186
manchen früher gehabten Vorstellungen und Gefühlen be-
ruht. Wir sind gewohnt, die Milch uns nur in Brüsten und
Eutern zu denken, hier aber sahen wir plötzlich eine ganz
andere Einrichtung der Natur. Am dürren Abhange eines
Felsens wächst ein Baum mit dürren zähen Blättern.
Seine dicke, holzige Wurzeln baben Mühe, in das Gestein
einzudringen. Mehrere Monate des Jahres befeuchtet ihn
kein erquickender Regen, die Aeste scheinen darum abgestor-
den und vertrocknet. Bohrt man aber den Stamm an,
so entfließt ihm eine milde nährende Milch. Bei Sonnen-
aufgang gewährt er die meiste. Es kommen alsdann die
Bewohner von allen Seiten mit ihren großen Näpfen zu
dieser gemeinschaftlichen Kuh und melken sie von allen
Seiten. Manche trinken gleich den duftenden Saft aus,
andere nehmen ihn mit, um damit ihre Kinder zu er-
quicken.
Der Melonenbaum und der Federharzbaum haben einen
der Milch des Kuhbaumes ähnlichen Saft; allein so rein
thierisch ist wohl kein anderer Pflanzensaft, als der des Kuh-
baums. In Amerika liefert der Kuhbaum Milch, in Afrika
der Buttc.'baum Butter, welche dauerhafter, weißer, fester
und schmackhafter, als die beste Kuhbutter ist.
179. Cocablätter.
Der Coca ist ein kleiner Baum mit hellglänzenden,
grünen Blättern, die einigermaßen denen des Orangen-
baumes gleichen. Diese Blätter werden dreimal im Jahr
abgenommen, sorgfältig im Schatten getrocknet und dann
in kleine Körbe eingepackt. Die Eingebornen in einigen
Gegenden von Peru, besonders in denen, wo es Berg-
werke gibt, kauen bei der Arbeit oder auf Reisen die
Blatter, welche so nahrhafte Bestandtheile enthalten, daß
jene häufig 4 bis 5 Tage lang weiter keine Speise zu sich
nehmen. Sie versicherten mir, sagt ein Reisender, öfters,
daß, wenn sie eine gute Portion Coca hätten, sie weder
Hunger noch Durst/noch Ermüdung fühlten, und ohne
Nachtheil ihrer Gesundheit 8 bis 10 Tage und Nächte den
Schlaf entbehren könnten. Die Blätter sind an sich selbst
fast geschmacklos, aber mit ein wenig Kalk oder Asche ver-
mischt, haben sie einen sehr angenehmen und süßen Geschmack.
441
Leibes in seiner Gewalt, so wie wir diesen oder jenen Finger be-
liebig strecken, und ist mithin keine todte Elektrisirmaschine, welche
entladen wird, sobald ein Leiter daran kommt.
Berührt man den Aal mit Glas, Siegellack, Schwefel, trokenem
Holz oder Knochen, so empfindet man nichts. Berühren sich zwei
Personen, so fühlen beide Schläge; einen starken aber nur diejenige
welche mit dem Fisch in Verbindung steht. Bringt man einen
schwachen Aal zwischen zwei Drähte und reizt man einen starken
Aal, während man den Draht in der Hand hält, so erhält man
heftige Schläge, wobei der schwache Aal ganz ruhig bleibt. Sie
selbst können also einander nichts thun; vielleicht gleitet der Strom
auf der Haut fort. Sperrt man auch große und kleine zusammen,
so fliehen" sie einander nicht; Frösche dagegen nehmen sogleich Reiß-
aus. Aus der Haut des Fisches hat man nie Funken kommen sehen.
474.- Der Kabeljau.
