Aegyptus.
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tum11 und *Ahr[i „ascenderealso Njaaatii „fiuvius tem-
pore definito increscens, exundansa Sollten diese zwei Wör-
ter in der That der Bildung dieses Flussnamens zum Grun-
de gelegen haben, so ist hier jedoch als auffallend zu bemer-
ken, dass das sogenannte koptische Wort 0—Nei in Laut und
Bedeutung dem hebr. und arab.anah und Anija ,,justo, com-
modo, definito tempore fecit ,il und ferner das ebenfalls soge-
nannte koptische Wort Akrji dem hebr. und arab. Ala und
Aela „ascendit“ ff. völlig entspreche. Yergl. Castelli s. vbs.
Schwerlich dürfte demnach das so spät gebildete Koptische
als die Mutter dieses uralten Namens des ägyptischen Haupt-
stroms angesehen werden können.
Boden.
Ueber Aegyptens Boden sagte Mela a. a. O. „ Ter-
ra expers imbrium, mire tarnen fertilis et hominum
aliorumque animalium perfecunda generatrix.“ Mit
dieser Aeusserung stimmen auch alle übrigen Nach-
richten der Alten überein. Vorzüglich merkwürdig
ist der Boden Aegyptens als das älteste uns bekannte
Getreideland, wo schon in sehr frühen Zeiten die
Gerste zum Bierbrauen benutzt ward. Ausserdem
zog man ebendaselbst seit den frühesten Zeiten die
edelsten Früchte der heissen wie der gemässigten Zone.
Als ausgezeichnet einheimische Produkte werden aber
die Lotuspfianze, deren Körner Mehl zu Brot liefer-
ten, die grosse Tt olfsbohne, die Papyrus Stande, deren
Wurzel man ass und deren Blätter man als Schreib-
material benutzte, auch Byblos genannt, die Oelpflan-
ze Kijci von den Alten angegeben. Nur an Werk-
und Brennholz litt man grossen Mangel. Unter den
eigenthümlichen Thieren des Landes verdienen beson-
ders das Krokodil, der Hippopotanms oder das Nil-
pferd, der Ichneumon, der Ibis, der grosse schwarze
Sonnengeier, der Trochilos, die ägyptische kleine gif-
tige Schlange, die Aspis, bemerkt zu werden. Die
östlichen Gebirge lieferten trefflichen Granit, Porphyr,
Basalt, mehrere edle Steinarten, vorzüglich Smaragd,
und Gold; allein an Eisen fehlte es. Vergl. das gros-
se Werk der Franzosen.
B e tu o h n e r.
Unfehlbar bekam Aegypten seine ersten Bewoh-
ner von Aethiopia her, die sich in dem Nilthale im-
Ii. Theil. 38
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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— 43 —
Gewittern beginnt die Regenzeit, in der die Flüsse regelmäßig aus ihren Ufern treten,
befruchtende Überschwemmungen verursachen und Seeen bilden, die nachher wieder aus-
trocknen. Der Pflanzenwuchs ist nach der Regenzeit außerordentlich üppig. — Dort
wachsen Palmen, Kaffee, Gummibäume. Gewürze, Ebenholzbäume, Brot-
bäume, Mais, Reis, Baumwolle !c. Die Tierwelt zeichnet sich durch Größe,
Kraft und Unbändigkeit aus. Dort leben die Giraffe, das Gnu. das Zebra, die
Antilope, das Kamel, der Elefant, das Nilroß, das Nashorn, der Löwe,
die Hyäne, das Krokodil, Affen, darunter der Gorilla und Schimpanse,
giftige Schlangen, Vampire, s ch ö n g e fi e d erte Vögel, Papageien, der
Strauß, der Ibis u. a.
9. Bewohner.
Die nördlichen und eingewanderten Bewohner Afrikas sind Kau-
kasier, die Ureinwohner Neger. Die meisten Völker sind Nomaden,
andere betreiben Ackerbau, Karawanen- und Tauschhandel. Der
Sklavenhandel ist leider noch nicht ganz abgeschafft.
