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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

4. Erdkunde - S. 214

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels- platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz Marokkos. West- und Südafrika. Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch- weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren, Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos sehr ungesund. Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö- sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl. Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna. Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36) mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro- dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern, Diamanten u. s. w. Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan- derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten: die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte Nindviehzucht betreiben.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 740

1867 - Münster : Theissing
740 Dritter Abschnitt. tend vermindert hat. Einzelne Theile des Küstenlandes, als insbesondere das Mün- dungsdelta des Niger, sind von großer Fruchtbarkeit. Der Affenbrotbaum z. B. erlangt hier eine außerordentliche Ausdehnung und der Wollbaum eine Höhe von 100' und eine entsprechende Dicke. Hier sind die Reiche: Jgbo mit der Hst. Abo; Benin mit Benin (15,000 E.) Ioruba mit der Hst. Abbeokuta (80,000 E.) und dem englischen Fort Lagos an der Küste. Das bekannteste dieser Reiche ist je- doch Dahomeh, dessen König durch seinen Despotismus und seine grausamen Menschenschlächtereien berüchtigt ist. Es erstreckt sich von der Küste nach Innen bis an das Kong-Geb. Den Kern der Landes-Armee bilden die Weiberregimenter, welche sich durch Wildheit und Tapferkeit auszeichnen sollen. Der Ackerbau wird mit Fleiß betrieben; Oel ist ein bedeutender Ausfuhrartikel. Die Religion ist grober Fetischismus. Hauptörter: Abomeh (24,000 E.), Allada (18,000 E.); in Waid ah sind die Faktoreien der europäischen Kaufleute. e) Die Goldküste, zwischen den Mündungen des Volta und Assine bis an das Kong-Geb. landeinwärts, ist reich an Gold, Palmöl, Kopal-Gummi und Elfen- bein. An der Küste wohnen die Fanti's, im Innern die tapfern, aber grausamen Asch anti's, bei denen Menschenopfer gewöhnlich sind. Die Bewohner, deren Zahl sich auf 3—4 Mill. belaufen soll, sind tiefschwar; und von schöner Körperbildung. Die Regiernngsform ist despotisch, die Sklaverei so ausgedehnt, daß manche Reiche über 1000 Sklaven besitzen. Ortschaften: Kumassi (100,000 E.) Hst. der Aschanti und die Handelsst. Jahudi. Die Engländer haben hier 7 Stationen, wovon C ape-Coast-Castle (spr. Kehp -lohst- keßl) (10,000 E.) und Dixcove, die Holländer gleichfalls ver- schiedene, wovon St. Georg de la Mina (Elmina) am bedeutendsten sind. ä) Die Zahn- oder Elfenbeinküste bis Cap Palmas führt Elfenbein, Gold und Palmöl aus. Die Bewohner sind friedlich. Die Franzosen besitzen Forts an der Mündung des Assinie; die Amerikaner haben bei C. Palmas 1831 die Colo- nie Mary land für freie Neger gegründet. e) Die Pfeffer- (Körner-, Malaghetta-) Küste, wird von den Golah's, Veys und Kruh's bewohnt. Die beiden letztern stehen auf ziemlich hoher Bildungs- stufe. An der Küste am St. Pauls-Flusse liegt gegen 100 M. l. und 8—10 M- br. die nordamerik. Neger-Republik Liberia, wo sich frei gewordene amerik. Neger angesiedelt haben. An der Spitze steht ein Präsident, die staatliche Einrichtung ist der nordamerikanischen nachgebildet. Neben etwa 10,000 amerik. Negern leben gegen 300,000 andere in der Republik. Handel ist die Hauptbeschäftigung. Hier liegen: Monrovia, Hst. mit gutem Hafen. Ioung Sisters (spr. Jong) Tra- detown (spr. Trehd-taun) an der Küste, Millsburg im Innern. 1) Die Sierra-Leone-Küste wird von den Stämmen der Timmani, Susu und Bey bewohnt, die unter Häuptlingen leben und Ackerbau, Viehzucht und Fischerei betreiben. Von den Briten ist 1787 auf der Insel Sierra Leone eine Co- lonie gegründet, von welcher die Verbreitung des Christenthums versucht ist. Ihr Hauptort ist Freetown (spr. Frihtaun) (10,000 E.), Sitz des britischen Generalgon- verneurs. Ii. Senegambien. (17—18,000 Um. gegen 10 Mill. E.) Senegambien wird von drei parallel laufenden Flüssen, dem Rio Grande, Gambia und dem Senegal, (vgl. S. 717 3., 4., 5.) durchflossen und ist durch

6. Lehrbuch der Geographie - S. 739

1867 - Münster : Theissing
Besondere Geographie von Afrika. 739 Landes, haben gegenwärtig nur noch wenige Gegenden inne; die übrigen Be- wohner stehen unter Häuptlingen. Die einzelnen Landestheile mit ihren wichtigsten Oertern sind: a) Angola, welches die Gebiete der noch unabhängigen Owambo am Tu« anane und der kriegerischen Dam ara' s, dann weiter nördlich die porlugies. Gebiete von Angola und Vengúela enthält. Letzteres zieht sich gegen 40 M. tief in das Land hinein und hat mehr, als % Mill. E. Der General-Gouverneur residirt in Angola. S. Paulo de Loanda, (12,000 E.) mit einen guten durch Forts geschütz- ten Hafen. — Außerdem sind S. Felipe de Vengúela und Mossamedas an der Küste, und Cassange im Innern zu nennen. b) Kongo, zwischen der Coanza und dem Longo, gegen 70 M. tief in's Land sich erstreckend. 1485 wurde das Land von den Portugiesen entdeckt, welche das Christenthum hierher verpflanzten, aber durch ausgedehnten Sklavenhandel wieder in Mißkredit brachten. Gegenwärtig scheinen mehre der alten Provinzen bereits unabhängig zu sein. Hst. ist Banza-Kongo (St. Salvador) 24,000 E. c) Das Küstenland Loango, vom Congo bis zur Bai von Majumba, be- steht aus mehren Staaten, von welchen Loango der größte ist. Die bedeutendsten Stämme, welche hier wohnen, sind die Dongo's, Azinko's und Nieka's. Städte: Buali (Loango) (20,000 E.) mit wichtigem Handel, die Residenzstadt Boaro, der Hafenplatz Malemba und die Handelsstadt Kalenda. ä) Pongo (die Gabunküste) bisj zum 4° N. Br. hinauf, von den Schekiani, Bakeles, den kriegerischen Pangwe u. Ueberresten der einst mächtigen Mpongwe, welche die Urbewohner waren, bewohnt. 2. Ober-Guinea begreift die Küste von Cap Lopez (Aequator) bis Senegambien (Cap Palmas). Die Küste ist meist niedrig und flach, der Niger der einzige Fluß, dessen Mündung von Bedeutung. Wegen der groß- ßen Wärme verbunden mit der Menge tropischen Regens, ist die Vegetation auf dem sehr fruchtbaren Boden ausgezeichnet. Für Europäer zeigt sich das heiße Klima sehr gefährlich. Die Produkte sind hier so ziemlich dieselben wie in Nieder-Guinea. Ganz besonders muß jedoch das Palmöl hervorgeho- den werden; auch Elephanten gibt es hier viele. Bewohner sind verschiedene Negerstämme, eingewanderte Fellatahs und einzelne Europäer. Die Neger haben schwarze oder braune Hautfarbe, ihre Religion ist theils roher Fetischis- mus, theils in neuester Zeit der Islam, die Regierungsform in den Staaten despotisch. * Man unterscheidet von So. nach Nw. die Sklaven-, Gold-, Zahn- (Elfenbein-), Pfeffer-, Sierra-Leone- und die Biafra-Küste. a) Vor der Biafra-B ai liegen die 4 durch Fruchtbarkeit ausgezeichneten Guinea-Inseln, von Weißen, Mulatten und Negern bewohnt, die sich vorwiegend zur katholischen Religion bekennen. Fernao do Po, mit dem Hauptorte Cla- rence (12,000 E.), einerspanischen Colonie, welche den Hauptmarkt für Palmöl und Elfenbein in der Bai hat. Die Prinzen-Jns. und San Thomö, mit Kaffee- und Cacao-Plantagen, sind portugiesisch; Annobon ist wieder spanische Besitzung. b) Die Sklavenküste trägt ihren Namen von dem ausgedehnten Sklaven- handel, welcher hier geführt wurde. Dieser schändliche Erwerbszweig hat auch jetzt noch nicht ganz aufgehört, wiewohl der ausgedehnte Handel mit Palmöl ihn bedeu- 47 *

