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1. Mitteleuropa - S. 127

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
127 Überblick über Amerika.__§ 121 1. Größe und Gliederung. Amerika ist 4 mal so groß wie Europa (reichlich 40 gegen 10 Mill. qkm). Benenne die Ozeane, die in Abb. 112 und 113 ein Fragezeichen haben! Fast hätte das Meer den Erdteil in zwei Erdteile zer- trennt: Nord- und Südamerika. Die verbindende Brücke wird Mittelamerika genannt. Sie ist bei Panama nur 75 km breit, das ist so breit wie Holstein unter dem Breitenkreis von Kiel. An dieser Stelle baut man jetzt den Panama- Kanal. Welche Ozeane wird er miteinander verbinden? Zu Mittelamerika ge- hören auch die Antillen, auf denen viel Tabak, Zuckerrohr und Kaffee gebaut wird. Die größte dieser Inseln heißt Kuba, die große Stadt auf ihr Habana, ch = 250 000 Einw. (Habana-Zigarren). — Im Norden Nordamerikas liegt die größte Insel der Erde, Grönland, 4mal so groß wie Deutschland. 2. Gebirge und Flüsse. Der Erdteil wird von Norden nach Süden von dem längsten Gebirge der Erde durchzogen. Es heißt in Nordamerika Felsengebirge, in Südamerika Kordilleren (sprich kordiljehren). — Der Fluß, den unsere Abb. 112 zeigt, ist der Mississippi. Zusammen mit seinem Nebenfluß Mis- souri ist er der längste Fluß der Erde, 5mal so lang wie der Rhein. Der Fluß, der in Südamerika eingetragen ist, heißt Amazonenstrom. Er hat unter allen Flüssen der Erde das größte Flußgebiet. Was heißt das? Das Amazonen- strom-Gebiet ist über 30 mal so groß wie das Rhein-Gebiet. — Die 5 Seen, die in Nordamerika eingezeichnet sind, heißen Kanadische Seen. Der größte und höchste von ihnen ist der Obere See. Er ist größer als das Königreich Bayern und nächst dem Kaspischen See der größte See der Erde. Zwischen den beiden letzten und kleinsten der Kanadischen Seen befindet sich der mächtigste Wasser- fall der Welt, der Niagarafall. Eine 600 m breite Wassermasse stürzt Plötz- lich kirchturmtief (50 m) hinab und erzeugt ein Donnergeräusch, das meilen- weit zu hören ist. 8. Staaten, a) Die Mitte Nordamerikas nehmen die Vereinigten Staaten ein. Sie sind so groß wie ganz Europa (10 Mill. qkm), etwas kleiner als China. In dem mächtigen Reich sind auch viele mächtige Städte entstanden, von denen unsere Skizze 4 zeigt. Die größte, H — 4 Mill. Einw., ist New Dork (deutsch gesprochen Neu-Dork). Ein Sechstel der Bewohner sind Deutsche. Ebenfalls an der Ostküste liegt Philadelphia, (J) — 1v2 Mill. Einw,, davon ein Siebentel Deutsche. An einem der großen Seen1 liegt Chicago, © = 2 Mill. Einw., darunter 1/2 Mill. Deutsche (also zu 1/4 deutsch). Chicago hat die größten Schlächtereien der Welt. Im Durchschnitt werden täglich geschlachtet 10000 Rinder und 30000 Schweine. Fleisch und Schmalz werden in alle Welt versandt- auch in Deutschland wird viel amerikanisches Fleisch und Schmalz gegessen. Chicago hat unter allen Städten der Erde auch den größten Handel mit Getreide und Holz. — An der Westküste liegt San Francisco, A = 300000 Einw., davon ein Zehntel Deutsche. 1906 wurde die Stadt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört (wie Messina im Jahre 1908). Sie ist aber schöner wieder aufgebaut worden als sie vorher war. Nördlich von den Vereinigten Staaten liegt Britisch-Nordamerika, südlich von ihnen die Republik Mexico mit der gleichnamigen Hauptstadt (J^ = 350000 Einw.). b) In Südamerika gibt es viele Republiken. Die beiden größten sind Brasilien (rechts schräg liniert) und Argentinien (wagerecht liniert). 1. Brasilien ist das wichtigste Kaffeeland der Erde. Am Amazoueustrom befinden sich gewaltige Urwälder. Die Hauptstadt des Landes ist die Hafenstadt Rio de I aneiro (sprich riu de schaneru), & = s/4 Mill. Einw. — 2. Argentinien bildet den Südteil Südamerikas. Das Land hat ungeheure Weide- und Acker- flächen. Wir bekommen aus Argentinien große Mengen Weizen und Wolle. Die Hauptstadt 1 Am Michigan- (sprich mischigän») See.

2. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 350

1836 - Leipzig : Schumann
350 Allgemeine Erdkunde. Silberdraht, und Brauereien. — Nymphen bürg und Schleiß heim. — Das Dachauer und Erdinger Moos. — Hohenlinden, Dorf, Schlacht 1800.— Zwischen Landsb erg, 2000 E«, und Augsburg das Lech selb. Kaiser Otto's Sieg über die Ungern 955. — Lands Hut, an der Isar, 7800 E., vormals Universität; Martinükirche mit einem hohen Thurme; Ap- pellationsgericht.— Mühldorf, am Inn; Schlacht 1259. — Ampfing, Schlacht 1332.— Reichenhall, 2600 E., großes Salzwerk. — Tegern- see, in einer romantischen Gegend am gleichnamigen See, vormalige Benedikti- nerabtci. Die Orte liegen sämmtlich im vormaligen Herzogthume Baiern. — Berchtesgaden, früher gefürstete Propstei, Flecken mit 1400 E., in herr- licher Gegend; das größte Salzwerk in Baiern. — Freysing, an der Isar, vormals unabhängiges Bisthum, 3200e., Dom; viele Schleif-, Oel-, Stampf-, Gypsmühlen. — 2. Oberdonaukreis, 182 Hüm., 512,000 E.; im Süden tyroler, allgauer und Vorarlberger Alpen; bedeutende Rindviehzucht; Oelpflanzen, Wein, Hopfen, Holz; Baumwollen- und Leinwandweberei; Uhren, Instrumente; Ham- merwerke und Glashütten; Bier. — Augsburg (Augustavindelicumm), am Lech, mit 30,000 E., § Katholiken; vormals eine der blühendsten Reichs- städte in Deutschland; das Schloß mit der Kapellstube, worin 1530 die Luthe- rischen dem Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntniß übergaben; Rathhaus; die Fuggerei; wissenschaftliche Anstalten; wichtiger Wechsel-, Spedicions- und Tran- sitohandel; Fabriken von Baumwollenwaaren, Gold und Silber-, seidenen und halbseidenen Zeugen, Tabak, Wollenweberei, Färbereien. — Dillin gen, am linken Donauuser, 3200 E.; Donauschifffahrt. — Füßen (all Fauces julias), wo der Lech aus dem Gebirge in die Ebene fällt, 1400e. — Sonthofen, Flecken an der Iller, Eisenhämmer und lithographische Steine. — In Ober- baiern liegt das Dorf Wittelsbach mit den Ruinen der gleichnamigen Burg. — 91 eu bürg, an der Donau, mit 5000 E.; Hauptort des vormaligen Für- stenthums ; Appellationsgericht. In der Nähe das D o n a u m o o s. — H o ch- städt, an der Donau, an der Straße von Ulm nach Donauworth; Schlach- ten 1703, 1704, 1800. Hopsenbau. — Lauin gen, an der Donau, 3300 E.; Handel; Albertus Magnus, geb. 1200. — Kempten, im Allgau, vormals gefürstete Abtei, an der Iller, 6t00 E.; Wasserleitung; Handel mit italienischen Waaren, mir Holz und Lederfabrikaren. — Donauwdrth, am linken Do- nauufer, 2100 E. (vormals, gleich Lindau und Kaufbeuern, Reichsstadt); in der Nähe der S ch e l l e n b e r g, Schlacht 1704. — Lindau, aus einer Insel im Bodcnsee, 3800 E.; Schifffahrt und Weinbau; Handel mit Obst, Getreide, Kirschcngeist rc.; der Maximilianshafen. — Memmingen, unsern der Iller, an der Straße von Kempten nach Ulm, 7300 E.; Getreide- und Hopfenbau; Barchent-, Kattun-, Leinwand-, Strumpfs.; vormals freie Reichsstadt. 3. Unterdonaukreis, 182 liüm., 430,000e. — Verzweigungen des Böhmerwaldes; Rindviehzucht; Flachs, Obst, Weberkarden; Eisen, Blei, Thon, Steinkohlen; viel Leinwand, Glashütten, Holzwaaren. — Passau (Ostia Batara), am Einflüsse des Inn in die Donau, mit 11,000 E.; Dom, wissen- schaftliche Anstalten; Bierbrauereien, Tabaksf., Eisen- und Kupferwaaren; Do- nauhandel. — Straubing, am rechten Donauuser, 6700 E.; Appella- tionsgcricht; Handel mit Pferden, Vieh, Holz, Obst, Leinwand. In der Pe- terskirchc Grabmal der Agnes Bcrnauer. — Alt-Oetting, 1500 E.; in der Peterskapelle liegt Lilly begraben. — 4. Regen kreis, 171 lum., 426,000 E. — Böhmcrwald und Fich- telgebirge, sonst ebener Boden; im Süden sehr fruchtbar; Schweine- und Vieh- zucht, Seidenbau; Waldungen, Bergbau, Hüttenwesen; Glashütten, Töpferei. — Regensburg, am rechten Donauufer, in einer herrlichen fruchtbaren Ge- gend , mit 20,000 (26,000) E., worunter etwa 5000 Protestanten; mehre wis- senschaftliche Anstalten, Dom, das St. Emmeranestist, das Rathhaus, worin der deutsche Reichstag von 1663 bis 1806 gehalten ward; viele Fabriken und Bierbrauereien; Schiffbau, Donauschifffahrt und Handel mit Landesproduktcn. — Donar, stau f. — Zum Herzogthume Baiern gehörten : Stadt am Hof, Regensburg gegenüber an der Mündung des Regen in die Donau, 1800 E. — Unsern Abensberg das Dorf Eckmühl, Schlachten 1809. — Ingol- stadt, Festung am linken Donauufer, mit 5000 E., ehemals Universität. — Kelheim, an der Mündung der Altmühl in die Donau; hier wird der Kanal

