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1. Die Weltgeschichte - S. 134

1835 - Mainz : Kupferberg
154 Kriege gegen Frankreich. Luther's Lehre. n.c.g. 1521. Erster Krieg gegen Franz I. von Frankreich: Die Franzosen schnell aus Spanien verdrängt, in Italien bei 1522. Bicoca (Marschall von Lautrec durch Prosper Colonna), und nachdem Karl von Bourbon zum Kaiser übcrgegangcn, 1524. eben so bei Piomagnano unter Bonnivet geschlagen, — Tod des Ritters Bayard; Italien frei von den Franzosen; aber der Einfall der Kaiserlichen in die Provence mißlingt; Franz 1525. erobert wieder Mailand, belagert Pavia (Anton von Leyva), wird geschlagen, gefangen; im folgenden Jahre, unter Be- dingungen, die er beschwört, entlassen, täuscht er den Kaiser, und bildet die heilige Ligne, 1526. Zweiter französischer Krieg: Karl von Bourbon nimmt Mailand, erstürmt Rom, fällt 1527. Der Pabst in der Engelsburg belagert, gefangen; doch bald durch die Er- oberungen der Franzosen (Lautree, Andreas Doria von Genua) in Neapel wieder frei. Doria geht zum Kaiser über, 1529. Frieden zu Cambrai (paix des t)ames). In Deutschland indessen drohende Religionsunruhen: Luther arbeitet auf der Wartburg an der Uebersetzung der Bibel, eifert gegen den neuen Ablaßhandel des Churfürsten Albrecht von Mainz, stellt in Wittenberg die durch Karlstadts 1522. Bilderstürmerei rc. gestörte Ruhe wieder her, und gewinnt ungeachtet seines Streites mit Heinrich Vii!. von England und mit Erasmus (freier Willen) immer mehr Anhänger; er legt 1524 sein Mönchskleid ab, und vermählt sich im folgenden Jahre mit Katharina von Bora; seine Lehre findet, nachdem die Katholischen zu Regensburg durch den päbstlichen Legaten Campeggio eine Verbindung geschloffen, besonde- ren Schutz bei dem Landgrafen Philipp dem Großmüthigen von Hessen, bei dem Churfürsten Jo Hann dem Beständigen von Sachsen (Friedrich der Weise starb 1525), und dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, dem Hochmeister des deutschen Ordens, Herzog von Preussen. Untergang des unruhigen « Franz von Sickingen, der, sowie auch Ulrich von Hutten, dem Lutherseinen Schutz angeboren.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 23

1874 - Mainz : Kunze
— 23 - landes, und mit der Tiesebene. Hier die äußere Linie des großen norddeutschen Schlachtenbezirks: Jena, Anerstädt, Roßbach, Merse- burgs) — Nach N. Uebergang zum Harze und zu dessen die goldene Aue umschließenden freundlichen Vorlanden: das westliche zieht sich von Nordhausen nach Göttingen und Hildesheim mit ausliegenden bewaldeten Höhen, ähnlich denen jenseits der Leine; das östliche, das Mansselder Knpserplateau, wo die Wiege des großen Bergmannssohnes, reicht bis zur Saale und dem Stammlande der Askanier. Dazwischen parallel mit dem Thüringer Walde der Ha^z**), ein langgestrecktes, metall- reiches Massengebirge, dessen kleinerer höherer Theil, nebst dem Brockengebirge Nadelwald (Oberharz), dem Wesergebiete zugehörig, der größere, niedrigere (Unterharz), meist noch Buchenwald, dem Elbgebiete zugehörig. (In jenem die reicheren Erzgänge, kein Getreidebau). Trotz der schroffen Erhebung leicht zugänglich durch tief einschneidende Mündungsthäler. Auf ihm thätiges Leben in den Wäldern ***), den Schachten, den ärmlichen Berg- städten (Klausthal) und an den Flußthälern mit ihren Mühlen, Poch- und Eisenhämmern. Rings um den Fuß niedrigere meist bewaldete Sand- und Kalksteinhöhen (vereinzelt im Tieflande bis gegen den Quellbezirk der Aller f), in deren weiten fruchtbaren Thalmuldeu, den Kornkammern des Harzes, schon seit den Stis- tnngen der Brnnonen rege Entwicklung in Klöstern (z. B. Gan-- *) Trotz der der Lage seines Landes entsprechenden politischen Unselbst- ständigkeit hat der Thüringer manche Eigentümlichkeit bewahrt, z. B. den sangvollen Gebirgsdialekt, den er den südlichen Soi benmarken mittheilte (während in den nördlichen das sächsische Niederdeutsch, das Platt der Tief- ebene sich ausdehnte), die damit zusammenhängende L>ebe zur Musik (Ver- anlassung auch zur Kultur der Singvögel) und die im Vergleich mit den sächsischen Nachbaren größere Lebhaftigkeit. **) Eine Burg aus sächsischer Vorzeit, umschlossen von hohen (Teufels-) Mauern. Vgl. Göthe's Walpurgisnacht und Harzreise im Winter. Noch heute treiben die Nebelriesen um den Blocksberg ihren Spuk. — Die ger- manische Mythologie nnter dem Einfluß der Nebel und des trüben Him- mels ohne plastische Gestaltung. — Die Berge Zufluchtsstätten und Quellen der Sage. — Die dem Treiben der Menschen entrückten lichten Höhen und schaurigen Haine Göttersitze und Opferstätten; das geheimnißvolle Innere der Erde Wohnung der Gnomen. ***) jetzt sehr gelichtet und überall von Straßen durchzogen; anders zur Zeit, als Heinrich Iv. von der Harzburg floh. f) Asse, Elm, Helmstädter Höhen; das dazwischen gelegene reiche Acker- land das Stammland der Billinger und Supplingenburger, deren Erben die Welsen von Este.

