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1. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

2. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

3. Alte Geschichte - S. 46

1870 - Mainz : Kunze
40 vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und der Ausstand der Meder (714). Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz, Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l. Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste. Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien, nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern, Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa- nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn- (Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten (Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon, Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil- dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion. Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen- satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen, babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be- rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht- tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 21

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Babylonien. Assyrien. Medien. 21 aber die Abgeschlossenheit Chinas hat ihr Ende erreicht, der Stolz seines Kaisers und Volkes ist ihnen in seiner vollständigen Nichtigkeit gezeigt worden, das erstarrte chinesische Wesen muß in Gährung und Fluß kom- men, um so mehr, da ihnen jenseits des stillen Meeres von Kalifornien her die Nordamerikaner zuwinken. Dahin wandern die fleißigen Chine- sen bereits zu Tausenden, gewinnen als Speisewirthe, Handwerker, Arbeiter und Kramer einen Theil des mühselig von Amerikanern und Europäern gegrabenen Goldes, graben auch selbst und somit reichen sich das zäheste Volk der alten Welt und das jüngste und frischeste der neuen bereits die Hände. In China selbst aber ist eine Revolution ausge- brochen, die nunmehr seit einigen Jahren wülhet, einen religiös-socia- len Charakter zu haben scheint, und deren Ende und Ergebniß sich noch nicht bestimmen läßt. Viertes Kapitel. Babylonien. Assyrien. Medien. Mniveh zerstört 606. Nebukadnezar 605 — 561. Dejóles 714 (v. Chr.). Das Hochland, welches sich von dem Indus bis an den Tigris und von der kaspischen See bis zu dem persischen Meerbusen erstreckt, wird erst später der Schauplatz der Geschichte, indem von ihm eine Bewe- guyg ausgeht, die durch ganz Vorderasien bis nach Europa hinüber reicht; vor dieser weltgeschichtlichen Begebenheit (der Stiftung des Perserreiches) finden wir am Euphrat und Tigris mächtige Sultane, die als Geißeln Gottes verdorbene Völker züchtigen, bis sie selber dem Strafgerichte anheimfallen. Aus dem armenischen Hochlande, dem zweiten Ursitze der Mensch- heit, fließen zwei Ströme dem persischen Meerbusen zu, der Euphrat und der Tigris. Das Land zwischen ihrem mittleren Laufe hieß vor Zeiten das Land der Zwei Ströme (Mesopotamia bei den Griechen), die Ebene an ihrem unteren Laufe Babylonien, als Völker werden Assyrer, Babylonier und Chaldäer genannt, wahrscheinlich naheverwandte Volks- stämme. Die Bibel nennt den Nimrod, einen gewaltigen Jäger und Krieger, als den ersten, der eine Gewaltsherrschaft aufrichtete und Völker unter sein Joch beugte; die Hauptstadt dieses Reiches war Babel oder Babylon. Die Griechen wissen viel von Ninus, dem Stifter des assyrischen Reiches, und seiner gewaltigen Stadt Niniveh zu erzählen, so wie von seiner Gemahlin und Mörderin Semiramis; sie soll die uralte Stadt Baktra erobert haben und bis Indien vorgedrungen sein, wo sie

5. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 32

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. (in Babylon Mylitta genannt), in welchen die Unzucht als eine der Göttin dargebrachte Huldigung galt. Diesen Lasterdienst brachten die Phö- nicier überall hin, wo sie sich niederließen, nach Kyprus, Kythera, Eryr, dem ägyptischen Memphis u. si w., und verführten auch andere Völker zu denselben Ausschweifungen. Die benachbarten Israeliten wurden mehr als einmal nngesteckt, besonders wenn einzelne Könige den in Jerusalem niedergelassenen Phöniciern die Erlaubniß zur Ausübung ihres Götter- dienstes allzugnädig gewährten; selbst die Opfer des Moloch wurden bei Jerusalem dargebracht (Gehenna), was bei den Griechen nie geschah, obwohl sie sonst, besonders die asiatischen, von den Phöniciern viel in ihren Glauben und Kultus aufnahmen (Adonis, Melicerthes). Sechstes Kapitel. Aegypten (vor 2000 — 525 v. Chr.). Die 15 Meilen breite Landenge von Suez zwischen dem rothen und mittelländischen Meere verbindet Palästina mit Aegypten, Asien und Afrika, zu welchem Erdtheile Aegypten von den Griechen aber nicht gerechnet wurde. Aegypten ist das untere Thal des Nils, des größten Stromes, den die Alten kannten; er theilt sich etwa 20 Meilen vor seiner Mündung in 7 Hauptmündungen und schließt mit ihnen das Niederland ein, welches von seiner Form Delta genannt wird und die größte Erwei- terung des Flußthales ist. Denn einwärts verengt es sich auf mehrere hundert Stunden zu einem Einschnitte, dessen Durchmesser 1—4 Stunden beträgt. Längs beiden Seiten des Thales ziehen niedere Fetsgebirge, auf deren östlicher Seite die unwirthbaren Ufer des rothen Meeres liegen, wogegen sich westlich die große Wüste ausdehnt, aus deren Meer von feinem Sand und grobem Kieselgerölle nur wenige Oasen gleich Inseln hervorragen. Auf jenen Felsrücken, welche das Nilthal einengen, vermag kein Baum oder Strauch zu wurzeln; sie sind kahl und geben keiner Quelle den Ursprung. Der Nil allein ist der Geber des Wassers, ohne ihn wäre das Thal mit dem Sande der Wüste ausgefüllt, leblos und öde; aber der wunderbare Strom macht es zu einem der fruchtbarsten Länder der Erde. Er entspringt aus noch nie gesehenen Duellen im innern Afrika; von den monatlangen Platzregen, welche in dem heißen Erdgürtel eine erstaunliche Wassermasse herabgießen, schwillt er hoch über seine Ufer an und beladet sich in den waldigen und sumpfigen Wildnissen mit fettem Schlamm. ^Diese trübe Fluth steigt nun im Thale Aegyptens über ihre Ufer und überrieselt die ganze Thalfläche; im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, fängt der Fluß in der Regel an zu steigen,

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 33

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Aegypten. 33 gegen Ende Oktobers kehrt er wieder in sein Bett zurück und zwar in kürzerer Zeit, als er angeschwotten ist und hinterläßt die Felder getränkt und zollhoch mit einem fetten Schlamme überzogen. Nun wird gesäet und gepflanzt; Getreide und Hülsenfrüchte aller Art, Sesam, Melonen, Baumwolle u. s. w. wachsen bei der großen Sonnenwärme in dem feuchten und fetten Boden schnell heran und reifen frühe, so daß der Aegypter zweimal ärnten kann, ohne auch nur die Hälfte der Arbeiten ver- richten zu müssen, welche bei uns dem Landmanne so manchen Schweiß- tropfen auspressen. Diesen wohlthätigen Nil verehrten die alten Aegypter göttlich und glaubten, er entspringe in den Wohnungen der Sonne; sein Anschwellen und Zurücktreten wurde mit Festen gefeiert, bei welchen der sonst düstere Aegypter sich dem Ausbruche seiner Lust zügellos hingab. Regelmäßig tritt der Nil aus und wieder zurück; regelmäßig folgen Saat und Aernte; die Sonne wird fast nie mit Wolken umhüllt, sondern strahlt immer mit blendendem Glanze; Gewitter sind außer- ordentlich selten, nur Unterägypten kennt Landregen. So wenig als die Jahreszeiten sieht der Aegypter Berg und Thal, Wald und Feld, Anger und Wiese mit einander abwechseln; zwischen nackten Felsrücken, hinter denen der Wüstensand in der Sonnenhitze glüht und durch die Verdünnung der Luft wirbelnde Stürme erzeugt, ist sein viele hundert Stunden langes Thal eingeschnitten, welches jährlich einmal von dem Flusse unter Wasser gesetzt, nachher aber zum Saat- und Aernte- feld wird. So waren auch die alten Aegypter ein wunderbares Volk, einzig in seiner Art, wie sein Land. Noch waltet über ihre älteste Geschichte ein tiefes Dunkel, das vielleicht durch die Erforschung der Denkmale anfgehellt wird, deren sie mehr als jedes andere Volk der Erde hinterlassen haben. Aus den einbalsamirten Leichen, die in unzäh- ligen Felsengräbern millionenweise aufbewahrt liegen, ergibt sich, daß die Bevölkerung des alten Aegypten aus drei Menschenschlägen bestand, die aber in einander übergingen, wozu wir in den amerikanischen Mestizzen und Mulatten und deren Unterabtheilungen ein Seitenstück sehen. Ein Theil der Aegypter war von Heller Farbe und gehörte offenbar dem soge- nannten kaukasischen Stamme an; ein anderer war dunkler, aber schlicht- haarig und bildete den Uebergang zu einem negerähnlichen Schlage, der aber doch das wollige Haar des Negers nicht hatte und ebenso wenig dessen ganze Schädelbildung und aufgeworfene Lippen. Dies ist ein deutlicher Beweis, daß Aegypten einst von dunkelfarbigen Volksstämmen bewohnt wurde, unter denen sich ein hellerer niederließ, der sich die Herr- schaft des Landes aneignete, während er den alten Einwohnern von seiner Bildung mittheilte. Woher aber diese Einwanderer gekommen, ist noch immer nicht sicher erforscht. Eine Meinung läßt sie über die Landenge von Suez hinziehen, nach einer andern sind sie den Nil herunter Bumüller, Gesch. d. Alterth. 3

