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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 101

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
101 Das fruchtbare Togo-Land an der Sklavenküste ist deutsches Gebiet. e. Das Kamerun-Gebiet mit dem 4 200 m hohen Kamerungebirge liegt der spanischen Insel Fernando Po gegenüber und ist eine deutsche Kolonie, reich an Kautschuk und Palmöl. cl Nicderguinea liegt südlich vom Äquator. Zu beiden Seiten des Kongo breitet sich der 1864 entstandene Kongostaat aus, welcher unter dem Schutze des Königs der Belgier steht und von Negerstämmen be- wohnt ist. Am Kongo giebt es schon zahlreiche Handelsstationen. 6 Deutsch-Slldwestasrika (Lüderitzland; Deutschland) mit dem Hafen von Angra-Pequena (pekèna) ist an der Küste sandig, im Innern steppenartig. Die Bewohner (Hottentotten und Neger) treiben Viehzucht.. 102. C. Südafrika. a. Der südlichste Teil Afrikas ist das Kapland. Dasselbe bildet eine Hochebene, die in Stufen zum Meere abfällt, und gehört den Eng- ländern. Das Klima ist mild und gesund. Die Küstengegtnden sind fruchtbar; das Innere wird als Weideland für Schaf-, Büffel- und Straußenherden benutzt. Die Urbewohner — Hottentotten und Busch- männer — sind weiter gegen Norden verdrängt worden. Die Kap- stadt (84) treibt groben Handel mit Wolle, Straußenfedern und Wein. b. Der Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik (Trans- vaalstaat) wurden von holländischen Boeren (büren, d. h. Bauern) gegründet, deren Voreltern um das Zahr (600 einwanderten. Am Vaal, einem Nebenflüsse des Oranje, hat man sehr ergiebige Gold- und Diamantenfelder gefunden. 103. D. Gstafrika. Die Ostküste Afrikas steigt stufeuartig zum rnnneren Hochlande empor. Sie besieht von (S. nach N.) aus dem Kaffernland, dem Suaheliland und dem So muli! and. a. 3m Kaffernlande, woselbst die kräftigen, kriegerffchen Aaffern wohnen, haben die Engländer und Portugiesen Niederlassungen. b. Die Suahelikiiste und das Gebiet zwischen dieser und den drei großen Binnenseen (Njassa-, Tanganjika- und Viktoriasee) ist im Besitz der deutsch-oft afrikanischen Gesellschaft und steht unter dem Schutze des Deutschen Reiches. Im nördlichen Teil von Deutsch-Ostafrika (= 2 Dtschl.) erhebt sich (fast unter dem Äquator) der Kilimandscharo, der mit seiner prachtvollen Bewaldung und seinen Schneegipfeln einen großartigen Anblick darbietet. Die Hafenorte Pangani, Bagamoyo und Dar-es-Salam stehen in lebhaftem Karawanenverkehr mit dem Binnenlande, welches hauptsächlich Elfenbein liefert. Nahe der Suaheliküste liegt die fruchtbare Koralleninsel Sansibar mit der Hauptstadt Sansibar (100). Letztere ist die Residenz des Sultans von Sansibar und der bedeutendste Handelsplatz Ostafrikas. 6. Das Somaliland wird an der Aüfte von den handeltreibenden domali, im Ofnern von den kriegerischen Galla bewohnt.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 100

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
100 aufwühlt und fortwälzt oder zu Sandhügeln auftürmt. Man trifft aber- auch mächtige Salzlager und hohe Felsgebirge, die jedoch des Schmuckes der Wälder, der Quellen und Flüsse entbehren. Bewohnbar sind nur die Oasen, das sind die lieferen Stellen, wo sich Quellen vorsinden und Orangen. Datteln, Wein re g dechen, weshalb man sie auch „die Gärten der Wüste" nennt. Diese Oasen ermöglichen die Reisen durch- die Sahara, welche nur von Gesellschaften oder Karawanen unternommen werden, die aus einigen Hundert Personen mit 1000—1500 Dromedaren bestehen. Am Tage ist die Glut der Sonne fast unerträglich; die Nächte dagegen sind empfindlich kalt. Die gefährlichsten Feinde der Karawanen sind die räuberischen Beduinen und der Samum, ein Wüstensturm, welcher Menschen und Tiere bis zum Tode