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1. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1872 - Münster : Coppenrath
74 Vorzgliche Sorgfalt verwandte er auf die Rechtspflege. Fr diese ernannte er angesehene, durch Alter und Erfahrung ausgezeichnete Männer, die den Namen Grafen, d. i. Graue, fhrten, weil das Alter bereits diese Farbe ihrem Haupte gegeben hatte. Diese Grafen hatten verschiedene Namen. Die, welche der einen Gau gesetzt waren, hieen Gaugrafen, der eine Burg, Burggrafen. Die Pfalz grasen waren der die kaiserlichen Schlsser gesetzt, denn Pfalz bedeutet Schlo. Die Markgrafen bewachten die Marken oder Grenzen. Dabei forschte er fleiig nach; ob seine Diener ihre Pflichten auch gehrig erfllten. Es wurden deshalb knigliche Sendboten angeordnet und von diesen je zwei, ein Geistlicher und ein Welt-licher, jhrlich in die ihnen zugewiesene Provinz geschickt. Diese hatten hier alles genau zu untersuchen, etwaige Klagen gegen Beamte auf einer Gemeindeversammlung entgegen zu nehmen und der den ganzen Zustand der Provinz an den König Bericht zu erstatten. Selbst die kleinen Angelegenheiten seines Hauses lie er nicht unbeachtet. Er durchsah mit der grten Geitatiig* feit die Rechnungen seiner Verwalter der Ausgabe und Ein-nhme. Wir haben noch eine Anweisung brig, welche er fr diese entworfen hat. Er bestimmte darin ganz genau, gleich einem erfahrenen Landwirthe, wie Butter, Kse, Hing und Wachs bereitet, wie Wein gekeltert, Bier gebrauet, wie viel Eier, wie viel Gnse, Enten und Hhner verkauft werden sollten. Eine beftimmte Residenz hatte Karl nicht. Er war bald hier, bald dort, am liebsten jedoch zu Aachen, Nymwegen und Ingelheim bei Mainz. Die warmen Bder zu Aachen, die schon die alten Rmer kannten, schtzte er vorzglich und lie sie sehr erweitern. Karl war ein cht deutscher Mann, von starkem Krperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe klare Stirn und beraus groe lebendige Augen, die dein Freunde und Hlfe-bittenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In frher Jugend bte er nach Frankenart seine Krperkraft und i

2. Die Alte Geschichte - S. 31

1866 - Münster : Coppenrath
an der Sonne angezündet und so das himmlische Feuer auf die Erde gebracht. Diese Sage beweiset, daß die Kenntniß des Feuers, dessen Erfinder unbekannt war, in's tiefste Alterthum zurückgeht. — Wie sehr die alten Völker den Nutzen des Feuers zu schätzen wußten, geht auch aus der Verehrung hervor, die sie demselben erwiesen. Zu Rom mußte in alten Zeiten ein besonderer Orden Priesterinnen, Vestalinnen genannt, in einem Tempel Tag und Nacht ein ununterbrochenes Feuer unterhalten. Die Perser und andere Völker verehrten es ge> radezu als die wohlthätigste Gottheit.und ordneten für den .Dienst derselben besondere Priester an, die man Feuerpriester nannte- Zunächst brauchten es wohl die Meisten zu der Zubereitung ihrer Speisen. Jetzt konnten sie sich aus dem Mehle einen Kuchen backen. Die Israeliten backten ihn unter glühender Asche. Sonderbar ist die Art und Weise, wie neuentdeckte Völker sich des Feuers bedienten. Die Einwohner der Insel Otaheiti, einer der Societäts-Jnseln, die zu Australien gehören, gruben ein Loch in die Erde, in welchem Steine durch Feuer glühend gemacht wurden. War dte gehörige Hitze da, so wurde das Feuer herausgenommen, der Braten hineingelegt und fest zugedeckt, so daß das Fleisch bald mürbe und eßbar wurde. Statt der Brühe diente ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand man ein Gefäß von Birkenrinde, welches statt eines Kessels diente. Hierin wurde vermittelst hineingeworfener glühender Steine das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berühmte portugiesische Seefahrer Magelhüens, der im sechzehnten Jahrhundert lebte, soll auf einer der Marianen- Jnseln,. die östlich von China liegen, ein Volk angetroffen haben, das noch gar keinen Begriff vom Feuer hatte. Als er mit seinen Schiffsgefährten ein Feuer anmachte, staunten sie wie über ein Wunder. Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur mit Angst traten sie etwas näher und stierten mit großen Augen das Wunderthier an. Plötzlich ergriff die Flamme