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 14

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
14 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. gion des Buddha, den Buddhaismus, stiftete. Nach ihm stnd alle Menschen gleich, also kann es keine Kasten geben und ebenso wenig ein aus- schließliches Priesterthum der Braminen. Durch blutige Verfolgungen wurde der Buddhaismus in Vorderindien ausgerottet, wo er sich nur auf der Insel Ceylon erhielt; dagegen verbreitete er sich in Hinterindien, über Tibet, China, in die mongolischen Gebirge und Steppen und gehört zu den Religionen, welche die zahlreichsten Anhänger haben. Der Budd- haismus ist aber noch ausgearteter als die Religion der Braminen; er vergöttert die Natur nicht minder, stempelt selbst Menschen zu Göttern, indem solche in menschlichen Leibern ihre Wohnungen nehmen sotten und erzeugt bei dem gemeinen Volke gränzenlose Abgötterei, die bis zum gemeinsten Fetischdienst herabgesunken ist. Fremder Eroberer haben sich die Braminenstaaten nie erwehren können; denn durch die Kasteneintheilung war es unmöglich gemacht, daß sich die ganze Kraft der Nation entfaltete; war die Kriegerkaste durch einige verlorene Schlachten verblutet, so war auch jeder bewaffnete Widerstand gebrochen, weil die untergeordneten Kasten aus religiöser Ver- pflichtung die Hand nicht an Schwert und Speer legen durften. Indem die Halbinsel des Ganges durch die himmelhohen Berge des Himalaya gegen die Einfälle der wilden Hirtenvölker des mittelasiatischen Hoch- landes geschützt war, die vielgetheilten Stämme Hinterindiens aber keine Macht vereinigten, welche zu einem erfolgreichen Angriffe stark genug gewesen wäre; da ferner im Osten des alten Asiens keine seefahrende Nation sich entwickelt hatte, welche die Küsten angriff und von da aus in das Innere drang, wie dies in den späteren Jahrhunderten geschah: .so kamen alle Stürme gegen das Braminenland vom Westen her über das Gebirge des Hindukusch. Dort im Lande der Fünf Ströme saßen aber als Vorwache kriegerische Stämme indischer Abkunft, ohne braminische Verfassung, welche lange Zeit den ersten Stoß fremder Eroberer brachen. Die Perserherrschast drang unter Darius Hystaspis nicht über die Schwelle des Landes und erst der große Makedonier trug seine Waffen bis an den letzten der fünf Ströme und gründete dort eine Statthalterschaft, aus welcher später ein indisch-griechisches Fürstenthum erwuchs, das durch religiöse und politische Einrichtungen an seinen griechischen Ur- sprung erinnerte und der fortdauernden Einwirkung griechischen Elementes durch die Nachbarschaft des Seleukidenreiches genoß. Wären die Griechen Alexanders aber selbst in das Braminenland eingedrungen, so hätten sie in Brama ihren Zeus, in dem Indra ihren Apollo gefunden, — sie hätten in den Pagoden der Braminen gebetet und geopfert, gerade wie sie es in den Tempeln am Nil thaten; hier sahen sie gleich Wunderbares in Tempelbau, Priesterschaft, Götterdienst und Kasteneinrichtung, wie sie es dort am Ganges gefunden hätten, wenn

