— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
§ 16. Die Ägypter. 39
Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung.
39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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38
Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist. Es besteht zum großen Teile aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen benutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquatorgebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier.
Fig. 10. Stromschnellen.
(Nach einer Photographie.)
Das Land wird durchströmt von großen Flüssen, die von den Schmelz wassern' des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat.
Das Mittelstück von Abessinien bildet die Landschaft Sehoa. Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus, bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Hauptstadt ist Addis Abeba. Die Bewohner sind semitischer Abstammung.
Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie,
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43
Nach O.jj und , Sv wird unsere Kolonie von Französisch-Kongo umschlossen.
Das ganze Kongobecken wird von dem Kongostaate eingenommen, der unter der Herrschaft des Königs von Belgien steht. Er erreicht die Küste nur mit einem schmalen Länderstreifen, dehnt sich aber im Innern sehr weit aus und hat bedeutenden^ Handel mit denj: Erzeugnissen Innerafrikas, besonders Erdnüssen und Palmöl. Die Haupthandelsplätze sind Boma, Leopoldville und auf der dem Tanganjika zugewandten Seite Nyangwe.
Im 8. schließt sich die portugiesische Handelskolonie Angola an, die" ebenfalls^ hauptsächlich Palmkern (Kopra), Palmöl und Kautschuk ausführt. Der früher wichtige Handel mit Elfenbein, der einst an der ganzen Guineaküste die
Fig. 13. Südafrikanische Landschaft.
(Nach einer Wandtafel des Leipziger Schulbilderverlages P. E. Wachsmuth in Leipzig.)
größte Bedeutung hatte, hat infolge der Ausrottung der Elefanten sehr nachgelassen.
3. Südafrika.
Südafrika ist ein großes Hochland von durchschnittlich 1200 m Meereshöhe. Es teilt sich in eine Küstenebene, die mit mauerartig steil emporragenden Randgebirgen begrenzt ist, und ein Hochland. Das Innere des Hochlandes ist mit festem Lehmboden bedeckt, der in der trockenen Jahreszeit zur vollkommenen Steppe und dann ganz hart wird und daher den Namen Karroo (sprich: Karru, d. i. hart) ührt. hie wird im N. von dem Oranjefluß begrenzt und geht jenseits desselben m die Kalaharisteppe über. (Fig. 13.)
Infolge einer kalten Meeresströmung, die Afrika im Sw. bespült, kommen vom Atlantischen Ozean keine Regenwinde, und das Küstengebiet ist deshalb c oit- sehr trocken. Vom Indischen Ozean her bringen die Winde genügende Feuch-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
32
dessen Abfluß zum Ladogasee die schönen Imatrafälle bildet. In Schweden gibt es zahlreiche Flüsse von starkem Gefälle, deren Oberlauf fast stets zu Flußseen aufgestaut ist und die sich häufig in Wasserfällen herabstürzen. Der Abfluß der Seen, die sich zwischen dem Bottnischen Busen und dem Skagerrak hinziehen, ist der Göta-Elf. In Norwegen gibt es viele wasserreiche Bäche, die sich unmittelbar in die Fjorde ergießen.
Klimatisch besteht ein großer Unterschied zwischen dem Atlantischen und dem Baltischen Gebiet. Ersteres hat Seeklima mit milden Wintern und reichen Niederschlägen, letzteres ist dem kontinentalen Klima schon ähnlicher, hat kalte Winter und wenig Niederschläge.
In Finnland gibt es fast keinen Ackerbau und nur wenig Viehzucht und die Industrie ist auf die Ausbeutung des Waldes beschränkt.
In Schweden beträgt der Wald 48% des Landes, und der Ackerbau gedeiht besonders in dem mittleren Gebiete. Er erzeugt bis hoch in den N. hinein Roggen und Hafer, im S. nicht nur Weizen und Gerste, sondern auch Zuckerrüben und Tabak. Auch die Viehzucht ist stellenweise gut entwickelt und die Fischerei bringt einen beträchtlichen Ertrag.
Das Land ist reich an guten Eisenerzen, es findet sich auch Kupfer und Silber, aber bisher nur wenig Kohle; deshalb benutzt man Holzkohle zur Verhüttung und viele Erze müssen unverhüttet aus dem Lande gehen. Doch wird der Bergbau durch ein immer weiter ausgeführtes Bahnnetz begünstigt.
Die chemische Industrie steht in hoher Blüte; bekannt sind die schwedischen Zündhölzer. Außerdem gibt es viel Holzindustrie und berühmte Handschuhledergerbereien. Unter den landwirtschaftlichen Industrien ist die Spiritusbrennerei bedeutend, auch die Baumwoll- und Zuckerindustrie nimmt einen Aufschwung.
In Norwegen sind nur 1%% des Landes mit Äckern bestellt und auch die Viehwirtschaft, die hauptsächlich auf den Almen der Fjelder betrieben wird, hat wenig Bedeutung. Da auch der Reichtum an Eisen-, Kupfer- und Zinkerzen nur gering ist, so ist man auf den Ertrag des Waldes angewiesen, der ein Fünftel des Landes bedeckt. Die Wasserkräfte erleichtern die Verarbeitung zu Schnittholz, Holzstoff und Papier; außerdem bringt auch die Jagd sehr viel ein und der Gewinn aus Schneehühnern, Auer-, Birk- und Haselhühnern sowie an Hirschen, Renntieren und Elentieren, auch an Raubwild, ist beträchtlich.
Mehr als die Hälfte des Volkseinkommens bringt aber die Fischerei auf Lachse und Makrelen, in der Hochsee auf Heringe und Kabeljau, Robben und Waltiere; die Verarbeitung der Fische auf Tran und Guano findet hauptsächlich in Tromsö und Hammerfest statt.
In Dänemark dagegen nimmt der Acker 48%, Wiese und Weide 25% ein. Trotzdem viel Getreide erzeugt wird, muß man doch Brotkorn einführen, denn viel Land ist mit Zuckerrüben und Braugerste bestellt. Die Viehzucht wird sehr stark betrieben, besonders auf Rinder und Schweine, doch auch auf Pferde. Die Hühnerzucht steht sehr hoch, so daß für 20 Millionen Mark Eier ausgeführt werden können (in Italien für 23 Millionen Mark). Die landwirtschaftliche Industrie ist gut entwickelt, und das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen sehr ausgebildet. Neben der Brauerei ist besonders die Gerberei und die Seifensiederei zu erwähnen. Aus den arktischen Kolonien werden hauptsächlich Fische und Vogel-federn eingeführt.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
20
tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd-
lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen
gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal).
4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter
schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch
bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au
ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang).
Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste
Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster
in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die
Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im
Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald
sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste
der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und
ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz"
nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten
erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich
zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die
Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut,
einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten.
24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er.
1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune
Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein
Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein-
heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu
Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be-
zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und
siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und
kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann
in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be-
trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder
wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens,
und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost-
baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet.
An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in
den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver-
schiedensten Instrumente aller Völker der Erde.
4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen
derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er-
fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die
rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen
aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des
Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt")
vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden
durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und
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