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1. Die alte Geschichte - S. 85

1872 - Münster : Coppenrath
85 gewhlt, da ganze Huser davon einstrzten. Aber die Ph-nizier mgen wohl selbst diese Kaninchen gewesen sein. Denn als mit der Zeit Gold und Silber von der Oberflche ver-schwanden, legten sie Bergwerke, Gruben an, und manches Haus mag da wohl wegen des locker gewordenen Bodens zusammengestrzt sein. Lange hatte man die Sulen des Herkules (die Fetten, wo jetzt Gibraltar und Ceuta liegen) fr die Grenze der Erde im Westen gehalten. Auch der diese hinaus hatten sich die Phnizier khn auf den groen, noch nie beschifften atlan-tischen Dcean gewagt. Von der auf einer Insel nahe am festen Lande gegrnbeten Stadt Gades setzten sie ihren Handel weiter nach Norden fort. Diesen Handel aber trieben sie sehr ge-heimnivoll, um im alleinigen Besitz desselben zu bleiben. Sie verbreiteten das abschreckende Gercht: sobald man jenfeit der Sulen des Herkules komme, werde das Meer so dick wie Gallerte; durch das schlammige, mit stechendem Rohre dicht durchwachsene Wasser knne das Schiff nicht fortkommen; grau-ftge Seeungeheuer Haufen umher; kurz, hier drohe alles Tod und Verderben. Und als desungeachlet einst ein phnizischer, des Weges kundiger Schiffer sah, wie ihm ein rmisches Schiff nachfolgte, trieb er absichtlich fein Schiff fammt dem nachsegelnden auf eine Sandbank, wo sie beide scheiterten. Der Phnizier wute sich zu retten und wurde fr feine groherzige That aus dem ffentlichen Schatze zu Gabes reichlich beschenkt. Auf ihrer weiteren Fahrt nach Norden entdeckten sie Inseln, aus welchen sie das schnste Zinn fanden. Sie nannten sie deshalb Zinninseln. Es waren die Scilly- oder Sorlings-Inseln an der Sdwestspitze Britanniens. Von hier gelangten die khnen Segler an die britische Kste selbst, wo sie ebenfalls Zinn fanden. Von der jenseitigen Kste der Ostsee, aus dem jetzigen Preußen, erhielten sie auch den Bernstein, sei es, ba die Phnizier selbst dorthin kamen und ihn eintauschten, oder da sie ihn von Bewohnern der Ostsee durch Zwischen- i

2. Erdkunde - S. 196

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 196 feuchtwarme Fieberluft, gesünder ist das Klima in den höher ge- legenen Binnenländern. Fastin gauz Afrika giebt es nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine Regenzeit. Das Gebiet des tropischen Regens liegt ungefähr zwischeu dem 18.° nördlicher Breite und dem 20.° südlicher Breite. In der Sahara und der Kalahari-Wüste fällt oft jahrelang kein Regen. Selbstverständlich ist in diesen Gegenden die Vegetation sehr gering, in bewässerten Strichen aber sehr üppig und reich an eigentümlichen Formen. Es gedeihen alle Arten von Pal- Bild 69. Fellnh. (Nach Ebers. Ägypten.) Hühner, im Norden auch einhöckerige Kamele gehalten. — An nutzbaren Mineralien ist Nord- und Mittelafrika arm; Südafrika liefert Kupfer, besonders aber Gold und Diamanten. V. Bevölkerung. a) Zahl: Die Einwohnerzahl wird auf ungefähr 180 Millionen geschätzt. Demnach würden ans 1 qkm durchschnittlich 6 Menschen treffen. Infolge der uugeheueru Wüstengebiete ist die Bevölkeruug sehr ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind Unterägypten, Abessinien, das Kapland und der Sudau. b) Abstammung: Eingeborene Völker sind: 1. die Hottentotten und Buschmänner in Süd- und Südwestafrika, 2. die Zwergvölker im Innern, z. B. die Alka, 3. die eigentlichen Neger. men, sämtliche Nahrungspflanzen heißer Länder, feurige Gewürze. — Die einheimische Tierwelt Afrikas zeichnet sich durch große Mannig- faltigkeit aus. Hervorragend sind: Elefant, Nashorn, Flußpferd, Löwe, Leopard, Hyäne, Schakal, Giraffe, Zebra, Antilope, eine Unzahl von Affenarten, Strauß, Ibis, Fla- Ulingo, Krokodil u. f. w. — Als Haustiere werden namentlich Rin- der, Schafe, Ziegen, Schweine und