7. Lehrbuch der Geographie - S. 741

1867 - Münster : Theissing
741 Besondere Geograph!e von Afrika. seine reiche Bewässerung bei einem sehr heißen Klima so fruchtbar, daß künst- licher Anbau kein Bedürfniß ist. Doch ist natürlich ein Unterschied in den einzelnen Theilen. An den Küsten und den Flußufern ist die Vegetation sehr üppig. Die Riesenbäume der ausgedehnten Wälder werden durch prächtige Schlingpflanzen zusammengehalten, während in der Regenzeit riesige Grasarten, welche zahlreiche Schlangen und wilde Thiere bergen, den Boden decken. Die Ebenen dagegen, in welchen während acht Monaten des Jahrs der aus der Wüste kommende Wind weht, welcher als Harmattan bekannt ist, ge- hören zu den heißesten Gegenden der Erde, sind nur während der-Regenzeit von Juli bis October vegetatiousfähig und sehr ungesund. — Es gedeihen im Lande Südfrüchte, Kaffee, rother Pfeffer, das Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Indigo, Reis und Mais, die Pamswurzel, Cassia, Tamarinden, Palmen, Gummi, edle Holzarten, als Campeche- (spr. Pesch), Mahagoni-, Eben- und Teakholz. Ferner gibt es eine große Zahl wilder Thiere, als Löwen, Panther rc. auch Elephanten, Affen, Flußpferde, dann zahme, als Esel, Kameele, Rin- der, Ziegen. An Metallen findet man Eisen und Gold. Die Größe des Landes wird zu 17—18,000 lum., die Zahl der Be- wohner zu 10 Mill. angeschlagen. Letztere sind mit Ausnahme weniger eu- ropäischen Colonisten und einzelner Araber Reger von verschiedenen, schon im Aeußern sehr abweichenden Stämmen, theils Muhamedaner, theils Heiden, die in verschiedenen kleinen Staaten unter gewählten oder erblichen Herrschern leben. Am zahlreichsten sind: Die Joloffen (Dscholofs), zwischen Senegal und Gambia, die schönsten Ne- ger, von schwarzer Farbe, hohem schlanken Wuchs, lockigem Haar, thätig und mu- hig, aber abergläubisch. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau und Handel. — Die Mandingo's, welche vom Gambia hinab nach der Küste Sierra Leone und nach O. bis zum Djoliba in verschiedenen Staaten wohnen, sind heller an Farbe, gewerb- thätig und reich an Gold, Eisen und Rinderheerden. Die Fulahs (Fellatahs), oli- venfarbig, selbst hellbraun, eifrige Anhänger des Islam, lebten vormals als Noma- den, haben aber im Anfange dieses Jahrhunderts die Ha-ussa-Staaten erobert und große Staaten im W. gegründet. Am Senegal wohnen u. a. die Futa-Toro, welche unter einem gewählten Priesterfürsten, dem Almamy (Emir-el-Mumenyn), ste- hen, den sie als directen Abkömmling der Khalifen betrachten. Sehr fruchtbar ist der Fulah-Staat Futa Dschialloe, das gebirgige Quellland am Senegal, Gam- bia und Rio Grande, mit der Hst. Timbo. Fükumba ist die heilige, Labb6 (10,000 E.) die größte Stadt der Fulah. Europäische Besitzungen: a) Die französischen Niederlassungen: St. Louis (13,000 C.) am Senegal mit dem Sitz des General-Gouverneurs, nebst den übrigen Niederlassungen am Senegal als Bakel u. a. Südlich davon die vul- kanische Felsenmsel Gorlö (2000 E.) rc. b) Die englischen Niederlassun- gen am Gambia: Europina rc. c) Die portugiesischen Besitzungen: die Bissago-Ins. an der Mündung des Rio Grande und nicht bedeutende Nieder- lassungen an demselben und kleinern Flüffen. Diese Besitzungen haben besondere Wichtigkeit durch den Handel mit den Ausfuhrprodukten, Gummi, Palmöl, Holz, Elfenbein rc. Aus den ungeheuren Gummiwälderu werden allein gegen 10,000 Etr.