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Die Alte Geschichte - S. 26

1875 - Münster : Coppenrath
26 anderen Gegenden mag man auf andere Art hierzu gekommen sein. Man sieht ja, da auch durch das Zusammenschlagen mancher Steine und Me-talle, eben so durch schnelles Reiben zweier Hlzer an einander Funken hervorspringen, und da diese, sobald sie in drres Moos fallen, znden. So haben noch die Araber fr Feuer" und Reiben" ein und dasselbe Wort. Bei den Griechen ging sogar eine alte Volkssage, Prometheus, d. i. der Vorausdenker, habe sich, eine Fackel in der Hand, zum Himmel hinaufgeschwungen, sie dort an der Sonne angezndet und so das himm-tische Feuer auf die Erde gebracht. Diese Sage beweiset, da die Kenntni des Feuers, dessen Erfinder unbekannt war, in's tiefste Alterthum zurck-geht. Wie sehr die alten Völker den Nutzen des Feuers zu schtzen wuten, geht auch aus der Verehrung hervor, die sie demselben erwiesen. Zu Rom mute in alten Zeiten ein besonderer Orden Priesterinnen, Vestlinnen genannt, in einem Tempel Tag und Nacht ein ununter-brochenes Feuer unterhalten. Die Perser und andere Völker verehren es geradezu als die wohlthtigste Gottheit und ordneten fr den Dienst derselben besondere Priester an, die man Feuerpriester nannte. Zunchst brauchten es wohl die Meisten zu der Zubereitung ihrer Speisen. Jetzt konnten sie sich aus dem Mehle einen Kuchen backen. Die Israeliten backten ihn unter glhender Asche. Sonderbar ist die Art und Weise, wie neuentdeckte Völker sich des Feuers bedienten. Die Ein-wohner der Insel Otaheiti, einer der Societts-Jnseln, die zu Australien gehren, gruben ein Loch in die Erde, in welchem Steine durch Feuer glhend gemacht wurden. War die gehrige Hitze da, so wurde das Feuer herausgenommen, der Braten hineingelegt und fest zugedeckt, so da das Fleisch bald mrbe und ebar wurde. Statt der Brhe diente ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand man ein Gef von Birkenrinde, welches statt eines Kessels diente. Hierin wurde vermittelst hineingeworfener Steine das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berhmte portugiesische Seefahrer Magelhaens, der im sech-zehnten Jahrhundert lebte, soll auf einer der Marianen-Jnseln, die stlich von China liegen, ein Volk angetroffen haben, das noch gar keinen Be-griff vom Feuer hatte. Als er mit seinen Schiffsgefhrten ein Feuer anmachte, staunten sie wie der ein Wunder. Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur mit Angst traten sie etwas nher und stierten mit groen Augen das Wunderthier an. Pltzlich ergriff die Flamme ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten,

9. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 186

1843 - Darmstadt : Jonghaus
186 manchen früher gehabten Vorstellungen und Gefühlen be- ruht. Wir sind gewohnt, die Milch uns nur in Brüsten und Eutern zu denken, hier aber sahen wir plötzlich eine ganz andere Einrichtung der Natur. Am dürren Abhange eines Felsens wächst ein Baum mit dürren zähen Blättern. Seine dicke, holzige Wurzeln baben Mühe, in das Gestein einzudringen. Mehrere Monate des Jahres befeuchtet ihn kein erquickender Regen, die Aeste scheinen darum abgestor- den und vertrocknet. Bohrt man aber den Stamm an, so entfließt ihm eine milde nährende Milch. Bei Sonnen- aufgang gewährt er die meiste. Es kommen alsdann die Bewohner von allen Seiten mit ihren großen Näpfen zu dieser gemeinschaftlichen Kuh und melken sie von allen Seiten. Manche trinken gleich den duftenden Saft aus, andere nehmen ihn mit, um damit ihre Kinder zu er- quicken. Der Melonenbaum und der Federharzbaum haben einen der Milch des Kuhbaumes ähnlichen Saft; allein so rein thierisch ist wohl kein anderer Pflanzensaft, als der des Kuh- baums. In Amerika liefert der Kuhbaum Milch, in Afrika der Buttc.'baum Butter, welche dauerhafter, weißer, fester und schmackhafter, als die beste Kuhbutter ist. 179. Cocablätter. Der Coca ist ein kleiner Baum mit hellglänzenden, grünen Blättern, die einigermaßen denen des Orangen- baumes gleichen. Diese Blätter werden dreimal im Jahr abgenommen, sorgfältig im Schatten getrocknet und dann in kleine Körbe eingepackt. Die Eingebornen in einigen Gegenden von Peru, besonders in denen, wo es Berg- werke gibt, kauen bei der Arbeit oder auf Reisen die Blatter, welche so nahrhafte Bestandtheile enthalten, daß jene häufig 4 bis 5 Tage lang weiter keine Speise zu sich nehmen. Sie versicherten mir, sagt ein Reisender, öfters, daß, wenn sie eine gute Portion Coca hätten, sie weder Hunger noch Durst/noch Ermüdung fühlten, und ohne Nachtheil ihrer Gesundheit 8 bis 10 Tage und Nächte den Schlaf entbehren könnten. Die Blätter sind an sich selbst fast geschmacklos, aber mit ein wenig Kalk oder Asche ver- mischt, haben sie einen sehr angenehmen und süßen Geschmack.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 332

1855 - Mainz : Kirchheim
332 schen sanft. Da aber die Pflanzenkost auch ihre Nachtheile hat, be- sonders Blähungen und Säure bereitet, so ist es wohl am zweckmäßig- sten, wie dieses auch wirklich überall geschieht, unsere Mahlzeiten aus dem Thier- und Pflanzenreich zugleich zu holen, jedoch in der Weise, daß wir mehr Pflanzenkost als Fleischspeisen genießen. Milch, Butter, Eier, Brod, Kartoffeln, Obst und Gemüse sind für Kinder und Er- wachsene gesunde Nahrungsmittel. Frisches, warmes, teigartiges und zähes Brod, fette Kuchen, seifichte, schlecht gekochte Kartoffeln sind jedem Magen ungesund. Unter den Getränken ist unstreitig das Wasser das natür- lichste und gesündeste. Es verdünnt das Blut, stärkt und belebt Nerven, Muskeln und Magen, reinigt und bewahrt vor Fäulniß und Unverdaulichkeit. Alle übrigen Getränke sind dem Menschen über- haupt unv dem Kinde insbesondere weniger zuträglich, oft sogar schäd- lich. Branntwein ist ein wahres Gift. Er stumpft die Nerven ab, macht den Menschen dumm und roh, verursacht Zittern der Glie- der, Auszehrung, Wassersucht und meistens einen frühzeitigen Tod. Die unglückliche Familie eines Branntweintrinkers ist sehr zu bekla- gen. Armuth und häuslicher Unfriede ist meistens ihr trauriges Loos. Merkwürdig sind die Worte eines Abgeordneten der Indianer an den Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates: „Wir bitten dich um Pflüge und andere Werkzeuge und um einen Schmied, der sie aus- bessern könne. Aber, Vater, Alles, was wir vornehmen, wird ohne Nutzen sein, wenn du nicht verordnest, daß kein Mensch Branntwein oder andere feurige Getränke dem Indianer reiche. Vater, der Ver- kauf dieses Giftes ist in unseren Feldern verboten worden, aber nicht in den Städten, wo manche unserer Jäger dafür nicht nur Pelzwerk, sondern selbst ihre Schießgewehre und Kleider hingeben und nackt zu ihren Familien zurückkehren. Es fehlt, Vater, deinen Kindern nicht an Fleiß, allein vie Einfuhr dieses verderblichen Wassers macht, daß sie arm sind. Wir haben auch nicht die Herrschaft über uns, die ihr habt. Als unsere weißen Brüder zuerst in unser Land kamen, waren unsere Vorfahren zahlreich und glücklich; allein seit dem Verkehr mit dem weißen Volke und seit der Einfuhr jenes Giftes sind wir weniger zahlreich und unglücklich geworden." Ueber das Branntweintrinken und überhaupt über alles zu viel Trinken steht auf S. 45 ein sehr ernstes und beherzigungswerthcs Wort. M ä ß i g k e i t i m E sse n u n d T r i n ke n ist eine Hauptbedingung der Gesundheit. Je mäßiger der Mensch, desto gesünder ist er, desto älter wird er. — Ein König von Persien schickte dem Mahomed einen gelehrten und erfahrenen Arzt, weil damals in Arabien ein geschickter Arzt eine ungewöhnliche Erscheinung war. Als der Arzt sich etliche Jahre da aufgehalten hatte, ging er eines Tages zu Mahomed, seinem Herrn, und beschwerte sich, er sei noch zu keinem Kranken gerufen worden, um Proben seiner Kunst abzulegen. Mahomed antwortete ihm: „Die Leute in diesem Lande leben so, daß sie niemals essen, als
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