170
überhaupt die Bemerkung gemacht, daß grade die See-
schnecken, die am schönsten bunt gemalt und glatt sind, und
durch ihr äußeres Ansehen am meisten an sich locken, ein
schädliches und giftiges Fleisch in sich führen; die aber, die
knorzig und höckerig und von Farbe am unscheinbarsten sind,
enthalten ein wohlschmeckendes und gesundes Fleisch. Da
will uns denn die Natur auch, wie sie gar oft thut, lehren,
daß auf den äußeren Schein nicht so gar viel zu halten sei.
Der Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stacheli-
gen Purpurschnecke, die in großer Menge an den Küsten-
gegenden des adriatischen und Mittelmeeres vorkommt, den
Purpur entdeckt, der bei den alten Völkern eine so gar
x hochgeachtete Farbe war. Der Hund hatte eine solche
Schnecke zerbissen- und war *mtf einmal an der Schnauze
schön roth gefärbt. Der Hirt dachte, es wäre Blut, wischte
es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft pur-
purroth gefärbt, und jeden Tag immer schöner, daß der
Hirt ganz aufmerksam wurde, und die Entdeckung des Pur-
purs in der Stachelschnccke machte. Dieser färbende Saft
findet sich fast bei allen Schneckenarten in einem kleinen
Deutschen am Halse; nur hat er bei der einen eine schönere
Farbe, als bei der andern, sieht öfters anfangs, wenn er
herausfließt, gräulich aus, und wird dann erst roth. Da
auch in jeder Purpurschnecke nur etliche Tröpflein sind, ge-
hörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu
färben; und eine solche Purpurfarbe war höchst theuer. Die
Leute bezahlten das aber doch gern; denn Viele haben die
rothe Farbe ganz besonders lieb, obgleich man bemerkt hat,
daß sie für Menschen und Thiere etwas Feindliches und Er-
schreckendes hat, und z. B. ein Regiment roth gekleideter Solda-
ten auf Indianer einen viel furchtbareren Eindruck mache,
als ein Regiment grün gekleideter. Aber manche Menschen,
und besonders die schwächsten, wollen gar gern ein Ansehen
über Andere haben und gefürchtet sein.
167. Der Ameisenlöwe
ist etwa so groß wie eine Erbse, und sieht freilich keinem
Löwen gleich, wohl aber einer Wanze. Er macht, sobald
er aus dem Ei geschlüpft ist, in feinem Sande eine Grube,
die einem Trichter gleich sieht, und fast so rund ist, als
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
182
ließ die Knollen sammeln, zubereiten und lud dann die
Herren wieder zu Gaste, wobei er wohl wieder seine Rede
gehalten haben mag, von der der Inhalt gewesen sein wird,
paß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was oben
an der Oberfläche ist, und nicht noch tiefer gräbt, manche
mal gar sehr irren könne.
175. Das Zuckerrohr
wächst in warmen Ländern, und treibt, wie unser Teich-
rohr, einen knotigen Halm mit schilfigen Blättern und
einen silberweißen Blüthenbüschel. Es schlägt jährlich von
neuem aus, und wird an feuchten Orten und im Wasser an
12 Fuß hoch. Besonders wenn es ganz reif ist, etwa
5a Jahr, nachdem man ein Stuck der gegliederten Wurzel
in das feuchte Erdreich gelegt hat, enthält das Rohr ein
schwammiges, saftreiches, süßes Mark. Aus diesem wird
der Zucker durch Walzen, die ein Räderwerk umdreht und
gegen einander drückt, ausgepreßt. Das aber ist eine gar
beschwerliche Arbeit und gefährlich zugleich. Denn da sich
das Zuckerrohr nicht aufbewahren läßt, sondern schon nach
24 Stunden verdirbt, so müssen die Neger in der Zeit der
Zuckerrohr-Ernte oftmals Tag und Nacht vor den Walzen
stehen und das Zuckerrohr hinhalten: da werden sie denn
öfters schläfrig, und kommen, ohne zu merken, mit einem
Finger zwischen die Walzen, die dann sogleich den Finger
und darauf auch die Hand zwischen sich hinein rädern und
ganz zerquetschen. Darum steht immer einer mit einem
scharfen Beile dabei, der sogleich den Finger oder die
Hand abhaut, wenn sie hinein gekommen ist, damit nicht
der ganze Mensch gerädert wird. Wir Alle lassen uns
den Zucker gut schmecken, und wissen nicht, wie sauer es
bei seiner Zubereitung unsern armen schwarzen Brüdern
geworden ist. Wenn man, sagte vor etwa 50 Jahren der
berühmte Benjamin Franklin, alle mit den Zuckerpflan-
zungen verbundenen Greuel bedenkt, so kann man sich beim
Anblick eines Stückes Zucker kaum der Vorstellung erwehren,
daß es mit Menschenblut gefärbt sei.
