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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 58

1849 - Münster : Coppenrath
58 seine Anhänger zu belohnen, ernannte er aus dein Stande der Luceres hundert neue Senatoren. Diese standen jedoch an Rang den altern nach und hießen deshalb auch Väter zweiter Klasse Auch war er gesonnen, die sämmtlichen Neubürger mit den Alt- bürgern in den Hauptrechten gleichzustellen und zu dem Zwecke aus jenen drei neue Tribus mit neuen Namen zu bilden. Da- gegen aber trat der Augur Attus Navius als Organ der Alt- bürger auf, welche diesen Neuerungen natürlich feind waren. Als der König sein Vorhaben nicht durchsetzen konnte, so nahm er wenigstens von den Neubürgern die edelsten Geschlechter in die drei alten Tribus als Raumes, Titics und Luceres seeundi oder zweiten Ranges auf* 2}. Eben so verdoppelte er die Zahl der Ritter, so daß sie jetzt sechs Centurien bildeten. Ein besonderes Verdienst erwarb sich Tarquinius durch die Befestigung und Verschönerung Roms. Statt des alten Erd- wallcs ließ er eine steinerne Mauer um die Stadt aufführen. Den freien Platz zwischen dem palatinischen und kapitolinischen Hügel, das Forum oder den Markt, wo die Versammlungen gehalten wurden, schmückte er mit Hallen und Säulengängen. Er legte den Grund zu dem Circus maximus, einem sehr großen offenen Gebäude für Kampfspiele aller Art. Auch legte er den Grund zu dem berühmten Capitol, der mächtigen Tempelburg des Jupiter auf dem capitolinischen Hügel. Am staunenswerthe- stcn aber waren die Kloaken, die noch zur Zeit des Kaisers Augustus allgemeine Bewunderung erregten. Es waren große unterirdische Kanäle, durch welche aller Unflat aus der Stadt in die Tiber geleitet wurde. Sie waren so fest ausgemauert, daß sie in der Folge die größten über ihnen erbauten Thürme und Paläste trugen. Ein Wagen voll Heu konnte bequem unter ihnen hinfahren. Solche Kloaken waren in Rom um so nöthi- ger, weil die Stadt auf mehren Hügeln lag und bei eingefalle- nen Regen die Wege schlüpfrig und unsicher werden mußten, besonders in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Hügeln, wo aller Unflat zusannnenfloß. Endlich legte er noch künstliche *) Patres minorum gentium. 2j Ramnes, Tities et Luceres primi wartn dkmnach btc Attburgcr; Ramnes, Tities et Luceres secundi (minorum gentium) die Neuburger.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 329

1849 - Münster : Coppenrath
329 Moldau, Wallachei und Siebenbürgen umfaßt. Den Partnern nahm er Armenien, Assyrien und Mesopotamien und zog als Sieger wie ein zweiter Alexander in den Ländern Asiens umher. Inmitten dieser kriegerischen Bewegung, welche die erschlafften Kräfte Noms wohlthätig aufgeregt hatte, starb Trajan zu Se- lineis in Cilicien. Eine noch jetzt in Rom vorhandene 115 Fuß hohe Denksäule, die Trajanssäule, mit den kaiserlichen Feldzügen in halberhobener Arbeit auf der äußeren Fläche und mit dem kolossalen Standbilde des Kaisers auf der Spitze, er- hält das ruhmwürdige Andenken dieses großen Mannes. M. Älius Hadrianus (117—138), ein Anverwandter und Landsmann Trajan's, wurde, vorgeblich durch Adoption, dessen Nachfolger. Er war friedlich gesinnt und mehr auf Be- schützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht. Daher gab er die schwer zu behauptenden Eroberungen seines Vorgän- gers jenseits des Euphrat wieder auf und richtete seine ganze Sorgfalt auf die Verbesserung der innern Verwaltung. Um den Staatshaushalt zu erforschen und die Beaufsichtigung der Be- amten zu erleichtern, bereisete er selbst und zwar größtentheils zu Fuße drei Jahre lang (120—123) die westlichen, sieben Jahre lang (124—131) die östlichen Provinzen, ließ Wege des- sern, Städte verschönern und neue anlegen, und traf überall die nöthigen Einrichtungen und Verbesserungen. Um das römische Brittanien gegen die beständigen Einfälle der Völker Schottlands oder der Caledonier zu schützen, zog er die Grenze desselben et- was weiter südlich bis an den Solwaybusen und die Mündung des Tyneflusses zurück und befestigte sie durch einen sechzehn Meilen langen Wall, der noch jetzt der „Pictenwall" genannt wird; auch die Rhein-und Donaumarken ließ er befestigen. In Athen gründete er einen neuen Stadttheil, Hadrianum, in Thra- kien die Stadt Hadrianopel, in Ägypten Antinoopel zur Ehre seines Freundes Antinous, der hier im Nil ertrank. Rom selbst und die Umgegend schmückte er mit herrlichen Werken der Bau- kunst, unter welchen sich sein kolossales Grabmal, die moles Hadriani (heutige Engelsburg) auszeichnete. Italien theilte er in vier Regionen, deren Verwaltung er eben so vielen Consula- ren übergab. Alle Staats-, Militär- und Hofämter erhielten

