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1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 20

1896 - Meißen : Schlimpert
20 tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd- lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal). 4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang). Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz" nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut, einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten. 24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er. 1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein- heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be- zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be- trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens, und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost- baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet. An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver- schiedensten Instrumente aller Völker der Erde. 4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er- fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt") vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und

2. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 14

1896 - Meißen : Schlimpert
14 Harras herab, als er von Feinden verfolgt wurde, und rettete sich nach seinem Schlosse Lichtenwalde ans dein anderen Ufer des Flusses, an dem die Körnereiche das Andenken des Dichters der Rittersage wahrt. 2. Darauf erweitern sich die Ufer zu einem Becken, in dem die Fabrik- stadt Frankenberg (12 T.) liegt. Hier wird nicht bloß Wolle gesponnen, gefärbt und gewebt, sondern vor allein auch das Blatt des Tabaks zu Cigarren gedreht. Nicht weit von Frankenberg liegt ans der rechten Uferhöhe die Sachsenburg, in der hinter vergitterten Fenstern jugendliche Verbrecher wohnen. _ 3. Die Mittelstadt des Zschopanthales ist Mitt- weida (13 T.), daü früher Bergbau trieb, jetzt Barchent ivebt und Stühle baut. Eine höhere Bedeutung hat cs durch sein Technikum und als Geburtsort Johannes Schillings gewonnen. Das erstere ist eine Art Der yarmsfelse» und die Aörnereiche. Hochschule für die verschiedenen Fabrikationszweige. Der letztere ist ein berühmter Bildhauer (das „Niederwalddenkmal") geworden. 4. Weiter abwärts liegt Ringethal mit Park und Lutherlinde. Ein Nanbschlvß auf dem Felsen, der Waldschmnck des Thales, der Silber- schaum des Flusses, die spielenden Räder der Mühle und der abschließende Felsen des Psafsensteins geben ein schönes Landschaftsbild. 5. Am herr- lichsten aber thront die Burg Kriebstein ans hoher, hervorspringender Felsenzacke. In ihrem schmucken Aufbau, in ihren Erkern und Türmen, in den Waffenresten und Gemälden der Säle und vor allem in der Sage von der Treue der Burgfrau Stanpitz von Neichenstein, die ihren Gemahl als köstlichsten Schatz ans dem Thore der belagerten Burg trug, ist sic ein vortreffliches Bild einer mittelalterlichen Feste. An ihrem Fuße aber

3. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 94

1890 - Meißen : Schlimpert
— 94 — so werden wir auch in den württembergischen Dörfern und Städten umsomehr dieselben vielfältigen Wald-, land- und Viehwirtschaft- lichen, sowie gewerblichen und fabrikmäßigen Betriebe, wie in dem genannten Narbarlande antreffen. Um die Forst- und Landwirt- schaft des Königreiches zu heben, ist in dem Schlosse Hohenheim bei Stuttgart eine Hochschule für Forstbeamte und Landwirte ge- gründet worden. In der Nahe der Lehranstalt befinden sich Muster- wirtschaften für Landbau und Pferdezucht. Den Salzreichtum des Landes sucht seit alter Zeit die Stadt Hall (Schwäbisch-Hall an der Kocher) zu verwerten. Die reichen Eisenschätze des Jurage- birges haben in der Stadt Eßlingen und in dem Bezirke von Aalen zur Anlage von Hüttenwerken und großen Maschinenwerk- statten geführt. Die Blechwaren und der Schaumwein der erfteren Stadt werden nach allen Gauen Württembergs und über die Gren- zen desselben hinaus in weitere Fernen geführt. Besonders aber hat sich Heilbroun am Neckar zu einer bedeutenden Industriestadt erhoben. War es früher vor allem durch seine Quellen bekannt, die unter dem Altarplatze der Kilianskirche rauschten und aus einem Brunnen rannen, so ist die Stadt heutigen Tages, nachdem die Heilquelle versiegt ist, besonders durch die gewerblichen Betriebe berühmt geworden, die sie in den vielartigsten Zweigen pflegt. Die Blätter des Tabaks schneiden die Ortsbewohner oder wickeln sie zu Rollen, und aus dem Safte der Rüben sieden sie Zucker. Das Getreide der fruchtbaren Umgebung wird in großen Mühlen- werken gemahlen und die Felle der Rinder zu Leder gegerbt. Aus Lumpen und Holz wird das Papier, aus Papier und Farbe die Tapete bereitet. Die Wolle spinnt Heilbronn zum Faden, und den Faden webt es zu wollenen oder baumwollenen Stoffen. Aus dem Erz gewinnt es das Eisen und aus dem Eisen den Draht und den Stahl. Allerlei Instrumente fertigt es aus Metall, und Schmucksachen aus Silber. In benachbarten Brüchen wird der Sand- stein und in ansehnlichen Lagern der Gips gefunden. Kähne und Schiffe, mit den Erzeugnissen des In- und Auslandes reich be- laden, fahren den Neckar hinab. Und bei all dem Getriebe hat die innere Stadt, ihren schon genannten schwäbischen Schwestern bis hinauf zur Königstadt gleich, ,das Aussehen der altdeutschen Reichsstädte treu bewahrt. Da stehen noch die Bürgerhäuser mit ihren Erkern und Türmchen am Markte und kehren ihre hohen Giebel- seiten dem Brunnen zu! Da sind die Hausgiebel noch kunstvoll x

