— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
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Die Bürger.
201
Die Bürger.
Für die Städte hatten die Kreuzzüge unendlich wichtige Folgen; sie
brachten das Morgenland und Abendland nicht etwa bloß in feindselige
Berührung, sondern auch zugleich in den lebendigsten Handelsverkehr,
der jedesmal wieder angeknüpft wurde, sobald Waffenstillstand eintrat;
ohnehin waren die verschiedenen mohammedanischen Reiche im Morgen-
lande selten gleichzeitig mit den Christen im Kriege. Die italienischen
Seestädte hatten davon den größten Gewinn, namentlich Venedig, Ge-
nua und Pisa, denn diese kauften unmittelbar in der Levante ein und
versorgten ganz Europa mit den Erzeugnissen des Morgenlandes. Das
waren einmal die verschiedenen Gewürze, unter welchen Pfeffer und
Safran die Hauptrolle spielten, sodann Arzneien, Zucker, Gold, Silber,
Perlen und Edelsteine. Das Morgenland lieferte aber auch Kunstpro-
dukte und zwar die gleichen, durch welche sich Asien noch jetzt auszeich-
net: Waffen, als Schwerter, Dolche und Panzer; Geschmeide und
Schmuck jeder Art, Teppiche, Baumwollentücher mit trefflicher Färbung,
Seide, feines, schönfarbiges Leder, wie Saffian und Korduan u. s. w.
Die Europäer gaben dagegen kostbare Pelzwerke, Glas, in dessen Ver-
fertigung sich Venedig auszeichnete, verschiedene Metallarbeiten und vor
allem Leinwand. Mit den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen
Städte Augsburg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien u. s. w.
und versorgten die norddeutschen, welche in England, Polen, Rußland
und den skandinavischen Reichen den Absatz ihrer Maaren bewerkstellig-
ten. Da dieser Handel ausschließlich in den Händen der Städte war
und sie von keiner Seite her eine Konkurrenz hatten, so mußte er sehr ein-
träglich sein. Zu diesem Zwecke bildeten die Kaufleute, die Großhändler,
geschlossene Verbindungen, welche im allgemeinen Hansen genannt wur-
den; dieser Name verblieb dem Bunde der norddeutschen Handelsstädte.
Aller Gewerbfleiß hatte sich in die Städte eingebürgert, welche in ihrer
Umgebung, auf dem Lande, den sichersten Markt fanden, während die
Kaufleute das Geschäft des Verkaufs in die Ferne besorgten; so kamen
z. B. aus England Wolle und Felle in norddeutsche Hansestädte und
kehrten als Tuch und Leder wieder dorthin zurück. Auch die Handwerker
thaten sich zusammen in Genossenschaften, in Zünfte, Innungen und Gil-
den, und ordneten und regelten sie durch Gesetze, die streng beobachtet
werden mußten. Je mehr die Handwerker an Zahl und Wohlstand
Zunahmen, um so weniger duldeten sie in die Länge die Herrschaft der
Aristokratie, welche von den ritterbürtigen Bürgern ausgeübt wurde,
und später finden wir fast überall die Handwerker im Aufstande gegen
die aristokratischen Magistrate, in Italien noch früher als in Deutsch-
land. Doch gelang es in Venedig, daß sich eine Oligarchie von 300
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Saffian
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Europa Ulm Konstanz Regensburg Wien England Polen England Italien Venedig
249
Versenden in's Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber
erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wie-
der die neuen Blüthen und verbreiten weit umher ihren Balsamduft. — Der
Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern
ohne alle Erde hervor. Er wird im guten Lande so groß, wie unsere Birn-
bäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkaufe in die Städte, wo die
Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen
sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28. Pfund hält, und so
kommen sie in den Handel. — In den mittlern Provinzen Portugals ist der
Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagreisen macht, ohne einen an-
dern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen
Oliven; aber sie geben ein besieres Oel. Auch der Oelbaum wächst an vielen
Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume;
er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem
Kriege die Oelbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der
Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar wer-
den die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt
sie sogleich aus oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit
man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient den Portugiesen statt But-
ter und Schmalz zur Zubereitung ihrer Speisen, und man versichert, daß,
wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in
Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die
Pfanne gießen und ihre Speise damit schmälzen.
Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen
Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar gibt es auch wei-
ßen ; aber der rothe schnieckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am
obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert; sondern die
Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den
Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt und über der
Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß
die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie
die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus
versendet; man nennt sie daher: „Portweine."
Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlen Früchten; desto är-
mer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinläng-
lichen Vorrath ; in der südlichen muß jährlich sehr viel vom Auslande gekauft
werden. Die Portugiesen sollen hieran größtentheils selbst Schuld sein; denn
sie sind ein träges, unthätiges Volk, das sich nur höchstens zu solchen Arbeiten
bequemt, die wenig Anstrengung erfordern. Sogar ihre meisten Schuhmacher,
Schneider und andere dergleichen nothwendige Arbeiter sind Ausländer, die
sich theuer bezahlen lasten. Zum Wassertragen, Lasttragen, Packen u. s. w.
miethet man Galizier, die jährlich in großer Menge in die portugiesischen
Städte kommen und sich viel Geld verdienen, indeß die ärmeren Portugiesen,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Schneider
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Portugals Portugal Portugals Portugal
Politische Geographie. *89
und Nüsse liefern, und die philippinischen
Inseln, wo die wichtige spanische Handelsstadt
Manilla ist.
C. Afrika.
164. Der dritte Erdtheil ist über 500,000
Auadratmeilen groß, aber wegen der großen Hitze
größtentheils sehr dürr, und es giebt darin Wüster
ueyen von 100 Meilen lang, die voll Elephanten,
Löwen, Deger, Affen, Strauße rc. sind. Die Kü-
sten und die Gegenden an den Flüssen sind frucht-
bar an Getreide, Früchten, Zucker, Pfeffer und
Baumwolle, und haben viel Ochsen, Pferde und
große Schaafe. Gold und Kupfer ist häufig, und
die Meere und Flüsse liefern viele Fische. Die
Hauptflüsse sind der Niger, Nil, Senegal,
die Gambia und der Za ira; ein Hauptgebirge
der At l a s. Die Zahl der Einwohner schätzt man
auf 16j Millionen, sie sind größtentheils schwarz.
Künste und Wissenschaften sind hier fast ganz un-
bekannt, und Manufakturen giebt e6 auch wenige.
Die Europäer holen aus Afrika Gold, Gummi,
Baumwolle, Leder, Pfeffer, Elfenbein und Skla-
ven. Hauptreligionen sind dort die muhamedanir
sche und die heydnische, aber es giebt auch viele
Juden und Christen daselbst. Man findet hier ei-
nige große Monarchien, aber auch eine Menge
kleiner Königreiche und viele Republiken. Haupt-
theile hat Afrika folgende: die B erb ere y, die
Wüste Sahan oder Sahra, das Negerland oder
Nigritien und Äthiopien, Aegypten, Nubien und
Habeffinien, Senegombien, die Küsten Guinea
und Kongo, das Land der Kaffer» und Hottentot-
ten
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: C. Afrika Deger
Extrahierte Ortsnamen: Niger Senegal Gambia Afrika Afrika Nubien Guinea
2i4 Alte Geschichte.
würdig hielten, nach dem Kodrus die Regierung
allem zu führen, so wählten sie Archonten oder
Vorsteher, welche anfänglich die Negierung Zeit
Lebens, und hernach auf >o Jahre führten. End-
lich wurden .".lie Jahre neue Archonten erwählt,
uyddie Regierung wurde democrakisch. '■ '
gr. Berühmte Gesetzgeber der Athenienser
waren Draco, dessen Gesetze nicht mit Tinte,
sondern gleichsam mit Blut geschrieben^. h. äu-
ßerst streng) waren, und Solon, der ihnen vor-
treffliche Gesetze gab, durch deren Beobachtung
die Republik groß und glücklich wurde.
33. Die Spartaner oder Lacev.imonier zeich-
neten sich unter den übrigen Griechen besonders
aus durch einfache Sitten, strenge Gesetze sind
durch Tapferkeit. Ihre merkwürdigsten Könige
waren: Lacedämon, der die Stadt Sparta
bauere; Tyndareus, Menelaus', Orestes,
Eurystherçes und Pr0cle6, aus deren Nach-
kommen, den Äegiaden und Prokliden, Lacedämon
allezeit zwey Könige zugleich hatte; Theopom-
pus, der die fünf Ephoren einführte; Pan sa-
tt ias und der große Agefi laus.
34- Ihr berühmter Gesetzgeber hieß Ly kn r-
gus- der sie ganz zu einem kriegerischen Volk bil-
dete, Künste und Wissenschaften verbannte, den
Gebrauch des Goldes und Silbers verbot, und
eisernes Geld einführte.
35. Die berühmtesten thebanischen Könige
waren: Kadmusaus Pbönicien, Ämphikryy,
Oedipus, und Xanthus, der letzte König,
nach dessen Tode Theben eine R publik wurde.
36. Dre merkwürdigsten Kriege der Griechen
nach
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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