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 325

1849 - Münster : Coppenrath
325 in Judäa führte, zum Kaiser aus. Auch die Legionen an der Donau erklärten sich für ihn. Diese drangen sofort unter An- führung des Antonius Primus in Italien ein, schlugen das Heer des Vitellius bei Cremona und setzten sich nun in Bewe- gung nach Rom selbst. Unthätig wie ein übersättigtes Thier unterhandelte Vitellius mit dem Stadtpräfectrn Flavins Sabi- nus, dem Bruder Vespast'an's, um Niederlegung der Herrschaft und Rücktritt in den Privatstand. Allein seine Soldaten wider- setzten sich diesem Plane, zwangen den Sabinns zur Flucht auf's Capitol, steckten dasselbe in Brand und tödteten ihn selbst. Aber nun eilte Antonius mit seinem Heere herbei und eroberte die Stadt. Vitellius ward ergriffen, von einer Bande roher Sol- daten unter Mißhandlungen und Qualen getödtet, sein Haupt abgeschlagen und der Leib mit Haken in die Tiber geschleift. Gefühllos jagte während dieser Kriegesgräuel das verweichlichte und abgestumpfte Volk in Rom seinen gewohnten Lüsten und Sinnengenüssen nach. §. 77. Pie drei Flavier. (69—96.) T. Flavius Veöpasianus (69—79). — Von solchen Erschütterungen fand Rom zuerst unter der Regierung dieses guten Kaisers erwünschte Ruhe. Mit ihm begann die Familie der Flavier zu regieren. Sein Hauptstreben ging dahin, die verfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das ge- sunkene Ansehen des Senats wieder empor, indem er ihn von dem Gesindel reinigte, das unter den letzten Regierungen Sitz und Stimme in demselben erhalten hatte; dürftige Senatoren unterstützte er. Die Tempelschätze des durch Titus, seinen Sohn und Stellvertreter im jüdischen Kriege, eroberten Jerusalems (70) gebrauchte er zu wohlthätigen Zwecken. Er errichtete öffentliche Lehranstalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen, und belohnte Gelehrte und Künstler. Trotz seiner an Geiz gren- zenden Sparsamkeit schmückte er die von Brandschutt gereinigte Hauptstadt mit prachtvollen Gebäuden, namentlich mit dem Tem- pel der Friedensgöttin und dem großen Amphitheater, dessen kolossale Ruinen (Oolisseo) noch jetzt die Bewunderung der Reisenden erregen. Auch in auswärtigen Unternehmungen war er glücklich. Sein Sohn Titus endigte den Krieg gegen die

