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1. Bd. 2 - S. 282

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
282 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. liberale Weise, dieses Verhältnis! durch Wort und That. Der Unterricht griechischer Meister'schien unumgänglich nöthig zu höherer Geistesbil- dung; cs wurden die Namen der edelsten, ausgezeichnetsten Römer in die Matrikeln der Schulen zu Athen, Rhodus re. eingetragen, und was der Dichter sagte: >> Grajis ingenium, Grajis dedit ore rotundo musa loqui etc.", mochte als Ausdruck des Nationalurtheils gelten. §. 2. Oeffentliche Spiele. Wir Habens Kap. I. §. 2.) die öffentlichen Spiele als eine Hauptnrsache der griechischen Kultur erklärt. Dieselben sind auch als politische und religiöse Einseznng merkwürdig; aber hier scheint der geeignetste Ort zu ihrer Betrachtung. 2n unseren Zeiten, bei so völlig geänderten Verhältnissen, und zu- mal für uns kältere Nordländer, ist es schwer, sich einen Begriff von dem enthusiastischen Eifer zu machen, womit die Griechen ihre Spiele begingen. Bei ihnen waren Spiele und Feste nicht nur Belu- stigungen; sie waren Bedürfnisse, wichtige Staatsangelegenheiten, leb- hafte Märkte, Gottesdienst, Kriegsübung, Nationalband und Gele- genheit zu glänzendem Ruhme. So viele Beweggründe, vereint und auf so reizbare Menschen wirkend, brachten ein Interesse hervor, welches uns schwärmerisch, sogar thöricht erscheint, und wodurch allein die Spiele für Griechenland das werden konnten, was sic wirk- lich gewesen sind. Jede Stadt, jede Nation hatte ihre eigenen Spiele; aber vier wa- ren, woran ganz Griechenland Theil nahm, als die hochgefeierten olympischen (deren wir schon B. I. S. 156. vorläufig Erwähnung thatcn), dann die pythischen — zu Delphi regelmäßig im dritten Jahr einer Olympiade begangen —, weiters die nemeisch en und isthmischen Spiele (sene bei Nemea und diese auf der korinthi- schen Erd eng e). Ursprünglich bestanden die meisten neben den gottesdienstlichen Ceremonien blos ans den gymnastischen Uebnngen des Laufens, Ringens, Kämpfens mit Cesten, Diskuswerfens, auch Wagenfahrens. In dieser Hinsicht war ihr Nuzen gering. Anstatt den Körper zu stärken, erschöpften sie ihn, wie Galenus bemerkt, durch die übertrie- bene Anstrengung, und in Schlachten waren, als die Kriegswissen- schaft in etwas sich gehoben, die Athletenkünste ohne Wirkung. Dage- gen mußte der gräßliche Anblick des Pugilats, wo die Kämpfer gleich wil- den Thieren sich zerfleischten, empörend für edle Gemüther seyn, oder bei öfterer Wiederholung barbarische Fühllosigkeit erzeugen. Aber später wurden die körperlichen Uebnngen mit geistigen Wettkämpfen ver- bunden, und diesen lezteren — den sogenannten musikalischen