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 392

1836 - Leipzig : Schumann
362 Allgemeine Erdkunde. in einer sehr fruchtbaren Gegend, m't vielen gut gepflasterten Straßen, großen Moscheen, prachtvollen Kaffeehäusern; Hauptsammelplatz für Pilger und Kara- vancn, die nach Mekka, Bagdad und Aleppo ziehen; Kunstwerke in Perlmut- terarbcit. Die berühmten Damascenerklingen werden, schon seit dem Anfange des 15ten Jahrhunderts, wo Timur die Stahlarbeiten nach Samarkand schaffen ließ, hier nicht mehr verfertigt. Gegen N. O. liegt He ms (Emesä) am Orontes, mit bedeutendem Ackerbau und vielen Manufakturen, 20,000 E., und gegen O. mitten in der Wüste, zwischen dem Euphrat und dem Mittel- meere, Palmyra oder Tadmor, einst eine der mächtigsten und wohl- habendsten Städte Asiens, jetzt ein Trümmerhaufen, in dem wilde Thiere hausen. — Arabien. Lage und Gränzen. — Flächeninhalt etwa 50,000 mit vielleicht 10 bis 12 Mill. E., ein wasserarmes Land; nur der Meidam und Schabb, die von der Hochebene von Pemeri zum indi- schen Meere strömen, sind einigermaßen bedeutend. Hauptreligion der Islam, der hier entstand, und in viele Sekten getheilt ist, z. B. Sei di je in Pemen, Abaditen in Oman, Schiiten an der Küste des persischen Meerbusens, M essekh iliten im Hedschas, sodann die Wahhabis oder Wechabiten im Nedsched. Viele Juden, unter denen die mächtigen und tapfern Rechabiten. Bei vielen Stämmen findet man noch jetzt, wie im hohen Alter- thume, patriarchalische Verfassung; Despotismus nirgends. Von Produkten sind besonders die aus dem Pflanzenreiche wichtig: Südfrüchte, Indigo, Tabak, Zucker, Manna, Datteln, Wein, Reis, Durrha, Ocl, Balsam, Gummi, Weihrauch, Sennes- blätter und besonders Kaffee; auö dem Thierreiche Pferde und Kameele. An Fabriken und Manufakturen fehlt es ganz, nur in einigen Hafenstädten treiben indische Banianen Baumwollen. Weberei. Der Handel wichtig wegen der vielen nach Mekka zie- henden Karavanen; der wichtigste Hafenplatz ist Dschidda am rothen Meere. Die Haupteinfuhr besteht in Metallwaaren, Waffen und europäischen Fabrikwaaren, worunter besonders Leinwand. Die alte Eintheilung des Landes, in das steinige, glückliche und wüste Arabien ist den Einwohnern unbekannt; dasselbe zerfällt vielmehr in eine große Anzahl kleiner Staaten. Wir wollen die wichtigern nach den großen geographischen Regionen aufführen: 1. Hedschas oder das pcträische Arabien, welches die ganze Ostküste des rothen Meeres bis zu den Gränzen von Yemen begreift, und jetzt zum Theil von ägyptischen Truppen besetzt gehalten wird, begreift das Groß-Scheri- fat Mekka. — Mekka rings von Gebirgen umgeben in einem unfruchtba- ren Thale, ist die Hauptstadt mit etwa 60,000 E., liegt zwei Tagereisen von Dschidda entfernt: Gcburtsstadt Mohammeds; die Kaaba und die Semzem- brunnen; viele Karavanen und Pilger. In der Umgegend viele den Moham- medanern heilige Plätze. — Dschidda, lebhafter Hasen am rothen Meere, ist befestigt, Hauptbollwerk der ägyptischen Oberherrschaft, und hatte vor meh- ren Jahren 40,060 E., jetzt wahrscheinlich bedeutend weniger. — Medina zwischen dürren Bergen, mehre Moscheen, viele öffentliche Schulen und eine bedeutende Volksmenge, worunter 8000 müßige Bettler. Als Hafen für Me- dina muß Jambo mit 5000 E. genannt werden. — Wuschk, wichtiger Ha- fen am rothen Meere. — Akabe in der Nähe des zu Salomons Seiten als Hafenplatz und Florlcnftation so berühmten Ezion-Geber; aus der Halbinsel zwischen dem Suez- und Akababusen die Berge Horeb und Sinai. — Im in-