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 157

1878 - Mainz : Kunze
— 157 — sondern erhob sich vielmehr bald Holland gegenüber zum Range der ersten Seemacht der Welt, den es mehr oder weniger ehrenvoll bis anf diesen Tag behauptet hat. § 35. Brandenburg bis 1640. Nach dem dreißigjährigen Krieg galten die deutschen Kaiser nur noch etwas als Beherrscher der österreichischen Erblande und als Verwandte der spanischen Habsburger, deren Stern indes auch stark im Verbleichen war. Dagegen erhoben sich allmählich einige der durch den westfälischen Frieden souverän gewordenen Glieder des Reichs zu einer Achtung gebietenden Stellung. Im Süden spielte das katholische Baiern eine bedeutende Rolle, mißbrauchte aber später seine Macht zu egoistischen Zwecken, zu deren Erreichung es nicht verschmähte mit Frankreich zu liebäugeln und selbst zeitweilig in reichsgefährliche Verbindung zu treten. In der Mitte war Kursach sen der natürliche Hort des Protestantismus gewesen; als aber am Ende des Jahrhunderts dynastische Interessen, nämlich die Aussicht auf den Thron Polens, den Uebertritt seiner Regentenfamilie zum Katholicismus bewirkten, verlor es die Führerschaft und damit den größten Theil seines Einflusses. Derselbe gieng auf Brandenburg über, welches durch das Verdienst seiner Fürsten seit 1648 innerlich und äußerlich so erstarkte, daß der Schwerpunkt der deutschen Geschichte bald nicht mehr an den Ufern der Donau sondern in den von der Natur vernachlässigten Marken zu suchen ist. Der Zusammenhang erfordert bis zur Erwerbung des Landes durch die Hohen-zollern zurückzugreifen und kurz die Namen der Regenten und die wichtigsten Ereignisse nachzuholen. 1. Ueber Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ist oben § 19 das Nötige mitgetheilt. 2. Friedrich Ii. (1440—1470) löste die dem deutschen Orden verpfändete Neumark rechts von der Oder wieder ein, brach den Trotz der märkischen Srädte besonders Berlin-Cöllns, begann dort als Zwingburg ein Schloß anzulegen, verharrte im übrigen in strenger Reichstreue zu einer Zeit, wo es leicht gewesen wäre mit Hilfe des Böhmenkönigs und der Polen sich souverän zu machen. 3. Albrecht (1470—1486), sein Bruder, welcher, ehe er in Brandenburg zur Regierung kam, die fränkischen Besitzungen seines

4. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1878 - Mainz : Kunze
Bon der Begründung des päpstlichen Übergewichtes rc. 121 kehrten nicht wieder, und ihre Lehnsbesitzungen sielen an den König zurück, der aus diese Weise in den Besitz ausgedehnter Domänen gelangte. Die Leibeigenschaft verminderte sich nach den Kreuzzügen, und es entwickelte sich allmählich der sogenannte dritte Stand der Bürger und Bauern, auf welchem das Wohl der Staaten beruht. Die Ritter mußten, um die zu einem Kriegszuge erforderlichen Gelder aufzubringen, Güter, Rechte und Freiheit ihren Unterthanen verkaufen. Viele Bürger und Leibeigene ertrotzten sich seitdem von dem schwächer gewordenen Herrenstand, was ihnen das Recht versagte. Besonders waren es die aufblühenden Städte, welche dem Adel Gewalt entgegen zu setzen wagten und ihn an Macht und Ansehen bald überflügelten. ß. 26. 2)ie (seuffesten äatfec aus (fern Saufe tfer Soheuftaufen (1137-1254). 1. Konrad Iii. (1137—1152). Rach dem Tode Heinrichs V. hatten sich die deutschen Fürsten am Rheine wieder zusammengefunden, um einen König zu wählen. Die ^ Sachsen, Franken, Schwaben und Baiern mit ihren Herzögen, Grafen ^ und Rittern an 60,000 Mann lasen aus jedem Volke zehn Wahlfürsten 8otf,ar Il aus, welche den König küren (wählen) sollten. Als die würdigsten im-ust Herrn nannte man die Herzöge Friedrich von Schwaben, Lothar von Sachsen und den Markgrafen Leopold von Oesterreich. Der Papst und die Geistlichkeit suchten aber die Wahl des Herzogs von Schwaben und fernes Bruders Konrad, welche Heinrich V. zu den mächtigsten Fürsten erhoben hatte, dadurch, daß ihnen die Erbgüter des fränkischen Kaiserhauses übergeben worden waren, zu hintertreiben. Sie setzten es wirklich durch, daß Lothar Ii. von Sachsen gewählt wurde. Dieser ließ sich in Rom krönen und war schwach genug, die kaiserlichen Vorrechte gegenüber dem Papste und der Stadt Rom aufzugeben. Das benutzte man in Rom, um die kaiserliche Würde in ®r toirb in den Augen des Volkes herabzusetzen, und ließ im päpstlichen Palaste m°m 9efrim' ein Gemälde anfertigen und aufhängen, welches den Kaiser knieend vor dem Papste darstellte, wie er ihn um die Krone bittet. Darunter stand eme lateinische Inschrift folgenden Inhalts: Der König harrte vor dem Thor, Bis er das Recht der Stadt beschwor; Des Papstes Lehnsmann ward er draus, Wofür ihm der die Krön' setzt' auf. ^Die hohenstaustschen Brüder, Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken, begannen, als sie sich in ihren Hoffnungen getäuscht sahen,