Der Kabeljau oder Stockfisch ist am obern Theile seines Körpers
aschgrau mit gelblichen Flecken und am untern weiß, wird 2 bis 4
Fuß lang und 12 bis 20 Pfund schwer, und vermehrt sich sehr
stark; denn man hat in einem Weibchen über 9 Millionen Eyer
gefunden. Dabei ist er ein gefräßiger Raubfisch, indem er nicht
allein Häringe, Schellfische, Krabben und vieles Gewürm frißt,
sondern auch wohl Eisenstückchen, Glasperlen, Stücke Holz und
andere unverdauliche Sachen verschluckt, die gar nicht zu seiner
Nahrung dienen können und daher wieder von ihm ansgcbrochen
werden. Man sieht ihn nie in Flüssen und Strömen, sondern er
hält sich in der Tiefe des Meeres aus, von wo er gewöhnlich nur
in der Zeit des Laichens sich dem Nfer nähert. Er bewohnt vor-
züglich das nördliche Meer zwischen Europa und Amerika, und
ist ein sehr nützlicher Fisch, dessen Verbrauch sehr bedeutend ist und
dessen Fang vielen Menschen Unterhalt gewährt. Den größten
Nutzen gewährt er als Speise in seinen verschiedenen Gestalten und
Zubereitungen; besonders ist er als Fastenspeise in Spanien,
Portugal, Italien und Frankreich beliebt, doch auch in andern
Ländern wird er häufig gegessen. Frisch ist er am schmackhaftesten
und wird am theuersten bezahlt, läßt sich aber in diesem Zustande
nicht gut und weit transportiren. Am meisten dient er gesalzen
und getrocknet zur Speise oder blos eingesalzen wie die Häringe.
Im ersten Falle heißt er Stockfisch und im letztern Laberdan.
In Norwegen gibt man die Köpfe den Kühen, weil man ge-
sunden hat, daß sie mit Seepflanzen vermischt, die Milch dieser
Thiere vermehren und ein besseres Futter geben als Heu und
Stroh. Die Rückenwirbel, Rippen und übrigen Knochen und
Gräten werden gleichfalls benutzt, und dienen z. B. auf Island
zum Viehfutter. Man füttert auch in Kamtschatka die Hunde damit,
die man vor die Schlitten spannt. In andern nördlichen Gegenden
gebraucht man sie zur Feuerung. Die Leber, welche auch ein gutes
Essen gibt, und einige andere Theile des Kabeljaus geben einen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
324
Mensch gerädert wird. Wir alle lassen uns den Zucker gut schmecken,
und wissen nicht, wie sauer er bei seiner Zubereitung unsern armen
schwarzen Brüdern geworden ist.
Wenn der Zuckersaft, der so nahrhaft ist, daß die armen Neger,
denen es ihre Herrn, wenn sie einigermaßen billig denken, gar-
nicht verwehren, in der Zeit der Zuckerernte so viel zu essen sils
sie wollen, ordentlich davon wohlbeleibt werden, aus dem Rohre
ausgepreßt ist, wird er in Kesseln eingesotten, und am Ende durch
Thon gereinigt, zum Zucker gemacht.
382. Der Schwarze in der Zuckerpflanzung.
Weit von meinem Vaterlande Und ich hab den Männern ohn' Er-
Muß ich hier verschmachten u. vergehn, barmen
Ohne Trost, in Müh und Schande; Nichts gethan.
O die weißen Männer! klug u. schön ! Du im Himmel! Hilf mir armen
Schwarzen Mann!
Farnkräuter, Moose, F-Lechteu, Schwämme.
383. Das isländische Moos.
Das isländische Moos ist unter allen Gewächsen eins der
nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie
Island, Lappland n. s. w. sehr häufig, und auch hin und wieder
in unsern deutschen Gebirgswaldungen imfc auf dürren Haideplätzen.
Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind
steif, doch biegsam, nach unten, breiter, nach oben in schmale Acst-
lein zertheilt, die sich tu noch kleinere, mit zwei Spitzen enden.
Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich ins Rötbliche fallend,
glatt, außen sind sie bleichfarbig, (weißlich oder grünlich gelb). Am
bittern Geschmacke, der sehr stark ist,-kennt man aber das islän<
dische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankhciten
ist cs eilt vortreffliches Mittel, das oft noch Rettung verschafft.
