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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 59

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Der Sudan mit Oberguinea. 59 Oberguineas und die nassen Flußufer tragen hochstämmigen Urwald mit dichtem Unterholz. Der Sudan zerfällt in Hoch- und Flachsudan. Hochsudan liegt im W. Hier entspringen der Senegal, der Gambia und der Nigir d, i. Fluß. Dieser ist der drittgrößte afrikanische Fluß; er nimmt den Benue auf und mündet in einem sumpfigen Delta mit vielen Armen (Ölflüffe). Senegal und Nigir haben viele Gefällsbrüche; sie sind also reich an Stromschnellen und Wasserfällen. — Im ö. Sudan, Flachsudan mündet der Schari in den Tschadsee, der bei Hochwasser größer ist, als die Mark Brandenburg, bei Niedrigwasser indessen aus die halbe Größe einschrumpft. In früherer, feuchterer Zeit hatte er einen Abfluß nach No.; daher ist das Wasser süß. W. vom See liegt der größte Ort Flachsudäns, Kuka, von dem Karawanen- straßen nach Tripoli gehen. — Im fernen O. durchfließen den Sudan der Weiße (d. i. klare) und der Blaue Nil, die sich bei Khartum vereinigen. 2. Die Bewohner sind die kräftigen, im N. mohammedanischen Sndanneg er, fleißige Ackerbauer, die vielfach von den viehzüchtenden, mohammedanischen Fulbe (d. i. Hellbraune) beherrscht werden. Die Fnlbe sind von heller Farbe, mager aber kräftig, streitbar und klug. Ihre größte Stadt istkano, die den Handel Hochsudans beherrscht. Tim buk tu ist viel kleiner; es vermittelt den Handel nach dem Atlasgebiet. Östlich Kano liegen die Haussastaaten, genannt nach den Haussa, einem Übergang der Neger zu den Fulbe, von denen die Haussa beherrscht werden. Die Sprache der Haussa ist das Verständigungsmittel des Sudan. — Für den Weltmarkt liefert das waldige Küstenland Palmkerne und das salbenartige Palmöl, ferner Kautschuk. Aus dem Ackerbaugebiet stammt die Erduuß, deren Frucht in der Erde reift und ein dem Olivenöl ähnliches Ol liefert. Deutsche, Engländer und Franzosen haben den größten Teil des Sudan besetzt. a) Deutsches Gebiet: 1. Togoland. Es ist so groß wie Bayern mit 1 Mill. E. Gib die Grenzen an! Die Bewohner sind die friedlichen Eweneger. Kautschuk, Palmkerne, Mais und Palmöl werden ausgeführt. Von der Hst. Lome gehen 2 nur kurze Eisenbahnen aus. Eine gewaltige Brandungswelle erschwert die Landung. 2. Kamerun reicht bis zum Tschadsee. Gib die Grenzen an! Kamerun hat fast die Größe vom Deutschen Reiche und etwas mehr Bewohner als Großberlin. Das niedrige Küstenland an der See und am schiffbaren Kameruufluß, d. i. Krabbenfluß, ist dicht mit Mangrovewalduug und Dickicht bewachsen und — wie überall im tropischen Afrika — äußerst ungesund. Das Kamerungebirge, 4100 m, ist ein erloschener Vulkan, an dessen Abhängen sich die einströmende, feuchte Seeluft zu ganz gewaltigen Regen verdichtet (10 in im Jahre!). Nutzpflanzen sind die Ölpalme, die Kautschuk- liaue und Kakao. Bewohnt wird das Waldland von den Bantunegern, die in Südafrika vorkommen. Am bekanntesten ist der Stamm der Dnala, der dem Regierungssitz Duala den Namen gegeben. Die Duala vermitteln den Handel mit dem Innern. — Die Weißen wohnen, wie überall an der Küste von Guinea, in Faktoreien, d. s. Niederlassungen (oft nur ein einzelnes Gebäude) europäischer Kaufleute, um Waren aufzuspeichern und zu verhandeln.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 60