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Erdkunde - S. 204

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 204 --- Deutsch-Südwestafrika (831000 qkm und 200 000 E.. dar- unter etwa 1000 Deutsche), die 1884 gegründete älteste deutsche Kolonie, umfaßt das Gebiet zwischen dem Kunenefluß lind dem Oranje mit den Hinterländern der Tamara und Nama. Die Ost- grenze bildet der 20. und teilweise 21. Längengrad. Die lang- gestreckte Küste ist nahezu haseulos. Der beste Landungsplatz, die Walfischbai, ist in britischem Besitz. Auf die sandige und fast regen- lose Küste folgt nach innen ein terrassenförmig ansteigendes Hoch- land, welches ostwärts wieder sich senkend in die Kalahari-Wüste über- geht und in verschiedenen Richtungen von Gebirgen bis zu 2700 m Höhe durchzogen ist. Das Klima ist gesund. Während eines großen Teils des Jahres herrscht aber Trockenheit und Wassermangel. Aus- gedehnter Getreidebau ist daher unmöglich; gut gedeiht die Rindvieh- und besonders die Schafzucht. Aus verschiedenen Funden hat man die Hoffnung auf Reichtum an Kupfer, Zinn, Silber, Gold und Diamanten geschöpft. Der Handel hat bisher noch keine Bedeutung. Sitz der deutschen Verwaltung ist Groß-Windhoek. An der Südspitze Afrikas liegen die britischen Kolonien Kap- land und Natal. Kapland (756 000 qkm und 2 Mill. E.) hat sehr gesundes Klima und reiche Bodenerträgnisse, besonders an Weizen und Wein. Vorzüglich gedeiht auch die Schaf- und Straußenzucht. Der Mineral- reichtum ist sehr groß; außer Kupfer werden in neuerer Zeit außer- ordentlich viel Gold (1897 um 225 Mill. Mark) und Diamanten, letztere in der Nähe von Kimberley, gewonnen (seit der Entdeckung im Jahre 1867 um mehr als 1500 Mill. Mark). Sitz der Regierung und Haudelsmittelpunkt ist Kapstadt am Fuße des Tafelberges (Bild 73) (84 000 E.), Ausfuhrhafen für Kapwein. Ein an der Ostküste des Landes aufblühender Hasen ist Port Elizabeth (23000 E.). Natal (71000 qkm und 830 000 E.) zeigt schon tropische Fruchtbarkeit. Hauptstadt ist Pietermaritzburg (18 000 E.), der wichtigste Hafen Port Natal (d'urban) (26 000 E.).