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 34

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
34 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. aus Merov gekommen. Das alte Aegypten reichte nämlich am Nil bis Syene hinauf; dort fing das Land der Aethiopen an, und zwischen den Hauptstämmen des Nilstromes (Astapus und Astaboras der Alten) lag Meroe, eine uralte Priesterstadt und Handelsplatz für das innere Afrika. Hier langten mit ihren Ladungen die Karawanen an, welche aus Abysstnien und seitwärts über die Oase Ammonium (eine Grün- dung von Meroe, mit einem berühmten Heiligthum des Ammon, wo die Karawanen von dem Zuge aus der Wüste rasteten und Wasser und Lebensmittel fanden) kamen oder vom rothen Meere her über Arum indische und arabische Erzeugnisse führten. Zahllose Trümmer von Städten und Tempeln, Pyramiden, Felsengräber, die sich im Nilthale, auf der Oase und bei Arum finden, geben Zeugniß, daß in diesem Theile Afrikas vor alter Zeit ein Volk gewaltet hat, von dem heutigen so weit unterschieden als seine armseligen Hütten von jenen Bauwerken, welche der Zerstörung seit mehr als einem Zahrtausend trotzen. Bei den ältesten Dichtern der Griechen galten „die Aethiopen" als die gerechtesten unter den Menschen, als Lieblinge der Götter; ihre späteren Geschichtschreiber erzählen uns von einem Kulturstaate, welchen eine Priesterschaft unter wilden, höhlenbewohnenden Völkern gegründet und mit Weisheit regiert hatte. Die Priesterschaft hielt die ganze Ordnung dieses Staates in Händen; sie erwählte auch den König aus ihrer Mitte, der nichts ohne den Rath des Priesterkollegiums thun durfte; ja der König mußte sich selbst den Tod geben, wenn ihm das Orakel durch den Mund der Priester verkündete, daß seine Negierung nicht mehr wohlgefalle. Aethiopische Könige erscheinen in der ägyptischen Geschichte als Beherrscher und Beschützer Aegyptens; Herodot nennt uns Sabakon als vieljährigen Herrn Aegyptens, das er aber räumte, als ihm ein Traum-Orakel verkündete, er könne nur durch den Mord aller ägyptischen Priester seine Herrschaft behaupten. Dieser Sabakon ist wahrscheinlich derselbe König, den die Bibel Thirhaka nennt, vor dem der Assyrer Senaharib floh, ohne eine Schlacht zu wagen. Nach ihm verlieren wir jede Kunde von Aegyptens Hinterlande, bis 290 v. Ehr., als Aegypten griechische Könige hatte, ein König von Meroö mit dem griechischen Namen Ergamenes auftritt; von diesem heißt es, er habe von den Griechen „philosophieren" gelernt und die gesammte Priester- schaft in Meroö ermordet, oder was dasselbe heißt, sich zum unum- schränkten Herrn aufgeworfen. Nach diesem Philosophen hören wir von Meroö und Aethiopien nichts mehr, und nur aus dem N. T. erfahren wir von einer äthiopischen Königin Kandake, deren Kämmerer durch den Apostel Philippus zum Chriftenthume bekehrt wurde. Merotz verschwindet aus der Geschichte; die Mohammedaner scheinen den Ruin des Landes vollendet zu haben, ohne daß sie jedoch den gutartigen Charakter der

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 44

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. er als Fremdling Aufnahme fand und durch Reichthum, Gastlichkeit, so wie durch kriegerische Entschlossenheit bei Fürsten und Stämmen zu hohem Ansehen gelangte. Dies Land zeigte ihm der Herr als die künftige Hei- math des Volkes, das von ihm abstammen und von dem aus der Segen Gottes über alle Völker der Erde ausgehen sollte. Diesen Glauben übergab Abraham (st- 1817 v. Ehr.) seinem Sohne als ein heiliges Vermächtniß und dieser den Enkeln und Urenkeln; so bewahrten die Erzväter die Verheißungen Gottes für das gesunkene Menschengeschlecht und wurden geistiger Weise die Stammväter eines neuen Menschenge- schlechtes. Der Urenkel Abrahams (d. h. Vater der Völker), Joseph, wurde durch wunderbares Schicksal der erste Mann nach dem Pharao im Lande Aegypten und er berief seinen greisen Vater Jakob und seine Brüder zu sich und räumte ihnen die Triften Gosens, zwischen dem Nil und der arabischen Wüste Etham, ein. In Aegypten wuchs die Familie des Jakob während 215 Jahren zu einem Volke heran, das von dem Hasse und der Furcht der Aegypter viel zu dulden hatte. Dadurch wurde es seiner ägyptischen Heimath (Aegypten hat noch jedes Volk durch seine Natur, seinen „süßen" Nil und die Fruchtbarkeit des Bodens wie durch einen Zauber gefesselt) entfremdet und für den Ruf des Moses empfäng- lich, der es auf Gottes Befehl nach Kanaan, seiner hohen Bestimmung entgegen führen sollte. Wie Gott Männer, welche Er zu großen Dingen erwählt hat, wunderbar aus Gefahren errettet und den Lauf der Ereig- nisse zu ihren Gunsten lenkt, so leitete Er auch das auserwählte Volk durch Meer und Wüste, denn es war Sein Rathschluß, daß durch Israel die Völker der Erde sollten gerettet werden. Am Berge Sinai, der sich in seinen Granitfelsen zu 8000 Fuß aus der Wüste erhebt und bis nach Aegyptens Gränze schaut, gab Er Israel die Zehn Gebote; die Erde erbebte und die Decke des Himmels flammte in Blitzen, als der Allmäch- tige sprach, das Bollwerk des Glaubens errichtend, das wie ein himmel- anstrebendes Gebirge über alle menschlichen Einrichtungen und Satzungen emporragt und den im Treiben des alltäglichen Lebens, in den dunstigen Schichten der Erwerb- und Genußsucht befangenen Sinn zum Himmel emporrichtet. Aber Israel hing doch an Aegypten; die wasserarmen Wüsten und Steppen erregten seine Sehnsucht nach dem Nillande, Ent- behrung und Mangel nach den verlassenen Fleischtöpfen; das verdorbene Volk wurde durch Gottes sichtbares Walten ebenso wenig gründlich bekehrt, als es sich durch die Strafen, welche die Frechsten hinwegrafften, zu unwandelbarem Gehorsam und Glauben bewegen ließ. Darum mußte alles Volk, das noch Aegypten gesehen hatte, bis auf zwei Männer in der Wüste sterben und durfte die Schwelle des ihm bestimmten Landes nicht überschreiten. Auch Moses (1457) starb, nachdem er von dem Berge Nebo in das Land der Verheißung und Erfüllung geschaut.