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 461

1855 - Mainz : Kunze
459 Afrika — das Kapland. arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod, und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas, Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend, sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung. Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden. Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten- totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm 15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten. Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße, meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort *) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber, in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme, die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 452

1855 - Mainz : Kunze
450 Afrika — Senegambien und Guinea. Schon war diese Colonie angelegt, als eine nordamerikanische Gesellschaft im Jahr 1821 ein kleines Küstenland am C. Mesurado, 5,0 M. südöstlich von Freetown, an sich brachte, und zwar durch Vertrag mit deu Eingebornen. Dorthin sandte sie eine Anzahl wackrer Neger und Negerfamilien, theils durch die Gesellschaft, oder durch eignen Verdienst losgekaufte, theils von wohldenkenden Herrn freigelassene, und gründete somit eine Colonie, die deu bedeutungsvollen Namen Liberia erhielt, und die bei nur mäßigen Geldmitteln, trotz vieler Hindernisse, Krankheiten und Kämpfe mit feindlichen Nachbarn, in merkwürdiger Weise gediehen ist. Es zeichneten sich aber unter diesen kreigewordenen Negern vorzügliche Männer aus, sowohl in der Ver- waltung, wie Lot Cary und Daniel Coker, als auch im Kriege, wie die Helden Jehudi Aschemuu und Josef Roberts — Männer, die in der künftigen Geschichte dieses werdenden Staats mit ebenso viel Recht glänzen werden, wie ein Numa, Horatius Cocles, Brutus u. a. Bürger der beginnenden Roma. Im 26. Jahre ihrer Gründung ward die Colonie von ihrer Stiftungsgesellschaft für selbständig erklärt, und Roberts war der erste, der zum Präsidenten der neuen, bald von England und Frankreich anerkannten Republik Liberia erwählt wurde. Sie zählt bereits 7000 meist aus Amerika gekommene Neger und 300000 Eingeborue die für das Christenthum gewonnen sind. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Cap Mesurado, wo der Hauptort Monrovia liegt, mit geringer Unterbrechung, an der Pfefferküste hin bis znm schönen Cap Palmas, und schon an vielen Punkten zeigt sich Thätigkeit in Landwirthschaft und Handel. Wälder werden gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet. Am Panlsflusse reicht der Anbau schon 12 Stunden auf- wärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Edina, deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Mau baut Reis und Mais, Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee, Indigo und Baumwolle, und hat der Ausfuhrgegeustände noch außerdem mehrere, z. V. Mahagony-, Tihk- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnuß- und Palmeuöl, Gummi u. s. w. — Die Verfassung des Staats ist ganz in nordamerikanischer Weise, und, wie sich bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Ver- pflichtung der Kinder zum Schulbesuch. Nigritien oder Sudan. Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sa- hara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der Schwarzen dachte, der es der Länge nach von West nach Ost durchströme und sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen Sahara von Tuarik-Berbern, der östlichen aber von halb schwarzen Tibbos be- wohnt würden, daß beide dem Karawanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es mächtige Lager in der Sahara gebe, als auch mit Gold, Elfenbein und Sklaven, förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Tombuktu, einer- großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich in den letzten 60 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 360