9. Geschichte - S. 12

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 Nindenfasern der Papyruspflanze, eines 15 Fuß hohen Sumpfgewächses, und arbeiteten sehr schön in Holz, Elfenbein und Leder. Ihre Pharaonen (Pharao heißt in der ägyptischen Sprache König) geboten über Land und Leute, wie über ihr Eigenthum, und sehr viele dieser Herrscher suchten ihren Ruhm in ungeheuren Bau- und Bildwerken. In den östlichen Felsgebirgen findet sich das vortrefflichste Baumaterial: Granit, Porphyr, fester Sand- und Kalkstein, Marmor, Alabaster; dieses benützten nun bau-lustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht uns wahrhaft in Erstaunen setzen muß. Zwar liegen die meisten dieser ungeheuern Denkmäler des Alterthums in Trümmern oder sind mit dem aus der Wüste hergewehten Sande bedeckt; viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen der Kunst und des ausdauernden Fleißes der Aegypter. Unter ihren Werken verdienen vorzüglich genannt zu werden: 1) Die Obelisken. Diese sind viereckige, oben spitz zulaufende Säulen, haben ohne das Fußgestell eine Höhe von 50 bis 180 Fuß, und sind unten 5 bis 25 Fuß in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härtesten, meist röth-lichen Granit aus dem östlichen Gebirge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste poliert und haben auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder, d. i. Bilder, welche die Stelle unserer Buchstabenschrift vertreten. Zur Zeit der Überschwemmung wurden diese ungeheuren Steinmassen auf Nilflößen herübergeholt und durch neu gegrabene Kanäle weiter fortgeführt. Welch' mühsames und kostspieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und ebenso mühsam wurden sie wieder abgeladen und aufgestellt. Sie wurden paarweise vor Tempeln errichtet und waren dem Sonnengotte geheiligt. Später dienten sie auch als Sonnenzeiger. Kaiser Augustus und mehrere seiner Nachfolger ließen Obelisken nach Rom bringen und aufstellen, welche jedoch später durch Menschengervalt oder Erdbeben umgestürzt wurden. Vier hat der Papst Sixtus V. im Jahre 1584 durch feinen großen Baumeister Fontana aufrichten lassen. Dieser gebrauchte hiezu die künstlichen Maschinen, die durch 1200 Menschen und 160 Pferde in Bewegung gefetzt wurden. Und doch gingen mit der Aufrichtung vier volle Jahre hin.

10. Geschichte - S. 9

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
9 Nachgrabungen anstellen lassen, wodurch eine Menge Gegenstände gefunden wurden, die in den Tagen Salmanas-sars und Sanheribs, in den Tagen der Propheten Jesaias, Ezechiel, Amos, Zonas und Nahum die Vorhöfe und Hallen der Königspaläste zierten. Von einem solchen Pa-laste wurde das ganze untere Stockwerk bloßgelegt; er ist durch Feuer zerstört worden, das beweisen die Kohlen, die man im Schutte findet. Die herabstürzenden oberen Stockwerke hatten das untere ausgefüllt und überdeckt; die ungebrannten Backsteine verwitterten durch Regen und Thau, so daß der Schutthügel von außen einem natürlichen Lehmhügel gleich sah. Die Maueru bestanden, wie in Babylon, aus ungebrannten Backsteinen, die Bekleidung aus gebrannten; überdies waren die Wände außen und innen mit, durch kupferne Nägel befestigten, Alabasterplatten geziert. Auf diesen Platten sind manigfaltige Bilder gemeißelt und gemalt. Sie stellen z. B. den König dar, wie er auf dem Throne sitzt, oder den Göttern opfert, oder auf seinem Streitwagen in den Krieg zieht und in der Schlacht kämpft; man sieht, wie die assyrischen Krieger die Sturmleitern an die Trauern einer feindlichen Stadt legen und hinansteigen, während Bogenschützen auf die Vertheidiger der Mauern mit Pfeilen schießen, wie der Sturmbock gegen die Mauern stößt, wie Gefangene gefesselt, fortgeführt oder geköpft, ausgepfählt, geblendet, lebendig geschunden werden. Außerdem fand man mancherlei Waffen, Geräthe und Gefässe aus Gold, Erz und Thon, Ringe; verschiedene aus Stein gehauene Bilder, z. B. Götterbilder, geflügelte Stiere mit Menschenköpfen, Löwen; solche kolossale Bilder sind zum Theil aus Kupfer gegossen. In den Alterthumssälen zu London und Paris sind jetzt viele davon, ausgestellt, ebenso fast zahllose ausgegrabeue Backsteine, Thon- und Alabasterplatten, die mit Inschriften versehen sind. Die Gelehrten können jedoch die assyrische Schrift noch nicht ganz lesen, so fleißig sie auch geforscht haben; die Schriftzeichen gleichen unsern eisernen Nägeln, die zu verschiedenen Gruppen zusammengestellt wurden (Keilschrift; auch die babylonische Schrift war so, deßgleichen die persische). Babylon überlebte Niniveh einige Jahrhunderte, entging aber dem Schicksale nicht, das ihm die Propheten als Strafe für seine Laster und seine Gewaltthaten gegen andere Völker verkündet hatten. Zuerst wurde es von dem
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