Zur Zeit der Zuckerernte wehren es billige Herren ihren
Negern nicht, von dem nahrhaften Zuckersäfte zu essen, so
viel sie wollen, so daß sie ziemlich dick davon werden. Der
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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267
zerlegt werden können. Noch bedeutender ist die Theilbar-
keit der Färbestofle. So färbt man /.. B. mit einer Unze
Cochenille 10 Unzen Seide hinreichend roth. Eine Unze Seide
gibt einen Faden von 150,000 Fuss Länge; jeder Seidenfa-
den ist mindestens aus 50 Kokonfäden zusammengesetzt, und
an jedem fusslangen Kokonfaden vermag man wenigstens
2000 Theile deutlich zu unterscheiden, wovon jeder untpr
einem guten Vergrösserungsglase noch immer roth gefärbt
erscheint. Durch gute Vergrösserungsgläser hat man beob-
achtet, dass der Faden einer Spinne aus 6000 andern Fäden
besteht, dass der Schimmel am Brode, ein Wald von Ge-
wächsen und mit Thieren bevölkert ist, und dass ein Tropfen
Essig oder stehendes Wasser von unzähligen kleinen Thier-
Chen wimmelt, die zum Theil tausend Millionen Mal kleiner
als ein Sandkorn sind. Und doch bewegen sich diese auch frei
in ihrem Elemente. Wie fein müssen ihre Glieder sein, und
welche ungemeine Theilbarkeit! Noch mehr müssen wir sie
an den nur durch den Geruch wahrnehmbaren Theilen mancher
Körper bewundern. Der Moschus, ein bekanntes Arzneimit-
tel, womit uns ein niedliches Thier des südöstlichen Asiens
beschenkt, erfüllt, ohne etwas Merkliches von seinem Ge-
wichte zu verlieren, ein Zimmer viele Jahre lang mit seinem
Dufte. Papiere, die daneben gelegen, kann man die Reise
über die Erde machen lassen, und sie behalten noch immer
ihren merklichen Geruch; ja eine Büchse von Steingut, wo-
rin sich früher einmal Moschus befunden hatte, theilte, un-
geachtet sie sehr oft und sorgfältig ausgespült wurde, noch
nach einer ziemlichen Reihe von Jahren den darin befind-
lichen Esswaaren einen leichten Moschusgeru'ch mit. Wie
unendlich fein müssen diese Theilchen sein!
216. Die Wärme.
Die Wärme kann entweder unmittelbar oder mittelbar
erregt werden. Die unmittelbare Erregung der Wärme
befielt in der Freimachung des Wärmeftoffs, welche durch
Reiben (Frietion), durch den Einfluß der Sonnenstrahlen
und durch Gährung bewirkt werden kann. Daß durch
Reiben die Wärme erregt wird, ist bekannt genug. In-
dem wir mit dem Stahle an den Feuerstein schlagen,
springen Funken heraus, jedoch ist zu bemerken, daß diese
Funken nicht sowohl aus dem Steine kommen, als daß
sie vielmehr durch das Vergrößerungsglas wahrnehmbare,
durch die gewaltsame Reibung sich 'ablösende und entzün-
dete Theilchen des Stahles sind. Durch starkes Aneinan-
derreihen ungleichartiger Hölzer erhitzen und entzünden sich
diese; das gewöhnliche Mittel der Wilden, sich Feuer zu
212 Fünfter Abschnitt.
Potasche gebrannt wird. Ein wichtiger Erwerbs-
zweig für die Bewohner des Schwarzwaldes ist das
Verfertigen hölzerner Uhren und Pseifenköpfe, die
bis nach Amerika und Asien verschickt werden. Au-
ßerdem wird Leinwand und Bauholz ausgeführt.
Auch die reichen schönen Obstbaumpflanzungen wer-
den für Würtemberg mit jedem Jahre wichtiger.
