanden sich die katholischen Mitglieder des Bundes bewogen, von einer Verbindung zurückzutreten, die sie nunmehr als eine Verschwörung gegen ihre Religion ansahen. Obgleich es der Oberstatthalterin endlich gelungen war, diesen plötzlichen Ausbruch der Religionöwuth zu beschwichtigen, so hielt Philipp es doch für unmöglich, daß sie in so unruhiger Zeit das landesherrliche Ansehen länger behaupte; denn auch hier verwuchsen die religiösen und politischen Fragen zu einem unzertrennbaren Ganzen. Er beschloß, Rache zu nehmen an der empörungssüchtigen Nation und schickte 1567 seinen in den Waffen ergrauten Feldherrn Alba mit Heeresmacht dahin. Schon vor der Ankunft des gefürchteten Mannes verließen Tausende von Fabrikanten und Kaufleuten das stürmische Vater- land. Das ganze Meer war mit flüchtigen Schiffen bedeckt.

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 497

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 183. Joseph Ii. 497 einen ziemlich ungeschickten Feldherrn bewies, da er nie einen Angriff wagte. So blieben die Österreicher den Türken gegenüber im Nachteile, bis der Kaiser den alten Laudon zu Hilfe rief und ihm den Oberbefehl übertrug. Eine Krankheit, welche die Strapazen des Lagers ihm zugezogen hatten, nötigte ihn, nach Wien zurückzukehren, wo er im nennundvierzigsten Jahre feines ^-Fe-Lebens am 20. Februar 1790 starb. im 500) Schon als Mitregent feiner Mutter Maria Theresia hatte Joseph Ii. erkennen lassen, daß er der neuen Richtung huldige, welche aus Frankreich herübergekommen war. Diese Richtung machte sich aber neben der religiösen Gleichgültigkeit (Judifferentismus) hauptsächlich dahin geltend, daß sie die Allgewalt des Staates auf alle Verhältnisse ausdehnte. In Verfolgung dieser Richtung bildete sich Joseph Ii. ein eigenes System, welches bezweckte, die besondern Rechte der Unterthanen und Stände in den einzelnen Kronländern aufzuheben und einerlei Gesetze für Gesamt-Österreich einzuführen. Aber auch die Kirche sollte in allen ihren Beziehungen dem Staate untergeordnet werben (Josephinismus). Joseph erlaubte sich deshalb viele Eingriffe in die Rechte der Provinzen sowohl, als der Kirche. Erhob viele Klöster auf und erließ zahlreiche Verorbnungen, welche sich sogar auf rein geistliche und gottesbienstliche Gegenstänbe erstreckten. Das Beispiel von oben wirkte verberblich nach unten, und es entstand eine wahre Verfolgung der Kirche und ihrer Diener, eine Verhöhnung der kirchlichen Institute und Gebräuche. Um den Kaiser zur Zurücknahme feiner Verordnungen zu bewegen, unternahm Pius Vi. selbst eine Reife nach Wien, welche nicht nur fruchtlos war, sondern dem Papste auch manche Kränkungen zuzog. Die kirchlichen und politischen Neuerungen erregten aber in den Niederlanden, in Ungarn und in Tirol Unzufriedenheit. Die Niederlande erklärten ihre Unabhängigkeit, und es nützte4-den Kaiser nichts mehr, die Vermittlung des so schwergekränkten rno. Papstes nachgesucht zu haben. Auch Ungarn war im Begriff, sich von Österreich loszureißen, und Joseph Ii. sah sich genötigt, auf dem Sterbebette die Neuerungen, die er eingeführt hatte, roieber aufzuheben und alles roieber auf den alten Fuß zu stellen, roie es zur Zeit der Maria Theresia roar. Nur das Toleranzedikt und die von ihm angeorbnete Erleichterung der Bauern in bezug auf Leib- und Grundherrlichkeitsrechte sollten in Kraft bleiben. So sah der Kaiser fein Werk, an dem er rastlos gearbeitet und über welchem er das Deutsche Reich nnb das äußere Ansehen Österreichs vernachlässigt hatte, noch in den letzten Augenblicken feines Lebens verfallen. 21 **