2. Bd. 2 - S. 286

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
286 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. nöthiget, eifrigst anfzufassen und in sein Inneres aufzunehmen, was er nicht geschrieben zum äußeren Eigenthnm erhielt. Doch kamen auch nach und nach Bibliotheken, wenigstens in einigen Städten, zumal in Athen, ans. Pisistratus soll die erste gesammelt haben. Später legten reiche Privatpersonen dergleichen an. Auch war ein eigener Han- delszweig mit Büchern, welche hiedurch in die fernsten Kolonieen, und selbst in fremde Länder, kamen. Die größte Bibliothek der alten Welt wurde in Alexandrien von den Ptolemäern gesammelt, mit uner- meßlichem Aufwande. Sie war allernächst dem Gebrauche des M u- senms gewidmet (einer unseren heutigen Akademieen ähnlichen An- stalt, ans welcher eine große Zahl der berühmtesten Gelehrten hcrvor- gegangen), und befand sich, wie dieses, in dem Theile der Stadt, welcher Brnchion hieß. 400,000 Bände soll sie gezählt haben, und andere30,000 wurden noch in dem Tempel des Serapis ausgestellt. Die im Bruchion wurden ein Raub der Flammen in Cäsar's alc- randrinischem Kriege. Doch leistete Antonius einigen Ersaz, indem er ans der den Römern beimgefallenen pergamenischen Bibliothek (welche fast mit der alerandrinischen zu wetteifern vermochte) eine un- geheuere Menge Bücher (wir lesen hier wieder die runde Zahl von 200,000 Bänden) seiner Kteopatra schenkte. Solche Aufhäufung der literarischen Schäze an einem Orte war eine unglückliche Maß- regel; denn so mochten durch einen Zufall alle zu Grunde gehen. Auch die Römer sammelten schon Bibliotheken. Aemilius Paulus A. U. 590 gab zuerst das Beispiel. Viele ahmten ihm nach. Aber nicht durch Kauf oder Abschrift—durch Raub gelangten sie meistens dazu. Doch trifft solcher Vorwurf Cicero und seinen gelehr- ten Freund Attikns nicht. Der lezte beschäftigte eine Menge Skla- ven mit Büchcrabschreiben, und trieb selbst .Handel damit. Dicge- schwin dschreibeknnst durch abgekürzte Zeichen (von Cicero's Frei- gelassenen tironische Noten genannt) war eine römische Erfin- dung. Ii. Schöne Künste und Wissenschaften, tz. 6. Griechische Kunfr. Ueberhaupt. Was ließe fick, sagen über die griechische Kunst, das nicht schon vielmal und besser gesagt wäre? — Man erkennt, daß diese Kunst einzig ist, das unerreichbare Vorbild für alle spätere Zeiten. Man begreift auch, warum dem also ist, und warum jene Knust ebenso wenig zurückkehren kann, als eine griechische Religion, Dicht- kunst, Verfassung, Sitte, mit allen klimatischen und genetischen Charakterzügen des alten Hellenenvolkes, wieder erstehen kann.

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 212

1821 - Magdeburg : Rubach
212 Fünfter Abschnitt. Potasche gebrannt wird. Ein wichtiger Erwerbs- zweig für die Bewohner des Schwarzwaldes ist das Verfertigen hölzerner Uhren und Pseifenköpfe, die bis nach Amerika und Asien verschickt werden. Au- ßerdem wird Leinwand und Bauholz ausgeführt. Auch die reichen schönen Obstbaumpflanzungen wer- den für Würtemberg mit jedem Jahre wichtiger. Das Land hat den Namen von dem jetzt zerstöhrten Schlosse Würtenberg am Neckar, das indeß erst 1100 in der Geschichte genannt wird, wo die Besitzer dieses Schlosses Grafen waren. — Sie waren mächtig vor allen andern Herren des Landes und mehrten durch Klugheit und Sparsamkeit ihre Einkünfte so, daß sie eine Stadt und eine Herrschaft nach der qndern kaufen konnten. Im Anfange des i^ten Jahrh, wurde die Burg Würtemberg zerstöhrt, und nun verlegten die Grafen ihre Residenz nach Stutt- gardt und fuhren von hier aus fort, das Land zu vergrößern. — Eberhard wurde von seinem Schwa- ger, dem Kaiser Maximilian, 1495 zu einem Her- zoge erhoben. — Ulrich, zur Zeit der Reforma- tion in seinem elften Jahre auf den Thron gehoben, stürzte sich bald durch übertriebenen Aufwand in Schulden und Verlegenheiten, wahrend er sich zu- gleich durch die Wegnahme von Reutlingen 1519 ^die Feindschaft des schwäbischen Bruders zuzog, der ihn aus dem Lande jagte und das Herzogthum ach das Haus Oestreich verkaufte. Erst 1534 ge- wann Ulrich mit Hülfe des Landgrafen Philipp von Hessen sein Herzogthum wieder, in welchem er und sein trefflicher Sohn Christoph die Kirchenver- besserung einführten. — Der zojahrige Krieg schlug auch diesem Lande tiefe Wunden, indem die Katho- lischen Würtenberg eroberten, die Städte verbrannt wurden und von 400,000 Einwohnern nur etwa 50000 übrig blieben. — Um so schöner blühte das Land unter dem Herzoge Carl im vorigen Jahrhun- dert auf. — 1805 schloß sich das Land, das izoz zum Churfürstenthume erhoben war, an Frankreich an, wofür fein Regent neuen Zuwachs an Landern

4. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 98

1837 - Magdeburg : Rubach
98 Sultane, Chane und Starschknen (Aelteste). Städte: Ehiwa, Turkeftan, Taschkent, Buchara, Samarkand. — 8. Der Inselstaat Japan — 10,000 Q. M. Städte: Ieddo (dscheddo). — Mia ko, Residenz des Dairi (Papst). — Nangasaki. — §. 15. A frika. Größe — 55o,O0o O-. M. Es grenzt östlich an den arabischen Meerbusen und an das indische Welt- meer, südlich an das äthiopische und westlich an das atlantische Meer. Die Landenge von Suez — 15 M. Vorgebirge: das Nadelcap in Süden, Cap Gar- dafui in Osten, das weiße Vorgebirge in Norden, das grüne Vorgebirge in Westen. Gebirge: das Megala- und Atlasgebirge in Nor- den, die nubischen und habcssinischen Alpen in Osten, das Mondsgebirge im Innern, das Lupatagebirge in Südost, das Schneegebirge in Süden, das Kong- gebirge in Westen und Süden. Flüsse; a) in das mittelländische Meer der Nil; d) in das atlantische Meer der Senegal, Gambia, Zaire oder Kongo, der Orangefluß und der Niger. Die Mündung des Nigers ist erst 1830 im Busen von Benin entdeckt, c) In das indische Meer fließt der Zambeze (se). Landseen: der Dembea in Habesch, der Laudea in der Berberei, der Marawi an der Ostküste, der Möris, und einige Salzseen in Aegypten. Klima. Es ist das heißeste auf der ganzen Erde. Gemildert wird die Hitze durch die Seewinde. — In den Wüsten weht der tödtliche Samum oder Chamstn, auf der Küste der dürre Harmattan. Produkte- a) Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine, Goldsand, sehr wenig Eisen; b) die Pavicrstaude, Zwie- beln. Sennesblätter, Ebenholz, Gummibäume, Ananas, Wein; c) Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Ze- bra's, Giraffen, Elephanten, Kameele, Gazellen, Affen, Papageien, Strauße, Schlangen, Krokodile, Ibis, Ichneumon.

5. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 39

1837 - Magdeburg : Rubach
39 di'ven. Perlen bei der ersteren, Münzmuscheln auf den letzteren.— 2) Inseln im bengalischen Meerbusen. Die Andamanen und Nicobaren. — 3) Inseln bei Hinter- Indien. Die Sunda-Inseln, die Molukken und Phi- lippinen. §. 11. Afrika. Es wird nördlich vom mittelländischen Meere, west- lich vom atlantischen Océan, östlich vom indischen Océan und vom rolhen Meere begrenzt. Wie heißen Afrika's Gebirge, Flüffe und Länder? Hauptländer Afrika-. a) An der Nordküste: 1. Aegypten. Das Nilthal wird jährlich im August überschwemmt. Am fruchtbarsten ist das Delta. Regent ist der Pascha. — Alexandrien am Außfiuffe des Nils. — Da- miette, wichtige Handesstadt.— Kairo, Hauptstadt. 2. Tripoli mit der Wüste Barka. Es wird vom Atlas durchzogen. Die Stadt- und Dorfbewohner heißen Mauren, die Nomaden Araber. Der Bey oder Pascha regiert despotisch. — Tripoli, Hauptstadt. Seeräuberei. — Z. Tunis, nebst Biledulgerid (Dattelland). Tunis, 12 Stunden vom Meere gelegen. — Ruinen von Karthago. — 4. Algier. Unter der Herrschaft der Franzosen stehend. 5. Fez und Marokko. Vom Alias durchzogen. Fez. — Tetuan. — Marokko, von Palmenhainen, Orangen und Eitronen umgebem — b) Im Innern von Nordafrika: 6«, Die Wüste Sahara. Sie ist nur mit Kameelcn zu durchreisen; selten fruchtbare Stellen (Oasen). Fezzan.— Murzuk. —