Das Land hat den Namen von dem jetzt zerstöhrten
Schlosse Würtenberg am Neckar, das indeß erst
1100 in der Geschichte genannt wird, wo die Besitzer
dieses Schlosses Grafen waren. — Sie waren mächtig
vor allen andern Herren des Landes und mehrten
durch Klugheit und Sparsamkeit ihre Einkünfte so,
daß sie eine Stadt und eine Herrschaft nach der
qndern kaufen konnten. Im Anfange des i^ten
Jahrh, wurde die Burg Würtemberg zerstöhrt, und
nun verlegten die Grafen ihre Residenz nach Stutt-
gardt und fuhren von hier aus fort, das Land zu
vergrößern. — Eberhard wurde von seinem Schwa-
ger, dem Kaiser Maximilian, 1495 zu einem Her-
zoge erhoben. — Ulrich, zur Zeit der Reforma-
tion in seinem elften Jahre auf den Thron gehoben,
stürzte sich bald durch übertriebenen Aufwand in
Schulden und Verlegenheiten, wahrend er sich zu-
gleich durch die Wegnahme von Reutlingen 1519
^die Feindschaft des schwäbischen Bruders zuzog,
der ihn aus dem Lande jagte und das Herzogthum
ach das Haus Oestreich verkaufte. Erst 1534 ge-
wann Ulrich mit Hülfe des Landgrafen Philipp von
Hessen sein Herzogthum wieder, in welchem er und
sein trefflicher Sohn Christoph die Kirchenver-
besserung einführten. — Der zojahrige Krieg schlug
auch diesem Lande tiefe Wunden, indem die Katho-
lischen Würtenberg eroberten, die Städte verbrannt
wurden und von 400,000 Einwohnern nur etwa
50000 übrig blieben. — Um so schöner blühte das
Land unter dem Herzoge Carl im vorigen Jahrhun-
dert auf. — 1805 schloß sich das Land, das izoz
zum Churfürstenthume erhoben war, an Frankreich
an, wofür fein Regent neuen Zuwachs an Landern
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Eberhard Maximilian Maximilian Ulrich Ulrich Philipp_von
Hessen Philipp Christoph Carl
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Würtemberg Würtenberg Burg_Würtemberg Reutlingen Haus_Oestreich Frankreich
214 . Fünfter Abschnitt.
- ;! ’ /■■ ^ ,
Rhein, in welchem man hier Gold findet, von
Frankreich, im Süden derselbe Fluß und der Bo-
denfee von der Schweiz. Die Donau entspringt
hier im Schwarzwalde. Auf der Ostgrenze ziehn sich
der Odenwald und der Schwarzwald hin. Ge-
traide, namentlich Spelz, Obst (fast alle Wege
sind mit Obstbaumen bepflanzt), Wein (Reichen-
au, Insel im Bodensee, Ueb erlin gen im Kinzi-
ger Thale rc.) und an der Betgstraße, welche
sich von Darmstadt (s. unten) bis Heidelberg
fortzieht, auch Mandeln, Kastanien und eine große
Menge welscher Nüsse machen, so wie das Holz,
den Hauptreichthum des Landes aus. An Salz hat
Baden Mangel. Der Fabriken giebt es nur wenige.
Vorzüglich werden hölzerne Uhren (jährlich 100,000
Stück), welche im Schwarzwalde und namentlich in
Neustadt verfertigt werden, und Hecheln, welche
man in Ettenheim am besten macht, ausgeführt.
Die jetzt noch regierende Familie besaß das Land
seit den ältesten Zeiten, obwohl es damals noch weit
kleiner war, und lange Zeit durch beständige Thei-
lungen geschwächt wurde. Seine Regenten hießen
Markgrafen, bis unter Carl, dem Vater des jetzt
regierenden Großherzoges, das Land 1803 zu einem
Churfürstenthume und 1806, als es dem Rheinbünde
beytrat, zu einem Großherzogthume erhoben wurde.
Die Kirchenverbesserung wurde hier früh eingeführt,
aber wieder unterdrückt, so daß sich jetzt der größte
Theil der Einwohner zur katholischen Kirche hält.
Carls ruhe die Hauptstapt des Landes, liegt
im Hartwalde, in welchem der Marggraf Carl 1715
ein Schloß erbauen und vonihm aus acht Wege
durch den Wald hauen ließ. Diese wurden bald eben
( so viele Straßen, die sämmtlich gerade auf das Schloß
führen. Die Stadt ist sehr regelmäßig gebaut und
hat nebst Manheim, einer schönen Stadt an der
Mündung des Neckar, und Pforzheim (Gold- und
Silbermanufacturen) die meisten Fabriken. Costnitz
ist geschichtlich merkwürdig (vergl. S. 117). Hei-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Carl Carls Carl Costnitz
Die einzelnen europäischen Staaten. 269
Hptst. der Moldau, Bukarescht die der Wa-
la chey. Beyde Länder stehen unter türkischer Ober-
hoheit.
Von den Inseln im ionischen Meere, welche
auch zu der Türkey gehören, sind Lemnos durch
die Siegelerde, die man im Morgenlande alsein
Heilmittel gebraucht, Paros, auf welcher manden
besten weißen Marmor findet, und Candia, die
größte derselben, nennenswerth. Die I. Zia hat
5000 Einw. und doch findet man auf ihr nur einen
einzigen Schullehrer, der noch dazu auf einer der
benachbarten Inseln zu unterrichten hat. Alle diese
Inseln sind von Griechen bewohnt und haben den
fruchtbarsten Boden und ein so mildes Klima, daß
Thimian und Majoran auf ihnen wild wachsen.
In den asiatischen Landern, welche hierher ge-
hören, sind zu merken: Scutari, Constanrinopel
gegenüber, von dem es als eine Vorst, anzusehn ist;
die Handelsst. Bursa und Angora, welche viele
Seidenwaaren liefern (die angorische oder die
Kameelziege, deren seidenartiges Haar das Ka-
mee lg arn und den Kamelot liefert); Rhodus,
auf der Insel gl. N., berühmt durch eine kupferne
70 Ellen hohe Bildsäule, welche in alten Zeiten am
Hafen stand, aber schon vor der Ankunft der Tür-
ken durch ein Erdbeben umgestürzt war;'Aleppo,
in dem von dem Libanon durchzogenen Syrien,
mit bedeutenden «Leidenfabr.; Damaskus, in der-
selben Provinz (Apostgcsch. 9), eine alte berühmte
Handelsst., von welcher der Damast den Namen
hat und wo man die besten Säbelklingen macht;
Jerusalem, in dem von dem Jordan durch-
strömten Palästina oder Kanaan, jetzt eine un-
bedeutende St., die von den Trümmern der Pracht-
gebäude, welche die alte St. schmückten, umgeben
ist. Die Pilger, welche noch jetzt d. heil. Grab,
den Oelberg, die Dörfer Bethania und Beth-
lehem und den jetzt verfallenen Flecken Emaus
besuchen, finden in einem reichen Kloster gastliche
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
98
Sultane, Chane und Starschknen (Aelteste). Städte:
Ehiwa, Turkeftan, Taschkent, Buchara, Samarkand. —
8. Der Inselstaat Japan — 10,000 Q. M.
Städte: Ieddo (dscheddo). — Mia ko, Residenz des
Dairi (Papst). — Nangasaki. —
§. 15.
A frika.
Größe — 55o,O0o O-. M. Es grenzt östlich an
den arabischen Meerbusen und an das indische Welt-
meer, südlich an das äthiopische und westlich an das
atlantische Meer. Die Landenge von Suez — 15 M.
Vorgebirge: das Nadelcap in Süden, Cap Gar-
dafui in Osten, das weiße Vorgebirge in Norden, das
grüne Vorgebirge in Westen.
Gebirge: das Megala- und Atlasgebirge in Nor-
den, die nubischen und habcssinischen Alpen in Osten,
das Mondsgebirge im Innern, das Lupatagebirge in
Südost, das Schneegebirge in Süden, das Kong-
gebirge in Westen und Süden.
Flüsse; a) in das mittelländische Meer der Nil;
d) in das atlantische Meer der Senegal, Gambia,
Zaire oder Kongo, der Orangefluß und der Niger.
Die Mündung des Nigers ist erst 1830 im Busen von
Benin entdeckt, c) In das indische Meer fließt der
Zambeze (se).
Landseen: der Dembea in Habesch, der Laudea
in der Berberei, der Marawi an der Ostküste, der
Möris, und einige Salzseen in Aegypten.
Klima. Es ist das heißeste auf der ganzen Erde.
Gemildert wird die Hitze durch die Seewinde. — In
den Wüsten weht der tödtliche Samum oder Chamstn,
auf der Küste der dürre Harmattan.
Produkte- a) Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine,
Goldsand, sehr wenig Eisen; b) die Pavicrstaude, Zwie-
beln. Sennesblätter, Ebenholz, Gummibäume, Ananas,
Wein; c) Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Ze-
bra's, Giraffen, Elephanten, Kameele, Gazellen, Affen,
Papageien, Strauße, Schlangen, Krokodile, Ibis,
Ichneumon.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Taschkent Buchara Samarkand Japan Suez Westen Nor- Senegal Gambia Zaire Niger Nigers Benin Laudea Goldsand
39
di'ven. Perlen bei der ersteren, Münzmuscheln auf den
letzteren.— 2) Inseln im bengalischen Meerbusen. Die
Andamanen und Nicobaren. — 3) Inseln bei Hinter-
Indien. Die Sunda-Inseln, die Molukken und Phi-
lippinen.
§. 11.
Afrika.
Es wird nördlich vom mittelländischen Meere, west-
lich vom atlantischen Océan, östlich vom indischen Océan
und vom rolhen Meere begrenzt. Wie heißen Afrika's
Gebirge, Flüffe und Länder?
Hauptländer Afrika-.
a) An der Nordküste:
1. Aegypten.
Das Nilthal wird jährlich im August überschwemmt.
Am fruchtbarsten ist das Delta. Regent ist der Pascha.
— Alexandrien am Außfiuffe des Nils. — Da-
miette, wichtige Handesstadt.— Kairo, Hauptstadt.
2. Tripoli mit der Wüste Barka.
Es wird vom Atlas durchzogen. Die Stadt- und
Dorfbewohner heißen Mauren, die Nomaden Araber.
Der Bey oder Pascha regiert despotisch. — Tripoli,
Hauptstadt. Seeräuberei. —
Z. Tunis, nebst Biledulgerid (Dattelland).
Tunis, 12 Stunden vom Meere gelegen. — Ruinen
von Karthago. —
4. Algier.
Unter der Herrschaft der Franzosen stehend.
5. Fez und Marokko.
Vom Alias durchzogen. Fez. — Tetuan. —
Marokko, von Palmenhainen, Orangen und Eitronen
umgebem —
b) Im Innern von Nordafrika:
6«, Die Wüste Sahara.
Sie ist nur mit Kameelcn zu durchreisen; selten
fruchtbare Stellen (Oasen). Fezzan.— Murzuk. —
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
255
als er zur Auöfütterung einer gewissen Anzahl Seidenwürmer
gebraucht. Die Würmer kriechen nicht auf den Bäume« herum;
er füttert sie in besondern Gemächern feines Hofs. Die gewonne-
nen Kokons kocht er und verkauft sie in die Städte, wo sie durch
Maschinen abgehaspelt werden. Die guten Sorten heißen Organsin
und Tram; aus dem Abfall wird Floretseide gesponnen. Die
Aecker und Wiesen sind mit Maulbeerbäumen eingefaßt. Man
benutzt sie nebst den Ulmen zu Trägern des Weinstocks, den der
Italiener gewöhnlich in graben Reihen zwischen jene Bäume pflanzt.
Die Rebe rankt an ihnen auf und wird in Guirlanden von einem
Baumgipfel zum andern gezogen; fürö Auge ein reizender Anblick.
Nur behandelt man den Wein schlecht, so daß er dem Ausländer
häufig widerlich schmeckt und sich nicht lange hält. Seide trägt
viel ein. Eben so gibt man sich wenig Mühe, die Seide, dies
reiche einheimische Produkt, selbst zu Waaren zu verarbeiten; man
verkauft sie mehrcntheils in betriebsamere Länder.
Der italische Landmann ist nicht Eigenthümer des Bodens,
den er bebaut, er ist nur Maier oder Pächter oder blos Arbeiter;
alles Land gehört reichen und vornehmen Gutsherrn. Als Pacht
muß der Bauer die Hälfte der Erndte in Natura und die Hälfte
des Wicsencrtrags in Geld zahlen. Dafür läßt ihm der Gutsherr
auch das Vieh zur Benutzung. Solche Pacht ist auf vielen Bauer-
höfen erblich. Es gibt Gutsherrn, die oft über 100 Maierhöfe
neben ihren adligen Gütern und Schlössern besitzen, und in
großen Städten oder an Fürstenhöfen den Ertrag verzehren. —
Das Volk ist nicht mehr so tüchtig wie ehmals. Seine Blütezeit
war vor drei und mehr Jahrhunderten, wo noch die Bürger-
schaften vieler Städte unabhängig sich selbst regierten und ver-
theidigten. Damals zog Gewerb und Handel Reichthümer herbei;
da blühten alle Künste. Vorzügliche Dichter und Geschichtschreiber
bildeten die italische Sprache zu großer Feinheit und Schönheit,
und ihre Maler und Bildhauer wurden zuletzt Muster fürs übrige
Europa. So ist es nicht mehr. —
Es gibt verschiedene Regierungen im Pogebiet und au der
Küste. Ein kleiner Theil des Landes am obern Tessin gehört zur
Schweiz. Im Westen regiert der König von Sardinien-Piemont
und im Osten über Lombardei und Venedig der östreichische Kaiser.
Südlich des mittlern Po liegen die Herzogthümer Parma und
Wodena, und den untern Po berührt der päpstliche Kirchenstaat.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Maier
Extrahierte Ortsnamen: Natura Europa Schweiz Sardinien-Piemont Venedig
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien