Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 241

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
241 sternere) hieen die Bewirtungen fr die weiblichen Gottheiten, deren Bilder auf Sesseln saen. 7. Festprozessionen zur Verherrlichung der Götter waren in Griechenland sehr gebruchlich; bekannter ist aber eigentlich nur die Ttofuvrj mden Groen Panathenaien (s. S. 214), und zwar auch nur durch die- monumentale Darstellung des Cellafrieses am Parthenon. In Rom^war vorzugsweise die pompa circensis bei den Zirkusspielen berhmt (s. 5. 235). - Die supplicationes, entweder Bittfeiern, die in der obsecratio, dem Bittgebet, oder Dankseiern, die in der gratu-latio, dem Dankgebet, gipfelten, wurden zu einer fest geregelten gottesdienstlichen Handlung in Rom erst innerhalb des Graecus ritus. Nach Befragung der Sibyllinischen Bcher von den Konsuln oder dem Senate angeordnet, von den X viri sacris faciundis geleitet, wurden die Supplikationen 1, 2, 3 Tage ad (circa) omnia pulvi-naria aller Tempel, die smtlich während dieser Zeit offen standen, also mit Lektisternien verbunden, vom ganzen Volke, Mnnern und Frauen, begangen. 27. Das Opfer. 8. Das Opfer (von offerre = ob-ferre; &v<fa, sacrificium), die einfachste und nchstliegende gottesdienstliche Handlung, war die mit Gebet verbundene Darbringung" einer Abgabe oder eines Ge-schenkes an die Gottheit, sei es zum bleibenden Besitze, wie die Weih-geschenke {va&rjfiata), sei es blo zum augenblicklichen Ge-nusfe.1) Es gab Vitt-, Dank- und Shn- oder Buopfer. 1) Unblutige Opfer sind in den alten Zeiten der einfachen Naturalwirtschaft berhaupt die Regel gewesen und auch spter im Privatkulte durchaus vorherrschend geblieben, im ffentlichen dagegen meist nur als bloe Voropfer (praefatio sacrorum), als nebenschliche Zutaten ober, wenn selbstndig, aus historischen Grnden beibehalten. Es waren: a) ebare Speisen, die bescheibenen Nahrungsmittel der alten Zeit: Brot, Kse, Backwerk, Opferkuchen, in Rom weiter gesalzenes Speltbrot (mola salsa), Brei (puls) aus Speltmehl; b) Frchte, insbesondre die (Erstlinge der (Ernte (xqo&ivia, primitiae); c) Spenben ober Trankopfer (anov^rj, libatio): Weinspenben bei Gastmhlern und feierlichen Vertrgen (anovdai), ferner sog. nchterne" Trankspenben (vijcpdxia Ugd) bei Totenopfern (xoat, inferiae), das fietixqcttov, aus Honig, Milch und Wasser gemischt; d) Rauchopfer, des. von Weihrauch. 2) Blutige (pfer, die im Staatskulte entschieben berwogen, vor allem die Tieropfer, waren: a) Speiseopfer {dvatai yevdtai), i) Bei den Griechen heit tegeiieiv schlachten, acpazxbiv durch einen Schnitt oder Stich dem bereits getteten Tiere das Blut entziehen, (jt&iv opfern, veiv (namentlich bei Homer) verbrennen.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 251

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 251 Diluvialzeit (nebst Sand) als Erzeugnis der Gesteinsverwitterung von der bewegten Luft vertragen und dann hauptsächlich in Boden- Vertiefungen (Tälern, Kesselebenen) oder an Gebirgsabhängen auf- gehäuft wurden. Außer in den diluvialen Landmassen Europas ist der Löß namentlich in Zentralasien, vom Himalaja bis zur Mongolei verbreitet, wo er bis 100 in (in China bis 509 m) Mächtigkeit erreicht. Liefert einen ertragreichen Ackerboden. Magellansche Wolken (Kapwolken), zwei ausgedehnte, helle An- Häufungen von Nebelflecken, Sternhaufen und Sternen außerhalb der Milchstraße in der Nähe des Südpols. Maniok — Kassavestrauch (Manihot utilissima), ein Iv2—2 m hoher Strauch, dessen knollige, 4—5 kg schwere Wurzeln neben viel Stärke- mehl einen sehr giftigen Milchsaft enthalten. Letzterer wird teil- weise wirkuugslos durch Auswaschen und ganz unschädlich gemacht durch Trocknen, Rösten und Kochen der Knollen. Die Wurzel kann in rohem oder geröstetem Zustande genossen werden; sie liefert auch das sog. Maniokmehl, das zu dünnen Kuchen verbacken wird (Kassave- brot). Maniok ist die Hauptuahrungspflanze Zentralafrikns und des tropischen Amerika; auch in West- und Ostindien verbreitet. Mausoleum heißt ein prächtiges Grabmal, ein fürstliches Begrab- nis. Der Name geht auf Maussolos, König von Karien, zurück, dem zu Ehren seine ihn überlebende Gattin Artemisia eine prachtvolle Grabstätte in der Hauptstadt Halikarnaß (u. 3n0 v. Chr.) bauen ließ; dieses „Mausoleum" wurde zu den 7 Weltwundern gerechnet. Medea s. Argonautenzug. Metilstein (Mädelstein) ist der natürliche Mittelpunkt eines romanti- schen Felsengebietes nördlich der Wartburg. „Es ist ein grasüber- wucherter, von Bäumen umschlossener, freier Waldplatz auf felsiger Höhe, in dessen Mitte man noch die Spuren eines bis in den Grund zerstörten, hier einst gestandenen festen Bergschlosses gewahrt." (Trinius, Thür. Wanderbuch.) Mimosen gehören zur Gattung der Legumimosen. Mimosa pudica (L.) — Sinnpflanze — zeigt eine merkwürdige Reizbarkeit, insofern sie bei Erschütterung oder Berührung ihre Fiederblättchen zusam- menlegt und die Blattstiele senkt (Schlafstellung). Nach wenigen Minuten nimmt sie wieder Tagesstellung ein. Minerva (Kap) — Kap Campanella unweit Sorrent an Golf von Neapel. Minarett, in der islamischen Baukunst ein schlanker Turm von quadratischer, polygoner oder zylindrischer Form init einer oder

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 507

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
507 Jetzt nach Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Nassau, der freien Reichsstadt Frankfurt, Schleswig- Holstein und Lauenburg bildet es ein wühlbegrenztes, zusammenhängendes Ganze In seiner gegenwärtigen Aus- dehnung stößt Preußen im Norden an die Nordsee, Däne- mark, Mecklenburg und die Ostsee, im Osten an Rußland; im Süden bilden Österreich, das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten, Bayern und das Großherzogtum Hessen die Grenzen, im Westen aber Elsaß-Lothringen. Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Getrennt von dieser Länder- masse liegt, eingeschlossen von dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden, das vereinigte Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen-Hechingen, welches unter der Re- gierung Friedrich Wilhelms Iv. an Preußen kam. Der Boden des preußischen Staates ist meist eben und von sehr verschiedener Fruchtbarkeit. An Getreide wird überall der Bedarf gezogen, in einigen Gegenden aber viel mehr; außerdem zieht man Kartoffeln, Hans, Flachs, Hopfen, Obst, Tabak, Wein und Holz. Ackerbau und Viehzucht sind blühend. Die Fischerei auf den Flüssen und Seeen, wie an den Küsten der Ostsee beschäftigt und nährt viele Menschen. Bernstein, der an der Ostsee gefunden wird, gewährt einen bedeutenden Gewinn. Die verschiedenen Provinzen des Staates liefern Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen und Schweine. Die Gebirge enthalten zwar nur wenig edle Metalle, aber desto mehr Eisen, Kupfer, Blei, Salz und Steinkohlen. Außer einer großen Anzahl Landseeen bewässern den preu- ßischen Staat 5 Hauptflüsse, nämlich: der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder und die Weichsel; unter ihnen ist der Rhein der größte und schönste. Kanäle zur Verbindung der Flüsse hat der preußische Staat mehrere. Unter den Gebirgen des Staates, von denen keines die Höhe von 1600 m übersteigt, sind die Sudeten in Schlesien die bedeutendsten. Im allgemeinen ist die deutsche Sprache die herrschende; nur in einigen Gegenden werden fremde Sprachen geredet. Handel und Gewerbe stehen in schönster Blüte. Unzählige Fabriken in Seide, Wolle, Baumwolle, Leinwand, Papier, Tuch, Glas, Leder, Stahl, Eisen re. liefern ausgezeichnete Erzeugnisse. Sie zu begünstigen, ist die nie rastende Sorge der Regierung. Der preußische Staat darf sich rühmen, bisher für Volks- bildung das meiste gethan zu haben. Auch der ärmste seiner Bewohner hat Gelegenheit, sich seinem Stande gemäß voll- konunen auszubilden.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 263

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
2g3 gleichen sie so ziemlich den Lorbeerblättern, nur sind sie ver- hältnismäßig etwas schmaler. Sie stehen paarweise gegenüber. Tie Äste gehen bis ties herab, sind wagerecht und bilden eine Pyramide. Unmittelbar aus dem Aste, an der Wurzel der Blätter, kommen 3 bis 7 fast ungestielte Blüten hervor, welche weiß, fünfspaltig und wohlriechend sind. Die fünf gel- den Staubfäden sind im Schlunde der Blüte befestigt, vorra- gend und fallen, wie die Blüte, schon innerhalb 24 Stunden ab. Sie lassen die Anfänge zu den Früchten zurück, welche ungefähr ein halbes Jahr zu ihrer völligen Entwicklung nötig haben. Im reifen Zustande sind die Früchte dunkelkirschrot, oval, 13—20 Millimeter lang und haben ein widerlich süßes, schleimiges Fleisch. Der Strauch hat ein freundliches An- sehen; steht er in voller Blüte, so sieht er aus, als wenn er überpudert wäre, und übertrifft an Schönheit selbst unsere Obstbäume. Er grünt das ganze Jahr hindurch und hat zu gleicher Zeit Blüten und reife Beeren, so daß man im Lause des Jahres drei Ernten hält. Jeder Baum giebt durchschnitt- lich 1^—2 Pfund Kaffee. In der Frucht liegen gewöhnlich zwei Bohnen, deren jede mit einer lockern, pergamentühnlichen Schale umgeben ist, unter welcher noch eine äußerst feine Hülle auf der Bohne aufliegt. Die Bohnen sind an der äußern Seite rundlich ge- formt, an der innern flach. Diese flachen Seiten, welche mit einer Längsfurche ver- sehen sind, liegen aneinander. Öfters findet man auch Friichte, die nur eine Bohne enthalten; diese werden meist ausgelesen und unter dem Namen Perlkaffee verkauft. Die Heimat des Kaffeebaumes ist nicht Arabien, wie man lange Zeit geglaubt hat, sondern Abessinien nebst den angren- zenden Ländern Enara und Kassa, wo er wild vorkommt. Der Gebrauch, Kaffee zu trinken, ist in Europa noch gar nicht so alt. In Konstantinopel wurden im Jahre 1554 "die ersten Kaffeehäuser errichtet- Im Jahre 1660 kam der Kaffee nach Marseille, und 1671 entstand dort das erste Kaffeehaus, dagegen in Paris erst 1672, zu Wien 1683, zu Stuttgart 1712; in dem schwäbischen Alpdorfe Genkingen trank man so- gar 1817 zum ersten Atale Kaffee. Erst gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts wandten sich Kuba, Jamaika und das amerikanische Festland dem Kaffeebau zu und haben jetzt eine außerordentlich große Ausfuhr; noch später hat sich ihnen Bra- silien angeschlossen. Den besten Kaffee bezieht man immer noch aus Arabien; nach ihm kommt der ostindische, und eine Art davon ist der Javakaffee, so genannt nach der Insel Java
   bis 10 von 55 weiter»  »»
55 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 55 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 6
7 1
8 1
9 3
10 5
11 5
12 0
13 2
14 0
15 26
16 3
17 15
18 3
19 3
20 1
21 0
22 9
23 0
24 8
25 0
26 0
27 0
28 0
29 10
30 4
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 1
37 2
38 15
39 2
40 2
41 7
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 265
1 32
2 81
3 121
4 93
5 130
6 38
7 5
8 4
9 36
10 89
11 67
12 57
13 288
14 58
15 21
16 86
17 130
18 69
19 11
20 1
21 233
22 101
23 30
24 27
25 57
26 40
27 44
28 131
29 4
30 6
31 42
32 17
33 38
34 5
35 66
36 27
37 9
38 13
39 12
40 26
41 22
42 32
43 93
44 17
45 77
46 36
47 315
48 515
49 197
50 169
51 3
52 25
53 83
54 52
55 23
56 8
57 36
58 9
59 11
60 3
61 56
62 42
63 23
64 97
65 21
66 12
67 4
68 14
69 7
70 287
71 40
72 17
73 103
74 8
75 69
76 259
77 140
78 20
79 55
80 55
81 21
82 34
83 7
84 36
85 9
86 3
87 40
88 18
89 51
90 3
91 115
92 316
93 82
94 26
95 158
96 7
97 74
98 66
99 30

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 27
2 2
3 2
4 0
5 3
6 17
7 1
8 0
9 0
10 0
11 10
12 14
13 18
14 1
15 1
16 0
17 1
18 0
19 3
20 10
21 0
22 2
23 0
24 10
25 6
26 0
27 0
28 50
29 2
30 1
31 1
32 31
33 14
34 11
35 0
36 2
37 0
38 0
39 22
40 1
41 0
42 12
43 30
44 2
45 4
46 11
47 4
48 4
49 0
50 14
51 14
52 10
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 1
59 10
60 0
61 0
62 2
63 1
64 3
65 1
66 2
67 2
68 0
69 0
70 3
71 1
72 0
73 2
74 2
75 10
76 15
77 1
78 51
79 1
80 0
81 44
82 4
83 33
84 15
85 1
86 6
87 15
88 3
89 2
90 2
91 3
92 5
93 1
94 6
95 7
96 1
97 0
98 3
99 2
100 13
101 88
102 6
103 5
104 41
105 0
106 2
107 25
108 0
109 15
110 7
111 2
112 3
113 149
114 89
115 3
116 3
117 1
118 1
119 9
120 5
121 2
122 21
123 20
124 31
125 13
126 18
127 12
128 1
129 21
130 2
131 19
132 2
133 27
134 21
135 1
136 10
137 52
138 2
139 3
140 0
141 0
142 11
143 3
144 1
145 11
146 2
147 3
148 0
149 0
150 0
151 0
152 23
153 3
154 7
155 2
156 0
157 0
158 0
159 43
160 3
161 0
162 1
163 0
164 4
165 4
166 10
167 4
168 33
169 0
170 0
171 1
172 0
173 18
174 1
175 63
176 1
177 21
178 48
179 10
180 3
181 0
182 6
183 22
184 34
185 8
186 18
187 6
188 45
189 11
190 0
191 1
192 1
193 16
194 1
195 33
196 29
197 1
198 0
199 2