10. Ate wichtigsten Länder und Staaten.
a. Die Atlasländcr oder die Berberei nebst Barka.
Produkte: Baumwolle, Zucker, Gummi, Oliven, Datteln,
Palmen; Straußfedern.
1- Fez (Feß) und Marocco <12000 Meilen — 675000 qkm, 6 Millionen
Einwohner.) Der Kaiser (Sultan) regiert über die muhamedamschen Einwohner
despotisch. Diese betreiben Ackerbau, Viehzucht, Seiden- und Lederfabrikation und
Karawanenhandel.
Städte: Fez (300 000 Einw.) und Marocco (50 000 Einw.), Residenzen.
2. Algerien (6000 Qmeilen — 338000 qkm, Z Mill. Einwohner); französische
Provinz mit meist nomadisierenden Einwohnern. Muhamedaner (Turkos, Zuäven?7'
Städte: Algier (80000 Einwohner). Constantine.
3. Tunis (Herrscher gen. Bey), französischer Vasallenstaat mit der Hauptstadt
Tunis (135000 Einw.).
4. Tripolis, türkischer Vasallenstaat mit der Hauptstadt Tripolis, Ausgangs-
Punkt der Karawanen nach dem Sudan. .
Auf der Oase Fezzan (Fessau) liegt Murzuk (Mursuk). Auch Barka
gehört zu Tripolis. -■ - —-
•b. Die Nilländer: Ägypten, Nubien und Abessinien (60000 ^Meilen,
— 3:Vio Mill. qkm, 17 Millionen Einwohner).
1. Ägypten, im Altertum hochberühmt durch seine Baudenkmäler und seine
von der regelmäßigen Überschwemmung des Nil herrührende Fruchtbarkeit (die „Korn-
kammer" der Alten) ; bisher zur Türkei gehöriges Vice-Königreich, unter einem Khedive.
Produkte: Getreide, Baumwolle, Flachs, Hanf, Datteln, Zucker. Die Bewohner
sind Fellahs oder Bauern und nomadisierende Beduinen. Man unterscheidet:
Ober-Ägypten mit den Ruinen der einst Hunderttorigen Stadt Theben;
Mittel-Ägypten mit der Hauptstadt Kairo (570 000 Einwohner)? In^der
Nähe liegen die Ruinen von Memphis und die berühmten 40 Pyramiden;
Unter-Ägypten, Lltexandria (320 000 Einwohner) und Damiette,
Hafenstädte im Nildelta. e>uez am Suezkanal. Sinai-Halbinsel (Katharinenberg mit
gleichnamigem Kloster). - • ^ ^
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— 44 —
. 2. Nubien, am mittleren Nil. Produkte: Kaffee, Indigo, Rosenöl: Elfen-
dem, Straußfedern.
Städte: Chartum (40000 Einwohner). Sklavenhandel. Senn aar. Dona ola
Zu Nubien gehörtaucsäordofan.
3. Habesch, an der Quelle des blauen Nil, ein sehr fruchtbares Alpenland,
Produkte:'Getreide, Kaffee, Baumwolle, Elfeubein, Vieh, Felle :c. Das Land steht
unter Häuptlingen, die sich oft untereinander bekriegen. Goudar, Hauptstadt.
Am roten Meere das italienische Schutzgebiet Erhthräa mit der Hauptstadt
Massaua.
e. Binnenländer: Sahara und Sudan.
]. Die Wüste Sähara: Nur die Oasen sind bewohnt und zwar von noma-
disierenden Arabern. Beduinen, Tuariks und T i b b s s. Der Verkehr in
diesem Sandmeere kann nur'durch das Kamel, das „Schiff" der Wüste", hergestellt
werden. Der Glutwind Samum trocknet den Karawanen oft das Wasser in den
Schläuchen aus und läßt die Menschen elendiglich verdursten. Auch verschüttet der
ausgewirbelte Flugsand oft ganze Karawanen.