In Krain mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen,
so wie manche kranke Schaafc werden, wenn man sie isländisches
Moos fressen läßt, ganz seist davon. Die Isländer schätzen cs fast
Iso hoch als wie Mehl, indem sie Brod davon backen, oder cs mit
Milch gekocht genießen. Jenes arme^ Volk könnte in seinem so
wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische
Moos, das dort alle nackten Felsen überzieht, wo sonst kein ande--
res Kraut wachsen könnte, und mit Recht von dem dortigen Land-
mann höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines
Landes. Wenn im Anfang, ehe Island von Pflanzen bewohnt
war, die Meereswellen, so wie sie es ictzt dort noch öfters thun, von
einer fernen Küstengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten
Obstbatim, und aus seiner Rinde das arme unscheinbare isländische
Moos, beran an die Insel getrieben hätten, und beide halten reden
können, da wurde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen
Moos gesagt haben: „Da komm ich nun geführt von den Wellen
1*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
212 Fünfter Abschnitt.
Potasche gebrannt wird. Ein wichtiger Erwerbs-
zweig für die Bewohner des Schwarzwaldes ist das
Verfertigen hölzerner Uhren und Pseifenköpfe, die
bis nach Amerika und Asien verschickt werden. Au-
ßerdem wird Leinwand und Bauholz ausgeführt.
Auch die reichen schönen Obstbaumpflanzungen wer-
den für Würtemberg mit jedem Jahre wichtiger.
Das Land hat den Namen von dem jetzt zerstöhrten
Schlosse Würtenberg am Neckar, das indeß erst
1100 in der Geschichte genannt wird, wo die Besitzer
dieses Schlosses Grafen waren. — Sie waren mächtig
vor allen andern Herren des Landes und mehrten
durch Klugheit und Sparsamkeit ihre Einkünfte so,
daß sie eine Stadt und eine Herrschaft nach der
qndern kaufen konnten. Im Anfange des i^ten
Jahrh, wurde die Burg Würtemberg zerstöhrt, und
nun verlegten die Grafen ihre Residenz nach Stutt-
gardt und fuhren von hier aus fort, das Land zu
vergrößern. — Eberhard wurde von seinem Schwa-
ger, dem Kaiser Maximilian, 1495 zu einem Her-
zoge erhoben. — Ulrich, zur Zeit der Reforma-
tion in seinem elften Jahre auf den Thron gehoben,
stürzte sich bald durch übertriebenen Aufwand in
Schulden und Verlegenheiten, wahrend er sich zu-
gleich durch die Wegnahme von Reutlingen 1519
^die Feindschaft des schwäbischen Bruders zuzog,
der ihn aus dem Lande jagte und das Herzogthum
ach das Haus Oestreich verkaufte. Erst 1534 ge-
wann Ulrich mit Hülfe des Landgrafen Philipp von
Hessen sein Herzogthum wieder, in welchem er und
sein trefflicher Sohn Christoph die Kirchenver-
besserung einführten. — Der zojahrige Krieg schlug
auch diesem Lande tiefe Wunden, indem die Katho-
lischen Würtenberg eroberten, die Städte verbrannt
wurden und von 400,000 Einwohnern nur etwa
50000 übrig blieben. — Um so schöner blühte das
Land unter dem Herzoge Carl im vorigen Jahrhun-
dert auf. — 1805 schloß sich das Land, das izoz
zum Churfürstenthume erhoben war, an Frankreich
an, wofür fein Regent neuen Zuwachs an Landern
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Eberhard Maximilian Maximilian Ulrich Ulrich Philipp_von
Hessen Philipp Christoph Carl
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Würtemberg Würtenberg Burg_Würtemberg Reutlingen Haus_Oestreich Frankreich
Die einzelnen europäischen Staaten.
221
statte abbrennen, und zwang mitten im Winter an
^0,000 Menschen, die Stadt zu verlassen, weil es
ihnen an Lebensmitteln gebrach. Erst nach dem
pariser Frieden wurde auch Hamburg wieder frey.
Lübeck an der Trave, hat ein Gebiet von 5*
lum. und 3300 Häuser. Es wurde 444 von dem
Grafen Adolph von Holstein und nachdem es abge-
brannt war, 1156 zum zweyten Male von Heinrich
dem Löwen erbauet. Es hat bedeutenden Handel
und viele Fabriken. Der Haupthafen der Stadt ist
bey Travemünde, 2 Meilen von Lübeck, wo
man auch einen Leuchtthurm und ein Seebad findet.