6. Antiquitäten der Römer - S. 4

1837 - Magdeburg : Heinrichshofen
4 Antiquitäten der Römer. mehrere der anstoßenden Hügel bebauet und hinzugezogen ^): zuerst, noch unter Romulus, der capitolinische, der quirinalische und der c ä l i s ch e (dieser letzte nach Anderen erst unter Tullushostilius — Liv. I, 30 — oder erst unter Ancusmarcius); der aventini- sche durch Ancusmarcius; der viminalische und es quilíni- sche durch Serviustullius. Die so erweiterte Stadt (vom Aven- t i n u s s. Z 2) umgab S e r v i u s T u ll i u s mit einer Mauer #*); groß- artige Bauwerke (Niebuhrl. S.378) waren schon durch Tarquinius Priscus entstanden. Im ersten Jahrhunderte der Republik wurden keine wesentlichen Veränderungen, weder Verschönerungen noch Erwei- terungen, vorgenommen; 364 u. o., 360 a. C. eroberten die Gallier Rom und legten es in Asche, darauf wurde die Stadt unregelmäßig wieder aufgebauet. So blieb sie der ganzen Anlage nach bis auf Nero, jedoch erhielt sie während dieser Zeit seit dem Ende des zweiten punischen Krieges größere und bequemere Häuser und durch Kunstdenk- mäler, welche seit Korinth's Zerstörung aus Hellas hierher ge- schafftwurden, öffentliche Verschönerungen; allmälig fand hellenischer Geschmack Eingang, zunächst seit Sulla bei öffentlichen, dann durch A u g u st u s auch bei Privatgebäuden. Nero erzwang durch eine Feuers- brunst, welche drei Regionen ganz, sieben zum größten Theile in Asche legte und nur vier unversehrt ließ (laeit. Annal. Xv, 38 sqq.), eine regelmäßigere und prachtvolle Wiederaufbauung, und von da an wurde Rom, bei den fortgesetzten Bemühungen der nachfolgenden Kaiser, die schönste Stadt der Welt. Während der Völkerwanderung erlitt sie unter Alar ich (410 n. Ehr.) und besonders unter Totilas (547) große Verwüstungen, mebr aber schadete ihr die Sparsamkeit der eigenen Be- wohner, welche die alten öffentlichen Gebäude niederrissen, um Bau- material zu bekommen und so verwandelte sie sich allmälig in einen Haufen prächtiger Trümmer, die man in neuern Zeiten, so weit man konnte, zu erhalten und wiederherzustellen versucht hat. 2. Name: Nach der gewöhnlichen Meinung hat die Stadt Rom ihren Namen vom Gründer Romulus, nach einer anderen von Rumo oderrumon, dem alten Namen destiberis, nach einer dritten von ruma i. e. mamma (damit dann auch zusammenhängend der Flußname Rumon); es scheint Roma nicht lateinischen, sondern griechischen Stammes zu sein: Pmuos (robur), Prófirj, Valens, Valentía. — In den heiligen Büchern führte die Stadt noch einen anderen, geheim gehaltenen, italisch lautenden Namen; Einige nehmen «■) Auch vorher mögen diese Hügel nicht ohne Anbau gewesen sein. **) Das Fest Septimontium bewahrte das Andenken einer Zeit, wo die Berge Kapitolinus, Quirinalis und Biminalis noch nicht mit Rom ver- einigt waren, wo die Stadt aus den sieben Bezirken: Pala tium, Belia, Cer Malus, Cälius, Fagutal, Oppius, Cispius bestand. Diese waren theils Berge, theils Flachen am Fuße eines Hügels, theils Höhen, die nachmals zu einem benachbarten Berge gerechnet sind, „ um nicht *mehr als sieben in Rom zu zählen: denn auch in Hinsicht dieser Eintheilung ist dort eine Form aus früher Zeit und kleinen Verhältnissen später auf sehr erweiterte angewandt worden^. Niebuhr I. S. 406. — Urbs septicollis, ímúíocpoq.