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 166

1868 - Mainz : Kunze
166 Zweite Periode der neueren Geschichte. Erklärung des Namens Preußen. Der deutsche Orden befe- stigt das Christenthum in Preußen. gethan hat, ihr Hofleben erregte manchen Anstoß, ihre Prachtliebe scheute keine Kosten. Sie war eine thatkräftige, sehr gebildete und gut unter- richtete Dame, welche ein eigenes Gesetzbuch verfaßt, im Drama sich versucht, um den Patriotismus der Russen zu wecken, und mit den be- rühmtesten Gelehrten Frankreichs, Voltaire, Montesquieu und Diderot im Briefwechsel gestanden hat Ihre Festigkeit, Ruhe und Unerschrocken- heit in den größten Gefahren ließen sie nie erzittern oder erbeben; ein kühnes, treffendes Wort fehlte ihr nie, und ihr Urtheil war durchdringend, klar und scharf. Ein Ausspruch Katharinas bei Gelegenheit ihrer Siege ist merkwürdig: „Es war nöthig, daß ich zu erwerben suchte, was ich nicht mitbrachte. Ich kam arm nach Rußland, — Polen und die Krim sind meine Mitgift, die ich Rußland hinterlasse." — Ihr Verfahren gegen Polen und ihre sittlichen Schwächen haben ihr den gerechten Tadel der Nachwelt zugezogen. §. 12. Preußens Erhebung in die Reihe der europäischen Großmächte. 1. Preußens ältere Geschichte. Die Grundlage der preußischen Monarchie bildet die Mark Bran- denburg, welche 1415 der Burggraf Friedrich von Nürnberg, aus dem Hause Hohenzollern, nebst der Kurwürde erb- und eigenthümlich er- hielt (kl. S. 192); den Namen verlieh ihr das 1618 erworbene Herzogthum Preußen. Dies Land tritt erst gegen Ende des 10. Jahr- hunderts in der Geschichte auf und führt seine Benennung wahrschein- lich von den Wörtern Po und Reuß d. h. das hinter der Reuß oder Ruß, einem Arme der Memel, gelegene Land. Die Bewohner waren Heiden, lebten von Fischfang und Viehzucht, kämpften mit Schild, Schwert, Spieß und Keule und schützten ihre Ortschaften durch Erd- wälle und Verhaue. Der Bischof Adalbert von Prag versuchte es, diesen Heiden das Christenthum zu predigen, und starb 997 den Mär- tyrertod (1!. S. 79). Gleiches Schicksal hatten andere Apostel des Christen- thums. Erst als der deutsche Ritterorden gegen die erdrückende Uebermacht der Preußen von dem benachbarten König Konrad von Mazowien zu Hülfe gerufen worden war (Ii. S. 156), begann die dauernde Unterwerfung und Bekehrung der Preußen. Mit der Macht- befestigung des Ordens erhob sich auch das Land zu neuer Blüte; deutsche Colonisten bebauten den fruchtbaren Boden, legten Städte und Dörfer an und brachten das Volk zu Einigkeit und Kraft. Je mehr das Ritterlhum sank, desto mehr hob sich der dritte Stand. Es kam

6. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1867 - Mainz : Kunze
Zweite Periode des Mittelalters. erst dann den Purpur und die Tiara anzulegen, wenn er durch die Wahl der Bischöfe der Nachfolger Petri geworden fei. Und erst nach- dem Alles so vollbracht war, betrachtete sich Bruno als rechtmäßigen Papst und hieß seitdem Leo !X. 3. Heinrich Iv. (1056 — 1105.) Der minder- Heinrich Ul. war erst 39 Jahre alt, als er 1056 nach kurzer Hein^tch^iv. Rankheit unweit Quedlinburg verschied. Er hinterließ seinem sechs- jährigen Söhnchen Heinrich Iv. den Thron, dessen Mutter Agnes, die edle, verständige und lebensfrohe Tochter des Herzogs Wilhelm von Aquitanien, die Leitung des Reiches bis zu Heinrichs Iv. Volljährigkeit übernehmen sollte. Ihr standen ansatigs der Papst und nach ihm der Bischof von Augsburg treulich bei. Um die durch Heinrichs Ul. Strenge aufgebrachten Fürsten zu gewinnen, ertheilte ihnen Agnes Länder und Rechte, die ihr Gemahl ihnen vorenthalten hatte, insbesondere dem Grasen Otto von Nordheim das Herzogthum Baiern, Schwaben dem Grasen Rudolph von Rheinfeldeu und Kärnthen dem Berthold von Zähringen. Allein sie erreichte ihren Zweck nicht. Mehrere Fürsten fühlten sich zurückgesetzt, namentlich der Erzbischof Hanno von Cöln, ein gelehrter, frommer und strenger Herr, aber stolz und ehrgeizig, einfach und herrschsüchtig, der Erzbischof von Mainz, Graf Ekbert von Braunschweig und Otto von Nordheim; sie hielten es für unerhört, daß eine Frauenhand die Zügel des Reiches führe. Die mißvergnügten "Mutter" Fürsten beschlossen, den jungen König seiner Mutter zu rauben. Heuch- geraubt. lerisch lud Hanno die Kaiserin ein, zu Ostern (1062) ihr Hoflager in Kaiserswerth am Rhein zu halten. Die Einladung ward ange- nommen. Während sich Agnes eines Tages in fröhlicher Sorglosigkeit den Freuden der Tafel überließ, lockte man den jungen König auf eine prachtvolle Nacht Hannos. Kaum hatte Heinrich das verrätherische Schiff bestiegen, um das Innere desselben zu betrachten, so flog es pfeilschnell stromabwärts. Heinrich schrie laut nach seiner Mutter, sprang über Bord und wäre sicher ertrunken, wenn ihm nicht Ekbert von Meißen mit eigner Lebensgefahr gefolgt wäre. Man brachte den königlichen Knaben wieder auf das Schiff und behielt ihn trotz aller Bitten der Mutter im bischöflicheu Palast zu Cöln. Agnes ging nach Italien und brachte ihre Tage in Kummer und Klagen hin. Die Bischöfe Hanno erzog den jungen Kaiser zur Einfachheit und Nüchternheit, Gbtucn 3ur Thätigkeit, zur Bescheidenheit und zur Achtung der Rechte des deutschen Volkes und der Fürsten. Allein seine Regentschaft mußte wegen vieler Gewaltthätigkeiten und Willkürlichkeiten, welche er sich

