192
den anderen zu bertreffen suchte. Zu den berhmtesten Malern gehrten Xeuxis und Parrhasius. Beide stellten einst einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Teuxis malte Weintrau-ben, so natrlich, da die Vgel nach denselben flogen und daran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stck, das mit einem dnnen Vorhange berzogen war. Ziehe doch den Vorhang weg!" sagte Xeuxis. Da lachte Parrhasius; der Vor-hang war das Gemlde selbst! So tuschte der eine nur Vgel, der andere aber einen groen Knstler. Ferner malte Xeuxis einen Knaben, welcher ein Krbchen mit Trauben auf dem Kopfe trug. Und abermals kamen die Vgel und pickten an den Trau-ben. Sogleich nahm er das Gemlde weg und sagte beschmt: Die Trauben habe ich besser gemalt als den Knaben, sonst wrden sich die Vgel vor diesem wohl gefrchtet haben!"
Wie einzelne Männer, so wetteiferten ganze Städte mit einander. Die eine wollte noch ausgezeichneter sein, als die andere. Im stolzen Selbstgefhle ihrer Auszeichnung nannten sie fast alle Völker, die nicht Griechen waren, mit dem weg-werfenden Namen Barbaren, d. i. Halbwilde.*)
Jedoch der Stadt Athen konnte es keine andere gleich thun. Sie war gleichsam die Sonne von Griechenland, deren wohl-thtige Straten sich von hier nach und nach der die ganze Erde verbreiteten. Hier war der Hauptsammelplatz aller Knst-ler und Gelehrten; hier fanden diese vielfache Aufforderung und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. In jedem Winkel der Stadt war Leben und rastlose Thtigkeit vom Morgen bis an den Abend. Hier bten sich Jnglinge und Männer in Kampfspielen aller Art, dort strmten sie zu den offenen Hr-
*) Barbar nannten die Griechen und Rmer jeden Auslnder, in so fern er eine fremde Sprache redete. Und weil diese Auslnder meist auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, so verband man mit diesem Worte spter auch den Begriff der Sittenrohheit und Grausamkeit.
1
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368
Weben sie im Sche der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 fand man ganz zufllig, als man nmlich in dem jetzigen Flecken Portici, zwei Meilen von Neapel, einen Brunnen graben wollte, drei Statuen, die man jetzt im Museum Dresden zeigt. Das fernere Nachgraben unterblieb jedoch bls zum Jahre 1788; da fand man die ersten Spuren von Pompeji wieder. Zunchst stie man auf das Theater, und je we^ ter man nachgrub, um so mehr Spuren fand man von einer ehemaligen Stadt. Jetzt sind bereits ganze Straen ausgegra' den, so da man ziemlich frei in ihnen umhergehen kann. $ie Huser und das Hausgerth haben sich ziemlich gut erhalten und geben uns ein anschauliches Bild von den huslichen Lichtungen der Vorwelt. Da steht man noch Sthle, Tische, Flaschen, Lampen, Messer, Ninge, Schssel und viele andere Sachen umherliegen. Die Wnde der Stuben sind grten theils mit Bildern von Gttern und mit Darstellungen von Begebenheiten aus der alten Heidenzeit geziert. Und diese Malerei der Wnde ist noch so frisch, als wenn der Maler eben erst davongegangen wre, lieber den Hausthren stehen noch hier und da Inschriften. Im Pflaster der Straen sieh man noch Spuren der Wagengeleise, und vor den Husern Bnke, auf welchen Freunde und Nachbaren des Abends sich zu versammeln pflegten. In den Buden am Theater lagen noch Ewaaren, als: Nsse, Weintrauben, Oliven und eine groe Pastete, die aber sogleich zusammenfiel, als man sie eben anrhrte. Man fand sehr viele Mnzen, Gemlde, auch einen groen Schatz von Handschriften; aber die Versuche, diese zuwickeln und zu lesen, sind seither, bis auf wenige, so gut al fruchtlos geblieben. Auch die Gebeine der Unglcklichen, ^e hier lebendig verschlungen wurden, lagen noch da als Zeugen jener Schreckenstage. Bis jetzt hat man gegen zweihunder gefunden; denn das Unglck war gerade eingebrochen, als da Volk im Theater sa. Am Eingange des Thores sah tnan noch die Leiche der Schildwache mit ihrer Waffe in der Han ' Zwei Skelette waren mit Ketten zusammen geschlossen, also
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48
wohl erhalten als Mumien die Leichen von Tausenden der Ein-
wohner des alten Aegyptens. In einer weiter zurückliegenden
zweiten Bergkette waren die prachtvollen Königs grabe r tief
in den Felsen eingehauen.