7. Antiquitäten der Römer - S. 10

1837 - Magdeburg : Heinrichshofen
10 Antiquitäten der Römer. Apollo (wo die Schriftsteller ihre Werke vorzulesen pflegten) — der am Forum gelegene runde Tempel der Vesta u. a. Theater und Amphitheater: a) Theater: langezeit blos aus Holz erbauet, bis auf Pompejus, der zuerst (nach dem Muster des mitylenaifchen) ein steinernes mit Sitzen bauen ließ: thea- trum Pompeji (indeß gab es auch nachher noch hölzerne für ein- malige Aufführungen), t h e a t r u m M a rcelli,theatrum Bald i. — b) Amphitheater, für Fechterspiele, Lhierhetzen, Seekämpfe, weit junger als die Theater, erst seit Cäsar's Zeit, zunächst von Holz, meist von ungeheurem Umfange; am berühmtesten das amphithea- trum flavianum (Colosseum), erbauet durch Vespasian, ein- gewechet durch Titus, länglichrund, geräumig für 67,000 Menschen, noch in Trümmern erhalten. Circi, für gymnastische und für Thierkämpfe bestimmte und dem- gemäß umbauete und im Innern eingerichtete länglich runde Plätze. Am berühmtesten ist der Circus maximus (früher blos Circus ge- nannt, Circus maximus erst nach der Einrichtung mehrerer ande- rer circi — Liv. I, 35), im Thale zwischen dem Palatinus und Aven- tinus, angelegt durch Tarquinius Priscus, nach und nach verschönert, ausgebauct durch Cäsar. Seine Lange betrug drei und ein halbes Sta- dium, die Breite 480 Fuß; über die Menschenmenge, welche die rings- um laufenden Sitzreihen fassen konnten, schwanken die Angaben zwi- schen 150,000 und 385,000. An der einen Seite befanden sich die Schranken, carceres, versehen mit Oeffnungen (ostia), von wo aus die Gespanne zum Wettlaufe losgelassen wurden,- in der Mitte zog sich den größeren Theil der Länge hin, an den Umbau nicht ansto- ßend, eine 4 Fuß hohe, mit verschiedenen Bauwerken besetzte Mauer, spiua, um welche die Bahn ging; an jedem der beiden Enden dieser spina standen 3 pyramidenförmige Säulen, metae. — Außer dem Circus maximus gab es noch acht andere Circi, davon ist am besten erhalten der Circus Caracallae. Weniger großartig als die circi waren die blos zu Wettläufen be- stimmten Stadien, stadia. Naumachiae, große, meist runde Räume, eingerichtet zu Vorstellungen von Seegefechten, zuerst durch Cäsar, vorzüglich durch Domitian. Suet. Dom. 4. Palaestrae, gymnasia, ludi, zu gymnastischen Uebungen eingerichtete Oerter; xysta bedeckte Plätze für Athleten (xysti — bedeckte Spaziergänge mit Terrassen, Sitzen, Nischen, Blumen u. dgl., meist in Privathäusern). Musik sä le, odea, am berühmtesten odeum Domitiani. Curiae, zu den Versammlungen der Curien bestimmte Gebäude, auch benutzt zu Senatsversammlungen. Curia hostilia und curia julia am Forum (s. § 2 s. Forum romanum). Porticus, Säulenhallen, lange Zeit nur an Tempeln, Theatern und anderengroßen Gebäuden erbauet, in der Kaiserzeit auchssrei ste- hend, als Spaziergänge und Versammlungsörter dienend, geichmuckt mit Gemälden, Bildsäulen, Reliefs, meistentheils genannt nach den Erbauern oder nach den Gebäuden, an welchen sie sich befanden. Am großartigsten waren die dreifachen (je tausend römische Schritt langen)

