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1. Die alte Geschichte - S. 367

1872 - Münster : Coppenrath
5 367 von ihnen starb emes natrlichen Todes. Die Prtorianer tvtt* ren es, welche fr Geld Kaiser einsetzten und wieder absetzten. Sie boten sogar den Thron wie eine feile Waare ffentlich dem : Meistbietenden zum Kaufe aus und mordeten bald wieder den Kufer, um den' Thron von neuem auszubieten. 121. Vespafianus. Titus. Domitianus. Von solchen Erschtterungen fand Rom zuerst unter der Regierung des Kaisers Vespasinus (69 bis 79) erwnschte Ruhe. Sein Hauptstreben ging dahin, die zerfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das gesunkene Ansehen des Senates wieder empor, indem er ihn von dem Gesindel reinigte^ das unter den letzten Regierungen Sitz und Stimme darin er-halten hatte; drftige Senatoren untersttzte er. Die Tempel-schtze des durch Titus, seinen Sohn und Stellvertreter im j-dischen Kriege, eroberten Jerusalems im Jahre 70, gebrauchte er zu wohlthtigen Zwecken. Er errichtete ffentliche Lehran-stalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen, und belohnte Knstler und Gelehrte. Er verschnerte Rom durch prachtvolle Gebude und lie im Lande umher neue Heerstra-| en anlegen. Den unter dem khnen Civrlls ausgebrochenen Krieg der Bataver in dem heutigen Belgien brachte er im Jahre 70 durch einen Vergleich zu Ende. Er war nach Au-gustus der erste Kaiser, der eines natrlichen Todes starb. Auf ihn folgte sein Sohn Titus (79 bis 81). Kurz, I aber segenreich war seine Regierung. Seine Herzensgte zeigte | sich vorzglich bei den vielen Unglcksfllen, die während sei-ner zweijhrigen Regierung der das rmische Reich kamen. Es war am 23. August des Jahres 79 nach Chr., als der Berg Vesuv (in der Nhe von Neapel) seinen Feuerschlund zu neuen Lavastrmen ffnete und die Städte Herkulnum, Pompeji und Stabl so gnzlich verschttete, da man auch ihre Spuren nicht mehr sah. Sechzehnhundert Jahre lang I?

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

5. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

6. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 122

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
122 Das Altertum. 3. Der heiligen Kriege (so genannt, weil sie wegen dem Eigentum des Heiligtums des Apollo geführt wurden) waren eigentlich vier. Doch werden in der Regel nur die zwei letzten erwähnt. Der dritte war der gegen Phokis. Die Phokier hatten gleich im Anfange des Krieges Gold und Silber aus dem Tempel zu Delphi genommen und Söldner geworben. Deshalb wurdeu die Thebauer, obwohl an und für sich stärker, nicht Meister, weil die Phokier immer Soldaten genug anwerben konnten. Sollen sie doch während der zehn Jahre, die der Krieg dauerte, nicht weniger als zehntausend Talente aus dem Tempel zu Delphi genommen haben. Der makedonischen Streitmacht konnten sie aber doch nicht widerstehen, zumal da auch das Geld abzunehmen begann. Die Phokier wurden unmenschlich behandelt. Alle ihre Städte wurden zerstört und sie durften fernerhin nur in kleinen Dörfern wohnen. Ihre Pferde und Rüstungen wurden verkauft und den Ländereien Abgaben aufgelegt so lange, bis der Apollotempel vollständig entschädigt sei. Tausende von gefangenen Phokiern wurden schon während des Krieges (357—348 v. Chr.) hingerichtet, und wiederum Tausende nach Makedonien als Sklaven verkauft. Ein vierter heiliger Krieg wurde in nicht minder grausamer Weise gegen die lokrischen Amphissäer geführt (339 v. Chr.). 4. Philipp hatte von Theben aus Griechenland bereist und die Verdorbenheit und Feilheit der griechischen Staatsmänner keimen gelernt. Er pflegte zu sagen: Keine Mauer ist so hoch, daß nicht ein mit Gold beladener Esel über dieselbe Hinausstiege. Der berühmte Redner Demosthenes (geb. 384 v. Chr. zu Athen) bot in seinen glänzenden Reden alles aus, um die Griechen wider Philippus zu vereinigen: aber umsonst. Rur ein Staatsmann war unbestechlich. Dieser war Pho- f Ion, der, so oft er in der Volksversammlung einen Antrag stellte, durchsiel, so daß, als einst doch einmal ein Antrag angenommen wurde, er selbst verwundert fragte: Habe ich denn eine Dummheit begangen? Dein osthenes mußte sich vor den Anhängern der Makedonier flüchten und vergiftete sich im Tempel des Poseidon zu Kalaurla (322 v. Chr.). Phokiou wurde ebenfalls von feinen politischen Gegnern dem Volkshasse preisgegeben und mußte im Kerker Gift trinken. Mit ihm wurden noch mehrere zum Giftbecher verurteilt. Das Gift reichte nicht für alle. Der Henker forderte aber für eine neue Portion 12 Drachmen; da Phofion'fein Geld besaß, mußte er diese Summe (972 Mars) von einem Freunde leihen, klagend. daß man nicht einmal umsonst sterben könne. Sobald er tot war, änderte sich die Volksstimmung. Man veranstaltete ihm ein prächtiges Leichenbegängnis und errichtete ihm eine Standsäule (318 v. Chr.). 8 46. Das Weltreich Alexanders des Großen. (334—323 v. Chr.) 125) In die Fußstapfen des Philippus trat der Sohn Alexander, von dem der Vater selbst weissagte, daß Makedonien für ihn zu klein sein werde. Er suchte vor allem die Griechen in strenger Abhängigkeit zu erhalten, um ihrer Streitkräfte gewiß zu sein, und scheute selbst nicht davor, Theben, welches sich