2) Mittel-Aegypten, von Chemnis bis Cercasörus. Die
Hauptstadt war Memphis an der Westseite des Nil, wo jetzt
das Dorf Mens liegt. Hier finden sich ganze Gruppen von
Pyramiden, den ältesten Königsgräbern, nebst einer zahl-
losen Menge von Privatgräbern, die auch hier größtentheils in
Felsen eingehauen sind. Hier ist auch der früher genannte
See Möris, der von dem Könige Möris (1440 —1406 vor
Chr.) angelegt und nach ihm benannt sein soll. In der Nähe
desselben lag das berühmte Labyrinth, von welchem später
die Rede sein wird.
3) Unter-Aegypten, mit dem fruchtbaren Delta, welches
in der frühesten Zeit wohl eine Meeresbucht war, die aber
durch die fortwährende Schlammablagerung des Nil und durch
den aus der Wüste hinübergewehten Sand allmälig sich als
festes Land gestaltete. In diesem von unzähligen Kanälen
durchschnittenen und sehr angebauten Theile des Landes war
die Hauptstadt On oder Helio polis. Ferner lagen hier die
geschichtlich merkwürdigen Städte Sais, Bubästus und Pelu-
sêum; in späterer Zeit wurden auch angelegt Naukratis und
Alexandria. Beinahe eine Meile von der Meeresküste lag die
Insel Phüros, welche später durch einen Damm mit dem festen
Lande verbunden wurde. Auf dieser Insel erhob sich der be-
rühmte Leuchtthurm, Phüros genannt, von welchem nachher alle
anderen diesen Namen erhalten haben. Er diente in finsteren
Nächten als Wegweiser für die kommenden Schiffe auf hoher
See. Man zählt ihn unter die Wunder der alten Welt.
Seehandel trieben die Aegyptier in der ältesten Zeit noch
nicht. Dieser war fast ganz in den Händen der Phönizier.
Im Lande selbst fanden sich keine Baumaterialien für Seeschiffe
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192
den anderen zu übertreffen suchte. Zu den berühmtesten Ma-
lern gehörten Zeuxis und Parrhasius. Beide stellten einst
einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Zeuxis malte Weintrau-
den, so natürlich, daß die Vogel nach denselben flogen und da-
ran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stück, das mit
einem dünnen Vorhänge überzogen war. „Ziehe doch den Vor-
hang weg!" sagte Zeuxis. Da lachte Parrhasius; der Vor-
hang war das Gemälde selbst! So täuschte der eine nur Vö-
gel, der andere aber einen großen Künstler. Ferner malte
Zeuxis einen Knaben, welcher Trauben auf dem Kopfe trug.
Und abermals kamen die Vögel und pickten an den Trauben.
Sogleich nahm er das Gemälde weg und sagte beschämt: „Die
Trauben habe ich besser gemalt als den Knaben, sonst würden
sich die Vögel vor diesem wohl gefürchtet haben!"
Wie einzelne Männer, so wetteiferten ganze Städte mit
einander. Die eine wollte noch ausgezeichneter sein, als die
andere. Im stolzen Selbstgefühle ihrer Auszeichmmg nannten
sie fast alle Völker, die nicht Griechen waren, mit dem weg-
werfenden Namen Barbaren, d. i. Halbwilde.*)
Jedoch der Stadt Athen konnte es keine andere gleich thun.
Sie war gleichsam die Sonne von Griechenland, deren wohl-
thätige Stralen sich von hier nach und nach über die ganze
Erde verbreiteten. Hier war der Hauptsammelplatz aller Künst-
ler und Gelehrten; hier fanden diesff vielfache Aufforderung
und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. In jedem Winkel
der Stadt war Leben und rastlose Thätigkeit vom Morgen bis
an den Abend. Hier übten sich Jünglinge und Männer in
Kampfspielen aller Art, dort strömten sie zu den offenen Hör-
*) Barbar nannten die Griechen und Römer jeden Ausländer, in
so fern er eine fremde Sprache redete. Und weil diese Ausländer meist
auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, fo verband man
mit diesem Worte später auch den Begriff der Sittenrohheit und Grau-
samkeit.
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182
Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei
46 Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf
10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekeetura mo-
45 rum (sein recensus populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf
10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit.
Die Zahl der Senatoren wurde aus seinen Anhängern auf 900
vermehrt; mit dem Namen des Imperators erhielt er den In-
begriff aller militärifchen Gewalt.
Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien,
Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, fein Triumphwagen
von weißen Rosien gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach
(Eamillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz
immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt,
eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf-
schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat
Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er faß im Senat, vor Gericht
und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen
mit feinem Bilde schlagen re.
Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten
Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen
dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil-
lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch
Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu
beleben und zu kräftigen. Um bent Luxus zu steuern, gab er
die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von
Colonien von einer großen Masse brodlofen Proletariats, dem
zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die
persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt
strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge-
waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate,
qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis damna-
tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die
Provinzen, indeni er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt-
halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche-
rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von
Colonien nüt latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da-
durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen
(Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan-
drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö-
mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.
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Extrahierte Personennamen: Julius) Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Afrika Spanien Italien
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika