Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 8

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
8 250 Europäer, darunter 180 Deutsche. Sie haben entweder Faktoreien eingerichtet oder Plantagen angelegt. Eine solche Faktorei besteht ge- wohnlich aus einem Wohnhaus und mehreren Lagerräumen. Hier- her bringen die Eingebornen die Erzeugnisse ihres Landes, besonders Elfenbein, Palmöl, Palmkerne und Kautschuk, und vertauschen sie gegen europäische Waren, wie gläserne Schmucksachen, bunte Zeuge, Rum, Tabak, Gewehre und Munition. Der Handel Kameruns, der von Jahr zu Jahr wächst, ist also immer noch Tauschhandel. Plantagen hat man besonders am Kamerungebirge angelegt. Am besten gedeiht Kakao. Der Kameruu-Kakao wird heute schon zu den besten Kakao- sorten der Welt gerechnet und in den größeren Städten Deutschlands gern gekauft. Auch der Anbau von Kaffee und Tabak hat Aussicht auf gute Erträge. Politisches. Erwerbung. Schon seit dem Jahre 1863 hatte die Hamburger Handelsfirma Wörmann in Kamerun Faktoreien angelegt. Später nahmen noch andere deutsche Handelsgeschäfte am Handel Kameruns teil, und 1884 erwarben die deutschen Kaufleute durch Verträge mit den Häuptlingen die Hoheitsrechte über das Laud. Sie übertrugen dieselben an das Deutsche Reich, und im Auftrage der Reichsregierung hißte der Afrikareisende Dr. Nachtigal an verschiedenen Stellen des Landes die deutsche Flagge und stellte es dadurch unter deutschen Schutz. Als verschiedene Häuptlinge, von den Engländern aufgestachelt, die deutsche Hoheit nicht anerkennen wollten und die deutschen Nieder- lassungen gefährdeten, sandte die deutsche Reichsregierung Kriegsschiffe nach Kamerun, um die Aufrührer zu züchtigen. 1885 wurden in Verhandlungen mit England und Frankreich die Grenzen wie oben festgesetzt. Erforschung. Seit Kamerun unter deutschem Schutze steht, hat die deutsche Reichsregierung fortgesetzt Expeditionen ausgerüstet, an dersn Spitze kühne Forscher, tapfere deutsche Offiziere standen, und mit denen die Pioniere des Handels und Evangeliums ins Innere zogen, um das Land zu erforschen, den Handel in das Innere auszudehnen l und wilde Völkerstämme aus eine höhere Stufe der Bildung zu bringend) Diese Erforschungen haben viel Opfer an Gut und Blut gefordert; sie ' haben aber auch außerordentlich fruchtbare Hinterländer nachgewiesen, unter denen von größter Bedeutung das mächtige Negerreich Adamaua werden dürfte, da es nicht nur fehr fruchtbar, sondern auch reich an Elefanten ist, die bekanntlich den Haupthaudelsgegenstand, das kostbare Elfenbein, liefern. Auf ihreu Zügen ins Innere haben diese Expe- ditionen Stationen angelegt, die die nachfolgenden Karawanen, Händler und Missionare schützen sollen. Diese Stationen bestehen aus mehreren Gebäuden, bei denen zur Unterhaltung der Bewohner Pflanzungen an- *) S. Näheres über die Expeditionen: Frenze! u. Wende, Deutsch- lands Kolonieen.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

8. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 56

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 56 — Man liebte besonders weiße Wollenstoffe, doch gab es auch buntgewirkte und mit Purpurstreifen verzierte Zeuge. Gewöhnlich trug der Grieche keine Kopfbedeckung; ans Reisen setzte er einen breit-krümpigen, aus Tierfell gearbeiteten Hut auf, wie ihn die Abbildungen des Hermes zeigen; auch spitze Mützen waren in Gebrauch. Am Fuße befestigte man durch Binden lederne Sohlen (Sandalen); doch bediente man sich auch der Stiefel und Schuhe. (Mahnten.) -Lte Mahlzeiten nahmen die Griechen liegend ein, indem sie den linken Arm auf ein Polster stützten und mit der rechten Hand ohne Gabel und Messer die zerlegten Speisen zum Munde führten. Am frühen Morgen genoß man ein einfaches Frühstück, einige Stunden später ein zweites. Die Hauptmahlzeit fand gegen Abend statt. Für gewöhnlich begnügte man sich mit den Produkten des Landes: Brot, Eier, Fleisch, Obst, Gemüse, Fische und Austern; Wein lieferten in besonderer Güte die Inseln (Chios). Reiche Leute veranstalteten festliche und schwelgerische Gelage (Symposien), bei denen selbst die auserlesensten Erzeugnisse des Inlandes nicht genügten, sondern Leckerbissen aus fernen Gegenden aufgetragen wurden. Man legte ferner dabei Wert auf prunkende Geräte, Blumenschmuck, Unterhaltung durch Musik und ^anz. Abfälle wie Knochen, Hummer-fchaleu wurden von den schmausenden unter den Tisch geworsen. 1 Musik ) Eine freundliche Begleiterin durch das Leben war dem Griechen die Musik. Zum Gesänge wie zum Tanze bedurfte er ihrer. Die wichtigsten Instrumente waren die Lyra, die Kithara, die Flöte, ^ie Lyra bestand ans einer Lrchildkrötenschale und zwei darangesügten Widderhörnern; an den zwischen ihnen befestigten Steg spannte man die Saiten. Die Saiten der Kithara waren über feine Metall- oder Elfenbeinplatten gespannt. Beide spielte man mittelst des Plektrums, eines Elfenbeinstabes. Die Flöte war aus Holz oder Knochen gefertigt. (Malerei.) Von griechischer Wand- und Tafelmalerei ist nichts erhalten. In Kleinasien lebten die berühmten Maler Zeuxis und Parrhasios. Man erzählt, daß Zeuxis Traubeu mit solcher Naturwahrheit darstellte, daß die Bögel herbeiflogen, um davou zu naschen. Parrhastos malte einen Borhang, bei dessen Anblick Zeuxis ausrief: „Hebe den Vorhang auf, damit ich das Bild sehen kann." In Athen arbeitete Apelles, als dessen Hauptwerk eine dem Meer entsteigende Aphrodite gerühmt wurde. i Bildhauerkunst.) Durch die Mißerfolge des pelopounefischeu Krieges hatte Athen die Führung verloren, die es früher auf dem ■Gebiete der Kunst innc gehabt. Auch in Bootien und im Peloponnes

9. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 20

1896 - Meißen : Schlimpert
20 tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd- lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal). 4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang). Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz" nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut, einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten. 24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er. 1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein- heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be- zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be- trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens, und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost- baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet. An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver- schiedensten Instrumente aller Völker der Erde. 4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er- fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt") vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und

10. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 14

1896 - Meißen : Schlimpert
14 Harras herab, als er von Feinden verfolgt wurde, und rettete sich nach seinem Schlosse Lichtenwalde ans dein anderen Ufer des Flusses, an dem die Körnereiche das Andenken des Dichters der Rittersage wahrt. 2. Darauf erweitern sich die Ufer zu einem Becken, in dem die Fabrik- stadt Frankenberg (12 T.) liegt. Hier wird nicht bloß Wolle gesponnen, gefärbt und gewebt, sondern vor allein auch das Blatt des Tabaks zu Cigarren gedreht. Nicht weit von Frankenberg liegt ans der rechten Uferhöhe die Sachsenburg, in der hinter vergitterten Fenstern jugendliche Verbrecher wohnen. _ 3. Die Mittelstadt des Zschopanthales ist Mitt- weida (13 T.), daü früher Bergbau trieb, jetzt Barchent ivebt und Stühle baut. Eine höhere Bedeutung hat cs durch sein Technikum und als Geburtsort Johannes Schillings gewonnen. Das erstere ist eine Art Der yarmsfelse» und die Aörnereiche. Hochschule für die verschiedenen Fabrikationszweige. Der letztere ist ein berühmter Bildhauer (das „Niederwalddenkmal") geworden. 4. Weiter abwärts liegt Ringethal mit Park und Lutherlinde. Ein Nanbschlvß auf dem Felsen, der Waldschmnck des Thales, der Silber- schaum des Flusses, die spielenden Räder der Mühle und der abschließende Felsen des Psafsensteins geben ein schönes Landschaftsbild. 5. Am herr- lichsten aber thront die Burg Kriebstein ans hoher, hervorspringender Felsenzacke. In ihrem schmucken Aufbau, in ihren Erkern und Türmen, in den Waffenresten und Gemälden der Säle und vor allem in der Sage von der Treue der Burgfrau Stanpitz von Neichenstein, die ihren Gemahl als köstlichsten Schatz ans dem Thore der belagerten Burg trug, ist sic ein vortreffliches Bild einer mittelalterlichen Feste. An ihrem Fuße aber
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 6
7 1
8 2
9 1
10 4
11 4
12 0
13 2
14 0
15 21
16 3
17 13
18 3
19 4
20 0
21 0
22 9
23 0
24 6
25 0
26 0
27 0
28 0
29 10
30 5
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 2
38 15
39 2
40 2
41 7
42 0
43 0
44 0
45 4
46 0
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 239
1 29
2 58
3 113
4 98
5 127
6 27
7 6
8 4
9 36
10 83
11 69
12 45
13 226
14 65
15 19
16 81
17 122
18 72
19 9
20 1
21 210
22 71
23 30
24 21
25 51
26 38
27 40
28 105
29 4
30 4
31 33
32 12
33 38
34 6
35 50
36 21
37 12
38 21
39 6
40 21
41 25
42 22
43 86
44 14
45 68
46 29
47 300
48 501
49 181
50 172
51 5
52 21
53 52
54 55
55 17
56 9
57 56
58 9
59 12
60 2
61 58
62 43
63 17
64 93
65 24
66 3
67 4
68 9
69 5
70 275
71 46
72 29
73 101
74 8
75 57
76 189
77 117
78 18
79 48
80 57
81 15
82 30
83 8
84 37
85 11
86 3
87 24
88 19
89 50
90 3
91 83
92 247
93 82
94 12
95 151
96 7
97 68
98 61
99 32

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 29
2 3
3 2
4 1
5 4
6 18
7 3
8 0
9 0
10 1
11 11
12 15
13 17
14 1
15 1
16 1
17 0
18 0
19 6
20 10
21 0
22 4
23 0
24 9
25 6
26 0
27 0
28 46
29 1
30 2
31 2
32 30
33 16
34 12
35 0
36 3
37 1
38 2
39 30
40 3
41 0
42 12
43 35
44 2
45 4
46 8
47 4
48 4
49 0
50 11
51 12
52 14
53 0
54 4
55 0
56 4
57 0
58 2
59 13
60 0
61 0
62 2
63 1
64 2
65 1
66 2
67 2
68 0
69 0
70 4
71 1
72 0
73 2
74 3
75 8
76 16
77 1
78 52
79 1
80 1
81 43
82 2
83 32
84 15
85 0
86 11
87 16
88 3
89 2
90 2
91 3
92 5
93 1
94 6
95 5
96 3
97 2
98 3
99 2
100 9
101 88
102 6
103 6
104 33
105 3
106 2
107 21
108 1
109 14
110 2
111 2
112 7
113 142
114 101
115 2
116 3
117 1
118 0
119 10
120 5
121 4
122 23
123 23
124 28
125 16
126 21
127 17
128 1
129 22
130 1
131 15
132 1
133 27
134 20
135 0
136 7
137 53
138 3
139 3
140 0
141 0
142 12
143 3
144 2
145 15
146 3
147 4
148 1
149 0
150 0
151 0
152 19
153 3
154 7
155 3
156 0
157 1
158 0
159 40
160 3
161 0
162 1
163 0
164 3
165 3
166 11
167 4
168 30
169 0
170 0
171 1
172 0
173 16
174 0
175 63
176 1
177 20
178 48
179 10
180 3
181 0
182 5
183 25
184 34
185 7
186 19
187 6
188 49
189 12
190 0
191 1
192 3
193 15
194 1
195 31
196 28
197 1
198 0
199 3