Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 34

1915 - Paderborn : Schöningh
— 34 — Lage: An der Ostküste Afrikas zwischen Indischem Ozean und Tan-ganjika- und Njassasee, dem Kilimandscharogebiet und Rovumasluß. Größe: Beinahe doppelt so groß wie das Deutsche Reich. 10 Millionen Einwohner. Bodengestalt und Bewässerung: Die Küste ist sandig und hat viele Buchten. Dahinter Hochland. Die bekannteste Bodenerhebung ist der Kilimandscharo (6000 m). Das südöstlich davon gelegene Paregebirge und das östlich davon gelegene Usambaragebirge werden die afrikanische Schweiz genannt. Warum wohl? — Außer den Seen an der Westgrenze nennen wir noch den Viktoriasee. — Der größte aller Flüsse, der Rufiji, fließt in den Indischen Ozean. Er ist länger als der Rhein und schiffbar. Klima urid Erzeugnisse: An der Küste finden wir See-, im Lande Tropenklima. Statt Winter Regenzeit. Nachts herrscht oft empfindliche Kälte. — Es gedeihen Kokospalme, Affenbrotbaum, während im Inneren Aloe (Liliengewächs — bitteres Arzneimittel), Lianen (aus deren Milchsaft man Kautschuk gewinnt), Akazien, Farne und Orchideen wachsen. — Angebaut werden Reis, Mais, Hirse, Kakao, Kaffee, Zuckerrohr, Bananen, Bohnen und Baumwolle. Wilde Tiere sind in den Wäldern keine Seltenheit. Recht ungebetene Gäste sind die zahlreichen Moskitos, deren Stich dem Menschen gefährlich werden kann. Bewohner: Die Eingeborenen sind meistens Bantuneger, die Ackerbau treiben; Araber, Inder und Deutsche sind eingewandert. Handel: Eingeführt ^werden: Baumwollwaren, Eisenwaren, Wein, Bier, Butter, Käse, Fleisch, Schmalz, Obst. — Was wird ausgeführt werden können? — Elfenbein, . . . Verwaltung: Der deutsche Gouverneur hat seinen Sitz in der Hauptstadt Daressalam (21 000 Einwohner, Hafen des Friedens). Der Gouverneur ist auch Oberbefehlshaber der schütz- und Polizeittuppen. Die Schutztruppe zählt 4000 Mann und besteht aus Weißen und Farbigen. Zusammenfassung: Deutsch-Ostafrika wurde 1884 erworben, liegt an der Ostküste von Afrika und ist beinahe doppelt so groß wie das Deutsche Reich- Der höchste Berg ist der Kilimandscharo und der bedeutendste Fluß der Rufiji. An der Küste herrscht Seeklima, im Inneren Tropenklima. Danach richten sich die Erzeugnisse des Landes und die Tierwelt. Die Bewohner sind Farbige, Neger und Weiße. Die Kolonie liefert uns hauptsächlich Elfenbein, Hörner, Kautschuk. Kokosnüsse, Bananen, Kaffee, Tee ... — Wir führen besonders Baumwolle und Eisenwaren ein. Der deutsche Gouverneur wohnt in der Hauptstadt Daressalam. Deutsch-Südwestafrika. Die Bucht Angra Pequena wurde 1486 von Barth. Diaz entdeckt. Im 19. Jahrhundert waren deutsche Missionare dort tätig. 1883 kaufte der Bremer Großkaufmann Lüderitz die Bucht. Nach diesem heißt sie Lüderitzbucht. 1884 wurde das Gebiet unter deutschen Schutz gestellt, und mit den Häuptlingen der Hereros wurden Verträge geschlossen. Im Norden hatten die Portugiesen bereits

7. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 35

1915 - Paderborn : Schöningh
— 35 — Schutzgebiete im Süden und Osten die Engländer, die beide die Grenze des neuen deutschen Gebietes bestimmen halfen. — Die Entwicklung der Kolonie wurde durch Hottentotten und Hereros gestört. Bis 1907 dauerten die heißen Kämpfe um den Frieden, unter welchem allein das Gebiet gedeihen konnte. Lage: Das Gebiet liegt Zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Sambesi, dem Oranjestrom und dem Kunenefluß. Größe: Es ist nicht viel kleiner als Deutsch-Ostafrika, aber nicht so reich bevölkert (100 000). B o d en g estalt: Die Küste ist unwirtlich, flach und hafenarm. Dahinter erstreckt sich Gebirgsland, das sich nach der Kalahariebene senkt. Dichter Wald wechselt mit fruchtbaren Ebenen. Die beiden Grenzflüsse, die wir nannten, haben das ganze Jahr hindurch Wasser. Andere trocknen oft aus. — Wir finden auch heiße Quellen. Klima und Erzeugnisse: Das Klima ist tells tropisch, teils gemäßigt, durchweg gesund. — Hier wachsen Palmen, Affenbrotbäume, Dattelpalmen und Aloe. — An der Küste findet sich Marmor. Das Innere ist reich an Mineralien, besonders an Kupfer und Diamanten. Bewohner: Neger, Hottentotten, Hereros und Buschmänner. Handel: Eingeführt werden: Bekleidungsstoffe und -stücke, Baumaterial, Konserven, Getränke, Schmucksachen. Ausgeführt werden Felle, Hörner und Straußfedern. Verwaltung: Früher ein Gouvernement, seit 1909 Selbstverwaltung. Diese besteht aus dem Landesrat, den Bezirksräten und den Gemeindeverbänden. Zusammenfassung: Deutfch-Südwestafrika wurde 1884 erworben. Bis 1907 fanden äußere Einfälle und innere Aufstände statt. Der Name kennzeichnet die Lage. Es ist beinahe so groß wie Deutsch-Ostafrika. Die Küste ist stach, das Innere des Landes gebirgig. Heiße Quellen und Flüsse, die oft austrocknen, durchziehen das Land. Das Klima ist gesund. Es wohnen im Lande: Neger, Hottentotten, Hereros und Buschmänner. Der Handel führt Felle und Hörner der wilden Tiere sowie Straußfedern aus und Gegenstände des europäischen Marktes ein. Das Land hat Selbstverwaltung. Kamerun. Hamburgische Handelshäuser hatten schon früher hier Niederlassungen gegründet. Sie schlossen mit den eingeborenen Häuptlingen Verträge, wodurch sie das Gebiet erwarben, und traten es 1884 an Deutschland ab. Hier mußte Deutschland manchen Aufstand unterdrücken, den England hervorgerufen hatte. Lage: Kamerun liegt in Westafrika an der Bucht von Biafra, zwischen Tsadsee und Kongofluß. Im Nordwesten und Süden haben Engländer, im Norden und Osten Franzosen und Belgier Besitzungen, so daß es eben ganz von Feinden umgeben ist. Größe: Es ist mehr als doppelt so groß wie das Königreich Preußen und hat 4 Millionen Einwohner. 3*

8. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 36

1915 - Paderborn : Schöningh
— 36 — Bodengestalt: Im Norden des Küstengebietes erhebt sich das Kamerungebirge, dessen höchster Berg über 4000 m aufsteigt. Daran schließt sich das Gebirge von Adamaua an, welches sich bis zu 3000 m erhebt. — Von den Flüssen ist nur der Kamerunfluß von Bedeutung. Er mündet in die Kamerunbucht, die ein vortrefflicher Hafenplatz ist. 511 i ma und Erzeugnisse: Das Klima ist dem Europäer ungünstig. Die Küste ist regenreich und das Innere des Landes besonders ungesund. —-Als Nutzpflanzen, die hier wachsen, nennen wir: Kaffee, Kakao, Tabak, Kautschuk und Baumwolle. Die wilden Tiere liefern ihre Felle und der Elefant das Elfenbein. Bewohner: Neger. Sie betreiben Ackerbau, Viehzucht und Handel. Verwaltung: Der Kaiserliche Gouverneur wohnt in Buea wo sich auch das Obergericht befindet. — An anderen Orten sind deutsche Schulen und Missionsstationen eingerichtet. Zusammenfassung: Auch Kamerun wurde 1884 erworben. Es liegt an der Bucht von Biafra, zwischen Tsadsee und Kongofluß. Seine Größe beträgt mehr als das Doppelte des Königreichs Preußen. Am bedeutendsten sind Kamerungebirge und Kamerunfluß. Das Klima ist ungesund. Wir holen in Kamerun: Kaffee, Kakao, Tabak, Kautschuk und Baumwolle und liefern ihm, was dort nicht wächst oder hergestellt wird. — Die Bewohner sind Neger Ein Kaiserlicher Gouverneur, der in Buea wohnt, hat die Verwaltung in Händen. Togo. Das kleinste deutsche Schutzgebiet in Afrika ist'togo. Es kam ebenfalls 1884 an das Deutsche Neich. Auch hier reizten die Engländer die Eingeborenen zum Aufstand. Lage: Togo liegt an der Sklavenküste, zwischen den Flüssen Volta und Mono. Im Westen ist englischer, im Osten französischer Kolonialbesitz. Größe: Es ist etwas größer als das Königreich Bayern. Bod enge st alt: An der Küste erstreckt sich eine hügelige Ebene. Das Bergland im Inneren hat nicht mehr denn 1000 m Höhe. Hinter der Küste liegt der Togosee. Klima und Erzeugnisse: Das Klima ist tropisch und für den Europäer ungesund. Das Land liefert uns Baumwolle, Erdnüsse, Palmöl und Kautschuk. Außer den wilden Tieren, die das Land unsicher machen, werden die Bewohner von Moskitos und Sandflöhen belästigt. Bewohner: Neger. Da sie sehr fleißig find, werden sie als Plantagenarbeiter oder Fischer verwendet und zu allerlei Handwerken herangezogen. Verwaltung: Lome, der Haupthafen, ist Sitz des deutschen'gouverneurs. Zusammenfassung: Unsere kleinste, aber bevölkertste afrikanische Kolonie ist Togo an der Sklavenküste. Es ist größer als das Königreich Bayern. In dem tropischen Klima halten es Europäer nicht lange aus. Togo liefert uns Baumwolle, Erdnüsse, Palmöl, Kautschuk. Bewohnt wird es von Negern. In Lome ist Sitz der Regierung.

9. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 47

1910 - Paderborn : Schöningh
Von Äufa nach Magömmeri 47 von mir beschenkt worden, unter anderem mit einer Doppel- flinte, so hatte er diesmal, wie er mich wenigstens versicherte, nichts erwartet und zeigte sich daher sehr befriedigt von der verhältnismäßig geringen Gabe. . . . Auf meinen Wunsch ließ mich der Alamino von einem seiner Eunuchen in den Räumen seiner ausgedehnten Behau- sung umherführen. Durch mehrere kleinere Höfe, wo Sklaven- kinder, Gazellen, Hühner und Perlhühner durcheinander liefen, kam ich in einen großen Hof mit drei der umfänglichsten Hütten, die ich je gesehen. Es ist die Küche für den aus mehr als 500 Köpfen bestehenden Haushalt. Eine Menge junger und alter Weiber waren mit Zurichtung und Kochen der Speisen beschäftigt. Sie säuberten das Getreide von Kleie, stampften es in hölzernen Mörsern nach dem Takte eines eintönigen Negergesanges oder rieben es auf Eranitsteinen zu Mehl, kneteten Brot auf hingebreiteten Ziegenfellen, reinigten Honig vom Wachs und setzten die kolossalen Eiddra (tönernen Töpfe) ans Feuer. Außer dieser Küche für das Hauspersonal und die täglichen Kostgänger gibt es noch einen besonderen Küchen- räum, in dem für den Alamino selbst, seinen Harem und seine vornehmeren Gäste gekocht wird. Wieder durch verschiedene Höfe gelangte ich in den Straußenhof, einen umschlossenen länglichen Raum, der 30 Straußenweibchen und einem Männchen zum Tummelplatz und zur Brutstätte diente. Die Tiere wurden behufs Gewinnung der Federn, die man ihnen einmal im Jahre ausrupft, auf dem Hofe gezüchtet; alle die 30, von einem Männchen stammend, waren hier in der Gefangenschaft ausgebrütet und großgezogen worden. Mein Führer zeigte mir in dem weißen Sande sieben Löcher, jedes mit 25 bis 30 Eiern, und belehrte mich, daß die Bruthennen ihre Eier am Tage frei liegen lassen und sie nur des Nachts bebrüten. Als Nahrung erhalten sie allerlei Fleischabfälle, Gras, Kräuter und mit Wasser getränkte Kleie. Obwohl die Straußenzucht bei dem hohen Preise, mit dem die Federn bezahlt werden, sicher einen sehr lohnenden Ertrag liefern muß, war dies die einzige, die ich auf meinen Reifen in Afrika angetroffen. In Sella, das einst berühmte Straußen- zucht gehabt haben soll, fand Beurmann nichts mehr davon vor. In Kuka und anderen Ortschaften Bornus laufen zwar

10. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 46

1910 - Paderborn : Schöningh
46 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien übelnehmen würde, wenn er mich nicht selbst auf seinem Territorium gastfreundlich bewirtet hätte, und er hoffe, ich werde ein paar Tage in Magommeri verweilen. Da ich ohnedies der Ruhe bedurfte, auch an meiner Aus- rüstung mehreres zu ordnen und zu vervollständigen hatte, gab ich ihm die gewünschte Zusage. Hierauf erkundigte er sich, was es Neues in Äufa gebe, und es entschlüpfte ihm dabei die Frage: „Wie hoch steht jetzt Moro (= Negerhirse) dort im Preise?" Doch ohne meine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Verzeih! Ich vergaß, daß ihr euch um dergleichen nicht kümmert, da ihr nicht um zu kaufen oder zu verkaufen in unser Land kommt, wie die Araber und Berber, sondern nur hier euer Geld ausgebt." „O!" erwiderte ich, „du bist im Irrtum, wenn du glaubst, alle Christen seien so reichlich mit Geld ver- sehen, wie es dein Freund Abd-el-Ushed (Eduard Vogel) gewesen. Mein Vorgänger, Ibrahim Bei (Barth), nutzte sich hier Geld leihen, auch ich selbst war genötigt, wie du wohl gehört haben wirst, ein Darlehen in 5ui!a aufzunehmen, und sinne und sorge nun beständig, ob ich mit meinem Gelde bis an das große Meer ausreichen werde." — „Gott wird schon helfen?" tröstete er. „Gehe nur vorerst in deine Herberge und stärke dich mit den Speisen, die ich inzwischen hingeschickt." . . . In meine Herberge zurückgekehrt, fand ich einen lächerlichen Überfluß von Speisen und Lebensmitteln vor: ein fettes Schaf, ein paar Dutzend Hühner, mehrere Krüge Butter und Honig, einen Korb voll Eier, große Schüsseln mit Neis, andere mit gebratenen Perlhühnern und mit Eiraffenfleisch. Zu dem Feste am Tage vorher war nämlich außer vielen Schafen, Kühen und Hühnern auch eine riesige Giraffe geschlachtet worden. Das Tier lieferte nach Aussage der Diener nicht weniger als sechs Kamelladungen Fleisch, jede von 5 Zentner Gewicht, und noch an den aufgehäuften Knochen, die mir später gezeigt wurden, konnte man seine ungeheure Größe ermessen. Als Gegengeschenk übersandte ich meinem splendiden Wirt drei rote Mützen, Pulver, Zündhütchen, Schreibpapier und nebst anderen Kleinigkeiten 25 Pfund Datteln und 5 Pfund Zuckermandeln. Letztere, welche die Bornuer wie alles Süße sehr lieben, hatte ich in Kuka von der aus Fesan gekommenen Karawane gekauft. Da der Alamino schon früher mehrmals
   bis 10 von 65 weiter»  »»
65 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 65 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 1
4 0
5 3
6 9
7 4
8 2
9 2
10 3
11 6
12 0
13 1
14 0
15 33
16 3
17 18
18 3
19 1
20 0
21 0
22 18
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 0
29 6
30 9
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 13
39 3
40 0
41 16
42 0
43 0
44 1
45 2
46 1
47 0
48 0
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 294
1 35
2 114
3 75
4 84
5 66
6 26
7 19
8 5
9 79
10 6
11 77
12 36
13 448
14 102
15 24
16 85
17 207
18 72
19 7
20 2
21 151
22 134
23 72
24 9
25 87
26 61
27 17
28 60
29 6
30 13
31 65
32 28
33 32
34 2
35 79
36 27
37 24
38 8
39 11
40 36
41 44
42 28
43 131
44 15
45 53
46 28
47 348
48 100
49 71
50 99
51 3
52 33
53 103
54 33
55 52
56 14
57 8
58 8
59 12
60 5
61 35
62 10
63 37
64 97
65 42
66 14
67 6
68 23
69 11
70 115
71 113
72 33
73 174
74 9
75 80
76 249
77 93
78 4
79 65
80 18
81 18
82 54
83 16
84 43
85 13
86 5
87 46
88 48
89 75
90 4
91 174
92 299
93 23
94 32
95 184
96 12
97 78
98 84
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 45
2 2
3 4
4 0
5 6
6 30
7 6
8 0
9 1
10 1
11 16
12 14
13 20
14 4
15 2
16 1
17 0
18 2
19 6
20 26
21 0
22 5
23 0
24 11
25 16
26 0
27 0
28 48
29 3
30 1
31 5
32 39
33 19
34 15
35 0
36 5
37 1
38 3
39 39
40 3
41 0
42 13
43 41
44 4
45 11
46 14
47 11
48 11
49 0
50 10
51 18
52 22
53 13
54 13
55 1
56 1
57 0
58 2
59 16
60 0
61 1
62 3
63 1
64 2
65 3
66 5
67 2
68 3
69 0
70 6
71 2
72 3
73 3
74 5
75 8
76 29
77 3
78 63
79 2
80 0
81 69
82 6
83 77
84 16
85 1
86 19
87 31
88 9
89 8
90 4
91 7
92 5
93 3
94 16
95 8
96 2
97 0
98 9
99 4
100 12
101 160
102 8
103 11
104 56
105 6
106 3
107 52
108 6
109 30
110 5
111 3
112 7
113 276
114 147
115 4
116 5
117 1
118 1
119 16
120 8
121 3
122 29
123 35
124 33
125 23
126 42
127 30
128 2
129 26
130 6
131 17
132 2
133 54
134 39
135 4
136 14
137 67
138 11
139 6
140 1
141 0
142 26
143 6
144 2
145 24
146 2
147 4
148 1
149 2
150 0
151 0
152 47
153 13
154 13
155 7
156 0
157 1
158 2
159 106
160 22
161 0
162 1
163 0
164 3
165 11
166 19
167 8
168 40
169 3
170 0
171 3
172 3
173 27
174 3
175 89
176 4
177 29
178 71
179 17
180 7
181 2
182 6
183 28
184 88
185 17
186 33
187 12
188 75
189 12
190 0
191 4
192 8
193 26
194 4
195 80
196 39
197 6
198 0
199 8