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 445

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 164. Der Abfall der Niederlande. 445 so rasch, daß er beim Tode seines Stifters (1556) über 1000 Mitglieder zählte. Der erste Deutsche, welcher in den Orden eintrat, war der selige Petrus Canisins, dessen Katechismus von den Katholiken dem lutherischen entgegengestellt und im Laufe der Zeit fast in alle Sprachen übersetzt wurde. 1686 zählte man schon über 400 Auflagen. 8 164. Der Abfall der Niederlande. 452) Karl V. hatte den großen Fehler begangen, die 17 niederländischen Provinzen, welche seit 1512 den bnrgnndischen 1512. Kreis bildeten, von Deutschland zu trennen und mit der spanischen Monarchie zu vereinigen. Darüber wurden die niederlän-164». dischen Städte, denen Karl ohnehin die bedeutendsten Privilegien genommen hatte, unruhig. Im Anfange befriedigte sie es, daß Philipp Ii., Karls Sohn, nach Antritt der Regierung seinen Wohnsitz in den Niederlanden aufschlug, allein schon nach drei Jahren ging dieser wieder nach Spanien. Er ließ zwar seine 1550. Schwester Margareta von Parma als Statthaltern zurück, ordnete ihr aber ausländische Ratgeber bei. Dies verdroß den hohen Adel, der gehofft hatte, sich in den reichen Staatsämtern von den Schulden zu erholen, welche er während des Aufenthaltes des Königs dnrch seinen Aufwand gemacht hatte. Die spanischen Truppen, welche das Land besetzt hielten, gaben ebenfalls Veranlassung zu Beschwerden. Als nun der Calvinismus auch in die Niederlande drang und Philipp Ii. die Zahl der Bistümer vermehren und die Inquisition einführen wollte, so vereinigten sich Adel und Bürger, um dagegen zu protestieren. Die Unzufriedenen gaben sich selbst den Namen Gueusen (Gosen, Bettler). Die Häupter des Adels, namentlich Wilhelm von Oranien, wußten die Statthalterin zu falschen Maßregeln zu verleiten, so daß sie selbst noch den Unzufriedenen ' Gelegenheit gab, sich zu sammelu und zu verstärken. Es entstanden Volksaufläufe, und Kirchen und Kloster wurdeu überfallen und geplündert. Viele Mouche und Nonnen wurden verjagt und viele Priester ermordet. 453) Um die Ruhe wiederherzustellen, sandte Philipp den Herzog von Alba, der aus frühern Kriegen her durch seine Treue und Ergebenheit gegen den König, aber auch durch feine Härte und Unbeugsamkeit bekannt war. Noch bevor er ankam, wanderten viele aus, weil sie an den Greueln, die geschehen, beteiligt waren. Auch Wilhelm von Oranien ging in sein Stammland Nassau, unterhielt aber seine Verbindung mit den Zurückgebliebenen.

10. Bd. 4 - S. 9

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 1. Deutschlands Ernüchterung. 9 Polizeiliche Aufsicht gestellt, weil „er der erste gewesen, der die höchst gefährliche Lehre von der Einheit Dentschlanbs aufgebracht habe." Arnbt's Papiere würden ihm erst 1840 vom nächsten preußischen König wieder zugestellt, der dann den guten Patrioten auch wieber in sein Professoramt einsetzte. Den schwarzrothgolbenen Bän--bern, baran die Burschenschaft ihre Freube hatte (beim aus schwarzer Nacht sollte es durch blutigen Tod zur golbenen Freiheit gehen), würde eben wegen jener gefährlichen Jbee, welche sie versinnbildlichten, eifrig nachgestellt; und eine Kabinetsorbre schärfte den Censoren ein, in Zukunft die Namen „Protestant" u. s. w. in keinem Buch mehr passiren zu lassen, sonbern „evangelisch" bafür zu setzen. Friedrich Wilhelm Iii. lag es übrigens sehr an, das religiöse Leben im Volke zu wecken und zu heben. Im Jubeljahr der Reformation erließ er 27. Sept. 1817 einen Aufruf an die evangelische Kirche Preußens: er wünschte, daß Lutherische und Reformirte „mit Beseitigung des Außerwesentlichen und Festhalten der Hauptsache im Christenthum" zu einer Union zusammentreten, „um Eine neubelebte evangelische Kirche zu werben. Das Beispiel Berlins utib Potsbams, das Abenbniaht nach den Einsetzungsworteii zu genießen, sanb Nachfolge. Nun arbeitete er aber selbst eine Agenbe aus, deren Einführung ihm balb wichtiger wurde als die Union. Erst las man sie mit sehr kritischen Augen, erst 1829 nahm Berlin sie an, boch nach und nach würde sie so allgemein gebraucht, daß der König 1831 ihre Alleingültigkeit ans-sprechen konnte. Dagegen wurde der Widerspruch einiger lutherischen Gemeinden laut, die sich damit die Union aufgebritngen sahen, und der König griff 1834 zu unwürbigen Gewaltmaßregeln, ihn zu brechen. Er fetzte Pfarrer ab, welche die Agenbe nicht brauchen wollten , strafte hart die Amtshanblnng der abgefetzten, und gestattete den Mißvergnügten Weber Privatgottesbienst noch Answanberiing. Jnbessen hatte boch der Vorgang
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