Bremen an der Weser, hat ein Gebiet von
2\ lüm. und 5300 Hauser. Es hat starken See-
und Landhandel, vorzüglich mit Leinwand. Zu der
Stadt gehört der Hafen Böge sack an der Weser.
Frankfurt am Main, liegt in einer reizen-
den und fruchtbaren Gegend auf dem rechten Main-
ufer, dem Dorfe Sachsenhausen gegenüber,
mit dem es durch eine steinerne Brücke verbunden
ist. Es hat über 3000 Hauser und unter den Ein-
wohnern viele Juden, welche sonst nur in einer
engen und des Nachts mit Thoren verschlossenen
Straße wohnen durften. Die Stadt ist nicht schön
gebaut, obwohl sie mehre schöne und merkwürdige
Gebäude hat, unter denen hier nur die von 1415—
1509 erbaute Domkirche, in welcher die römisch-
deutschen Kaiser gewählt und gekrönt wurden, und
der Römer, das Rathhaus der Stadt, gerannt
werden können. Die Stadt hat jährlich 2 bedeu-
tende Messen und Handel. theils mit eignen Pro-
dukten (Taback) theils mit andern deutschen und
ausländischen Fabrikaten, welche es zu Wasser aus
dem Main, oder auch zu Lande weiter versendet.
Jetzt ist Frankfurt der Sitz des deutschen Bundes-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Adolph_von_Holstein Heinrich
dem_Löwen Heinrich Hauser Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Frankfurt_am_Main Main- Dorfe_Sachsenhausen Domkirche Main Frankfurt
98
Sultane, Chane und Starschknen (Aelteste). Städte:
Ehiwa, Turkeftan, Taschkent, Buchara, Samarkand. —
8. Der Inselstaat Japan — 10,000 Q. M.
Städte: Ieddo (dscheddo). — Mia ko, Residenz des
Dairi (Papst). — Nangasaki. —
§. 15.
A frika.
Größe — 55o,O0o O-. M. Es grenzt östlich an
den arabischen Meerbusen und an das indische Welt-
meer, südlich an das äthiopische und westlich an das
atlantische Meer. Die Landenge von Suez — 15 M.
Vorgebirge: das Nadelcap in Süden, Cap Gar-
dafui in Osten, das weiße Vorgebirge in Norden, das
grüne Vorgebirge in Westen.
Gebirge: das Megala- und Atlasgebirge in Nor-
den, die nubischen und habcssinischen Alpen in Osten,
das Mondsgebirge im Innern, das Lupatagebirge in
Südost, das Schneegebirge in Süden, das Kong-
gebirge in Westen und Süden.
Flüsse; a) in das mittelländische Meer der Nil;
d) in das atlantische Meer der Senegal, Gambia,
Zaire oder Kongo, der Orangefluß und der Niger.
Die Mündung des Nigers ist erst 1830 im Busen von
Benin entdeckt, c) In das indische Meer fließt der
Zambeze (se).
Landseen: der Dembea in Habesch, der Laudea
in der Berberei, der Marawi an der Ostküste, der
Möris, und einige Salzseen in Aegypten.
Klima. Es ist das heißeste auf der ganzen Erde.
Gemildert wird die Hitze durch die Seewinde. — In
den Wüsten weht der tödtliche Samum oder Chamstn,
auf der Küste der dürre Harmattan.
Produkte- a) Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine,
Goldsand, sehr wenig Eisen; b) die Pavicrstaude, Zwie-
beln. Sennesblätter, Ebenholz, Gummibäume, Ananas,
Wein; c) Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Ze-
bra's, Giraffen, Elephanten, Kameele, Gazellen, Affen,
Papageien, Strauße, Schlangen, Krokodile, Ibis,
Ichneumon.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Taschkent Buchara Samarkand Japan Suez Westen Nor- Senegal Gambia Zaire Niger Nigers Benin Laudea Goldsand
39
di'ven. Perlen bei der ersteren, Münzmuscheln auf den
letzteren.— 2) Inseln im bengalischen Meerbusen. Die
Andamanen und Nicobaren. — 3) Inseln bei Hinter-
Indien. Die Sunda-Inseln, die Molukken und Phi-
lippinen.
