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1. Die Alte Geschichte - S. 167

1866 - Münster : Coppenrath
167 seine Herrschaft einsetzen. Wir werden später sehen, zu welchen verderblichen Planen er sich durch Rachsucht gegen seine Vater- stadt fortreißen ließ. — Ganz Athen war voll Jubel über die wiedererrungene Freiheit. Die Bürger errichteten i^reu Befreiern, dem Harmodius und Aristogiton, Statuen und verewigten auch die That der Leäna durch ein Denkmal, welches eine Löwin ohne Zunge vorstellte. Neuerungen des Kli st he ne s. — Indessen genoß Athen nach Wiedererlangung seiner Freiheit die Ruhe nicht, welche es gehofft hatte. Zwei der angesehensten Bürger, I sago ras und Klisthenes, traten wieder als Parteiführer auf und machten sich die Herrschaft um die Wette streitig. Mit Jsagoras hiel- ten es die Vornehmen; mit Klisthenes aber das Volk, für dessen Beschützer er sich ausgab. Dieser wagte es sogar, zu Gunsten desselben in der solonischen Verfassung manches zu ändern; namentlich vermehrte er die Mitglieder des hohen Ra- thes auf Fünfhundert. Auch soll er den Ostracismus oder das Scherbengericht eingeführt haben. Von den zwanzigtau- send Bürgern, die jetzt ungefähr vorhanden waren, erhielt hier- durch Jeder das Recht, jährlich auf die Scherbe oder Schale einer Seemuschel den Namen desjenigen zu schreiben, der durch sein überwiegendes Ansehen, selbst durch sein Verdienst, ver- dächtig und der Freiheit und Gleichheit gefährlich schien. Hatte Jemand nur 6000 Stimmen gegen sich, so mußte er, ohne weiteren Grund, und ohne daß er sich vertheidigen durfte, gewöhnlich aus zehn Jahre die Stadt verlassen. Der Verbannte verlor jedoch weder seine Ehre noch sein Vermögen. Er sollte nur seinen Mitbürgern durch längere Abwesenheit entfremdet werden, damit er nicht, wie Pisistratus, seinen Einfluß miß- brauche zum Nachtheile der Volksfreiheit. Durch dieses Scher- bengericht war nunmehr dem Volksneide und dem Parteigeiste ein gefährliches Mittel angewiesen, jeden durch Talent, Ver- dienst oder Reichthum ausgezeichneten Mann aus dem Staate auszustoßen.

2. Erdkunde - S. 196

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 196 feuchtwarme Fieberluft, gesünder ist das Klima in den höher ge- legenen Binnenländern. Fastin gauz Afrika giebt es nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine Regenzeit. Das Gebiet des tropischen Regens liegt ungefähr zwischeu dem 18.° nördlicher Breite und dem 20.° südlicher Breite. In der Sahara und der Kalahari-Wüste fällt oft jahrelang kein Regen. Selbstverständlich ist in diesen Gegenden die Vegetation sehr gering, in bewässerten Strichen aber sehr üppig und reich an eigentümlichen Formen. Es gedeihen alle Arten von Pal- Bild 69. Fellnh. (Nach Ebers. Ägypten.) Hühner, im Norden auch einhöckerige Kamele gehalten. — An nutzbaren Mineralien ist Nord- und Mittelafrika arm; Südafrika liefert Kupfer, besonders aber Gold und Diamanten. V. Bevölkerung. a) Zahl: Die Einwohnerzahl wird auf ungefähr 180 Millionen geschätzt. Demnach würden ans 1 qkm durchschnittlich 6 Menschen treffen. Infolge der uugeheueru Wüstengebiete ist die Bevölkeruug sehr ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind Unterägypten, Abessinien, das Kapland und der Sudau. b) Abstammung: Eingeborene Völker sind: 1. die Hottentotten und Buschmänner in Süd- und Südwestafrika, 2. die Zwergvölker im Innern, z. B. die Alka, 3. die eigentlichen Neger. men, sämtliche Nahrungspflanzen heißer Länder, feurige Gewürze. — Die einheimische Tierwelt Afrikas zeichnet sich durch große Mannig- faltigkeit aus. Hervorragend sind: Elefant, Nashorn, Flußpferd, Löwe, Leopard, Hyäne, Schakal, Giraffe, Zebra, Antilope, eine Unzahl von Affenarten, Strauß, Ibis, Fla- Ulingo, Krokodil u. f. w. — Als Haustiere werden namentlich Rin- der, Schafe, Ziegen, Schweine und