1908 - Halle a. S. : Schroedel
60 Die fremden Erdteile. Afrika. Zu größeren Siedelungen ist das Klima zu mörderisch. — Über den wald- bedeckten, fast menschenleeren Abfall des Hochlandes erreicht man das Hochland, das Grasland, das von Sudannegern bevölkert wird. Einzelne Boden- erhebungen gliedern das Gebiet. — Zu den Ausfuhrgegenständen Togos kommen in Kamerun noch Kakao und Elfenbeins) Die deutscheu Dampfer erreichen in 3 Wochen Kamerun. b) Englisch ist Nigeria mit Kuka und die Goldküstenkolonie mit dem Volk der Aschanti. Im ägyptischen Sudan liegen Dar-For (d. i. das Land For) und Kordofan. c) Liberia ist ein Negerfreistaat, einst für befreite Negersklaven ein- gerichtet; er steht auf niedriger Stufe der Gesittung. ä) Französisch ist der Rest, insbesondere das Senegal- und Nigir- gebiet (Timbuktu), Dähome und Wadai. Zeige die Läuder! Das Kongobecken und Niederguinea. 1. Land. Es wird im N. vom Sudan begrenzt und reicht nach S. bis zum Knnene und zur Wasserscheide des Sambesi. Der Rand dieser Tafel ist im W. zu mäßigen Höhen bis 2400 in aufgebogen (s. Querschnitt!); er fällt in Stufen zum Ozean ab. Eigentliche Gebirge gibt es nicht; indessen dachen sich die Ränder zu den inneren Becken vielfach in steilen Stufen ab, so daß das Land reich an Stromschnellen und Wasserfällen ist. Das Kongo- decken liegt etwa 400 m hoch. Infolge der Beckenform und bei dem reichlichen Regen hat sich ein großes Flußgebiet gebildet, das des Kongo, der ein Gebiet = a/3 Europa entwässert. Als ein mächtiger Strom durchfließt er träge das Becken, er ist in viele Arme geteilt und bildet zahlreiche Inseln. Nach dem Amazonenstrom ist der Kongo der wasserreichste Strom der Erde, dessen von Humus trübbraun gefärbtes Waffer noch 400 km seewärts (— Elbmündung—südnorwegen) das klare, grüne Ozeanwaffer bedeckt. Trotz der Hindernisse lassen sich auf dem Kongo und seinen Nebenflüssen (Ubangi/ Kaffai) 10000 km befahren. (Im Deutschen Reiche find etwa 8000 km freie Flußläufe schiffbar.) Die Wärme und Feuchtigkeit des Tropenlandes wird durch die Höhe und Beckenform etwas beeinträchtigt (S. 28). Wald tritt in den Vordergrund, Savannen treten zurück. Auch hier sind Kautschuk und Palmöl die wichtigsten Erzeugnisse. Bemerkenswert sind die Menschenaffen, Gorilla und Schimpanse. Elefant und Flußpferd sind häufig, Vögel und Käfer auffallend wenig vertreten. 2. Leute. Die Bautuneger zerfallen in viele Stämme; sie sind in der Schmiedekunst wohl erfahren. a) Einheitlich, wie der Bau und das Flußsystem ist auch der staatliche Aufbau: ein Staat, der Kongostaat, nimmt das Kongobecken ein. Es ist eine belgische Kolonie; zahlreiche Stationen vermitteln den Handel, ^/s der Ausfuhr bestehen aus Kautschuk, dann folgt Elfenbein, das, wie gewöhnlich, im Ertrag zurückgeht. Hst. ist B o m a. Unterhalb Leopoldville am Stanley- Pool durchtobt der Kongo in zahlreichen, wirbelnden Stromschnellen und brausen- den Wasserfällen seinen Unterlauf, der durch eine Eisenbahn umgangen wird. *) Gesamtausfuhr 1905: 9 Mill. Mk.; Kautschuk fast 4, Palmkerne und Palmöl 2,5, Kakao 1,3, Elfenbein 1,2 Mill. Mk.