§. 11.
Afrika.
Es wird nördlich vom mittelländischen Meere, west-
lich vom atlantischen Océan, östlich vom indischen Océan
und vom rolhen Meere begrenzt. Wie heißen Afrika's
Gebirge, Flüffe und Länder?
Hauptländer Afrika-.
a) An der Nordküste:
1. Aegypten.
Das Nilthal wird jährlich im August überschwemmt.
Am fruchtbarsten ist das Delta. Regent ist der Pascha.
— Alexandrien am Außfiuffe des Nils. — Da-
miette, wichtige Handesstadt.— Kairo, Hauptstadt.
2. Tripoli mit der Wüste Barka.
Es wird vom Atlas durchzogen. Die Stadt- und
Dorfbewohner heißen Mauren, die Nomaden Araber.
Der Bey oder Pascha regiert despotisch. — Tripoli,
Hauptstadt. Seeräuberei. —
Z. Tunis, nebst Biledulgerid (Dattelland).
Tunis, 12 Stunden vom Meere gelegen. — Ruinen
von Karthago. —
4. Algier.
Unter der Herrschaft der Franzosen stehend.
5. Fez und Marokko.
Vom Alias durchzogen. Fez. — Tetuan. —
Marokko, von Palmenhainen, Orangen und Eitronen
umgebem —
b) Im Innern von Nordafrika:
6«, Die Wüste Sahara.
Sie ist nur mit Kameelcn zu durchreisen; selten
fruchtbare Stellen (Oasen). Fezzan.— Murzuk. —
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien
105
Berge; während im Schwarzwalde selbst die Kirsche erst im Sep-
tember zeitigt, und auf mancher Strecke kaum Hafer, Kartoffeln
und Wicken gedeihen. Der trefflichste Wein wachst am Abhange
des südwcstl. Bergstrichs, und heißt Markgräfler, weil ehemals
der Laudesfürst nicht wie setzt Großhcrzog, sondern Markgraf von
Baden hieß. Der Bewohner des Schwarzwaldes selbst zählt man
an 300000. Sie fällen Holz zum Verkauf, das die Bäche hinab
zum Rhein und weiter nach Holland geflözt wird. Sie treiben
Viehzucht, bauen Hafer und Kartoffeln, auch Sommerroggen, wo's
geht. Sie machen Strohhüte und Holzwaaren, vorzüglich Uhren,
jährlich an 100000 Stück 1 fl. 30 kr. bis Io fl. Auch treffliches
Kirschwasser wird bereitet, das mit dem schweizerischen wetteifert.
Man findet überdem im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten,
Potasche-, Pech-, Terpentin- und Theerfledereien, wie überhaupt
in Gebirgsländern.
Die rauhe Alp
hängt zwischen Rotweil am obern Neckar und Tuttlingen an der
Donau mit dem Schwarzwalde zusammen, und breitet sich von da
nach No. 22 M. weit gegen die Quellen der Iart hin. Sie ist
eine 4 — 5 M. breite Bergflache, worin man keinen Hauptrücken
und oft kaum die Wasserscheide eutdecken kann, die mehr am nord-
westlichen hohem Rande hinzieht, so daß die größte Hälfte der
Oberdonan zugehört. Ins Neckarland fällt die Bergfläche kurz und
steil ab; gegen die Donau mit unebner schiefer Fläche. Deshalb
erscheint die Alp im Donaugebiete nicht sonderlich hoch, stattlicher
aber im Neckargebiet, wo man eine langgestreckte gebuckelte Höhe
erblickt, vor welcher einereihe Berge, wie Kegel aufragen, denen
die Spitzen abgeschnitten sind. Rauh heißt die Alp in Vergleich
mit dem umliegenden sehr fruchtbaren Gelände, besonders mit dem
herrlichen Neckarthale, wo der Obstbaum blühet, denn das hohe
Thal der Oberdouau ist minder schön. Auf den breiten Hochrücken
ists nackt und steinig, und der Kalkstein gar wasserarm. Wo es
Wälder gibt, herrscht das Laubholz vor, während im Schwarz-
walde das Nadelholz. Höhen: Schafberg, 3120' Sw. über
Roßwangen. — Heiligenberg, 3/4 M. südl. von Hechingen. —
Hohenzollern, 2620', ein Kegelberg mit dem Stammschloß des
Fürstenhauses, das im Königreich Preußen regiert. — Roßberg,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
5gö
Kaffee, Reis, Kakao, Maniok u. a. bauen. Schulen und Kirchen sind ange-
legt. Alle Neger, die man auf ertappten Sklavenschiffen trifft, werden hieber
gebracht. So haben auch die Nordamerikaner eme freie Negerkolonie an der
Pfefferküste angelegt; sie heißt Liberia. — Um mit Benin und vielleicht mit
Sudan Handel einzuleiten, haben die Engländer ein Fort auf Fernando Po
angelegt.