1831 - Mainz : Kunze
5gö Kaffee, Reis, Kakao, Maniok u. a. bauen. Schulen und Kirchen sind ange- legt. Alle Neger, die man auf ertappten Sklavenschiffen trifft, werden hieber gebracht. So haben auch die Nordamerikaner eme freie Negerkolonie an der Pfefferküste angelegt; sie heißt Liberia. — Um mit Benin und vielleicht mit Sudan Handel einzuleiten, haben die Engländer ein Fort auf Fernando Po angelegt. 8. Nieder-Guinea, wo die Neger minder schwarz und eher olivenfar- big sind. Portugal! macht auf den Besitz d. Küft. Loango, Kango, Angola u. Vengúela Anspruch. Portugiese Hauptstädte sind Salvator u.loanda. 9. Cap land, an 6000 Qm., sonst holländische, seit 1806 engliche Besitzung mit 120000 Bew., wovon 40000 Hottentoten und 35000 schwarze und ma- laiische Sklaven. Die Weißen sind mehrentheils Holländer, doch auch Deutsche rind Engländer. Als Station für Zndienfahrer ist das Land von besondrer Wichtigkeit, weshalb man bald nach Entdeckung des Seewegs sich daselbst nie- derließ. Die ersten Ansiedler fanden außer Beeren und wilden Trauben keine genießbare Frucht. Zezt zieht man Getraide, Obst, Wein, Südfrüchte, Baum- molle, Kaffee, Thee, und hat Bambusrohr, Palmen, sogar den Brotbaum hie- her verpflanzt und den Seidenbau versucht. Capstadt an der Tafelbai mit 20000 E. ist Hauptort und Sitz des Gouverneurs; unweit das Landgut Con- stantia, wo der beste Capwein. — Nordwärts im Innern nomadisiren die Hott ent oten in thierischer Dummheit mit widerlich schnalzender Sprache; und wohnen die Kaffern und Betjuaneu, die theils Ackerbau, theils Vieh- zucht treiben. 10. Die Ostküste, wo an vielen Stellen reiche Vegetation, doch unge- sundes Klima, viel Elfenbein und Gold, und arabische Produkte, als Weihrauch, Myrrhen, Ambra u. a. — Negerstaaten, doch in einigen auch Araber herschend, z. B. in Mel inda auf Küste Ajan und Mombaza auf Zanguebar. — Die portugies. Niederlassungen, deren Hauptsttz Mosambik, sind elend und weniger noch Kultur und Handel fördernd als in Nieder-Guinea. 11. Z ufe ln. a) Zm Osten. Auf Madagaskar sind heidnische Urbewoh- ner von Negerraße, doch auch welche von arabischer und selbst malaiischer Ab- kunft, doch ohne Muhamedanismus. Man treibt Ackerbau, Viehzucht und hat verschiedne Herscher. Tannanariva mit 80000 E. und durch Schanzen und Kanonen vertheidigt, ist Sitz des mächtigsten Königs, sein Audienzsaal nach europ. Art verziert. Französ. Niederlassungen an der Küste sind noch unbedeu- tend. — Von den Maskarenen- Inseln ist Bourbon od. Reunion (mit 7500' hohem Vulkan) französisch, und Moritz ober Zsle de France brit- tisch. — k>) Zm Westen. Den Portugiesen gehören: die kapverdischen Inseln (auf Fuego ein Vulkan 7400' hoch) und die nordkanarischen Ma- dera und Porto santo. Madera ist die wichtigste, mit hohen Bergen und lieblichen Thälern, tropischen Früchten und köstlichem Wein, der von Cypern da- hin verpflanzt worden. Sie hat 100000 E.; ferner gehört ihnen die Gruppe der Azoren, wo der Gouverneur auf Terceira wohnt. Spaniest besitzt
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