4. Die alte Geschichte - S. 47

1872 - Münster : Coppenrath
I 47 April endet die Ernte, im Juni gibt es schon reife Trauben. Mit seinem Ueberflusse konnte es ganze Lnder versorgen. Die Zhne Jakob's holten dorther ihr Getreide, und noch jetzt ver-sorgt es Constantinopel mit demselben, so wie es frher die Kornkammer Roms gewesen war. Wegen solcher Fruchtbarkeit waren die beiderseitigen Ufer des Flusses der Lnge nach mit ! Drfern und Stdten wie berset. Zu den entfernteren An-wohnern des Nil wurde das befruchtende Wasser desselben durch knstliche Kanle hingeleitet. Unter diesen ist der berhmteste der vierzig Meilen lange Iosephskanal, der westlich lngs der libyschen Bergkette luft, mit dem See Mns in Verbindung steht und bei Rosette in den Nilarm mndet. Der See Mris soll noch besonders dazu ausgegraben worden sein, um das berflssige Wasser des Nil in sich aufzunehmen. In trockenen Jahrgngen wurden die Fluihen des Stromes aus demselben ergnzt. So wurde das sandige Thal aus einer Wstenei zur ersten Kornkammer der Erde. Schon das Alterthum nannte Aegypten ein Geschenk des Nil"; aber die Menschen haben sich diese Wohlthat der Natur durch angestrengte Thtigkeit zu eigen gemacht. Einteilung. Nach dem Laufe des Flusses wurde das ~.lte Aegypten in drei Theile getheilt. l) Ober-Aegypten oder Thebais, welches sich von der Stadt Syene bis Chemnis erstreckt. Nahe bei Syene sind auch die berhmten Katarakten oder Nilflle. Die Hauptstadt war Theben. Wegen ihrer Gre und ihrer vielen Thore hie sie die^Hundertthorige. Riesentrmmer, die bei den Dr-fern Luxor und Karnak noch brig sind, zeugen nur schwach von der alten Gre und Herrlichkeit dieser Knigstadt. West-lief) von Theben, in schauerlicher Oede, war die in kahle Fel-senwnde eingehanene Todtenstadt, ein groes, stundenweit sich ausdehnendes Amphitheater von Katakomben oder Grbern in mehren Stockwerken, die mit Treppen verbunden sind. Hier, in schn ausgeschmckten Kammern, ruhen einbalsamirt und I

5. Die alte Geschichte - S. 259

1872 - Münster : Coppenrath
259 der Stadt. Von der Beute, welche er den Latinern und Etrus-kern in glcklich gefhrten Kriegen abgenommen hatte, fhrte er statt des alten Erdwalles eine steinerne Mauer um dieselbe auf. Den ffentlichen Platz zwischen dem palaiinischen und capitoli-Nischen Hgel, Forum (Markt) genannt, auf welchem die Volks-Versammlungen gehalten wurden, schmckte er mit Hallen und Sulengngen. Er legte den Grund zu dem Circus maxnnus, einem lnglich kreisfrmigen Platze fr ffentliche Kampfspiele zu Wagen und zu Pferde. Auch legte er den Grund zu dem berhmten Capitollum, der mchtigen Tempelburg des Ju-piter auf dem capitolinischen Hgel. Hier war spter der Schauplatz der wichtigsten Staatshandlungen und Feierlichkeiten. Am staunenswerthesten aber war die Anlegung der Kloa-ken. Diese waren lange unterirdische Kanle, durch welche aller Unflat aus der Stadt in den Tiberflu geleitet wurde. Sie waren so fest gemauert, da sie in der Folge die grten der ihnen erbauten Thrme und Palste trugen. Solche Kloaken waren in Rom um so nthiger, da die Stadt auf mehren Hgeln lag, und bei eingefallenem Regen die Wege sogleich schlpfrig und unsicher werden muten, besonders in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Hgeln, wo aller Un-flat zusammenflo. Endlich legte der König auch noch Wasserleitungen an, ver-mittelst welcher auf eine sehr kunstreiche Art das nthige Wasser aus dem Tiberflu auf die Hgel geleitet wurde. Indessen konnten die Shne des Ancus es nicht vergessen, da sie durch den Betrug des Tarquinins ihres vterlichen Thrones beraubt worden waren. Und als sie merkten, da der König ihnen auch die Nachfolge zu entreien und den Thron seinem Schwiegersohne S er vi us Tulllus zuzuwenden suchte, trachteten sie ihm nach dem Leben. Auf ihr Anstiften muten zwei Hirten mit ihren Aexten zankend und lrmend in die Wohnung des Knigs dringen und diesen zur Schlichtung ihres 17* I