8. Nieder-Guinea, wo die Neger minder schwarz und eher olivenfar-
big sind. Portugal! macht auf den Besitz d. Küft. Loango, Kango, Angola
u. Vengúela Anspruch. Portugiese Hauptstädte sind Salvator u.loanda.
9. Cap land, an 6000 Qm., sonst holländische, seit 1806 engliche Besitzung
mit 120000 Bew., wovon 40000 Hottentoten und 35000 schwarze und ma-
laiische Sklaven. Die Weißen sind mehrentheils Holländer, doch auch Deutsche
rind Engländer. Als Station für Zndienfahrer ist das Land von besondrer
Wichtigkeit, weshalb man bald nach Entdeckung des Seewegs sich daselbst nie-
derließ. Die ersten Ansiedler fanden außer Beeren und wilden Trauben keine
genießbare Frucht. Zezt zieht man Getraide, Obst, Wein, Südfrüchte, Baum-
molle, Kaffee, Thee, und hat Bambusrohr, Palmen, sogar den Brotbaum hie-
her verpflanzt und den Seidenbau versucht. Capstadt an der Tafelbai mit
20000 E. ist Hauptort und Sitz des Gouverneurs; unweit das Landgut Con-
stantia, wo der beste Capwein. — Nordwärts im Innern nomadisiren die
Hott ent oten in thierischer Dummheit mit widerlich schnalzender Sprache;
und wohnen die Kaffern und Betjuaneu, die theils Ackerbau, theils Vieh-
zucht treiben.
10. Die Ostküste, wo an vielen Stellen reiche Vegetation, doch unge-
sundes Klima, viel Elfenbein und Gold, und arabische Produkte, als Weihrauch,
Myrrhen, Ambra u. a. — Negerstaaten, doch in einigen auch Araber herschend,
z. B. in Mel inda auf Küste Ajan und Mombaza auf Zanguebar. — Die
portugies. Niederlassungen, deren Hauptsttz Mosambik, sind elend und weniger
noch Kultur und Handel fördernd als in Nieder-Guinea.
11. Z ufe ln. a) Zm Osten. Auf Madagaskar sind heidnische Urbewoh-
ner von Negerraße, doch auch welche von arabischer und selbst malaiischer Ab-
kunft, doch ohne Muhamedanismus. Man treibt Ackerbau, Viehzucht und hat
verschiedne Herscher. Tannanariva mit 80000 E. und durch Schanzen und
Kanonen vertheidigt, ist Sitz des mächtigsten Königs, sein Audienzsaal nach
europ. Art verziert. Französ. Niederlassungen an der Küste sind noch unbedeu-
tend. — Von den Maskarenen- Inseln ist Bourbon od. Reunion (mit
7500' hohem Vulkan) französisch, und Moritz ober Zsle de France brit-
tisch. — k>) Zm Westen. Den Portugiesen gehören: die kapverdischen
Inseln (auf Fuego ein Vulkan 7400' hoch) und die nordkanarischen Ma-
dera und Porto santo. Madera ist die wichtigste, mit hohen Bergen und
lieblichen Thälern, tropischen Früchten und köstlichem Wein, der von Cypern da-
hin verpflanzt worden. Sie hat 100000 E.; ferner gehört ihnen die Gruppe
der Azoren, wo der Gouverneur auf Terceira wohnt. Spaniest besitzt
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