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Die Alte Geschichte - S. 50

1875 - Münster : Coppenrath
50 Eine besondere Verehrung genossen auch die Thier e. Die Aegyp-tier mochten wohl in ihnen die ausstrmende Kraft irgend einer Gott-heit ahnen. Da gab es fast kein Thier, das sie nicht anbeteten, wenn es sich durch Ntzlichkeit oder Schdlichkeit hervorthat. Die ntzlichen Thiere verehrten sie aus Dankbarkeit, die schdlichen hingegen aus Furcht und baten um Abwendung des Unglckes. Einzelne Exemplare derselben wurden in den Tempeln auf's Sorgfltigste gepflegt und nach dem Tode einbalsamirt. Sie verehrten den storchartigen Vogel Ibis, weil er die im Nilschlamme ausgekrochenen Schlangen wegfra. Das Krokodil verehrten sie aus Furcht. Dieses groe, oft zwanzig Fu lange, mit einer schuppigen Haut bepanzerte Raubthier gehrt zum Ge-schlechte der Eidechsen. Auf seinen ganz kurzen Fen fhrt es blitz-schnell auf seine Beute los. Mit seinem langen Schweife kann es Men-schen zu Boden schlagen und wirft oft damit kleine Schiffe um. Der Feind dieses Thieres ist der Ichneumon, auch Pharao's-Ratte ge-nannt. Dieser sucht die Krokodileier im Sande auf und verzehrt sie; dazu vertilgt er vieles Ungeziefer. Sie verehrten ihn deshalb aus Dankbarkeit. Einer vorzglichen Verehrung genossen die Katzen. Sie ruheten auf kostbaren Decken und Polstern und wurden mit den lecker-ften Speisen, die ihnen in goldenen und silbernen Gefen vorgesetzt wurden, auf das Sorgfltigste gefttert. Bei einer Feuersbrunst wur-den vor Kindern und Geschwistern die Katzen zuerst gerettet. Starb in. einem Haufe die Katze, so waren alle Hausgenossen in tiefster Trauer und fchoren sich die Augenbrauen ab. Der Leichnam dieses heiligen Thieres wurde einbalsamirt, in kstliche Leinwand gewickelt und feierlich beigesetzt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen umbrachte, war des Todes. Einst hatte ein rmischer Soldat in Aegypten zuflliger Weise einen solchen Gott getdtet. Und sogleich entstand ein Auflauf des Vol-kes um die Wohnung des Soldaten; und weder die Bitten der Priester, noch die Furcht vor den Rmern konnten es zur Ruhe bringen. Der Unglckliche mute sein Vergehen mit dem Leben den. Jedoch die grte Verehrung von allen Thieren geno der heilige Stier, Apis genannt, in der Knigsstadt Memphis. Dieser Stier war ihnen ein Sinnbild der Sonne mit ihrer belebenden Kraft, die gerade fr den Ackerbau fo hohe Bedeutung hat. Das Thier mute am ganzen Leibe schwarz sein und an der Stirn einen weien viereckigen Fleck haben, waren dazu auch zweifache Haare im Schweif und unter der

