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1. Bd. 2 - S. 286

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
286 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. nöthiget, eifrigst anfzufassen und in sein Inneres aufzunehmen, was er nicht geschrieben zum äußeren Eigenthnm erhielt. Doch kamen auch nach und nach Bibliotheken, wenigstens in einigen Städten, zumal in Athen, ans. Pisistratus soll die erste gesammelt haben. Später legten reiche Privatpersonen dergleichen an. Auch war ein eigener Han- delszweig mit Büchern, welche hiedurch in die fernsten Kolonieen, und selbst in fremde Länder, kamen. Die größte Bibliothek der alten Welt wurde in Alexandrien von den Ptolemäern gesammelt, mit uner- meßlichem Aufwande. Sie war allernächst dem Gebrauche des M u- senms gewidmet (einer unseren heutigen Akademieen ähnlichen An- stalt, ans welcher eine große Zahl der berühmtesten Gelehrten hcrvor- gegangen), und befand sich, wie dieses, in dem Theile der Stadt, welcher Brnchion hieß. 400,000 Bände soll sie gezählt haben, und andere30,000 wurden noch in dem Tempel des Serapis ausgestellt. Die im Bruchion wurden ein Raub der Flammen in Cäsar's alc- randrinischem Kriege. Doch leistete Antonius einigen Ersaz, indem er ans der den Römern beimgefallenen pergamenischen Bibliothek (welche fast mit der alerandrinischen zu wetteifern vermochte) eine un- geheuere Menge Bücher (wir lesen hier wieder die runde Zahl von 200,000 Bänden) seiner Kteopatra schenkte. Solche Aufhäufung der literarischen Schäze an einem Orte war eine unglückliche Maß- regel; denn so mochten durch einen Zufall alle zu Grunde gehen. Auch die Römer sammelten schon Bibliotheken. Aemilius Paulus A. U. 590 gab zuerst das Beispiel. Viele ahmten ihm nach. Aber nicht durch Kauf oder Abschrift—durch Raub gelangten sie meistens dazu. Doch trifft solcher Vorwurf Cicero und seinen gelehr- ten Freund Attikns nicht. Der lezte beschäftigte eine Menge Skla- ven mit Büchcrabschreiben, und trieb selbst .Handel damit. Dicge- schwin dschreibeknnst durch abgekürzte Zeichen (von Cicero's Frei- gelassenen tironische Noten genannt) war eine römische Erfin- dung. Ii. Schöne Künste und Wissenschaften, tz. 6. Griechische Kunfr. Ueberhaupt. Was ließe fick, sagen über die griechische Kunst, das nicht schon vielmal und besser gesagt wäre? — Man erkennt, daß diese Kunst einzig ist, das unerreichbare Vorbild für alle spätere Zeiten. Man begreift auch, warum dem also ist, und warum jene Knust ebenso wenig zurückkehren kann, als eine griechische Religion, Dicht- kunst, Verfassung, Sitte, mit allen klimatischen und genetischen Charakterzügen des alten Hellenenvolkes, wieder erstehen kann.