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 111

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 111 — verstreut als Kaufleute, Pflanzer, Missionare oder Soldaten. Malayen sind die Howa auf Madagaskar. Die Bevölkerungsdichte ist gering. Eine Verdichtung der Bevölkerung ist an den Küsten und Flußufern beobachtet worden; die wasserfernen Hinterländer sind dann aber um so ärmer an Be- wohnern. Große Gebiete Afrikas sind überhaupt nicht dauernd bewohnt, wie die beiden Wüstengürtel mit Ausnahme der Oasen; die riesigen Waldgebiete sowie die Savannen haben nur eine spärliche Bevölkerung. Vierkandt gibt dem zentralen Urwald 1, dem Käme- runer Urwald nur 0,5 auf das qkm. Im allgemeinen herrschen auch in den bewohnteren Teilen mit Ausnahme einiger westafrika- nischer Kolonien, wo bis zu 60 auf dem qkm. beobachtet worden sind, und Ägypten, wo etwa 10 aus das qkm kommen, Ziffern unter 10 (Algerien 6, Transvaal 3, Kapland 2, Kongostaat 6 — 7). Das hängt mit dem niedrigen Kulturzustande der großen Masse der Be- oölkerung zusammen, mit den fortgesetzten Kriegszügen, verbunden mit Sklavenjagden und Kannibalismus. Die Buschmänner und Zwergvölker sind Jäger, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudanneger Hackbauern. Nur in Ägypten sowie im N und S des Erdteils wird unter dem Einslusse der Europäer eine intensive Bodenkultur getrieben. Gewerbebetrieb und Handel dienen Vorzugs- weise den notwendigen Bedürfnissen. Deshalb war bisher der Wirt- schaftliche Wert Afrikas gering. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Heute liefert Afrika Datteln, Kautschuk, Baumwolle, Palmkerne, Palmöl und andere Pflanzenfette, Gewürz- nelken, Sisalhans, Hölzer und aus dem Tierreich Wolle, Straußen- federn, Felle und das immer seltener werdende Elfenbein. Wenn es gelingt, den Plantagenkolonien einen immer größeren Raum zu ver- schaffen und den Neger unter dem immer weiter um sich greifenden Segen christlicher Bildung und Zivilisation zu gewinnbringender Arbeit zu erziehen, so wird es möglich sein, Afrika mit seinen natür- lichen Schätzen einer helleren Zukunft entgegenzuführen. Schon ist Afrika das erste Gold- und erste Diamantenland der Erde. Außer- dem besitzt es reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salz. Eisen- bahnen dringen aus allen Seiten von der Küste in das Innere, die Transsaharabahn soll von Algerien aus die große Wüste bezwingen, und die geplante Kap—kairo-Bahn wird in voraussichtlich nicht serner Zeit den S mit dem N quer durch den Erdteil verbinden. Damit treten die bisherigen unvollkommenen Verkehrsmittel (Ochsen- wagen, Trägerkarawanen) mehr und mehr in den Hintergrund; nur dem Kamel, das hauptsächlich im N den Verkehr bewirkt, eröffnet sich durch seine Verwendung auch in Südafrika ein an Ausdehnung zunehmendes Verbreitungsgebiet. Den Verkehr im Innern vermitteln auch die schiffbaren Strecken der Flüsse und die mit Dampsern be- fahrenen Seen. Schiffahrtslinien verbinden den Erdteil mit E'?rona und Asien.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 82

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 82 — Portugal blieb auf die Ostküste beschränkt, und im W gründete das Deutsche Reich das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika, dessen Grenzen 1890 durch Verträge mit England und Portugal festgestellt wurden. 1. Deutsch-Südwestafrika. Siehe den Abschnitt: Die deutschen Kolonien. 2. Der britische Besitz, a) Die Kap-Kolonie im weitesten Sinne, die außer dem Kaplande die früheren Burenstaaten als Oraujefluß- und Transvaal - Kolonie, das Betschnanenland, das Matabele-Reich und das obere linke Sambesi-Gebiet, das Njassa- land, umfaßt. Haupterzeugnisse des Südens sind Weizen, Mais, Wein, Südfrüchte; groß ist die Diamantenausbeute des Kimberley- (kimberls) Distrikts, die Goldgewinnung in der Transvaalkolonie und im Matabeleland und die Ausfuhr von Viehzuchtprodukten des Innern (Wolle, Straußenfedern). Hauptschiffahrtsstation und Re- gierungssitz ist die Kapstadt (78 Taus. Einwohner, mit Vorstädten 178 Taus.) an der Tafelbai. Port Elizabeth und Durban (dörb'n) sind Ausfuhrhäfen an der Ostküste. Im Golddistrikt der Transvaalkolonie das rasch emporgeblühte Johannesburg, mit 186 Taus. Einwohnern (1904) die größte Stadt Südafrikas. Im n-en Teile (Rhodesia) der Hauptort Buluwajo, durch Eisenbahn mit dem portugiesischen Hasen Beira, wie Johannesburg mit Lorenzo Marquez (markss) verbunden. Deutschland bezieht von hier Schafwolle, Schmuckfedern und Wein. b) Die britischen Jnselbesitzungen im O und W der Küste. Zähle sie nach der Karte auf! Die für den Welthandel wichtigsten find die Amiranten und Seychellen, welche Kopra, die vulkanischen Maskarenen, Mauritius („die Zuckerinsel") und Rodriauez, welche Zucker, Kaffee, Baumwolle, Vanille, Manila- Hanf erzeugen. 3. Portugiesisch-Ostasrika vom Rovuma bis zur Delagoa-Bai führt Goldstaub, Häute, Felle, Elfenbein und Erdnüsse aus. Beira und Lorenzo Marquez sind Hafenorte. 4. Den Franzosen gehört a) Madagaskar, 592000 qkm und 3,5 Mill. Bewohner. Hauptstadt ist Tananarivo. Haupt- ausfrchrprodukt der Bast der Raphiapalme, der zu gärtnerischen Zwecken verwendet wird. Ausfuhrhafen T a m a t a v e an der Ostküste. b) Die vulkanischen Komoren-Inseln, als ehemalige Stütz- punkte der französischen Herrschaft, und Rsunion mit gleichen Produkten wie die übrigen Maskarenen.

10. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 86

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 86 — nicht gleichmäßig bewohnt erscheinen. Infolge der somit notwendig werdenden Wanderungen sind die Wohnungen sehr leicht herstellbar. Entweder sind sie bienenkorbähnliche Hütten, die um einen freien Platz gruppiert werden (Kaffern- kraal), oder es sind runde oder viereckige Hütten mit spitzem Strohdache (Tukoli), die zu beiden Seiten der Dorsstraße ausgestellt sind, oder der ganze Stamm wohnt in einem gemeinsamen, festungsartigen, viereckigen Bau mit Abteilungen für die einzelnen Familien und oft einer besonderen, befestigten Hütte für den Häuptling in der Mitte (Tembe). Der Ackerbau der Negerstämme umfaßt besonders Maniok, Bataten, Erdnüsse, Jams, Bohnen, Mais, Hirse, Tabak, Baumwolle, Hanf. Viehzucht wird wenig gepflegt. Die an der Kamerunbucht ansässigen Duala vermittelten ehedem den Handel zwischen der Küste und dem Innern. Er erstreckte sich hauptsächlich auf Elfen- bein, wozu heute Palmöl, Palmnüsse, Erdnüsse und Kautschuk kommen. In Plantagen werden Kaffee, Kakao und Tabak gebaut. Dampfer- und Kabellinien stellen die Verbindung der Häfen unter- einander und mit Europa tjer. Träger vermitteln meist den Ver- kehr mit dem Innern. Am untern Kongo führt zur Umgehung der Livingftonefälle seit 1898 eine Eisenbahn nach dem Stanley-Pool. Hier schließt sich die Kongo-Dampfschiffahrt auf einem weitver- zweigten Netz von Wasserstraßen an, das eine Ausdehnung von etwa 7500 km hat. Wo Stromschnellen aus weite Strecken die Schiffbarkeit der Flüsse verhindern, sind bereits an einigen Stellen, wie bei den Stanley-Fällen, Umgehungs-Schienenftränge angelegt. Staateukuudliches. 1. Der portugiesische Besitz reicht unter dem Namen Angola vom Knnene bis zum Kongo und hat mit einem kleinen isolierten Stück jenseit der Kongomündung eine Größe von 1,3 Mill. qkm. (Grenzen!) Obgleich schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts in Besitz genommen, haben die Portugiesen bis in die neueste Zeit wenig zur Ausnützung der natürlichen Hilfsquelle getan. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Palmkerne, Palmöl, Erdnüsse und etwas Elfenbein. Neben der Hauptstadt Loanda gelten als wichtige Hafenplätze Benguela und Mossamed'es. Im Golf von Guinea sind portugiesisch Prineipe und S. Thoms. 2. Der Kongostaat, im Jahre 1885 auf der Berliner Kongo- konferenz als Unabhängiger Staat des Kongo gegründet, ist im Jahre 1908 von dm Königreich Belgien als Kolonialbesitz über- nommen worden. Er umfaßt den größten Teil des Kongogebiets, reicht aber nur mit einem schmalen Zipfel ans Meer; er ist 273 Mill. qkm groß; die Bewohnerzahl wird auf 19 Mill. geschätzt. Zahlreich find die Handelswaren aus dem Pflanzen- und Tierreich. Der Kongostaat liefert von ganz Afrika das meiste Elsenbein, so daß Antwerpen jetzt der bedeutendste Handelsmarkt der Welt in Elfenbein ist. Das ergiebigste pflanzliche Ausfuhrprodukt ist Kaut- schuk; daneben kommen Palm kerne und Palmöl weniger in Betracht. Leopoldville am Stanley-Pool ist Hauptsitz der Kaffeekultur. Regierungssitz und Haupthafen ist Boma, dessen
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