6. Die alte Geschichte - S. 368

1872 - Münster : Coppenrath
368 Weben sie im Sche der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 fand man ganz zufllig, als man nmlich in dem jetzigen Flecken Portici, zwei Meilen von Neapel, einen Brunnen graben wollte, drei Statuen, die man jetzt im Museum Dresden zeigt. Das fernere Nachgraben unterblieb jedoch bls zum Jahre 1788; da fand man die ersten Spuren von Pompeji wieder. Zunchst stie man auf das Theater, und je we^ ter man nachgrub, um so mehr Spuren fand man von einer ehemaligen Stadt. Jetzt sind bereits ganze Straen ausgegra' den, so da man ziemlich frei in ihnen umhergehen kann. $ie Huser und das Hausgerth haben sich ziemlich gut erhalten und geben uns ein anschauliches Bild von den huslichen Lichtungen der Vorwelt. Da steht man noch Sthle, Tische, Flaschen, Lampen, Messer, Ninge, Schssel und viele andere Sachen umherliegen. Die Wnde der Stuben sind grten theils mit Bildern von Gttern und mit Darstellungen von Begebenheiten aus der alten Heidenzeit geziert. Und diese Malerei der Wnde ist noch so frisch, als wenn der Maler eben erst davongegangen wre, lieber den Hausthren stehen noch hier und da Inschriften. Im Pflaster der Straen sieh man noch Spuren der Wagengeleise, und vor den Husern Bnke, auf welchen Freunde und Nachbaren des Abends sich zu versammeln pflegten. In den Buden am Theater lagen noch Ewaaren, als: Nsse, Weintrauben, Oliven und eine groe Pastete, die aber sogleich zusammenfiel, als man sie eben anrhrte. Man fand sehr viele Mnzen, Gemlde, auch einen groen Schatz von Handschriften; aber die Versuche, diese zuwickeln und zu lesen, sind seither, bis auf wenige, so gut al fruchtlos geblieben. Auch die Gebeine der Unglcklichen, ^e hier lebendig verschlungen wurden, lagen noch da als Zeugen jener Schreckenstage. Bis jetzt hat man gegen zweihunder gefunden; denn das Unglck war gerade eingebrochen, als da Volk im Theater sa. Am Eingange des Thores sah tnan noch die Leiche der Schildwache mit ihrer Waffe in der Han ' Zwei Skelette waren mit Ketten zusammen geschlossen, also

7. Die alte Geschichte - S. 53

1846 - Münster : Coppenrath
53 wurden sie wieder abgeladen und aufgestellt. Sie wurden vor Tempeln, Palästen und Gärten errichtet zum Denkmale merk- würdiger Begebenheiten oder zur Zierde. Später dienten sie auch zu Sonnenzeigern. Verschiedene Obelisken wurden vom Kaiser Augustus, der zur Zeit Christi lebte, und von den nachherigen Kaisern mühsam nach Rom geschafft. Später, bei den Verheerungen der Stadt durch rohe Völker, etwa um 400 nach Chr., wurden sie aber umge- worfen und zertrümmert. Manche liegen noch im Schutte ver- graben; andere sind zwar wieder hervorgesucht, aber nur einige ausgestellt. Vier hat der Papst Sirius V. im Jahre 1584 durch seinen großen Baumeister Fontana aufrichten lassen. Dieser gebrauchte hiezu die künstlichsten Maschinen, die durch zwölfhun- dert Menschen und hundert sechzig Pferde in Bewegung gesetzt wurden. Und doch gingen mit der Aufrichtung vier volle Jahre hin. Einige Obelisken stehen auch in Konstantinopel. Selbst noch in unserer Zeit, im Jahre 1834, ist ein 75 Fuß hoher Obelisk von dem ägyptischen Dorfe Luror auf einem besonders dazu eingerichteten Schiffe nach Paris gebracht und dort unter großer Feierlichkeit ausgestellt worden. 2) Die Pyramiden.— Diese sind noch bewunderungs- würdiger als die Obelisken. Schon im Alterthume wurden sie zu den Wundern der Welt gezählt. Sie stehen in Mittelägypten, an der Westseite des Nil, in fünf Gruppen gesondert. Es sind ihrer im Ganzen vierzig. Sie sind große, viereckige, inwendig aus vielen Gängen und Kammern bestehende Gebäude, genau nach den vier Himmelsgegenden gerichtet. Von einer breiten Grund- fläche laufen sie nach oben immer schmäler zu und endigen sich in eine platte Decke. Sie sind aus Kalksteinen erbauet, die über einander gelegt bloß durch ihre Schwere zusammenhalten. Einige sind mit Granit oder Marmor bekleidet gewesen. Drei zeichnen sich durch ihren Riesenbau aus, unter diesen die, welche nord- westlich von Memphis steht. Sie ist sechshundert Fuß hoch und ruhet aus einer Anhöhe von zweihundert Fuß. Man kann auf