2. Bd. 2 - S. 290

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
290 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. der Perserkriege erbaut. Die Tempel des Apollo zu Delphi und auf Delos sind etwas früher errichtet und in der dorischen Ordnung, so auch verschiedene Tempel in Großgriechenland. Der Tempel der Inno auf Samos und jener der Diana zu Ephesus, ein Wunder der Wett, waren wenig jünger, aber schon in der jonischen Ordnung. Der Tempel des Jupiter und jener der Minerva (Parth enon) zu Alben, die großen Tempel zu Olympia, Eleusis und viele andere erhoben sich in kurzer Frist. Um dieselbe Zeit wurden in den meisten Städten prächtige Säulengänge—- die Lieblingsgebäude der Grie- chen — , Theater, Odeen, Gymnasien u. s. w. aufgeführt; spä- ter aber, unter der macedonischen Herrschaft, Aegypten und Asien mit neuen Städten und einzelnen Bauwerken in griechischem Geschmack erfüllt. Vor allen strahlte die Herrlichkeit Alexandriens. §.7. Römische Kunst. Die Eroberung Siziliens und später Achaja's machte die Rö- mer mit griechischen Kunstwerken bekannt, auch lüstern darnach, aber keineswegs Selbst zu Künstlern. Nach den römischen Begriffen von Völkerrecht gehörte Alles dem Sieger, was des Besiegten gewesen; und da die rohen Landtente an der Tiber durch die Waffen nun mäch- tig und reich geworden; so begehrten sie auch nach vornehmeren Ge- nüssen. Daher, nachdem sie Griechenland unterjocht und entwaffnet, ihm das Mark ausgesogen und die Blüthe seiner Bevölkerung hinge- würgt -hatten; so raubten sie ihm noch seine friedlichen Kunstwerke, die kostbarste aber harmlose Zierde, den einzigen noch übrigen Trost iu seiner Erniedrigung. Sie schleppren weg, wessen sie habhaft wur- den, verdarben dabei und zertrümmerten Vieles, und stellten die un- rühmliche Beute als glorreiche Trinmphstücke im Vaterlande auf. Keine Uubild war den Griechen schmerzlicher; sie glaubten mit zwei- fach heiligem Rechte zu besizen, was die Schöpfung ihrer einheimi- schen Kunst war, und hingen mit schwärmerischer Leidenschaft an den Denkmalen ihres vaterländischen Ruhmes. Nachmals kamen wieder bessere Zeiten. Die Römer, nach vorübergegangenem Sieges- räusche, übten weniger Gcwaltthat mehr. Auch war nicht so leicht, den Kunstreichthum Griechenlands zu erschöpfen. (Noch zu Plinius Zeit zählte man blos in Detpbi 3000 Statuen, und vom Dianen- Tcinpel zu Ephesus sagt derselbe Schriftsteller, daß mehrere Bände zur Beschreibung von dessen Kunstschäzen erforderlich wären.) Aber Vieles und zum Theil das Beste wurde geraubt, und jedes leere Pie- destat, in Tempeln, Hainen und Pläzen, erinnerte die Griechen an ihre Schmach und an den Uebermuth ihrer Bedrücker.

3. Bd. 2 - S. 75

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
Drittes Kap. Makedonische Geschichte. 76 gerte jezt Alexander dnrch den libyschen Sand zur berühmten Oase, wo der uralte Tempel Jupiter Hammon's stand, dessen Priester ihn für des Gottes Sohn erklärte (3653. 330 v. Ehr.). Allerdings lag eine wohlberechncte Politik dieser Erklärung zum Grunde, welche mit den Vorbedeutungen, die dem Kriege vorangingen, dann mit der kühnen Zcrhannng des gordischen Knotens und Jaddna's Ge- sicht ein fortlaufendes Blendwerk machte. Aber es ist Vermessen- heit, solcher Mittel sich zu bedienen, und dem Sohne Gottes blieb sezt nur eine Stufe des Uebermuths zu ersteigen übrig — Gott selbst zu werden. Von Aegypten, wo er seinem Ruhme das herrlichste Monument durch Erbauung Alexandriens gesezt, brach der Unersättliche end- lich nach Mittelasien ans. Er schien seinem Feinde so lange Zeit zur Rüstung gelassen zu haben, auf daß dieser alle noch übrigen Kräfte des Reiches sammeln, und Er sie hernach mit einem Schlage zer- stören möge. Auf den Ebenen von Arb ela geschah dieser Schlag (3054. 320 v. Ehr.). Er ließ sich voraussehcn. Gleichwohl ist in der Art, wie den Dar ins das Unglück traf, und in der Vollendung desselben abermal das Verhängniß sichtbar. §.7. Weitere Züge. Die Schlacht bei Arbcla war entscheidend. Das Herz der persischen Staaten, das königliche Babylon, und Susa, mit den Schäzen Asiens erfüllt, und — nach kühn durchbrochenen Gebirgspässen — auch die ehrwürdige Persepolis fielen in des Siegers Gewalt. Hier war cs, wo der berauschte Alexander, auf der athenischen Buhlerin Thais Mahnen, das heiligste Nationaldenkmal der Perser mit Feuer zerstörte. Er selbst legte die erste Fackel an, wie um der Welt mit frechem Hohne zu verkünden, das Reich des Cyrns sey nicht mehr. Was hat er hiedurch bewirkt? Die Trümmer von Persepolis sprechen noch heute des Frevlers Schande ans, und zwanzig ans Politik erbaute Städte tilgen sie nicht. Die schnelle Eroberung der nördlichen Provinzen (Medien, Par- thien, Hyrkanicn, Margiana und Aria), wohin Darius nach seiner Niederlage sich geflüchtet, zeigte, daß Alexander nicht zu siegen, son- dern den Sieg auch zu nüzen verstand. Wir haben schon oben (S. 26) des traurigen Todes erwähnt, welchen Darius dnrch des Verräthers Bessus Hand erlitt. Das nnaufhalsame Vordringen Alexanders hatte die Ausführung des Bubenstücks beschleunigt. Er kam noch zei- tig genug, um über Darius Leiche heuchlerische Thränen zu weinen. Die Verfolgung und nachmalige Hinrichtung des Bessus (3656.

4. Lebensspiegel für Landleute - S. 149

1844 - Darmstadt : Ollweiler
149 können, wiewohl manche Oasen nicht viel besser erscheinen, als unsere dürren Heiden in Europa. Sie geben aber dem Handel Nordafrikas seine Richtung und sehen jedeö Jahr dieselben Völker sich an denselben Standorten aushalten und dieselben Waaren weiter bringen. Das Kameel ist das Schiff der Wüste, indem dieses Thier allein es dem Menschen möglich macht, diese furcht- bare unermeßliche Wüste zu durchreisen, doch würde selbst dies Thier unterliegen, böte nicht die Wüste auf gewissen Zwischen- stationen Brunnen und Oasen dar, deren karge Gaben den Men- schen und sein Kameel vor dem Verschmachten bewahren, und die Wüste selbst gewissermaßen bewohnbar machen, da die schwache Bevölkerung, der Sahara aus diesen Oasen ihren Lebensunterhalt und Ruhepunct findet, um die Wüste zu durchziehen. Die Reisenden, welche die Sahara durchwandern, vereinigen sich in großen Gesellschaften, vorzüglich zur Betreibung deö Han- dels, welche Karawanen heißen und von einigen Hunderten bis zu mehreren Tausenden steigen. Kleinere Karawanen bestehen meist aus ein Paar hundert Personen mit 1000 bis 1500 Kameelen. Die großen Karawanen haben zuweilen 16,000 bis 20,000 Kameele bei sich. Jede Karawane hat ihre Führer. Die Richtungen und Wege, welche die Karawanen seit Jahrtausenden einschlagen, heißen Karawanenstraßen. Die Natur selbst hat sie durch Reihen von Quellen und Brunnen, die sich in der Wüste in gewissen Zwischen- räumen zerstreut finden, vorgezeichnet und sie sind oft so betreten und durchwandert, daß der Boden selbst sich ihnen angebildet zu haben scheint, und die Karcwanenführer die 'Straßen am Gerüche deö Bodens unterscheiden. Oft ereignet es sich, daß Karawanen bei einem Brunnen zusammentreffen, das Völkerrecht der Wüste bringt dann mit sich, daß die Karawane, welche bereits einige Tage geruht hat, aufbreche, und den Ankömmlingen den Lagerplatz räume. Kommen sie jedoch zugleich bei einem Brunnen an, so be- hauptet für das Nachtlager die zuerst angekommene den Brunnen, wenn sie stark genug ist, daß die andere es nicht zu versuchen wagt, das Recht des Stärkeren geltend zu machen. Oft gibt es hitzige, selbst blutige Kämpfe um das Wasser. Ost versiegt plötz- lich ein Brunnen, der Jahrhunderte lang geflossen; tu diesem Falle geräth die ankommende Karavane, die darauf rechnete, in die äußerste Noth. Da werden dann Kameele geschlachtet, um durch ihr Blut und den Wasservorrath, den sie in einem Behältnisse des Magens haben, das Leben bis zur nächsten Wasserstelle zu fristen. Nicht selten verschmachtet eine Karavane in der Wüste und findet den schrecklichsten Tod, der unvermeidlich ist, wenn zu dem Mangel des Wassers ^uch noch Sandftürme kommen, die oft eine Karawane vernichten. So erzählen die Britischen Reisenden Danham, Clap- parton und Oudney, welche 1822 die Wüste durchreisten, daß sie ein Sandsturm in der Wüste überfiel, der ihnen eine deutliche Vorstellung von der furchtbaren Wirkung dieser Winde gab. Er hob den seinen Sand, der den Boden bedeckt, so daß die ganze

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 212

1821 - Magdeburg : Rubach
212 Fünfter Abschnitt. Potasche gebrannt wird. Ein wichtiger Erwerbs- zweig für die Bewohner des Schwarzwaldes ist das Verfertigen hölzerner Uhren und Pseifenköpfe, die bis nach Amerika und Asien verschickt werden. Au- ßerdem wird Leinwand und Bauholz ausgeführt. Auch die reichen schönen Obstbaumpflanzungen wer- den für Würtemberg mit jedem Jahre wichtiger. Das Land hat den Namen von dem jetzt zerstöhrten Schlosse Würtenberg am Neckar, das indeß erst 1100 in der Geschichte genannt wird, wo die Besitzer dieses Schlosses Grafen waren. — Sie waren mächtig vor allen andern Herren des Landes und mehrten durch Klugheit und Sparsamkeit ihre Einkünfte so, daß sie eine Stadt und eine Herrschaft nach der qndern kaufen konnten. Im Anfange des i^ten Jahrh, wurde die Burg Würtemberg zerstöhrt, und nun verlegten die Grafen ihre Residenz nach Stutt- gardt und fuhren von hier aus fort, das Land zu vergrößern. — Eberhard wurde von seinem Schwa- ger, dem Kaiser Maximilian, 1495 zu einem Her- zoge erhoben. — Ulrich, zur Zeit der Reforma- tion in seinem elften Jahre auf den Thron gehoben, stürzte sich bald durch übertriebenen Aufwand in Schulden und Verlegenheiten, wahrend er sich zu- gleich durch die Wegnahme von Reutlingen 1519 ^die Feindschaft des schwäbischen Bruders zuzog, der ihn aus dem Lande jagte und das Herzogthum ach das Haus Oestreich verkaufte. Erst 1534 ge- wann Ulrich mit Hülfe des Landgrafen Philipp von Hessen sein Herzogthum wieder, in welchem er und sein trefflicher Sohn Christoph die Kirchenver- besserung einführten. — Der zojahrige Krieg schlug auch diesem Lande tiefe Wunden, indem die Katho- lischen Würtenberg eroberten, die Städte verbrannt wurden und von 400,000 Einwohnern nur etwa 50000 übrig blieben. — Um so schöner blühte das Land unter dem Herzoge Carl im vorigen Jahrhun- dert auf. — 1805 schloß sich das Land, das izoz zum Churfürstenthume erhoben war, an Frankreich an, wofür fein Regent neuen Zuwachs an Landern