8. Antiquitäten der Römer - S. 91

1837 - Magdeburg : Heinrichshofen
01 Dritter Theil, Iste Abth., 4tes Kap.: Religionszustand. dieser Gottheit unter geräuschvoller Musik umherzogen und.in enthu- siastischen Gesängen (galiiambi) ihre Mysterien verkündeten. Sie waren sämmtlich entmannt (semiviri, semimares), Phrygier von Ge- burt, aus der untersten Volksklasse, hatten einen entmannten Vorsteher (Arebi§allus) und nährten sich von Almosen. v) Diener und Gehülfen der Priester. 90. Unter den Dienern und Gehülfen der Priester sind zu bemerken: Pop ae und Victimarii, welche dieopferthiere feil hatten und zum Altar führten, Menschen niederen Standes; Cultrarii, Dpfer- schlächter; Fictores, welche für arme Leute Dpferthiere aus Mehl, Wachs u. dgl. verfertigten; Aeditui, Tempelwachter, deßhalb an dem Tempel wohnend, früher angesehene Römer, unter den Kaisern vorzugsweise Freigelassene; Tibicines, Tubicines uní) Fidi- cines, welche den Opferdienst mit Musik begleiteten —• sie bildeten eine Zunft, die schon durch Numa eingerichtet sein soll. Zu vielen Handreichungen gebrauchten auch die Priester ihre Kinder oder wählten sich statt derselben freigeborene, gesunde und blühende Knaben und Mädchen aus guter Familie, Camilli und Camillae genannt. Flaminius Camillus der dienende Knabe des flamen Dialis. Der flamen Dialis und die Vestalinnen hatten Liktoren als Ehrenbegleituna. H. Heilige Oerter und Geräthe. 91. Die Verehrungsplätze der Götter hatten mancherlei Namen, von welchen jedoch mehrere bei den Alten selbst ohne Unterschied gebraucht wurden, als: Fanum, eigentlich der durch symbolische Worte zum Dienste der Götter geweihete Bezirk (locus templo effatus — Liv. X, 37 extr.); Delubrum (vom Stamme liber?), jeder Ort, der vom Profanen abgeschlossen war, dann besonders ein solcher, wo man die Bildnisse einer oder mehrerer Gottheiten aufstellte; Aedes, ein ein- faches Tempelgebäude; Templum (wohl von einerlei Stamme mit zéfisvog^ Tem oder Temti, recreo) zunächst jeder durch den Augur zu religiösen Handlungen ausgeschiedene (liberatus) und, entweder blos durch Worte oder auch durch Einzäunung, abgegrenzte (effa- tus) Ort am Himmel und auf der Erde; war ein solcher Ort auf der Erde nicht blos zu den Verrichtungen der Augurn bestimmt, sondern zum eigentlichen Gottesdienste, dann mußte er auch vom Pontifex ge- weihet (consecratus) und als für den Gottesdienst bestimmt angekündigt sein (sacra edicere); später waren die templa meist ummauert und zum Theil prachtvoll umbauet, auch mit Nebengebäuden versehen. Unter Sacra, Sacraria, Sacella verstand man alle Räume, welche von Men- schen den Göttern geweihet waren. — Man zählte in Rom an 424 grö- ßere und kleinere Tempel und 32 heilige Haine (Luci), die theils allein standen, theils mit jenen verbunden waren. Außerdem gab es

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 53

1831 - Mainz : Kunze
Kuppe ist der B r a n n b e r g 2100". In einem Seitenthals entspringt die Rems (zum Neckar). Zn der südlichen Berghügelreihe, welche das Remstbal einfaßt, erhebt sich ein Bergkegel, worauf ehedem Hohenstaufen lag, die Stammburg eines be- rühmten deutschen Kaisergeschlechts im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Da die Gegend am Aalbuch zum Schwabenland gehört, so nennt man die Kai- ser aus hohenstaufischem oder weiblingischem Geschlecht auch schwäbische Kaiser. Auf der nordöstlichen Seite des Aalbuchs breitet sich an beiden Seiten der Wernitz das Ries, eine körn- und grasreiche Gegend aus, von wohl 18 Stunden im Umfang. Ganse gibt's daselbst in großer Anzahl. Hauptort im Ries ist die ehmals freie Stadt Nörd- lingcn. Südlich der Remsquclle verliert das Gcbirg den Namen Aal- buch, und beginnt im Fortzng nach So. seinen Rücken sehr breit aus- zudehnen. Es heißt dann Rauh alp oder rauhe Alp, wovon unser Chärtchen nur einen Theil N. von Ulm zeigt. Die Rauhalp bildet übrigens die fernere Scheide zwischen Neckar und Donau. (Anmerk. Außer den schon erwähnten alten Burgen steht noch am süd- lichen Rande der Charte auf einem die Baierische Hochebene durchstreichenden Höhenzuge am Flusse Par die Ruine Wittelsbach, Stammschloß der Baieri- schen Königsfamilie.) §> 1 o. Die Stromgebiete zwischen diesen Gebirgen. Die erwähnten Gebirge sind nunmehr unter einander zu ver- gleichen in Bezug auf Lage, Richtung, Lange, Höhe, Abfall und sonstige Beschaffenheiten. Hierauf folgt die nähere Beantwortung der Frage: welche Stromgebiete sich also am Fichtelgebirg und den von ihm ausstreichenden Gebirgen berühren. Es sind: 1) ein Theil vom Gebiete des Elbstroms. Ein Blick auf die Charte besagt, daß von So. nach Nw. durch Böhmerwald, Fichtelgebirg, Franken- und Thüringerwald eine große Wasserscheide sich hinstreckt. Auf der No. Seite derselben gehört alles bis auf die kleine Hörsel zum großen Gebiete der Elbe. Beinah getheilt wird dieses durch das Erzgebirg. Der südlich vom Erzgebirg liegende Theil ist das obere Elbgebiet; nördlich vom Erzgebirg ist das mitt- lere. Der Lauf der Flüsse deutet an, wohin sich das Land abdacht. (Dies ist zu betrachten und durchzufragen). 2) ein Theil des Donau gebiet s. Wir sehen auf unserm Chärtchen einen Strich der Donau von Ulm bis Passau. Südlich

