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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 170

1843 - Darmstadt : Jonghaus
170 überhaupt die Bemerkung gemacht, daß grade die See- schnecken, die am schönsten bunt gemalt und glatt sind, und durch ihr äußeres Ansehen am meisten an sich locken, ein schädliches und giftiges Fleisch in sich führen; die aber, die knorzig und höckerig und von Farbe am unscheinbarsten sind, enthalten ein wohlschmeckendes und gesundes Fleisch. Da will uns denn die Natur auch, wie sie gar oft thut, lehren, daß auf den äußeren Schein nicht so gar viel zu halten sei. Der Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stacheli- gen Purpurschnecke, die in großer Menge an den Küsten- gegenden des adriatischen und Mittelmeeres vorkommt, den Purpur entdeckt, der bei den alten Völkern eine so gar x hochgeachtete Farbe war. Der Hund hatte eine solche Schnecke zerbissen- und war *mtf einmal an der Schnauze schön roth gefärbt. Der Hirt dachte, es wäre Blut, wischte es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft pur- purroth gefärbt, und jeden Tag immer schöner, daß der Hirt ganz aufmerksam wurde, und die Entdeckung des Pur- purs in der Stachelschnccke machte. Dieser färbende Saft findet sich fast bei allen Schneckenarten in einem kleinen Deutschen am Halse; nur hat er bei der einen eine schönere Farbe, als bei der andern, sieht öfters anfangs, wenn er herausfließt, gräulich aus, und wird dann erst roth. Da auch in jeder Purpurschnecke nur etliche Tröpflein sind, ge- hörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu färben; und eine solche Purpurfarbe war höchst theuer. Die Leute bezahlten das aber doch gern; denn Viele haben die rothe Farbe ganz besonders lieb, obgleich man bemerkt hat, daß sie für Menschen und Thiere etwas Feindliches und Er- schreckendes hat, und z. B. ein Regiment roth gekleideter Solda- ten auf Indianer einen viel furchtbareren Eindruck mache, als ein Regiment grün gekleideter. Aber manche Menschen, und besonders die schwächsten, wollen gar gern ein Ansehen über Andere haben und gefürchtet sein. 167. Der Ameisenlöwe ist etwa so groß wie eine Erbse, und sieht freilich keinem Löwen gleich, wohl aber einer Wanze. Er macht, sobald er aus dem Ei geschlüpft ist, in feinem Sande eine Grube, die einem Trichter gleich sieht, und fast so rund ist, als

2. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 182

1843 - Darmstadt : Jonghaus
182 ließ die Knollen sammeln, zubereiten und lud dann die Herren wieder zu Gaste, wobei er wohl wieder seine Rede gehalten haben mag, von der der Inhalt gewesen sein wird, paß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was oben an der Oberfläche ist, und nicht noch tiefer gräbt, manche mal gar sehr irren könne. 175. Das Zuckerrohr wächst in warmen Ländern, und treibt, wie unser Teich- rohr, einen knotigen Halm mit schilfigen Blättern und einen silberweißen Blüthenbüschel. Es schlägt jährlich von neuem aus, und wird an feuchten Orten und im Wasser an 12 Fuß hoch. Besonders wenn es ganz reif ist, etwa 5a Jahr, nachdem man ein Stuck der gegliederten Wurzel in das feuchte Erdreich gelegt hat, enthält das Rohr ein schwammiges, saftreiches, süßes Mark. Aus diesem wird der Zucker durch Walzen, die ein Räderwerk umdreht und gegen einander drückt, ausgepreßt. Das aber ist eine gar beschwerliche Arbeit und gefährlich zugleich. Denn da sich das Zuckerrohr nicht aufbewahren läßt, sondern schon nach 24 Stunden verdirbt, so müssen die Neger in der Zeit der Zuckerrohr-Ernte oftmals Tag und Nacht vor den Walzen stehen und das Zuckerrohr hinhalten: da werden sie denn öfters schläfrig, und kommen, ohne zu merken, mit einem Finger zwischen die Walzen, die dann sogleich den Finger und darauf auch die Hand zwischen sich hinein rädern und ganz zerquetschen. Darum steht immer einer mit einem scharfen Beile dabei, der sogleich den Finger oder die Hand abhaut, wenn sie hinein gekommen ist, damit nicht der ganze Mensch gerädert wird. Wir Alle lassen uns den Zucker gut schmecken, und wissen nicht, wie sauer es bei seiner Zubereitung unsern armen schwarzen Brüdern geworden ist. Wenn man, sagte vor etwa 50 Jahren der berühmte Benjamin Franklin, alle mit den Zuckerpflan- zungen verbundenen Greuel bedenkt, so kann man sich beim Anblick eines Stückes Zucker kaum der Vorstellung erwehren, daß es mit Menschenblut gefärbt sei. Zur Zeit der Zuckerernte wehren es billige Herren ihren Negern nicht, von dem nahrhaften Zuckersäfte zu essen, so viel sie wollen, so daß sie ziemlich dick davon werden. Der