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 170

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Abschnitt, r. Preußen, unser Vaterland, besteht aus zwey Haupttheilen, von denen der größere, östliche an Rußland, der kleinere und westliche, von jenem getrennt, an Frankreich und die Niederlande grenzt. Die übrigen Grenzen zeigt die Charte. — Der ganze Staat enthalt jetzt 5000 Ihm., auf denen etwa io Millionen Men- schen leben. Der Staat besteht aus verschiedenen Provin- zen, welche unser schon in frühern Zeiten berühm- tes Königshaus nach und nach, mehr durch Ver- trage und Erbschaften, als durch blutige Kriege ge- wann. Das Stammhaus dieser Regentenfamilie ist Hohenzollern im südlichen Deutschlande, zwey Meilen von Tübingen, bey welchem früher ein Zoll erhoben wurde. Gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts erhielt Konrad I., ein Graf von Zollern, von seinem Schwager, dem Kaiser Frie- drich I. das Burggrafthum Nürnberg, wozu sich seine Nachkommen die Herrschaft über manche Städte z. B. über Erlangen erkauften, wahrend sie sich zugleich durch rühmliche und ritterliche Thaten aus- zeichneten. Sie besaßen diese Lander an den Ufern der Regnitz bis in das fünfzehnte Jahrhundert, wo der Burggraf Friedrich J. von dem Kaiser Siegesmund die Mark Brandenburg erkaufte. Mit dem Lande erhielt er die Churwürde. Das in ganzen unfruchtbare Land, in dem große Sandflachen mit Sümpfen abwechselten, wuß- ten die Nachkommen Friedrichs in einen bessern Zu- stand zu versetzen, indem sie Handel'und Gewerbe beförderten und die noch oft rohen Einwohner bil- deten. So ließen sie z. B. schon 1488 mehre Buch- druckereyen und Apotheken in dem Lande anlegen. Kurz vor der Reformation wurde Albrecht, ein Prinz aus diesem Hause, zum Hochmeister des deutschen Ordens (s. ob. S. in.) gewählt, ein trefflicher Regent, von hellen Einsichten, der bald

7. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 98

1837 - Magdeburg : Rubach
98 Sultane, Chane und Starschknen (Aelteste). Städte: Ehiwa, Turkeftan, Taschkent, Buchara, Samarkand. — 8. Der Inselstaat Japan — 10,000 Q. M. Städte: Ieddo (dscheddo). — Mia ko, Residenz des Dairi (Papst). — Nangasaki. — §. 15. A frika. Größe — 55o,O0o O-. M. Es grenzt östlich an den arabischen Meerbusen und an das indische Welt- meer, südlich an das äthiopische und westlich an das atlantische Meer. Die Landenge von Suez — 15 M. Vorgebirge: das Nadelcap in Süden, Cap Gar- dafui in Osten, das weiße Vorgebirge in Norden, das grüne Vorgebirge in Westen. Gebirge: das Megala- und Atlasgebirge in Nor- den, die nubischen und habcssinischen Alpen in Osten, das Mondsgebirge im Innern, das Lupatagebirge in Südost, das Schneegebirge in Süden, das Kong- gebirge in Westen und Süden. Flüsse; a) in das mittelländische Meer der Nil; d) in das atlantische Meer der Senegal, Gambia, Zaire oder Kongo, der Orangefluß und der Niger. Die Mündung des Nigers ist erst 1830 im Busen von Benin entdeckt, c) In das indische Meer fließt der Zambeze (se). Landseen: der Dembea in Habesch, der Laudea in der Berberei, der Marawi an der Ostküste, der Möris, und einige Salzseen in Aegypten. Klima. Es ist das heißeste auf der ganzen Erde. Gemildert wird die Hitze durch die Seewinde. — In den Wüsten weht der tödtliche Samum oder Chamstn, auf der Küste der dürre Harmattan. Produkte- a) Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine, Goldsand, sehr wenig Eisen; b) die Pavicrstaude, Zwie- beln. Sennesblätter, Ebenholz, Gummibäume, Ananas, Wein; c) Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Ze- bra's, Giraffen, Elephanten, Kameele, Gazellen, Affen, Papageien, Strauße, Schlangen, Krokodile, Ibis, Ichneumon.

8. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 39

1837 - Magdeburg : Rubach
39 di'ven. Perlen bei der ersteren, Münzmuscheln auf den letzteren.— 2) Inseln im bengalischen Meerbusen. Die Andamanen und Nicobaren. — 3) Inseln bei Hinter- Indien. Die Sunda-Inseln, die Molukken und Phi- lippinen. §. 11. Afrika. Es wird nördlich vom mittelländischen Meere, west- lich vom atlantischen Océan, östlich vom indischen Océan und vom rolhen Meere begrenzt. Wie heißen Afrika's Gebirge, Flüffe und Länder? Hauptländer Afrika-. a) An der Nordküste: 1. Aegypten. Das Nilthal wird jährlich im August überschwemmt. Am fruchtbarsten ist das Delta. Regent ist der Pascha. — Alexandrien am Außfiuffe des Nils. — Da- miette, wichtige Handesstadt.— Kairo, Hauptstadt. 2. Tripoli mit der Wüste Barka. Es wird vom Atlas durchzogen. Die Stadt- und Dorfbewohner heißen Mauren, die Nomaden Araber. Der Bey oder Pascha regiert despotisch. — Tripoli, Hauptstadt. Seeräuberei. — Z. Tunis, nebst Biledulgerid (Dattelland). Tunis, 12 Stunden vom Meere gelegen. — Ruinen von Karthago. — 4. Algier. Unter der Herrschaft der Franzosen stehend. 5. Fez und Marokko. Vom Alias durchzogen. Fez. — Tetuan. — Marokko, von Palmenhainen, Orangen und Eitronen umgebem — b) Im Innern von Nordafrika: 6«, Die Wüste Sahara. Sie ist nur mit Kameelcn zu durchreisen; selten fruchtbare Stellen (Oasen). Fezzan.— Murzuk. —

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 222

1831 - Mainz : Kunze
222 Namen habem Die Bewohner des mittlern Mährens sind slawischen Stamms, wie die echten Böhmen; nur gegen die Gebirge hinauf und im Land der Taya an östreichischer Gränze wohnen Deutsche. Die Bauern sind persönlich frei, doch zu Robotten od. Frohnden verpflichtet. Es gibt viele ausgedehnte adlichc Guter. b) Im Süden. — Siegmaringen am obersten Donaulauf in Schwaben, Residenz eines hohenzollernschen Fürsten. — Bibrach, Sso. von Ulm, sonst Reichsstädtchcn, des berühmten Dichters Wie- land Geburtsort, geb. 1733, gest. zu Weimar 1813. — Augsburg am Lech, wo die Wertach mündet, in flacher Gegend, sonst die vor- nehmste Reichsstadt Schwabens (der Lech ist Gränze zwisch. Schwaben - und Baierland), jezt bairisch, 36000 T. Das Rathhaus soll das schönste Deutschlands sein, mit dem 52' hohen u. 110' langen Fürstensaal, der ohne Stützpfeiler und durch 52 Fenster erhellt ist. Der Raum zwisch. Wertach und Lech von Landsberg bis Augsburg heißt das Lech seid, wo 955 Kaiser Otto die Ungarn und 1631 Gustav Adolf den Tilly schlug. — Ehrenberger Klause, ein Paß am obern Lech. — Scharnitz, fester Alpenpaß am Jsarbache. — In übruck am obern Inn, tyroler Hauptort mit 11000 E. In der Hofkirche Denkmäler Kaisers Max I., und der Augsburgerin Filippine Welser, die mit dem Erzherzog Ferdinand 30 Jahre vermählt war und 1580 zu Insbruck starb. Westl. davon die Martinswand, bekannt durch ein Abentheuer Kaisers Max I. auf der Gemsjagd. — Kufstein, Tyroler Bergfeste an der Oeffnung des Innthals ins Bairische. Bemerk. 29 Thäler Tyrols sind bewohnt und, wo der Boden tauglich ist, auch bebaut, doch herscht Wiesenland und Alpweide vor. Man rechnet 152000 Zoch Ackerland, 17250 Zoch Weinberge (im südl. Tyrol) 394000 Zoch Wiese und Weide, und 1»/, Million Joch Waldung. Halb liegt Tyrol im Donaugebiet, halb auf der Südseite der Alpen, wo die Etsch strömt. Den nördlichen Theil durchfließt der Inn, der aus Graubündten kömmt. Nur im südlichsten Tyrol redet man italienisch; die meisten Bewohner sind ein gut deut- sches offenherziges Bergvolk, dem östreichischen Kaiser treu ergeben. München an der Isar, Residenz des Königs von Baiern mit 65000 E., eine der schöneren Städte Deutschlands, wiewohl in flacher reizloser Gegend. Ein herrlich Grabmal in der großen Frauenkirche erinnert an Kaiser Ludwig den Baier, der 1322 in der Schlacht bei Ampfing unweit Mühldorf am Inn seinen Gegenkaiser Friedrich von Oestreich gefangen nahm, doch weniger durch diesen Sieg als durch die Aussöhnung sich Ehre erwarb. München besitzt eine kürzlich angelegte