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 192

1831 - Mainz : Kunze
192 Neckarland an Reiz fürs Auge, und an Fruchtbarkeit, zu verglei- chen; beide müssen aber den Schönheiten und der Fülle mancher Gegenden des Rheinstromes nachstehen. §. 7. Umgrenzung des ganzen Stromgebietes. Wir beginnen mit dem Gotthard-Gebirge, also an den Hoch- alpen, und verfolgen zuerst von da die östliche Umgrenzung bis ans Meer, hernach die westliche, cbenfals vom Ursprung des Rhein an. Diese Wasserscheiden genau aufzusuchen, ist zur Uebung der Schüler nöthig. 1) Oestliche Umgrenzung, a) Vom Gotthard um die Quellen des Mittel - und Hinterrheins, der Albula, Lanquart und Zll zum Arlberg und zur rothen Wand (wovon nordöstl. der Lech ablauft), dann links der Zller in die Nahe von Kempten. — t>) Von Kempten über die Leutkircher Haide nach Buchau am Federsee, und zur waldigen Höhe vor Tuttlingen, die man zur Hart, einem Arme des Schwarzwaldes, rechnen kann; ferner am rechten Do- nauufer aufwärts zum eigentlichen Schwarzwalde, und um die Donauquellen Brege und Brigach herum (fo daß der Oberneckar links bleibt) bis einige Stun- den nördlich von Tuttlingen. — c) Auf dem breiten Hochrücken der rauhen Alp zwischen Neckar- und Donaugebiet nordöstl. bis zum Ende des Aalbuch, und auf dem Fränkischen Landrücken zur Tauberquelle, dann um die Alt- mühl herum nach Weißenburg, und von da Nno. zum Fichtelgebirg. Auf die- sem letzteren Zuge hat der Fränkische Landrücken iin W. die Ncdnitz (zum Main), im O. die Naab (zur Donau). — cl) Vom Fichtelgebirg auf dem Franken- wald zur Werraquelle, auf den Hennebergen zur Rhön, dann zum Vogelsberg, wo einerseits die Fulda, anderseits die Nid abläuft; hierauf im Hügellande zum Ederkopf und Nno. bis zur Egge unweit Paderborn. — e) Sw. der Teuto- burgischen Orte Horn und Detmold verläßt die Wasserscheide den Bergwald kaum als schwacher Landrücken zwischen Ems und Lippe, und zieht durch den hüglichten Cäflfchen Wald (wo in der heidnischen Vorzeit das Heiligthum Ta li- sa na westlich von Münster) und weiter iin völligen Flachlands nörol. zwischen Ems und Vechte zum Burtanger Moor, und in die niedere Ebene zur Lau- wersee, einer nahe bei der Stadt Gröningen beginnenden Bucht der Nordsee. 2) Westliche Umgrenzung, a) Vom Gotthard bis zum Molesto» und zum niedern Höhenzug des Jorat, einige Stunden nordwärts von Lausanne, dann zum Dent de Vaulion. Nunmehr geht die Wasserscheide Sw. über die Zurakuppen Tendre, Marchairü, Noir, Dole, und biegt um die Seen Rousses und Zour. Dann zieht sie lange Zeit auf demjenigen Rücken des Jura hin, der am westlichen Abfall das Thal des Doubs bildet. Hierauf zwischen der' Birs und dem Doubs zum Mont terrible, der die Quellen des Z!l und Doubs trennt. U) Nun zieht die eigentliche Wasserscheide des Oberrhein auf dem Vogesen-
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