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 267

1843 - Darmstadt : Jonghaus
267 zerlegt werden können. Noch bedeutender ist die Theilbar- keit der Färbestofle. So färbt man /.. B. mit einer Unze Cochenille 10 Unzen Seide hinreichend roth. Eine Unze Seide gibt einen Faden von 150,000 Fuss Länge; jeder Seidenfa- den ist mindestens aus 50 Kokonfäden zusammengesetzt, und an jedem fusslangen Kokonfaden vermag man wenigstens 2000 Theile deutlich zu unterscheiden, wovon jeder untpr einem guten Vergrösserungsglase noch immer roth gefärbt erscheint. Durch gute Vergrösserungsgläser hat man beob- achtet, dass der Faden einer Spinne aus 6000 andern Fäden besteht, dass der Schimmel am Brode, ein Wald von Ge- wächsen und mit Thieren bevölkert ist, und dass ein Tropfen Essig oder stehendes Wasser von unzähligen kleinen Thier- Chen wimmelt, die zum Theil tausend Millionen Mal kleiner als ein Sandkorn sind. Und doch bewegen sich diese auch frei in ihrem Elemente. Wie fein müssen ihre Glieder sein, und welche ungemeine Theilbarkeit! Noch mehr müssen wir sie an den nur durch den Geruch wahrnehmbaren Theilen mancher Körper bewundern. Der Moschus, ein bekanntes Arzneimit- tel, womit uns ein niedliches Thier des südöstlichen Asiens beschenkt, erfüllt, ohne etwas Merkliches von seinem Ge- wichte zu verlieren, ein Zimmer viele Jahre lang mit seinem Dufte. Papiere, die daneben gelegen, kann man die Reise über die Erde machen lassen, und sie behalten noch immer ihren merklichen Geruch; ja eine Büchse von Steingut, wo- rin sich früher einmal Moschus befunden hatte, theilte, un- geachtet sie sehr oft und sorgfältig ausgespült wurde, noch nach einer ziemlichen Reihe von Jahren den darin befind- lichen Esswaaren einen leichten Moschusgeru'ch mit. Wie unendlich fein müssen diese Theilchen sein! 216. Die Wärme. Die Wärme kann entweder unmittelbar oder mittelbar erregt werden. Die unmittelbare Erregung der Wärme befielt in der Freimachung des Wärmeftoffs, welche durch Reiben (Frietion), durch den Einfluß der Sonnenstrahlen und durch Gährung bewirkt werden kann. Daß durch Reiben die Wärme erregt wird, ist bekannt genug. In- dem wir mit dem Stahle an den Feuerstein schlagen, springen Funken heraus, jedoch ist zu bemerken, daß diese Funken nicht sowohl aus dem Steine kommen, als daß sie vielmehr durch das Vergrößerungsglas wahrnehmbare, durch die gewaltsame Reibung sich 'ablösende und entzün- dete Theilchen des Stahles sind. Durch starkes Aneinan- derreihen ungleichartiger Hölzer erhitzen und entzünden sich diese; das gewöhnliche Mittel der Wilden, sich Feuer zu

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 212

1821 - Magdeburg : Rubach
212 Fünfter Abschnitt. Potasche gebrannt wird. Ein wichtiger Erwerbs- zweig für die Bewohner des Schwarzwaldes ist das Verfertigen hölzerner Uhren und Pseifenköpfe, die bis nach Amerika und Asien verschickt werden. Au- ßerdem wird Leinwand und Bauholz ausgeführt. Auch die reichen schönen Obstbaumpflanzungen wer- den für Würtemberg mit jedem Jahre wichtiger. Das Land hat den Namen von dem jetzt zerstöhrten Schlosse Würtenberg am Neckar, das indeß erst 1100 in der Geschichte genannt wird, wo die Besitzer dieses Schlosses Grafen waren. — Sie waren mächtig vor allen andern Herren des Landes und mehrten durch Klugheit und Sparsamkeit ihre Einkünfte so, daß sie eine Stadt und eine Herrschaft nach der qndern kaufen konnten. Im Anfange des i^ten Jahrh, wurde die Burg Würtemberg zerstöhrt, und nun verlegten die Grafen ihre Residenz nach Stutt- gardt und fuhren von hier aus fort, das Land zu vergrößern. — Eberhard wurde von seinem Schwa- ger, dem Kaiser Maximilian, 1495 zu einem Her- zoge erhoben. — Ulrich, zur Zeit der Reforma- tion in seinem elften Jahre auf den Thron gehoben, stürzte sich bald durch übertriebenen Aufwand in Schulden und Verlegenheiten, wahrend er sich zu- gleich durch die Wegnahme von Reutlingen 1519 ^die Feindschaft des schwäbischen Bruders zuzog, der ihn aus dem Lande jagte und das Herzogthum ach das Haus Oestreich verkaufte. Erst 1534 ge- wann Ulrich mit Hülfe des Landgrafen Philipp von Hessen sein Herzogthum wieder, in welchem er und sein trefflicher Sohn Christoph die Kirchenver- besserung einführten. — Der zojahrige Krieg schlug auch diesem Lande tiefe Wunden, indem die Katho- lischen Würtenberg eroberten, die Städte verbrannt wurden und von 400,000 Einwohnern nur etwa 50000 übrig blieben. — Um so schöner blühte das Land unter dem Herzoge Carl im vorigen Jahrhun- dert auf. — 1805 schloß sich das Land, das izoz zum Churfürstenthume erhoben war, an Frankreich an, wofür fein Regent neuen Zuwachs an Landern

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 214

1821 - Magdeburg : Rubach
214 . Fünfter Abschnitt. - ;! ’ /■■ ^ , Rhein, in welchem man hier Gold findet, von Frankreich, im Süden derselbe Fluß und der Bo- denfee von der Schweiz. Die Donau entspringt hier im Schwarzwalde. Auf der Ostgrenze ziehn sich der Odenwald und der Schwarzwald hin. Ge- traide, namentlich Spelz, Obst (fast alle Wege sind mit Obstbaumen bepflanzt), Wein (Reichen- au, Insel im Bodensee, Ueb erlin gen im Kinzi- ger Thale rc.) und an der Betgstraße, welche sich von Darmstadt (s. unten) bis Heidelberg fortzieht, auch Mandeln, Kastanien und eine große Menge welscher Nüsse machen, so wie das Holz, den Hauptreichthum des Landes aus. An Salz hat Baden Mangel. Der Fabriken giebt es nur wenige. Vorzüglich werden hölzerne Uhren (jährlich 100,000 Stück), welche im Schwarzwalde und namentlich in Neustadt verfertigt werden, und Hecheln, welche man in Ettenheim am besten macht, ausgeführt. Die jetzt noch regierende Familie besaß das Land seit den ältesten Zeiten, obwohl es damals noch weit kleiner war, und lange Zeit durch beständige Thei- lungen geschwächt wurde. Seine Regenten hießen Markgrafen, bis unter Carl, dem Vater des jetzt regierenden Großherzoges, das Land 1803 zu einem Churfürstenthume und 1806, als es dem Rheinbünde beytrat, zu einem Großherzogthume erhoben wurde. Die Kirchenverbesserung wurde hier früh eingeführt, aber wieder unterdrückt, so daß sich jetzt der größte Theil der Einwohner zur katholischen Kirche hält. Carls ruhe die Hauptstapt des Landes, liegt im Hartwalde, in welchem der Marggraf Carl 1715 ein Schloß erbauen und vonihm aus acht Wege durch den Wald hauen ließ. Diese wurden bald eben ( so viele Straßen, die sämmtlich gerade auf das Schloß führen. Die Stadt ist sehr regelmäßig gebaut und hat nebst Manheim, einer schönen Stadt an der Mündung des Neckar, und Pforzheim (Gold- und Silbermanufacturen) die meisten Fabriken. Costnitz ist geschichtlich merkwürdig (vergl. S. 117). Hei-