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 220

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
220 Deutschland und Italien sinken. er fühlte selbst, daß er sich seiner Auflösung nahe. Darum fragte er die Aerzte: „saget mir ohne Scheu, ihr Meister, wie lange habe ich noch zu leben?" Sie antworteten: „Herr, vielleicht wird schon morgen eure Seele abgerufen." „Auf denn, nach Speyer," sprach er sich er- hebend, „ich will zu meinen Vorfahren reiten," und setzte sich auf sein treues Roß. Aber er erreichte Speyer nicht mehr lebend; unterwegs kündigte sich der Tod an; man hob ihn vom Pferde und brachte ihn in eine Dorfkirche; er setzte sich auf einen Stuhl und betete mit gefalteten Händen. Dann richtete er sich noch einmal auf und sprach: „ein König muß stehend sterben"; auf drei Ritter gestützt hauchte er seine Seele aus. Das Volk betrauerte ihn als Vater des Vaterlandes; er hatte wieder Friede und Ordnung geschaffen, zeigte neben den Eigenschaften eines großen Kriegers und Staatsmannes einen frommen, biedern Sinn, Einfachheit und Sparsamkeit, und war auch mit gemeinen Leuten freund- lich und liebreich gewesen. Das Volk nannte ihn Kaiser, obwohl er die Kaiserkrone nicht trug, und behielt ihn neben Karl dem Großen und Friedrich dem Nothbart in treuem Angedenken. Drittes Kapitel. Adolf von Nassau (1292-1391). Die Habsburger schienen den Kurfürsten bereits zu mächtig; darum waren sie in Rudolfs Wunsch nicht eingegangen, seinen Erstgeborenen zu seinem Nachfolger zu ernennen, übergingen ihn auch bei der Wahl und ernannten den Adolf von Nassau, der von Haus aus arm war und seinem Gönner, dem Erzbischof von Mainz, viel Geld verschreiben mußte. Als er aber König geworden gedachte er Rudolfen darin nachzuahmen, daß er eine große Hausmacht gründete, und dazu schien ihm Thüringen die schönste Gelegenheit zu bieten. Mit Heinrich Raspe war nämlich der thüringische Mannsstamm erloschen und ein Theil, Hessen, an einen Schwestersohn, Heinrich, gekommen, das eigentliche Thüringen aber an den Markgrafen Heinrich von Meißen. Dessen Sohn Albrecht der Ent- artete verstieß sein Weib Margaretha, Tochter Friedrichs H, und wollte auch seine Söhne Friedrich (mit der gebissenen Wange) und Diezmann enterben. Er verkaufte sein ganzes Land an König Adolf um 12,000 Mark, um seinem unehelichen Sohne Apitz ein Erbe zu verschaffen. Allein Fried- rich und Diezmann wehrten sich ritterlich, Adolf kam nicht zum Ziele, konnte den Mainzer nicht bezahlen und machte Schulden auf Schulden. Vollends verächtlich wurde er, als er von dem englischen Könige

8. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 89

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Reformation in Schweden, Dänemark, Norwegen, Polen. 89 trag mit England und den Niederlanden. Im Jahre 1544 erklärten die Stände die Krone für erblich in seinem Hause und damit beginnt die merkwürdige Dynastie der Wasa, der nichts fehlte, als ein zahl- reicheres Volk, um Europa von Grund aus umzugestalten. Gustav starb im Jahre 1560. Ihm folgte sein Sohn Erich; von dessen Brüdern erhielt Johann Finnland, Magnus Oftgothland, Karl Südermanland als beinahe unab- hängige Statthalter, durch welche Einrichtung Gustav Wasa über sein Haus alle die Nebel brachte, welche die alten germanischen Dynastieen verheerten. Erich war ein leidenschaftlicher, Anfällen von Wahnsinn unterworfener Mann, welcher seinen Bruder Johann eine Zeit lang ge- fangen setzte. Dafür wurde er auf Befehl Johanns 1577 gefangen und ermordet; dieser folgte als Johann Iii. auf dem Throne und er- weiterte die Rechte des Adels, die Gustav Wasa geschmälert hatte. Sein Weib Katharina, der letzte Sprosse der polnischen Jagellonendynastie, gewann ihn halb und halb für die katholische Kirche, doch getraute er sich nicht alle Folgen eines Uebertritts zu wagen, und verlangte von Rom allzu große Zugeständnisse; 1583 wurde er wieder zurückhaltender und blieb bei seinem väterlichen Glauben bis an seinen Tod (1592). Auf ihn folgte sein Sohn Sigismund, der zugleich König von Polen und katholisch war; er blieb in Polen, während sein Oheim Karl von Südermanland als schwedischer Regent in seinem Namen fungieren sollte. Dieser trachtete aber nach der Krone und während Sigismund sich auf den Adel stützte, wandte sich Karl an den Bürger- und Bauern- stand und trat als Beschützer des Lutherthums auf. Auf dem Reichstag von Upsala 1593 setzte Karl einen Beschluß durch, dem zufolge die Ab- änderungen, welche Johann Iii. während seiner katholisierenden Periode im Gottesdienste getroffen hatte, und anderes dergleichen wieder abge- schafft wurde; ebenso traf den katholischen Kultus wieder ein strenges Verbot. Sigismund wollte diese Beschlüsse anfangs nicht anerkennen, mußte sich aber doch dazu verstehen; dafür vermehrte er die Vorrechte des Adels und setzte Statthalter mit sehr weiten Vollmachten ein. Da- gegen wehrte sich Karl durch den Bürger- und Bauernstand und ließ die Katholiken mit Stockschlägen bekehren oder ans dem Lande jagen. Als die lutherischen Bischöfe, namentlich der von Upsala, einen Geist des Widerspruchs äußerten, bannte er ihn mit dem Spruche: „ich will lieber den Papst als den Erzbischof von Upsala als Papst." Auf dem Reichstage von Arboga zwang er Adel und Geistlichkeit durch die Bauern und Bürger zum Nachgeben; von dieser Partei flüchteten nun viele zu dem Könige Sigismund von Polen und forderten ihn auf, nach Schwe- den zu kommen, um dem Bauernkönigthum sammt dem Lutherthum ein Ende zu machen. Doch Sigismund war nicht der Mann, der es mit