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 216

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
216 Das Altertum. 21/2 fpäter 4 Asse = 2 Silbergroschen. Jedes Mahl kostete also 2400 Mark; befahl Lucullus aber, ein Mahl im Apollosaale aufzutragen, so durfte der Koch 34 000 Mark ausgeben. Die Gemahlin des Crafsns setzte ihren Gästen Wein vor, in dem sie Perlen aufgelöst hatte Man aß nur Früchte von Orten, wo sie am saftigsten gediehen: Datteln aus Syrien, „Pflaumen aus Ägypten, Birnen aus Pompeji, Oliven aus Tarent. Apfel aus Tibur. Lerchen und Nachtigallen atz man nicht ihres Wohlgeschmacks, sondern ihrer Seltenheit wegen. In den Gärten hielt man große Fischweiher, in denen Fische aus den Gewässern der entferntesten Länder gehalten wurden, namentlich Muränen, die man mit Menschenfleisch fütterte, um sie schmackhafter zu machen. Alle Arten wilder und zahmer Tiere hielt man in Behältern. Lucullus konnte einem Freunde zu einem Schauspiele 500 Kleider leihen. Cicero besaß einen Arbeitstisch aus Zitronenholz, der 17000 Mark wert war. Nun sollte man meinen, dieser Luxus hätte sich nicht vermehren können. Demnngeachtet häufte sich der Reichtum zur Zeit der Kaijer in den Händen einzelner so an, daß Sen ec a 500 Tische von Zitronenholz besaß. Cäcilius Claudius Jsidorus besaß außer 3600 Paar Ochsen noch 257 000 andere Tiere, nachdem er bereits den größten Teil seines Vermögens verloren hatte, und ein römischer Schriftsteller schreibt, daß Flüsfe, welche früher die Grenzen ganzer Länder bildeten, nur noch Privatbesitzungen voneinander trennten. 3. Schon Crassus hatte in der letzten Zeit seines Lebens drei Monate lang jedem römischen Bürger so viel Brot geschenkt, als er bedurfte, und einmal das ganze Volk an 20 000 Tischen gespeist. Auch Casar bewirtete dasselbe an 22 000 Tischen. Angustus setzte die Zahl derer, die öffentliche Unterstützung erhielten, anfangs herab, war aber bald genötigt, die Zahl wieder zu erweitern. Jeder reiche Patron teilte an der Thüre seines Hauses täglich Körbchen (sportulae), welche mit Lebensmitteln angefüllt waren, an seine Klienten aus. So bestand der größere Teil^der Einwohner Roms aus müßigen Schmarotzern. 4. Die Spiele, welche dem römischen Volke gegeben wurden, verschlangen ungeheure Summen. Sie wurden in einer Rennbahn (circus) oder in einem eigens dazu gebauten Theater abgehalten. Es waren Schauspiele oder Wagenrennen, Wettlauf, Tierhetzen, Fechterspiele, sogar Seegefechte. Bei den Spielen, die Julius Cäsar aus Anlaß der Einweihung eines Tempels gab, wurden 400 Löwen losgelassen; es wurde ein Seegefecht geliefert und von 800 Mann und 20 Elephanten ein Scheintreffen aufgeführt. Schon als Ädil hatte Cäsar durch seine Spiele sich eine Schuldenlast von 46 Millionen Mark aufgeladen. 5. Das abscheulichste Vergnügen waren unstreitig die Fechter-spiele oder Gladiatorenkämpfe, welche von den alten etruskischen Begräbnisfeierlichkeiten sich herleiten lassen, bei denen Menschenopfer gebracht wurden. Sie fanden in den Theatern statt, die im Halbkreise gebaut waren (Amphitheatern). Man ließ eigens dazu abgerichtete Sklaven (Gladiatoren) oder Kriegsgefangene gegeneinander oder mit wilden Tieren kämpfen. Man errichtete zu Capua und Ravenna, wo die Lebensmittel wohlfeiler waren, Fechterschulen und fütterte die Fechter nach gewissen Regeln. Julius Cäsar ließ einmal 320 Paare zugleich miteinander kämpfen. Aber auch bei den Gelagen der Reichen mußten Sklaven austreten und sich gegenseitig bekämpfen und töten; neben Strömen von Wein floß auch" das Blut unglücklicher Menschen.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten
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