8. Bd. 4 - S. 30

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
30 I. Die Zeit der Konstitutionen. altersschwachen Venedig die jonischen Inseln abgenommen und damit französischen Revolutionsgedanken einen Weg in die Türkei eröffnet. Zugleich war der Arnant Ali Pascha allmählich Herr von fast ganz Epirus und Griechenland geworden, und brach der Civilisation durch einen aufgeklärten Despotismus die Bahn. Ein anderer Arnant Muhammed Ali vernichtete 1811 die Mamlukeu-aristokratie in Aegypten durch ein wohlberechnetes Blutbad, besiegte die fanatischen Wahabiten in Arabien (1812—18) und begann nun durch französische Abenteurer sich ein modernes Heer zu schaffen, mit dem sein Sohn 1822 Nubien und Sennaar unterwarf, und zugleich mit« leist Ausbeutung seines Nilthals der größte Handelsmann der Welt zu werden. Machte er damit sein Land nicht glücklicher, so gewann es doch einen Vorsprung vor andern Reichen des Islam. Ueberatl regte sich was Neues in den Gliedern des morschen Körpers. Nachhaltiges geschah zunächst unter dem Volke der Südslaven. Seit das Serbenreich 1389 vernichtet war, hatten sich versprengte Schaaren in die schwarzen Berge (Tschernagora) geflüchtet und den Kleinkrieg gegen die Türken fortgesetzt. Ein Pascha von Scodra hatte ihren Fürstbischof oder Vladika Peter I., der sich gar zu unabhängig geberbete, mit zwei großen Heeren angefallen und zwei solche Niederlagen erlitten, 1795, daß bamit die Unabhängigkeit dieser Tscheruagorzen für begründet gelten konnte. — Nun wurden die Serben von vier Dahis (Steuerverwaltern) schwer bebrückt und ihre Knäsen 1804 nach Beigrab gelockt und gespiest. Da griffen die Haibuken der Berge, die Bauern und Schweinehirten zu den Waffen. Der Hirte: Tschernt Georg, früher österreichischer Fähnbrich,' würde ihr Führer und säuberte das ganze Land 1807 von Türken; dann verbanb er sich 1810 mit den Russen gegen beit Erbseinb und erfocht bebeutenbe Siege, für welche die Türken nach dem Friebensschluß 1813 schreckliche Rache übten. Georg floh nach Oestreich. Am Palmsonntag 1815 aber entfaltete

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 230

1879 - Münster : Coppenrath
230 I Theil ihrer Mitbrger, besonders aus dem drftigen Stande, als Kolonisten in die eingenommenen Städte zu legen. Hier bildeten diese ein Art bestndiger Besatzung, welche Stadt und Gebiet schirmte und die Treue der neuen Unterthanen berwachte. Zwischen diesen rmischen Militair-Kolonien, welche man Festungen vergleichen drfte, vermittelte die Anlage trefflich eingerichteter Heerstraen eine schnelle und sichere Verbindung. Weltberhmt ist unter diesen Kunststraen die via Appia geworden, um 312 vor Chr. von dem Censor Appius Claudius gebaut und ach ihm benannt. Sie fhrte von Rom nach Capua und wurde spter bis Brundufium verlngert. Von diesem festen, breiten Wege, der mit viereckigen Quadersteinen bedeckt war, ist noch heute eine Strecke vorhanden. Der Krieg mit dem Pyrrhus mar fr die Rmer eine treffliche Schule der Kriegskunst. Sein erobertes Lager diente ihnen zum Muster, wie man solches regelmig abstechen und befestigen msse. Ueberhaupt lernten sie von ihm die neuere griechische Kriegeskunst, durch welche fnfzig Jahre frher Alexander der Groe die halbe Welt erobert hatte. Jedoch nicht die griechische Kriegeskunst allein, auch griechische Bildung und Sitte kam allmhlich nach Rom. Deuu ganz Unter-italien war von Griechen bewohnt und wurde daher ja auch Grogrie-chenland genannt. Die kostbaren Gerthe, Gemlde, Statuen und andere Kunstwerke, die man aus den eroberten Stdten, besonders ttits Tarent, nach Rom wegfhrte, dienten hier zum bildenden Muster. Griechische Sklaven bernahmen die Bildung der rmischen Jugend. So reifte Rom allmhlich einer Zeit entgegen, wo es nicht allein durch den Ruhm blutiger Waffeuthaten, sondern auch durch einen weit schneren und er-habeneren, durch den der Knste und Wissenschaften, hervorglnzen sollte.. Zweite Unterabteilung (266133 vor Kljr.) Der erste pumsche Krieg, Von 2(>4 bis 241 vor Chr. Nachdem die Rmer mit der Unterwerfung der letzten bis dahin noch freien Vlkerschaft Unteritaliens im Jahre 266 vor Chr. sich diese ganze Halbinsel botmig gemacht hatten, wurden sie bald darauf auch mit auswrtigen Nationen in Kriege verwickelt. Sdwrts eroberten sie einen Theil der nordafrikanischen Kste, int Westen waren sie Sieger auf der pyrenischen Halbinsel, im Osten auf der griechischen, ja selbst I

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 15

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. 15 nach Laut des Wortes Gottes." 7) Der Bauer soll dem Herrn durch keine Willkür, sondern durch einen freien festen Vertrag verpflichtet sein. 8) Der Zins von den Lehengütern soll ermäßigt werden, damit der Bauer nicht bloß für seinen Herrn arbeite, sondern auch etwas von der Frucht seiner Arbeit genieße. 9) Das Recht soll nach einem freien, alten Gesetz, nicht nach neuen Satzungen und Willkür gehandhabt wer- den. 10) Wer mit Unrecht gemeines Gut an sich gebracht, der soll es dem gemeinen Wesen zurückgeben. 11) Der Todfall soll ganz abgeschafft sein, damit Wittwen und Waisen nicht um das Ihrige gebracht werden. 12) Diese Artikel soll man annehmen oder aus der Bibel widerlegen. Zu Richtern wollten die Bauern nehmen: Luther, Melanchthon, Strauß zu Eisenach, Osiander zu Nürnberg, Billikan zu Nördlingen, Zell zu Straßburg, Sam von Ulm, die Prädikanten zu Hall, Augsburg, Reutlingen, Lindau, Kempten, ferner Zwingli in Zürich, Erzherzog Ferdinand und Friedrich von Sachsen; man sieht, wem sie das meiste Zutrauen schenkten und wie die Reichsstädte die Hauptherde der Re- formation waren. Indessen war keine Rede davon, daß alle Bauern mit den zwölf Artikeln zufrieden gewesen wären; obwohl man hinein- legen konnte, was man wollte, waren sie vielen zu gemäßigt und die Bauern in Stühlingen stellten 16 viel schärfere auf. Nachdem sich ein- zelne Haufen bald da bald dort zusammengerottet hatten, empörten sich plötzlich alle Bauern im Schwarzwalde, in Oberschwaben, am Neckar, Oberrhein, im Elsaß, Würzburgischen bis nach Thüringen, und die Salzburger und Tproler folgten nach, obwohl mit weniger Wildheit zugreifend. Bei ihnen befanden sich eine Menge entlaufener Mönche und „armer Pfaffen", auch einzelne Ritter traten zu ihnen über, wie Florian Geier und Götz von Berli- chingen mit der eisernen Hand, der eine sehr zweideutige Rolle spielte; die eigentlichen Anführer aber waren Wirthe, Metzger und Bauern, z. B. G. Metzler, Hippler, Salb, Jäcklin Rohrbach, Bermeter, Lorenz Schmid, Wirth, Geißmeier, Hartlieb u. s. w. Im Sommer 1524 verließen die Bauern Hütte und Pflug und sammelten sich zu großen Heerhaufen, die sich vom Main und der Saale bis an den Bodensee und Rhein hernmtrieben, Schlösser und Klöster ausplün- derten und verbrannten, zechten und den Raub theilten, oder mit den gefangenen Edelleuten mörderische Kurzweil trieben, z. B. den Grafen von Helfen stein mit 70 Adeligen zu Weinsberg durch die Spieße jagten. Auf einem Tage zu Heilbronn dachten die Häupter an die Umgestaltung des Reichs, den Sturz der geistlichen und weltlichen Fürsten und an die Herstellung der kaiserlichen Herrschaft, an der es für Deutschland genüge u. s. w.; allein die Bauern gehorchten ihnen so wenig als den adeligen Ueberläufern, und
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