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 458

1836 - Leipzig : Schumann
458 Allgemeine Erdkunde. Bauholz, Potasche, gesalzene Fische, gepökeltes Fleisch und Mehl (besonders nach den Antillen und Südamerika), Häute; sodann an Fabrikwaaren: Pulver, Tischlerarbeiten, grobe Baumwollenzeuge, Lcderwaaren, zusammen im Durchschnitte für 74 bis 75 Mill. Dol- , lars; während die Einfuhr etwa 70 bis 71 Mill. beträgt. Die lediglich mit dem auswärtigen Handel beschäftigten Schiffe halten mehr als 2 Mill. Tonnen. — Staatseinkünfte zwischen 32 bis 34 Mill. Dollars; Schulden hat die Union nicht mehr (sie trug in 17 Jahren 164,000,000 Dollars ab). Landarmee 7000 Mann stehende Truppen und 1,300,000 Milizen; Seemacht, 81 größere Kriegsschiffe und eine Anzahl kleinere; jedoch würde in Kriegszeiten die Flotte leicht auf das Drei- und Vierfache zu bringen sein, da viele Handelsfahrzeuge in Kriegsschiffe umgeschaffen werden könnten, und es an Matrosen, deren mehr als 100,000 auf amerikanischen Handelsschiffen in Thätigkeit sind, nicht fehlt. Die Vereinigten Staaten begreifen jetzt 24 Staaten, einen Wundesdistrikt und mehre organisirte und nicht organisirte Gebiete. Oestliche Staaten. 1. Maine, 1800 lüm., 400,000 E.; der nördliche Theil ist unbe- wohnt; ein primaires Land, mit vielfach zerrissenen Küsten, die vortreffliche Häsen bilden; kaltes, gesundes, obwohl nicht selten nebliges Klima; dichte Wälder und üppige Wiesen; Ausfuhr von Eis nach Ost- und Westindien. — Portland an oer Kaskobay, mit einem herrlichen Hafen, starke Handels- marine, 13,000 @. Hauptstadt des Staates ist Augusta, am Kennebec, mit 4060 E. — 2. Neu - Hampshire, 430 m M., 270,600 E., an den Küsten flach, im Innern Hügelland und die weißen Berge; vortreffliche Weiden, dichte Wälder, kaltes Klima, thätige Bevölkerung. — Concord am Merrimak, 4600 E., steht durch den Middlesex-Kanal mit Boston in Verbindung. — Portsmouth am Piscataqua, 8100 E., vortrefflicher Hafen, Station für die Kriegsflotten; in Hinsicht des Handels die achte Stadt in der Union. — 3. Vermont, 400 lll M. 280,000 E., von den grünen Bergen durch- zogen; gesundes und heiteres, obwohl kaltes Klima; Ackerbau, Viehzucht, Wald- und Hüttengewerbe. — Montpellier am Onion, 3000 E.; Haupt- stadt. — Middlebury, 3500 E. — Burlington, Handelsstadt am Champlain-See, 3500 E., mit der Vermont-Universität. — 4. Massachusetts, 4l2 Q®., 610,000 E., an der Küste viele Bayen, der Boden nicht überall gut; im Innern trockenes, gesundes Klima, an der Küste nebelig und rauh; der Ackerbau wird vortrefflich betrieben; starke Fabrikthätigkeit und Handel nach allen Erdgegenden; Hauptstadt Boston an der Massachussttsbay, die größte Stadt in Neu-England; vortrefflicher Käsen, an welchem mehre Kanäle und Eisenbahnen auslaufen, hat nächst New- Pork den stärksten Handel, eine große Anzahl wissenschaftlicher Anstalten und viele Fabriken, 01,600 E., Geburtsort Franklins; Ausbruch der Revolution 1773. In der dicht bevölkerten Umgegend liegen Cambridge, 8000 E., mit einem großen Seearsenale. — Bunkershill, wo 1775 die Briten von den Insurgenten geschlagen wurden. — Cambridge, 6000 E., mit der berühmten Harward-Universität. — Salem, mit zwei Häfen, 14,000 E., starker Handel besonders nach Ostindien. — Lowel, 6500 E., die gewerb- samste Stadt im Staate. Das fast ausschließlich von Schuhmachern bewohnte Lvnn liefert jährlich mehr als 1 Mill. Paar Schuhe. — Taunton, 6000 E.; Baumwollenfabr., Eisenhämmer« —

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 262

1836 - Leipzig : Schumann
262 Allgemeine Erdkunde. den am Ohio aber sind bis jetzt noch so wenig erschöpft, daß sie, obwohl nur sehr mangelhaft bewirthschaftet, doch einen noch einmal so großen Ernteertrag geben, als die bestbestellten Aecker in den vor- trefflichsten Gegenden in Massachusetts. Weizen und Mais wer- den in dieser Region am meisten gebaut; Tabak besonders in Virginien, Maryland und Kentucky. Weizen ist der dritte, Tabak der zweite, Baumwolle der wichtigste Ausfuhrartikel der Union. Hans wird noch jetzt, obwohl er zum Theil dem Tabak, der ein- träglicher ist, weichen mußte, stark in Kentucky gebaut, Wein von Schweizern zu Vevay am Ohio. Das Vieh gedeiht überall, durch- wintert in den südlichern Gegenden im freien Felde; in Virginien und den westlichen Staaten sind zahlreiche Schweineheerden. §. 1092. Die ganze Strecke vom südlichen Virginien und Tennessee bis zum mericanischen Meerbusen bezeichnen wir als die Region der Baumwolle. Der Anbau dieser Pflanze reicht allerdings bis in eine höhere Breite hinauf, wird jedoch nur in den bezeichneten Staaten so stark und in solcher Güte gebaut, daß sie ausgeführt werden kann. Von Getreidearten baut man Reis und Mais; der erstere ist ebenfalls Ausfuhrartikel, eben so wie Hanf und Tabak. Wie dieser letztere der erstern in Kentucky, so hat in Süd-Karvlina und Georgien der Indigo der Baumwolle wei- chen müssen. An die Stelle der Kartoffel, die nicht mehr recht ge- deiht, tritt die süße Patate. Auch für die Obstarten der gemäßigten Gegenden ist das Klima hier schon zu warm, sie arten aus. §. 1093. Die tropische Region begreift Louisiana, Flo- rida, das südliche Georgien, Alabama und Mississippi. Hier ist Zucker ein Hauptartikel; auch der Kaffee gedeiht, wird aber nicht ausgeführt; der Mais giebt, ohne daß viel Pflege auf ihn verwandt würde, außerordentlich ergiebige Ernten, doch beziehen sämmtliche Staaten am mericanischen Meerbusen und die am Mis- sissippi, südlich von Kentucky, fast ihren ganzen Getreidebedarf aus jenen am Ohio, da der Bau der Baumwolle und des Zuckerrohrs für sie weit gewinnreicher ist, als jener des Korns. Alle Süd- früchte wachsen vortrefflich, und zahlreiche Heerden von Rindvieh und Schweinen laufen in den Wäldern umher und suchen sich selbst ihre Nahrung. — Da alle Staaten im Süden Pennsylva- niens und des Ohio ihre Aecker von Sklaven bebauen lassen, so ist natürlich die Bewirthschaftung sehr mangelhaft. 8. 1094. Die vormals spanischen und portugiesi- schen Kolonien Amerika's. — Hier trafen mehrfache Um- stände zusammen, den Aufschwung der Landwirthschast zu hemmen. Die natürliche Trägheit der' Portugiesen und Spanier nämlich ist durch den entnervenden Einfluß eines heißen Klimas noch stärker geworden; auch bemühte sich die Regierung keineswegs, die Thä- tigkeit der Kolonisten, denen sie im Gegentheile vielfache Hinder- nisse in den Weg legte, anzufeuern. Die ungeheuern Summen, welche der Bergbau einbrachte, machten gleichgültig gegen den lang- samern, obwohl immer sichern Gewinn, den der Ackerbau abwirft; die Ausfuhr der Produkte ward verboten, keine fremden Schiffe durften in die Häfen einlaufen, und selbst der Anbau des Oelbau-

6. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 281

1836 - Leipzig : Schumann
281 Iii. Kultur - Geographie. §.1156. Ein Land hat einen passiv en Handel, wenn es seine Produkte nicht selbst außer Landes schafft, sondern sie lediglich von Fremden abholen läßt, und wenn es von diesen mehr kaust, als es an sie verkauft, oder, wie manes nennt, die Bilanz gegen sich hat; dahin gehört aller Handel der Wilden, die mit der Schiff- fahrt unbekannt sind. Von ihnen, und namentlich den Indianern, erhalten die Kaufleute kostbares Pelzwerk und einige andere werth- volle Artikel, für Glaskorallen, Nürnberger Tand und einige Me- tallfabrikate. Geld wird dabei selten gebraucht; der Handel besteht in reinem Austausche der Waaren gegen einander. — In Afrika hat man mehrerlei Surrogate für das Geld; dahin gehören im Lande der Mandingo-Neger, im abyssinischen Königreiche Tigre und in anderen Gegenden das Salz; in Abyssinien auch baum- wollenes Zeug, das in Stücken zu etwa 1| Thaler preußisch getheilt ist; im mittlern Sudan der Ti b bar oder Gold staub, der in ganz Afrika Kurs hat; sodann die Kauris. Diese sind kleine Muscheln, welche an den Küsten der Malediven gefischt, und auch in Bengalen als Scheidemünze gebraucht werden; im in- nern Afrika jedoch haben sie einen zehnmal höhern Werth; denn hier gehen 250 Stück auf etwa 8 Groschen Conventionsmünze, in Bengalen aber erst 2400. §. 1157. Halbcivilisirte Völker sind in der Schiffbau- kunst und der Navigation zu weit zurück, als daß sie Seehandel nach allen Erdtheilen treiben könnten, wre die Europäer es thun; derselbe beschränkt sich auf die ihnen zunächst liegenden Gewässer. Die Tür- ken segeln niemals aus dem mittelländischen Meere und dessen Thei- len hinaus, und die Schifffahrt der Chinesen ist auf die asiatische Ostküste und Malaya beschränkt. Ueberhaupt ist der Handel Chi- na's sowohl als Japans vorzugsweise paffw, und das erstere be- zieht außer Gold, Silber und Opium nur wenig fremde Waaren; englische Manufakturwaaren haben sich erst seit etwa einem Jahr- zehend Bahn gebrochen. Dem Handel sind übrigens in beiden Ländern Hindernisse mannichfacher Art in den Weg gelegt, und den Fremden ist nur der Zugang zu einem oder einigen wenigen bestimmten Häfen erlaubt. Nach Japan dürfen nur die Holländer allein Handel treiben; alle übrigen Völker sind davon ausgeschlos- sen. Auf der chinesischen Gränze ist für den Handel mit Rußland die Stadt Kiächta bestimmt. §. 1158. Aktiv ist der Handel, den ein Land selbst mit dem Auslande, auf eigenen Schiffen z. B. treibt, indem es seine eigenen Waaren in die Fremde führt und ausländische zurückbringt; sodann wenn ein Land mehr ausführt als einführt, die Bilanz für sich hat. Einen solchen Aktivhandel haben alle europäischen Seestaaten, die nordamerikanische Union rc. Manche Völker, besonders solche, in deren Ländern Ueberfluß an Holz ist, rüsten Schiffe aus, segeln damit von Hafen zu Hafen, und nahmen überall Ladung ein; sie treiben Rheder ei. So wird ein bedeutender Theil der Waaren aus den Häfen des mittelländischen Meeres auf schwedischen Schif- fen transportirt. f ' §. 1159. Alljährlich segeln britische und nordamerikanische Schiffe

7. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 349

1836 - Leipzig : Schumann
349 Iv. Politische Geographie. Europa. 300,000 haben, für Braunschweig, Lippe und Waldeck zu Wol- fenbüttel, für beide Mecklenburg in Parchim, Nassau und Hohenzollern in W iesbade n, Anhalt und Schwarzburg in Zerbst, für die freien Städte in Lübeck, für Liechtenstein in Innsbruck, für Homburg in Darmstadt; die übrigen Staaten haben eigene Oberappellationsgerichte. ' Zum Bundes Heere, das in 10 Armee- korps eingetheilt ist, stellt jeder Staat sein Kontingent; zusam- men 303,484 Mann. Den Oberfeldherrn wählt der Bund in der engern Versammlung. Bundesfestungen sind 1) Mainz, worin im Frieden stets 7200, im Kriege 20,600 Mann Besatzung liegt, die aus einem Bataillon hessen-darmstädtischer Truppen, und so- dann zur Hälfte aus Oesterreichern und zur Halste aus Preußen besteht; 2) Luxemburg, H preußische, ^ niederländische Besatzung; 3) Landau, im Frieden ganz baierische, im Kriege außerdem £ badische Besatzung. Königreich Baiern. Dasselbe besteht aus 2 durch Baden und Hessen von einander getrennten Gebietsmassen, wovon die eine, der Rheinkreis, auf dem linken Rheinufer liegt. Beide zusammen haben etwa 1383 Ihm., 4,134,000 E., davon 2,900,000 Katholiken. — Im Sü- den norische, allgauer, rhätische Alpen, im O. Böhmerwald, im N. O. Fichtelgebirge, im N. W. Franken- und Thüringerwald; außerdem der Steigerwald und die Rhön; im Rhcinkreis Vogesen, Haardt, Donnersberg. — Viele Sumpsstrecken, sogenannte Moose oder Filze, besonders auf dem rechten Donauufer. — Viele Seen: Boden-, Chiem-, starnberger oder Würm-, Ammer-, Le- gern-See rc. — Ströme: Donau (57^ M.) mit Iller, Lech, Isar, Inn rechts; links Altmühl, Naab, Regen; — Main (46 M.) mit Regnitz, Tauber und der fränkischen Saale; der Rhein mit Lauter und Queich. — Produkte. — Industrie ist im All- gemeinen noch zurück, da Baiern wesentlich ackerbautreibend ist; Leinwand-, Leder-, Woll-, Metalls, sind am bedeutendsten; sodann die Bierbrauerei; jährlich 500,000,000 Maß. — 3 Universitäten. — Die Staatsverfassung ist eine durch Stände beschränkte Monarchie; die Stände bestehen aus der Kammer der Neichs- räthe und jener der Abgeordneten. Sitzungen der Kammer öffentlich. Der König bekommt vom Staate jährlich drei Mil- lionen Gulden. 7 Orden. Einkünfte 284 Mill. Gulden; Schulden im Jahre 1826 — 127 Millionen Gulden. Kontingent 35.000 Mann. Befestigt sind: Landau, Passau, Ingolstadt; sodann Würzburg und Forchheim. Eintheilung in 8 Kreise. rx 1. .Lsarkreis, 286 Ihm., 594,000 E; im südlichen Theile Alpenwirth- schast; im nördlichen Hopfen, Hanf, Flachs. Biel Steinkohlen und Salz; Ei- senfabrikation und Kienruß, Pech, Potasche rc. — München, die Haupt- stadt des Königreichs, an der Isar hat mit der Borstadt Au mehr als 80.000 E.; viele herrliche Gebäude, Schloß, Glyptothek, Pinakothek, Thea- ter rc.; Metropolitankirche; Universität und andere wissenschaftliche Anstalten; optisches Institut; ein solches für Lithographie, die hier 1798 von Senefelder erfunden ward; Oktoberfest; mannichsache Fabriken, besonders in Gold- und

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 435

1836 - Leipzig : Schumann
435 Iv. Politische Geographie. Afrika. 4) Kaiserreich Marokko oder Maghrib ul Aksa; es hat etwa 13,700 Dsd*., mit 8i Will. Einw., wovon beinahe 4 Mül. Amazirqhen und Schellöchen, Ils Mill.' Mauren, 3 Mill. ansäßige Araber, 75,0,000 Beduinen, 530.000 Juden.' — Die Ostgränze machen Algier und das Dattelland oder das Land der Palmzweige, im S. die Sahara. Quer durch das Land zieht der Atlas von No. nach Sw., der N. und W. begreift Fez und Marokko, das alte Maiiretania tingitana; im S. und W. (ein Theil vom alten Gaetulia) liegen außer andern Provinzen: Sudschelmesa, Tasilelt, Sus und Testet oder Sus-ul-Aksa, d. h. die äußerste Gränze. — Im Reiche Fez oder Fas (5540 Ihm. 3,700,000 E.) liegt die gleichnamige, 807 von Edris gegründete, Stadt in gut angebauter Gegend, mit 80,000 E., wovon 60,000 Mauren; 100 Moscheen, unter denen die prächtige Mula Driß, enge und dunkle Stra- ßen, viele Kaufläden und gefüllte Märkte, sieben hohe Schulen, viele Bäder und Karawanseraien, Fabriken in Seide, Wolle, Kameelhaaren, feinem Leder, Gürteln, Pantoffeln, rothen Mützen (Fas), Teppichen und Sätteln. — M e- kines oder Miknas (Gilda), liegt mitten zwischen Oelwäldern, zweite kaiserliche Residenz, mit 55,000 E. — Tetuan, 16,000 E.; reiche Han- delsstadt; der Hafen liegt etwa eine Meile entfernt, und ist stets mit europäi- schen Schiffen gefüllt; wichtige Ausfuhr von Landesprodukten, z. B. Wolle, Getreide, Häute, Matten, Orseille. — £ a n g er (Tingis, obec Trajecta Julia, wovon in der Nähe viele Spuren), 0500 E.; Hafen, Aufenthaltsort der christlichen Konsuln. — Teza, 12,000 E.; eine der hübschesten Städte im Reiche. — Alkassar am Lukkos, 5000 E.; Schlacht 1578, in welcher Sebastian von Portugal erschlagen ward. — El Arai sch oder Larasch an der Mündung des Lukkos, 4000 E.; Hasen, Baumwollcnbau. — Sale (Sala), mit 23,000 E.; große Handelsstadt, gut befestigt, Station für die Kriegsmarine, Werste und Magazine. Gegenüber liegt Rabatt, mit 28,000 E.; starker Handel nach Marseille und Genua. — Im Reiche Marokko: Marraksch oder Marokko, Hauptstadt des Reichs und erste Residenz des Sultans, 1052, wahrscheinlich auf der Stelle oder in der Nähe von Bocanum Hemerum erbauet, mit 60 bis 70,000, oder nach Andern nur 30,000 E>; der große kaiserliche Palast, das Handelsviertel, große Maroquinfabr. — Tefza am Derna, 6000 E.; große Fabriken von schwarzen und weißen wollenen Manteln, nach denen in Italien starke Nach- frage ist. — Agmat am Fuße des Atlas, an der Straße nach Tasilelt, 55)00 E. — Mogador oder Suira, eine 1760 von einem französischen Ingenieur gcbauete Stadt, mit graben breiten Straßen; ist befestigt, hat 17.000 E., einen Hafen und Handel nach dem innern Afrika, London, Amster- dam, Hamburg, Livorno, Cadiz, den kanarischen Inseln und Nord-Amerika. — In Sus liegen: Tarudant, 20,000 E., unter denen berühmte Gerber und Färber. — Äghadir, unfern der Mündung des Sus, der einen guten Hafen bildet; Tagawost und Tedsi, mit 15,000 E. — Am Südabhange des Atlas finden wir in Tasilelt die gleichnamige Stadt, welche aus einer Gruppe von Dörfern und Citadellen besteht, 10,000 E., die Maroquin, Sei- denwaaren, Teppiche und Wolldecken verfertigen. — Sudschelmesa oder Sedschelmessa am Ziz, früher Hauptstadt eines besondern Reiches, handelt stark mit Kameelen, Pferden und Datteln nach Timbuktu. 5) Reich des Sydy-Hescham. Dieser Staat begreift einen Theil des Landes Sus und ward 18to gebildet; die Bewohner sind kriegerisch und treiben Gewerbe, Ackerbau und Handel zwischen Marokko und Timbuktu. Die Hauptstadt ist Talent, wo der Sydy-Hescham residirt, unsern vom Fluffe Assa. — 8. B elad - al - Dsch errid und die Sahara, das Land der Palmzweige begreift einen von Sandwüsten, unter- brochenen Oasenrand, der an manchen Stellen an 80 Meilen breit ist, und da, wo der Boden nur einigermaßen bewässert ist, groß- ßen Reichthum an Datteln hat. Die Bewohner sind Araber, Mau- ren und Schellöchen, die aus den üppigen Weiden ihr Vieh ernah- 28 *

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 442

1836 - Leipzig : Schumann
442 Allgemeine Erdkunde. stimmte Gränze); im S. an Austral-Afrika; im O. der indische Ocean; die Ströme (8- 559). Vom Lorenzo Marquez, der in die Lagoabay fallt, bis zum Kap Guardafui hat die Küste eine Lange von mehr als 700 M., und sodann die Küste der Somolis, etwa 150 M. Das Innere ist fast durchaus unbekannt, von den Strö- men kennt man nur den untern Theil des Laufes, doch haben die Portugiesen wahrscheinlich den Kontinent von der Westküste bis zu den Niederlassungen an der Ostküste durchzogen; Näheres weiß man darüber freilich nicht. Die Küste ist fast überall flach und sandig, hin und wieder auch morastig; im Innern erheben sich die Gebirge stufenförmig; Lupatagebirge ist der allgemeine Name für dieselben. Das Klima an der Küste ist heiß und ungesund, der Boden zum Theil Wüstenei, zum Theil aber auch fruchtbar und bewaldet. Hauptprodukte sind Weihrauch, Ambra, Myrrhen, Ebenholz, Ele- phantenzahne, Gold. Die Portugiesen haben Niederlassungen; auch die Engländer haben in der neuesten Zeit dergleichen gegründet; im N. herrschen Araber, die Urbewohner aber sind überall Neger. Das Innere. — Das vormalige Reich Monomotapa ist durch mehre Völker, z. B. Kazemben, Moropuas, Bororos und andere, in mehre Staaken getheilt worden; das Land der Matuka und der Distrikt Mo- nika. — Das Königreich Gingiro oder Zendero, südlich von Ha- besch, etwa unter 7 oder 8" n. Br., ist ganz unbekannt. Königreich Hur- rur oder Arrar 10" n. Br., 60" L., ein mohammedanisches Land, das frü- her ziemlich mächtig war, jetzt aber unbedeutend ist. — Das Küsten land. — Die ganze Küste von der Lagoabay bis zum Kap Delgado, bildet das portugiesische Ostasrika, unter folgenden Namen: 1) Küste von Sofala und Mozambique. Das Land ist dünn bevölkert, nur hier und da liegen Niederlassungen, z. B. Sofala, an der Mündung des gleich- namigen Stromes. Quilimanze, Hafenstadt an der Mündung des Zambeze; Mozambique; 4000 E.; aus einer kleinen Insel in ungesunder Lage; des- halb wohnt der Gouverneur in dem benachbarten befestigten Flecken Mesuril, der gesunder liegt, 6000 E. — Sena und Tete, zwei Niederlassungen wei- ter im Innern, am rechten Ufer des Zambeze. — 2) Küste Zanguebar, vom Kap Delgado bis zum Kap Bassas, wo nach Bruce die Küste Ajan be- ginnt; Andere nennen nur die Küste bis zur Quilimanzemündung Zanguebar. — Hier liegen die Königreiche Quitoa, Mombaza, Melinde an der Mündung des Quilimanze, zu Ende 15ten Jahrhunderts sehr blühend; König- reich Magadoxo, das sich bis zur 3) Küste Ajan erstreckt, die sich vom Kap Bassas bis zum Kap Orfui ausdehnt und durchaus wüst ist.— 4) Küste der Somolis, wird vom Adenbusen bespült. Die Somolis sind thätige Kaufleute und Schiffer, theilweise auch Nomaden; ihr Haupthafen ist Ber- bera, wo alljährlich ein großer Markt gehalten wird; Hauptwaaren sind Gummi, Myrrhen, Weihrauch, Gold, Elfenbein u. dergl. — Zeyla, Han- delsstadt auf einer kleinen Insel mit einem Hasen. — Ostafrikanische In seln. — Madagaskar. Diese etwa 220 M. lange, 40 bis 60 M. breite Insel hat einen Flächeninhalt von mehr als 10,000 Q 2)i. Im Innern erheben sich hohe Gebirge, die Küste ist flach, das Land ist zum großen Theile sehr fruchtbar und bringt alle tropischen Produkte hervor; viel Gold und Edelsteine; Klima mit Ausnahme der Moraststrecken überall gesund, und wegen der Seeluft und hohen Gebirge überall gemäßigt. Die Bewohner, gewiß 4 dis 5 Mill., sind theils reinen mälayischen Stammes, theils ein Mischlingsvolk aus Negern, Malayen und Arabern; wahrscheinlich sind Neger die eigentlichen Urbewohner; die jetzigen Madekassen treiben Bergbau, Viehzucht, bebauen das Feld, sind Goldschmiede, Weber und haben Schreibekunst. Die Insel zerfällt in eine Menge Staaten, von denen bis 1828 die meisten von Radama, dem Könige der Owas, abhängig waren. Dieser hob gegen eine jährliche Summe von 200,000 Franken, welche ihm die britische