8. Die alte Geschichte - S. 176

1846 - Münster : Coppenrath
176 andere öffentliche Gebäude. Noch jetzt erregen ihre Trümmer Staunen und Bewunderung und dienen unfern Künstlern zum bildenden Muster. Die Hauptwerke der Kunst waren auf der Burg bereinigt. Im nördlichen Theile der Stadt nämlich erhob sich ein steiler Hügel, zu dessen Gipfel eine Menge schöner, breiter Treppen führte. Dann kam man an ein großes, glanzendes Säulenthor, von schneeweißem Marmor, mit fünf hohen Durchgängen. Zur Linken schloß sich hieran der Marmortempel der Siegesgöttin, zur Rechten ein aus mehren Hallen zum Lustwandeln bestehendes Gebäude, dessen innere Wände mit Gemälden von der Hand der ersten Meister verziert waren. Über drittehalb Millionen Thaler soll der Bau dcö Ganzen gekostet haben. Durch jene Vorhallen, Propyläen*) genannt, kam man auf die eigentliche Burg, einen großen, geräumigen Platz, der mit einer Mauer umzogen war. Eine entzückende Aussicht! Hier die Stadt und das Ge- wühl des Volkes, dort das Meer mit Schiffen und Kähnen wie übersäet. Auf dein höchsten Gipfel der Burg stand die Statue der Athen«, der Schutzgöttin der Stadt, in übermenschlicher Größe, aus Bronze, in voller Rüstung und sah gleichsam drohend von ihrer Warte, wer sich ihrer lieben Stadt und ihrem lixben Volke feindselig zu nahen wage. Schon am Vorgebirge Sunium, fünf Meilen von Athen, sah man der Göttin Lanze und Helm- busch blitzen. Unter der Menge von Tempeln mit fortlaufenden Lustwaldungen, mit den schönsten Gemälden und Statuen ge- schmückt, erregte das Parthenon oder der Tempel der Athen« die meiste Bewunderung. Es war, als hätten die Bürger durch den unermeßlichen Aufwand, mit welchem sie dieses Gebäude aufführten und im Innern verzierten, sich ihrer Retterin dankbar bezeigen wollen. Um den marmornen Prachttempel lief eine geräumige Hatte, die auf schlanken marmornen Säulen ruhete. In *) Nach dem Muster dieser Propyläen ist das Brandenbur- ger - Thor in Berlin erbauet. ,