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 73

1877 - Mainz : Kunze
73 Der deutsche Brgerkrieg entschied gegen Otto, der sich auf sein Stammland Braunschweig zurckzog. Philipp war allgemeiner Anerkennung nahe, als er von Otto von Wittelsbach*) 1208 zu Bamberg ermordet wurde. Otto war nun alleiniger König, wurde auf einem Reichstage anerkannt und 1209 zu Rom als Kaiser gekrnt. Als er aber im Kirchenstaate seine kaiserliche Oberhoheit geltend machen wollte und von Reichswegen das Normannenland in Anspruch nahm, zerfiel er mit Innocenz Iii. und wurde 1210 in den Bann gethan. Da begab sich der in-zwischen herangewachsene von Innocenz begnstigte Friedrich Ii. nach Deutschland, wo ihm alles zufiel. Im Jahre 1215 wurde er in Aachen gekrnt. Otto zog sich zurck und starb ohne An-sehen 1218 auf der Harzburg. 5. Friedrich Ii. S215-1250* Er war geistreich, von hellem Verstnde und ritterlichem Sinne. Von weltlicher Bildung durchdrungen, stand er der Kirche fremd gegenber. Vermge seiner Erziehung und Bildung gehrte er mehr Italien als Deutschland an. Seine Regierung besteht vorzglich in einem Kampfe mit ^ - Mim Ppsten Gregor Ix. und Innocenz Iv. Die Ppste sahen es ungern, da die Krone von Deutschland mit der Krone von Neapel und Sicilien vereinigt, da der Kirchenstaat zwischen Lombardei und Neapel wie eingeklemmt war. Friedrich hatte dem Papste Innocenz Iii. das Versprechen gegeben, Deutsch-land und Neapel dadurch zu trennen, da er seinen Sohn Hemric^zum Könige von Sicilien mache, er hielt es aber nicht. Er dachte vielmehr in Italien seinen Sitz zu nehmen und bergab seinem Sohne Heinrich die Reichsverwaltung. Der Streit mit Gregor Ix. brach durch folgende Veran-lassung aus: Friedrich hatte bei seiner Krnung zu Aachen einen Kreuzzug versprochen. Er verschob ihn aber und wurde deswegen vom Papste mit dem Banne bedroht. Erst 1227 *) Neffe desjenigen Otto von Wittelsbach, welchem Philipps Vatre das Herzogthum Bayern gegeben hatte (S. 66).

10. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 70

1882 - Mainz : Kirchheim
— 70 - Er brachte 1032 Burgund (das alte arelatische Reich) an sein Haus; ebenso Schwaben durch seine Gemahlin Gisela. Sein Stiefsohn Ernst empörte sich gegen ihn, wurde geächtet und fand mit seinem Freunde Werner von Ky-bürg ein tragisches Ende bei der Belagernng der schwäbischen Burg Falkenstein 1030. Das wechselvolle Leben des Herzogs Ernst bot den Dichtern des Mittelalters reichen poetischen Stoff zu Sagen und Liedern. Konrad Ii. ordnete den Gottesfrieden — Treuga Bei — an, wonach an den durch das Leiden Christi geheiligten Wochentagen die Waffen ruhen mußten. Er machte sich Polen und Böhmen lehenspflichtig, mußte aber Schleswig bis zur Eider an Kan nt d. von Dänemark abtreten. Biele kleinere Lehen wurden unter seiner Regierung erblich, was große Nachteile zur Folge hatte. Konrad starb in den Niederlanden 1039 und liegt in dem von ihm erbauten Dome zu Speyer begraben. Heinrich Iii. 1039—1056, genannt der Schwarze, Konrads Ii. Sohn und Nachfolger, hob das kaiserliche Ansehen zu der Macht, die schon sein Vater erstrebt hatte; vor dem strengen Kaiser fürchteten sich die Großen des Reiches. Er machte sich den König von Ungarn lehenspflichtig und brachte Heinrich I. von Frankreich zum Schweigen, nr'cher Ansprüche auf Lothringen erhob. Damals sah es traurig in der Kirche Gottes aus: drei Päpste waren gewählt, von denen Keiner zurücktreten wollte. Heinrich vermochte sie zur Abdankung und lenkte die Wahl auf den Bischof von Bamberg, der als Clemens Ii. den päpstlichen Thron bestieg. Auf ihn folgten Damasns Ii. und Leo Ix., die ebenfalls Deutsche von Geburt waren. Heinrich starb im kräftigsten Mannesalter in seiner königlichen Pfalz zu Goslar und wurde in Speyer beigesetzt. Heinrich Iv. (1056 — 1106) war erst sechs Jahre alt, als ihm die Königskrone zufiel; deshalb regierte statt seiner seine Mutter Agnes, welcher der Bischof von Augsburg mit Rat und That zur Seite stand. Die Erziehung des zwar talentvollen aber leidenschaftlichen jungen Fürsten übernahm anfangs der sittenstrenge Erzbischof Hanno von Köln, der mit Festigkeit dem ungezügelten Wesen Heinrichs entgegentrat, und später Adalbert von Bremen, der seinen bösen Neigungen nicht genug Widerstand leistete. Kaum zur Regierung gelangt, überließ sich Heinrich in
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