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 208

1831 - Mainz : Kunze
208 Schllzer geb. — Weinsberg, 1 Stunde östl. von Heilbronn, be- kannt wegen der Weibertrene, als Kaiser Conrad der Hohenstauf die Stadt 1140 belagerte. — Marbach am Neckar, zwischen Stuttgart und Heilbronn, Schillers Geburtsort. Er starb zu Weimar 1805, erst 45 Jahr alt. —- Weil, ehemalige kleine Reichsstadt und Heimat des großen Astronomen Keppler (geb. 1571), Sohn eines Gastwirths. Er fand, daß die Planeten nicht in Kreisen um die Sonne ziehn, son- dern in Ellipsen. — Döffin gen, Dorf, südl. von Weil, merk- würdig durch die Schlacht des 23. August 1388. Es hatte sich zur Vertheidigung bürgerlicher Freiheiten gegen fürstliche und adlige Uebermacht nicht blos die Hanse am Meer und die Eidgenossen- schaft an den Alpen gebildet; auch in Schwaben, am Oberrhein und in Fran- ken gab es städtische Vereine, zuerst um die Mitte des 13. Jahrhunderts durch den Mainzer Arnold Walpode veranlaßt, doch weiter verbreitet im folgenden Jahrhundert, wo unter dem ohnmächtigen Kaiser Carl Iv. sich Deutschland bei- nah aufzulösen schien. Ritterbünde stellten sich damals den Fürsten und Bür- gern, Stadtebünde wieder den Rittern und Fürsten entgegen. Nach dem vorhin erwähnten Gefechte bei Reutlingen stieg den Bürgern der Muth. Den 31 schwäbischen Städten, worunter Augsburg und Ulm die größten, schloffen sich 7 rheinische (worunter Strasburg, Mainz und Frankfurt) nebst fränkischen, selbst Wetzlar und Negensburg, an. Man fürchtete, daß noch die Eidgenossen- schaft hinzu treten werde. Dieses Wachsthum des Republikanismus zu hindern, waren Herzog Leopold von Oestreich und Graf Eberhard der Greiner (Zänker) von Wirtemberg besonders thätig. Doch schien ihr Streben fruchtlos, als jener, 1386 in die Schweiz einbrechend, Schlacht und Leben bei Sempach ver- lor. Grade dieser Verlust aber gab den Schweizern solche Zuversicht, daß ihnen ein Bund jenseit des Rheins nicht noth that; und die freien Städte, wenig an die Kraft größerer Einigung denkend, glaubten sich stark genug, ebenfals, wie die Helden des Hochgebirgs, für sich allein siegen zu können. Allein ihr Loos war ein anderes. Im hitzigen Gefecht am Kirchhof zu Döffingen fielen zwar auf Seiten Wirtembergs viele vornehme Herrn und Ritter, z. B. die Grafen von Zollern, Löwenstein, Werdenberg, Rechberg, und selbst Eberhards Sohn Ulrich. Jedoch durch Verrath des Hauptmanns der Nürnberger (es war ein Graf Henncberg), der vom Feind bestochen war, kam Unordnung in die städti- schen Schaaren. Zugleich fiel Ritter Wolf von Wunnenstein, obwohl Feind Eberhards, doch noch größerer Feind aller Bürgerlichen, ihnen in Rücken. Dies gab den Ausschlag. Konrad Besserer, Bürgermeister Ulnfis und Oberhaupt des städtischen Heers, fand seinen Tod auf der Wahlstatt; viele mit ihm. 600 geriethen in Gefangenschaft, die übrigen retteten sich durch die Flucht. — Diesem Unglück folgte mehreres, denn auch bei Worms und bei Eschborn (nördl. von Frankfurt) wurden die Bürger geschlagen. Der mächtig aufstre- bende Bund sank, doch behaupteten die Städte wenigstens das Gleichgewicht und ihre Reichsfreiheit. —
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