9. Die alte Geschichte - S. 236

1846 - Münster : Coppenrath
236 Man nannte den neuen König nach der Stadt Tarquinii — Tarquinius, und gab ihm später den Zunamen Pris- kus, d. i. der Alte, um ihn von dem letzten Könige Roms, der auch Tarquinius hieß, zu unterscheiden. 78. Tarquinius Priskus. Wie die vorigen Könige mehr auf Vergrößerung und Siche- rung des Gebiets gedacht hatten, so sorgte Tarquinius (.617 bis 578), der kunstliebenve Grieche, vorzüglich für die Verschönerung der Stadt. Von der Beute, welche er den Latinern und Etrus- kern in glücklich geführten Kriegen abgenommen hatte, führte er statt des alten Erdwalles eine steinerne Mauer um dieselbe auf. Den öffentlichen Platz zwischen dem palatinischen und capitoli- nischen Hügel, Forum (Markt) genannt, auf welchem die Volks- versammlungen gehalten wurden, schmückte er mit Hallen und Säulengängen. Er legte den Grund zu dem Circus inaximus, einem sehr großen, oben offenen Gebäude, für öffentliches Wett- rennen zu Wagen und zu Pferde bestimmt. Auch legte er den Grund zu dem berühmten Capitol, der mächtigen Tempelburg des Jupiter auf dem capitolinischen Hügel. Am staunenswerthesten aber war die Anlegung der Kloa- k e n. Diese waren lange unterirdische Kanäle, durch welche aller Unflat aus der Stadt in die Tiber geleitet wurde. Sie waren so fest ausgemauert, daß sie in der Folge die größten über ihnen erbauten Thürme und Paläste trugen. Solche Kloaken waren in Rom um so nöthiger, da die Stadt auf mehren Hügeln lag, und bei eingefallenem Regen die Wege gleich schlüpfrig und un- sicher werken mußten, besonders in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Hügeln, wo aller Unflat zusammenfloß. Endlich legte der König auch noch Wasserleitungen an, vermittels welcher auf eine sehr kunstreiche Art das nöthige Wasser aus der Tiber auf die Hügel geleitet wurde. Indessen konnten die Söhne des Ancus es nicht vergessen, daß sie durch den Betrug des Tarquinius ihres väterlichen Thro-

10. Die alte Geschichte - S. 321

1846 - Münster : Coppenrath
321 hatte mit ihr die übrige Welt gesehen. Ihre Bevölkerung belief sich auf anderthalb Millionen Einwohner. Die Stadt hielt ein Landheer von 400,000 Mann; zwei Hauptflotten, eine im Hafen von Ravenna tut adriatischen Meere, die andere zu M i s e n u m bei Neapel. In der Stadt waren vierhundert kostbare Tempel, mehre große Märkte, Theater und die schönsten Paläste. Das Haus des Cicero hatte einen Werth von 240,000, das des Klodius von 800,000 Thalern. Vor allen prangte aber der Palast des Mäcenas, des Freundes und Rathgebers desaugu- stus, majestätisch hervor. Das Theater, welches M. Scaurus auf eigene Kosten ganz aus Marmor erbauete, und dessen eigent- licher Sckauplatz mit dreitausend griechischen Statuen und den kostbarsten Gemälden ausgeschmückt war, faßte 80,000, der Cir- cus maxtmus 250,000 Zuschauer. Ausgezeichnet waren auch die Säulenhallen oder Portikus, die Bassins für Seegefechte, die Bäder (Thermen), Triumphbogen, Ehrensäulen, Wasserleitungen rc. Der Aufwand einzelner Bürger ging über alle Beschreibung. Selbst das Meer pmrde eingeengt, um die Wohnungen dahin zu erweitern, der Marmor hiezu aus weit entlegenen Ländern mit vielen Kosten herbeigefahren. Lukullus, der auch den Kirsch- bauin von Asten nach Europa verpflanzte, ließ Berge ebenen, Seen ausgraben, um Seefische im Meerwafser mitten im Lande halten zu können. Einst lud er den Cicero und Pompejus zu einem Gastmahle ein, dessen Werth Cicero selbst auf 10,000 Thlr. an- schlug; und dennoch entschuldigte sich der Haushofmeister des Lukullus mit der geringen Anrichtung, weil die heutige Tafel zu spät be- stellt sei. Seefische in großen Teichen nahe am Meere zu füttern, war eine stehende Liebhaberei geworden. Dem Hirrus kostete seine Fischerei jährlich 200,000 Thlr. Eben so groß war die Verschwen- dung in anderen Sachen. Hortenslus, der selbst seine Bäume mit Wein begoß, hinterließ noch 10,000 Eimer von dem köst- lichen Chierweine. Krassus hielt sogar nur den für reich, wel- cher ein ganzes Heer auf eigene Kosten unterhalten könne. Atti- kus, Ciceros Freund, hatte von seinem Vater etwa 100,000 Wetters Weltgcsch. i. 3 Auft. 21
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