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 269

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 269 Hptst. der Moldau, Bukarescht die der Wa- la chey. Beyde Länder stehen unter türkischer Ober- hoheit. Von den Inseln im ionischen Meere, welche auch zu der Türkey gehören, sind Lemnos durch die Siegelerde, die man im Morgenlande alsein Heilmittel gebraucht, Paros, auf welcher manden besten weißen Marmor findet, und Candia, die größte derselben, nennenswerth. Die I. Zia hat 5000 Einw. und doch findet man auf ihr nur einen einzigen Schullehrer, der noch dazu auf einer der benachbarten Inseln zu unterrichten hat. Alle diese Inseln sind von Griechen bewohnt und haben den fruchtbarsten Boden und ein so mildes Klima, daß Thimian und Majoran auf ihnen wild wachsen. In den asiatischen Landern, welche hierher ge- hören, sind zu merken: Scutari, Constanrinopel gegenüber, von dem es als eine Vorst, anzusehn ist; die Handelsst. Bursa und Angora, welche viele Seidenwaaren liefern (die angorische oder die Kameelziege, deren seidenartiges Haar das Ka- mee lg arn und den Kamelot liefert); Rhodus, auf der Insel gl. N., berühmt durch eine kupferne 70 Ellen hohe Bildsäule, welche in alten Zeiten am Hafen stand, aber schon vor der Ankunft der Tür- ken durch ein Erdbeben umgestürzt war;'Aleppo, in dem von dem Libanon durchzogenen Syrien, mit bedeutenden «Leidenfabr.; Damaskus, in der- selben Provinz (Apostgcsch. 9), eine alte berühmte Handelsst., von welcher der Damast den Namen hat und wo man die besten Säbelklingen macht; Jerusalem, in dem von dem Jordan durch- strömten Palästina oder Kanaan, jetzt eine un- bedeutende St., die von den Trümmern der Pracht- gebäude, welche die alte St. schmückten, umgeben ist. Die Pilger, welche noch jetzt d. heil. Grab, den Oelberg, die Dörfer Bethania und Beth- lehem und den jetzt verfallenen Flecken Emaus besuchen, finden in einem reichen Kloster gastliche

7. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 98

1837 - Magdeburg : Rubach
98 Sultane, Chane und Starschknen (Aelteste). Städte: Ehiwa, Turkeftan, Taschkent, Buchara, Samarkand. — 8. Der Inselstaat Japan — 10,000 Q. M. Städte: Ieddo (dscheddo). — Mia ko, Residenz des Dairi (Papst). — Nangasaki. — §. 15. A frika. Größe — 55o,O0o O-. M. Es grenzt östlich an den arabischen Meerbusen und an das indische Welt- meer, südlich an das äthiopische und westlich an das atlantische Meer. Die Landenge von Suez — 15 M. Vorgebirge: das Nadelcap in Süden, Cap Gar- dafui in Osten, das weiße Vorgebirge in Norden, das grüne Vorgebirge in Westen. Gebirge: das Megala- und Atlasgebirge in Nor- den, die nubischen und habcssinischen Alpen in Osten, das Mondsgebirge im Innern, das Lupatagebirge in Südost, das Schneegebirge in Süden, das Kong- gebirge in Westen und Süden. Flüsse; a) in das mittelländische Meer der Nil; d) in das atlantische Meer der Senegal, Gambia, Zaire oder Kongo, der Orangefluß und der Niger. Die Mündung des Nigers ist erst 1830 im Busen von Benin entdeckt, c) In das indische Meer fließt der Zambeze (se). Landseen: der Dembea in Habesch, der Laudea in der Berberei, der Marawi an der Ostküste, der Möris, und einige Salzseen in Aegypten. Klima. Es ist das heißeste auf der ganzen Erde. Gemildert wird die Hitze durch die Seewinde. — In den Wüsten weht der tödtliche Samum oder Chamstn, auf der Küste der dürre Harmattan. Produkte- a) Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine, Goldsand, sehr wenig Eisen; b) die Pavicrstaude, Zwie- beln. Sennesblätter, Ebenholz, Gummibäume, Ananas, Wein; c) Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Ze- bra's, Giraffen, Elephanten, Kameele, Gazellen, Affen, Papageien, Strauße, Schlangen, Krokodile, Ibis, Ichneumon.

8. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 39

1837 - Magdeburg : Rubach
39 di'ven. Perlen bei der ersteren, Münzmuscheln auf den letzteren.— 2) Inseln im bengalischen Meerbusen. Die Andamanen und Nicobaren. — 3) Inseln bei Hinter- Indien. Die Sunda-Inseln, die Molukken und Phi- lippinen. §. 11. Afrika. Es wird nördlich vom mittelländischen Meere, west- lich vom atlantischen Océan, östlich vom indischen Océan und vom rolhen Meere begrenzt. Wie heißen Afrika's Gebirge, Flüffe und Länder? Hauptländer Afrika-. a) An der Nordküste: 1. Aegypten. Das Nilthal wird jährlich im August überschwemmt. Am fruchtbarsten ist das Delta. Regent ist der Pascha. — Alexandrien am Außfiuffe des Nils. — Da- miette, wichtige Handesstadt.— Kairo, Hauptstadt. 2. Tripoli mit der Wüste Barka. Es wird vom Atlas durchzogen. Die Stadt- und Dorfbewohner heißen Mauren, die Nomaden Araber. Der Bey oder Pascha regiert despotisch. — Tripoli, Hauptstadt. Seeräuberei. — Z. Tunis, nebst Biledulgerid (Dattelland). Tunis, 12 Stunden vom Meere gelegen. — Ruinen von Karthago. — 4. Algier. Unter der Herrschaft der Franzosen stehend. 5. Fez und Marokko. Vom Alias durchzogen. Fez. — Tetuan. — Marokko, von Palmenhainen, Orangen und Eitronen umgebem — b) Im Innern von Nordafrika: 6«, Die Wüste Sahara. Sie ist nur mit Kameelcn zu durchreisen; selten fruchtbare Stellen (Oasen). Fezzan.— Murzuk. —

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 233

1831 - Mainz : Kunze
255 als er zur Auöfütterung einer gewissen Anzahl Seidenwürmer gebraucht. Die Würmer kriechen nicht auf den Bäume« herum; er füttert sie in besondern Gemächern feines Hofs. Die gewonne- nen Kokons kocht er und verkauft sie in die Städte, wo sie durch Maschinen abgehaspelt werden. Die guten Sorten heißen Organsin und Tram; aus dem Abfall wird Floretseide gesponnen. Die Aecker und Wiesen sind mit Maulbeerbäumen eingefaßt. Man benutzt sie nebst den Ulmen zu Trägern des Weinstocks, den der Italiener gewöhnlich in graben Reihen zwischen jene Bäume pflanzt. Die Rebe rankt an ihnen auf und wird in Guirlanden von einem Baumgipfel zum andern gezogen; fürö Auge ein reizender Anblick. Nur behandelt man den Wein schlecht, so daß er dem Ausländer häufig widerlich schmeckt und sich nicht lange hält. Seide trägt viel ein. Eben so gibt man sich wenig Mühe, die Seide, dies reiche einheimische Produkt, selbst zu Waaren zu verarbeiten; man verkauft sie mehrcntheils in betriebsamere Länder. Der italische Landmann ist nicht Eigenthümer des Bodens, den er bebaut, er ist nur Maier oder Pächter oder blos Arbeiter; alles Land gehört reichen und vornehmen Gutsherrn. Als Pacht muß der Bauer die Hälfte der Erndte in Natura und die Hälfte des Wicsencrtrags in Geld zahlen. Dafür läßt ihm der Gutsherr auch das Vieh zur Benutzung. Solche Pacht ist auf vielen Bauer- höfen erblich. Es gibt Gutsherrn, die oft über 100 Maierhöfe neben ihren adligen Gütern und Schlössern besitzen, und in großen Städten oder an Fürstenhöfen den Ertrag verzehren. — Das Volk ist nicht mehr so tüchtig wie ehmals. Seine Blütezeit war vor drei und mehr Jahrhunderten, wo noch die Bürger- schaften vieler Städte unabhängig sich selbst regierten und ver- theidigten. Damals zog Gewerb und Handel Reichthümer herbei; da blühten alle Künste. Vorzügliche Dichter und Geschichtschreiber bildeten die italische Sprache zu großer Feinheit und Schönheit, und ihre Maler und Bildhauer wurden zuletzt Muster fürs übrige Europa. So ist es nicht mehr. — Es gibt verschiedene Regierungen im Pogebiet und au der Küste. Ein kleiner Theil des Landes am obern Tessin gehört zur Schweiz. Im Westen regiert der König von Sardinien-Piemont und im Osten über Lombardei und Venedig der östreichische Kaiser. Südlich des mittlern Po liegen die Herzogthümer Parma und Wodena, und den untern Po berührt der päpstliche Kirchenstaat.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 351

1831 - Mainz : Kunze
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette (Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem Stromgebiet des Oranje. 4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza, Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach- nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene zu sein. K l i m a und P r o d u c t e. Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge- rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür- lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt, jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. — Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei- ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri- kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
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