ermattet. Wassermangel und Sandstürme haben schon mancher Karawane den Untergang gebracht. Hat eine Karawane aber glücklich die Südgrenze der Wüste, die Ufer des Niger oder des Tsadsees erreicht, so öffnet sich ihr ein wunderschönes, fruchtbares, mit Negerdörfern und großen Handelsstädten bedecktes Land,, wo die erschöpften Reisenden neue Kräfte sammeln. Mit Gummi, In- digo, Baumwolle, Elfenbein, Straußenfedern und Goldstaub befrachtet,, tritt die Karawane nach einiger Zeit die mühe- und gefahrvolle Rück- reise an. Iii, 16, 139. Line eigentümliche Erscheinung in der wüste ist die Fata Illorgana, eine Luftspiegelung, die den vom brennendsten Durste geplagten Reisenden rieselnde Bäche oder blinkende Seen ic trügerisch vorgaukelt und gewöhnlich nach wenigem Augenblicken wieder verschwindet. 100. Der Sudan. Das fruchtbare und reich bewässerte Land, welches sich südlich von der Sahara ausbreitet, heißt der Sudan. Hier wohnen die Neger, welche teils Mohammedaner, teils Heiden sind. Zu den Hauptgewächsen dieser Gegend gehört der Affenbrotbaum, der Butterbaum, die Mohrenhirse und die Baumwolle. Auch ist hier die Urheimat des Kaffeestrauches. In den Wäldern lebt der Elefant in großen Herden^ T i m b u k t u, am oberen Niger und am Endpunkte mehrerer Kara- wanenstraßen, ist die bedeutendste Handelsstadt des Sudan, ui, 7, 13. ioi. B. Westafrika. a. Senkgambien, vom Senegal und Gambia bewässert, hat eirr heißfeuchtes, ungesundes Klima und liefert hauptsächlich Gummi.*) An der Küste besitzen die Franzosen, Engländer und Portugiesen Niederlassungen. 0 Ebenso heiß und ungesund ist das stäche Küstenland von Ober- guilica sginea). Es zerfällt in die Löwen- (oder Sierra Leona-), die Pfeffer-, Zahn- oder Elfenbein-, Gold- und Sklaven- küste. Im Innern trifft man große Negerreiche, von welchen Aschanti und Dahome die bekannten sind. *) Gummi arabicum ist eine Ausschwitzung der Gummi-Akazie, ähnlich dem. Kirschharz.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 361

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
361 Fruchtrispe einer Dattet- Die jungen Sprosse liefern den Palmkohl. Die Blätter dienen zum Dachdecken, der Palmslamm zu Bau- und Nutzholz. Die Dattelpalme, der vorigen sehr ähnlich, in Arabien, Nord- und Mittelafrika und besonders auch in den Oasen der Wüste, trägt in großen Rispen zahl- lose pflaumenähnliche Früchte mit walzenförmigem Kern (Datteln), welche die Hauptnahrung der Beduinen und Neger bilden; die Kerne dienen zermahlen als Futter für die Pferde und Kamele. Sonstige Verwendung wie bei der Kokospalme. — Die Ölpalme, 6 bis 9 m, in Westafrika, des. Oberguinea (Lagos, Togo) trägt zahllose pflaumenähnliche Früchte. Aus dem faserig-fleischigen Fruchtfleisch gewinnt man das butterähnliche Palmöl (zu Seifen und Schmieren), aus den Kernen, die einen wichtigen Ausfuhrartikel bilden, das feinere Palmkernöl (auch zu Speisefett). — Die Sagopalme, des. auf den ostindischen Inseln, liefert in dem stärkemehlhaltigen Marke ihres Stammes den "paune mit Hmscheide" echten Sago. — Die (scheinbar) stammlose Elfenbeinpalme in Amerika, mit großem Blätterbusch hart über dem Boden, trägt als Früchte jdie harten „Steinnüsse", die zu Knöpfen verarbeitet werden. — In Südeuropa und Nordafrika wächst die Zwergpalme, die ihrer fächerförmigen Blätter wegen bei uns oft als Zierpflanze gehalten wird. i. Südfrüchte: Pomeranzen, Zitronen, Apfelsinen oder Orangen (oran8ellen), Granatäpfel, „Feigen, Mandeln, Johannisbrot und Oliven (die pflaumenähnlichen Früchte des Ölbaumes, zu feinem Speiseöl und als Ersatz für Butter und Schmalz; Mi, 28) gedeihen rings um das Mittelmeer. k. Die Baumwoll pflanze (in, 29) ist eine kraut-, strauch- od. baum- artige Malvenart. Sie wird in allen wärmeren Ländern, des. in Ostindien, China, Afrika (auch in den deutschen Kolonien), im warmen Amerika (des. den Südstaaten d. Anion)' und auch in Südeuropa und Kleinasien, gewöhn- lich als 1 in hohe Staude in Plantagen gezogen. Aus den ziemlich großen gelben Blüten entstehen nußgroße Kapseln, die mehrere fast erbsengroße Samen enthalten, von denen jeder einen Schopf langer, weißer Wollhaare trägt. Zweck? Bei der Reife springen die Kapseln Juj's und die Wolle quillt hervor. Diese bildet jetzt den wichtigsten Ge- jpmftstoff, der des. mit Hilfe von Maschinen verarbeitet wird. Die Baum- wolllndustrie beschäftigt viele Millionen Hände. (Nenne Produkte!) Aus Baumwollstaude.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 471

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
471 Farbstoffe aus Deutschland beziehen, auf hoher Stufe. Aus dem Bast des Maulbeerbaumes fertigen die Japaner ein wasserdichtes Papier und aus der vorzüglichen japanischen Porzellanerde prächtige Gefäße. Sie verstehen es auch, hölzerne Möbel und Gerätschaften aufs feinste zu lackieren und mit herrlichen Verzierungen aus Elfenbein, Perlmutter oder Schildpatt zu versehen. Auch in der Eisenindustrie und im Schiffsbau machen sie große Fortschritte. Sie haben für ihre Industrie Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Wasserkräfte, billige und geschickte Arbeiter und große Absatzgebiete in Ostasien, Amerika und Australien zur Verfügung. — Deutschland erhält aus Japan Seide, Kampfer, Tee und lackierte Waren und liefert dagegen künstlichen Indigo, Anilinfarben, Wollstoffe (in Japan gedeiht das Schaf nicht!), Eisen und Eisenwaren. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind Iokohama (vor 50 Jahren noch ein kleines Fischerdorf), der Lasen für die Lauptstadt Tokio, und Kobe, der Lasen für die große Fabrikstadt Osaka. Die Japaner sind ein begabtes, tatkräftiges und vaterlandsliebendes Volk. Durch den Krieg mit Rußland (1904/05), in welchem sie zu Wasser und zu Land über die Russen siegten, erwarben sie die Südhälfte der Insel Sachalin, die starke Festung Port-Arthur und die Oberherrschaft über Korea. Letzteres ist jetzt mit Japan vereinigt. C. In Afrika. (Überblick.) Die Länder Afrikas stehen in der Kultur noch sehr zurück, namentlich soweit sie von Negern bewohnt sind. Nur die afrikanischen Länder am Mittelmeer, insbesondere das uralte Kulturland Ägypten und die süd- afrikanischen Gebiete (Kapland, Oranje, Transvaal, Deutsch-Südwestafrika), wo sich zahlreiche Weiße (Lolländer, Engländer, Deutsche) angesiedelt haben, besitzen eine höhere Kultur. Selbständige Reiche sind: das Sultanat Marokko, das Kaiserreich Abessinien und die kleine Negerrepublik Liberia an der Küste von Oberguinea. Ägypten und Tripolis stehen dem Namen nach unter türkischer Oberherrschaft. Das ganze übrige Afrika gehört europäischen Kolonialmächten: Frankreich, England, Deutschland, Belgien, Portugal, Italien und Spanien. Bei der mühe- und gefahrvollen Erforschung Inner- afrikas waren auch Deutsche (Nachtigal, Wissmann u. a.) in ganz hervorragen- dem Maße tätig. Die wichtigsten Läsen Afrikas sind durch regelmäßige Dampferlinien mit Lamburg oder Bremen verbunden (S. 452). Mit deutschem Kapital werden in Afrika Eisenbahnen erbaut, Faktoreien, Plantagen und Bergwerke angelegt und Missionsstationen unterstützt. Rb. § 96—104. D. In Amerika. 1. Die Union oder die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 9 Mill. gkm = fast Europa — 17 Deutscht.; 92 Mill. Eiuw. a. Die Unionsstaaten sind das erste Kulturland Amerikas und eine Weltmacht, welche an Größe und Einwohnerzahl nur von dem Britischen, dem Russischen und dem Chinesischen Reiche Übertrossen wird. Inbezug auf den Reichtum und die Mannigfaltigkeit seiner Naturprodukte
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