10. Bd. 2 - S. 273

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
273 Völkerverkehr uitb Handel. bewirkt. Wie derselbe nach der Zerstörung von Tyrns die Stadt Ale- xandrien in Niederägypten erbauet, ist schon oben (S. 75) erzählt. Unfern der westlichen Nilmündung, ans einer zwischen dem Meere und dem See Mareotis sich hinziehenden Landenge, erhob sich diese große, prächtige, volkerfüllte Stadt. Fünf Hafen (wovon einer am marcotischen See) nahmen die Handels- und Kriegschiffe auf. Das arabische Meer, zu welchem vom Nil ein kurzer Landweg, auch ein Kanal führte, auf der einen und das vielarmige Mittel me er auf der anderen Seite berührend, war Alexandrien durch die Natur selbst zum Mittelpunkte des Verkehrs zwischen den Morgen- und Abend- ländern, zum Stapelplaze des Welthandels bestimmt. Kein herrlicheres Denkmal hat sich je ein König gcsezt. Denn, als die macedonischen Reiche bis auf die lezten Trümmer zernichtet waren, dauerte doch in einer langen Folge von Jahrhunderten und unter dem mannigfaltigsten Wechsel der Herrschaft die Handelsgröße Alexandriens fort, bis die Entdeckung des Wasserweges nach Ostindien alle Verhältnisse änderte. Die Ptolemäer erkannten die Vortheile solcher einzigen Lage, und vermehrten sie durch zweckmäßige und prächtige Anstalten. Dahin gehören die Errichtung des Leuchtthurms auf der Insel Pharos, welche die Hafen deckte, die Vollendung des schon von den Pharaonen angefangenen (und nach Herodot von Darius Hystaspis fortgesezten) Kanals nach dem rothen Meere, die Anlagen trefflicher Straßen da- hin (*), insbesondere nach Berenice und später nach Myoshormos, die Verbesserung dieser und anderer Hafen, die Abschickung erforschen- der Gelehrten (wie Megasthenes und Dionysius) nach In- dien, u. s. w. Dabei wurden auch die alten Handelsverbindungen Aegyptens fortgesczt, erweitert und mit griechischer Thätigkeit betrie- den. (Bergt. B. Z. S. 251.) Eine zweite für den Handel und die Erweiterung des geographi- schen Gesichtskreises äußerst merkwürdige Unternehmung des in solchen Sachen wahrhaft großen Alexander war die Seereise des Nearchus von der Mündung des Indus bis in den persischen Meerbusen (S. 77). Alexander hatte einen ansehnlichen Theil Vorderindiens kriegerisch durchzogen, und wünschte den Verkehr mit jenen reicheren Ländern zu sichern und zu erleichtern. Die genauere Bekanntschaft mit diesem von den Griechen damals noch unbefahrenen Meere und den (*) Der Kanal wurde niemals lebhaft befahren. Die Seichtigkeit des arabischen Busens in seinen nördlichen Theilen mag die Ursache fern. Man schiffte darum den Nil herauf bis Kortos, und von da ging derkaravanen- weg nach den im Text genannten südlicheren Häfen. Il. 18
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