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 427

1836 - Leipzig : Schumann
427 Iv. Politiche Geographie Afrika. birge (§. 535 — 545.) Hffchebenen (S. 37.) -- Vulkane auf den Inseln. — Wüsten (S. 35). — Klima überall das der heißen Zone, wo nicht die Oertlichkeit Modisi'cationen bedingt (8-774 ff.); heiße Winde (8> 674 ff). — Produkte: an Mineralien, Diamanten nur bei Constantine; Gold im Süden, Ostafrika und der Nilgegend; Silber in Ostafrika und im Süden. — Pflanzenreich: in N. Afrika Südfrüchte: in Aegypten besonders Lotos - und Senesblätter, Palmen; an der Küste des rothen Mee- res Kaffee; zwischen den Wendekreisen der riesenhafte Baobab; Kolanüsse, die verdorbenes Wasser trinkbar machen; auf der West- küste besonders Gummi, Mais, Kassaven, Bananen, Tamarinden; am Kap herrlicher Wein; die Inseln der Ostküste liefern Zucker, Kaffee, Brotfrucht; — Thierreich, s. die Animaliencharte. Ursprünglich hat Afrika nur zwei große Volksstämme, die Bereber im Norden, und die Neger mit den Kaffern im Süden; die übrigen sind Mischlinge oder eingewandert. — In den Nillanden leben: Kopten oder Nachkomnien der alten Aegypter; die Nuda oder Kenus, die Bischaris, Hadendoa u. andere in Nubien; Scheluken in Sennaarrc.; Amazirghen, Bere- der n und Schellöchen im Atlas und an dessen Abhangen; Araber und Mauren in ganz Nordafrika bis zum Sudan. — Unter den Negern nennen wir die Joloffen, unter allen die hüb- schesten und schwärzesten; die ziemlich policirtesten sind die Man- ding os im S. und N. von der Gambia; im westlichen Sudan (Bambarra); die Fu la Hs oder Fellatah, mächtig in Senegam- bien und im innern Sudan, die Dschalonken, Haussa, Par- ribas, die Bornuaner, die Aschantis, die Dahomeys und die Benin, sämmtlich in Guinea; die Kongo- und Ben- gu e la-Neger. — In Südafrika: Kasern (Mambukis, Bitschua- nen und viele andere), Hottentoten (Namaken u. a.) und die Saabs oder Bo sj es man s. — In Ostafrika: die Mono- m otap afa mi li e (Mombas,Mowizas,Makuas),die Galla, welche auch in einem Theile Abyssiniens herrschendes Volk sind; die S o- molis an der Küste von Aden. — Die meisten Abyssin ier (in Tigre, Amhara und anderen Gegenden) sind ursprünglich semi- tischen Stammes; die Madekassen oder Malgaschen gehören zu den Malayen. — Religionen: die meisten Afrikaner sino noch jetzt Fetischverehrer (8. 935 und 936); im N. herrscht über- all der Islam, auch in Nubien, Senegambien und dem nördlichen Sudan bei den Negervölkern. Christen sind die Kopten, Abyssiniec und die Europäer an den Küsten und in der Kap-Kolonie. — Regierung (8- 926.). — In dustrie: die Howas auf Mada- gaskar bearbeiten Metalle vortrefflich; in Aegypten, dem Maghreb und einigen Negerstaaten werden schätzbare Lederwaaren geliefert; die Neger sind in der Regel gute Goldschmiede und zum Theil auch Weber, Töpfer und Bildhauer; in Aegypten giebt es Fabri- ken mancher Art, die jedoch unter der Leitung von Europäern ste- hen. —- Handel: Karawanen seit den ältesten Zeiten; Haupt- vereinigungsplätze, wo mehre derselben zusammenstoßen, sind: Tim- buktu am Dscholiba, Murzuk in Fezzan und Kobbe in Dar-
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