2. Sudan hat mehrere Negerstaaten, unter denen das Reich der Fellata von
S akk atu_(ftnto^wnrfi'ci) als das mächtigste bezeichnet wird In dem Fellatareich
Massina liegt Tsjnj&jilui. In Flachsudau liegen die Reiche Bornu am Tschadsee,
Wa'dai und Dar-Für.
6. Die Küstenländer im Westen, Süden und Osten.
1. Seuegambieu, durchflössen von Senegal und-Gambia, im Westen ein ebenes
Küstenland', im Osten von einem Teile des Konggebirges durchzogen, ist sehr fruchtbar,
aber eins der heißesten und infolge der tropischen Regengüsse (vom Juni bis November)
eins der ungesundesten Länder der Erde. Produkte: Mahagonib.iume, Gummipcilmen,
Baumwolle, Indigo, Zuckerrohr, Kaffee, Bananen, Tamarinden, Orangen. Es gibt
dort Affen, Elefanten, Löwen, Krokodile und Kaimans. — Unabhängige Negerstaateu
im Juuern, französische Niederlassungen an der Küste.
2. Guinea. Im Innern von Nordguinea befindet sich das Negerreich Hjchauti,
an der Küste die Neger-Republik Liberia. An den Küsten von Nord- un^Süd-
Guinea sind englische, holländische, portugiesische und spanische Handelskolonieen.
3. Das Kapland mit der Kapstadt (84 000 Einwohner), am Fuße des
Tafelberges und äm'meekel 'ist'mle große englische^Kolonie mit S/4 Millionen Ein-
wohnern. Produkte: Getreide, Schafwolle, Straußfedern, Tierhäute,
Elfenbein, Wein, Zucker, Diamanten. Die Bewohner sind Europäer,
H^ttenijjten, Kaffern und Bussl^uner. Nach Norden liegen die ehe-
maligen Bureurepubsiken Oxaujefreistaat und Transvaal, seit 1902 von Eng-
land in Besitz genommen.^ I o h a n n es bur g (100 000 Einwohner). Pretoria.
4. Die Ostküste ist von selbständigen'kaf f er n bewohnt. Auch haben Europäer,
besonders die Porlugiesen, dort Niederlassungen.
Besitzungen Deutschlands in Afrika.
Die deutschen Besitzungen liegen teils in Ost-, teils in Westasrika.
a) Deutsch-Ostasrika dehnt sich von der Küste des indischen Ozeans bis zum
Tanganyika-See aus. Die Nordgrenze berührt englisches Gebiet und den meerartigen
Victoria-Njansa. Im Osten dieses Sees erheben sich die gewaltigen Schneebcrge, auf
deutschem Gebiet der Kilimandscharo, Afrikas höchster Berg (6 0l0 m), und auf
englischem der fast ebenso hohe Kenia. Die Südgrenze (gegen, portugiesisches Gebiet)
erreicht den Njassa-See.
Deutsch - Ostafrika umfaßt gegen 1 Mill. qkm, ist also fast doppelt so groß wie
das Deutsche Reich und hat etwa 6 Millionen Einw., fast nur Bantu-Neger.
Deutschen sind noch in sehr geringer Anzahl vertreten, haben aber die Sklaverijagden.
der Araber schon sehr eingeschränkt. (Major Wißmann.)
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Extrahierte Personennamen: Rosenöl Dona Binnenländer Seuegambieu Nordguinea Negerreich_Hjchauti Major_Wißmann
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
§ 16. Die Ägypter. 39
Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung.
39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur
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tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd-
lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen
gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal).
4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter
schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch
bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au
ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang).
Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste
Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster
in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die
Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im
Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald
sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste
der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und
ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz"
nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten
erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich
zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die
Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut,
einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten.
24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er.
1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune
Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein
Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein-
heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu
Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be-
zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und
siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und
kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann
in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be-
trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder
wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens,
und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost-
baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet.
An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in
den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver-
schiedensten Instrumente aller Völker der Erde.
4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen
derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er-
fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die
rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen
aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des
Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt")
vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden
durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und
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