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 530

1890 - Meißen : Schlimpert
— 530 — An Weg eit für diesen belebten Verkehr ist unser Reich keines- Wegs arm. Haben wir in demselben doch drei Reihen von Seen gefunden, deren Becken befrachtete Kähne und Schiffe tragen. Sind wir in demselben doch auch dem Laufe starker Ströme be- geguet, die Zentnerlasten willig auf ihren breiten Rücken nehmen. Und haben wir im Norden desselben ja auch an den Küsten zweier Meere gestanden, von denen die eine uns nach dem Norden und Osten Europas, die andere weit hinaus in ferne Welten weist. Ziehen sich doch weiter auch an den Flüssen und Strömen, über Ebenen und Höhen zahlreiche Straßen hin, die jedes Gebirge er- schließen, die Sandflächen des Nordens durchmessen und sogar die Heide- und die Moorlandschaften durchqueren. Den Landstraßen stellen sich dann weiter noch die künstlichen Wasserwege zur Seite, die als Kanüle nicht bloß die deutschen Ströme untereinander, sondern auch diese mit außerdeutschen Flußlinien oerketten. Selbst die beiden deutschen Meere sollen ja durch einen breiten und tiefen Kunstgraben miteinander verknüpft werden, der große Handels- und Kriegsschiffe von einem zum anderen tragen wird. Am aus- gedehntesten aber ist im deutscheu Reiche vor allem das Netz der Eisengeleise geworden, die Berge und Thäler überspannen, Höhen durchbrechen, Flüsse und Seen überschreiten und die entferntesten Städte unseres Reiches verbinden, so daß es möglich ist, von der Hauptstadt desselben in 1b Stunden nach den äußersten Grenzorten zu gelangen. Dehnen sich die Wasserwege in einer Länge von 12 T. km in unserem Reichsgebiete aus, so haben die Eisenwege in demselben bereits eine Länge von 40 T. km erlangt, ein so umfassendes Verkehrsgebiet, wie kein anderer Staat unseres Erdteiles es aufweisen kann. Gegen 5 T. Handelsschiffe segeln oder dampfen außer den vielen Lastzügen der Eisenbahnen dazn noch auf dem Meere und befördern mit einer Tragfähigkeit von über 1 Mtll. Tonnen (ä 20 Ztr.) die Schätze des Verkehres über die Grenzen des Reiches. Ein schwunghafter Handel wird in demselben getrieben. Was unsere Nachbarreiche oder Schutzgebiete, ingleichen was die warmen Kolonialländer der Erde au Baumwolle, Zucker und Kaffee, Thee und Tabak, Farbenhölzern und Elfenbein erzeugen, wird znm Teil zur Verarbeitung oder zum Geuusfe über die Zoll- grenzen unseres Reiches geführt. Was aber der Boden unseres Reiches in reicherem Maße hervorbringt — also Getreide und

5. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 470

1890 - Meißen : Schlimpert
— 470 — Schönansgestattete Kaffeehäuser und Konditoreien ladeu die Spa- ziergäuger zum Genüsse ein. Die vornehme Welt sucht hier Kon- zerte und Theater auf. Mitteu unter die politischen Edelleute aber mischen sich die ländlichen Bewohner aus der Umgebung Posens in ihrer altfränkischen Tracht, die wegen ihrer Herkunft noch heute „Bamberger" genannt werden und uns darauf hin- weisen, wie sich in Posen das deutsche und polnische, das städtische und ländliche Leben verbindet. Auch Juden in langen, schwarzseidenen Röcken bewegen sich mit unter der bunten Gesellschaft. Sie besitzen iu der Stadt ein eigenes Gotteshaus (Synagoge), betreiben fleißig Handelsge- schäfte besonders in Leder und Pelzwaren und erinnern uns daran, daß Posen auch eiue wichtige Handelsstadt ist. Die Wolle der Schafe, das Holz der Wälder und das Getreide der Felder werden neben Schweinen, Rindern und Pferden, die besonders an dem belebten Johannismarkte zum Auftriebe kommen, in Posen verhandelt. Auch der Centralbahnhof im Nordwesten der Stadt deutet in seiner Ausdehnung die Größe des Verkehrs in Posen mit an. Wie zur Vermitteluug des Verkehrs, so ist Poseu seiner Lage nach aber auch zum Schutze des Landes geeignet. Daher ist die Stadt schon frühzeitig von Wall und Graben umschlossen worden. Ter Wasserreichtum der Warthe ermöglicht es jetzt noch, die söge- nannten Vorflutkauäle zu füllen und die Wiesen in der Umgebung der Stadt zur besseren Deckung derselben unter Wasser zu setzen. Den 12 inneren Festungswerken, welche die preußische Regierung schon früher angelegt hat, schließen sich noch 9 äußere an, die im neuen Reiche zu den alten als ein zweiter Befestiguugsriug hinzugekommen sind. Um einen Überblick der Festungsanlagen zu geben, ist besonders das sogenannte Kernwerk geeignet, das übrigens bereits mehrfach polnischen Empörern als Gefängnis ge- dient hat. So schließt sich Posen als eine Festung ersten Ranges den Städten Königsberg und Thorn in Ost- und Westpreußen an und bildet mit diesen eiue starke Ver- teidigunslinie im Osten unseres Reiches. Posen selbst aber ist, wie wir gesehen, in kirch- licher, bürgerlicher, staatlicher, gewerblicher und mili- tärischer Beziehung das Haupt und die Großstadt des Landes. Zusammenfassung.
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