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1. Die Weltgeschichte - S. 55

1835 - Mainz : Kupferberg
Peloponnesischer Krieg. 55 Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g. Höchste gesteigert. In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht: Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren). Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym- pischer Zeus re.). Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G. Ol. 87,2 — 94,i: * Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile werden in ihren Principien zur moralischen Entartung geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach- voll der Oligarchie unterliegt. 1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G. * Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien. Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n. Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431, genen Thebäern. Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer, Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta- nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau- archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten. Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins- pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos, Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen, Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-

2. Alte Geschichte - S. 77

1869 - Mainz : Kunze
77 bulos: ein Angriff der .30 abgeschlagen: Thrasybulos marschiert nach den: Piräus, besetzt Munychia, Kampf, Kritias fällt: Zwie- spalt unter den 30, sie senden nach Sparta: Lysander kommt nach Eleusis. Allein die Eifersucht der spartanischen Behörden gegen diesen übermächtigen Parteiführer kommt den Athenern zu gut: König Pausanias vermittelt einen Frieden, nach welchem Athen seinen Bürgern zurückgegeben, Eleusis dagegen als autonomer Staat den 30 eingeräumt wird. Diese Einrichtung ohne Dauer; Überwältigung der 30 bei einem Versuch, die Gewalt in Athen zurückzugewinnen; Eleusis mit Athen wieder vereinigt, die solo- nische Verfassung hergestellt, eine Anlnestie (¿trj /uvrjaixaxfjattv) beschlossen und gewissenhaft gehalten (403). 2. Wirken uitb Tod des Sokrates (469—399). Die philosophische Forschung, welche mit Thales von Milet begonnen, ist seit jener Zeit ununterbrochen weiter gegangen und hat mehr und mehr zur Kritik, zum Zweifel an dem Ueber- lieferten, besonders in: Gebiete der Religion geführt. In dieser Beziehung wirkt auch der Krieg (ßlaioc ötdaonaloq Thuk.) zer- störend und der Zwiespalt zwischen d em Ueb e rli eferten und der neuen kritischen Erkenntniß tritt deutlich hervor in den Komödien des Aristophanes (428 bis c. 388) und den Tragödien des von ihm bekämpften Euripides (480—406). Jener, obwohl Anhänger und Verfechter altathenischer Sitte, macht doch die ganze Götterwelt seinem zügellosen Witze dienstbar; dieser, Euripides, zeigt sich überall vom Geiste der Kritik, des Zweifels, der Aufklärung, mit Einem Worte der Sophistik, ergriffen. Unter den Vertretern dieser neuen sophistischen Richtung Pr otagoras von Addern, Gorgias von Leontinoi, Prodikos von Keos, Hipp ins: sehr ernste neben sehr frivolen Geistern: ihr Gemeinsames ist ihre subjektive Richtung («Vdqwnog^¿tqov änuvtcov), ihre kritische Stellung zum Ueb erli eferten („von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind" Prota- goras), ihre praktische Tendenz, wornach sie Tugend, d. h. in ihren: Sinn allseitige praktische Tüchtigkeit (und zwar gegen hohen Lohn) zu lehren bemüht sind. Im Gegensatz zu ihnen Sokrates, Sophroniskos Sohn, von einer inneren Stimme (sein öai/.ioviov) zum Philosophieren d. h. zum Suchen der Wahr- heit getrieben, von: delphischen Gott als der Weiseste der Hellenen erklärt, wendet sich vom Geschäftsleben (Bildhauer), weiterhin auch vom Staatsleben gänzlich ab der Philosophie zu: von dem

3. Alte Geschichte - S. 68

1869 - Mainz : Kunze
68 der Vorläufer des Herodotos von Halikarnassos, der das erste wirkliche Geschichtswerk auf hellenischem Boden schafft: Dar- stellung des Kampfs der Hellenen und Barbaren, der in den Perserkriegen gipfelt: geboren um 480, starb zu Thurioi in Italien um 428. Außerordentliches Wissen verbunden mit ge- sundem Blick und feiner Beobachtung, deren Richtigkeit in vielen Fällen durch neuere Reisende bestätigt, einfache gefällige Dar- stellung des auf vielen Reisen Selbstgeschauten oder sorgfältig Erkundeten, poetischer und religiöser Sinn und verständiger Patriotismus machen das Werk zu einer der wohlthuendsten Pro- duktionen aller Zeiten. Die lyrische Dichtung zeigt den großen Namen des Thebaners Piudaros (geb. 5^2, Ver- herrlichung der Sieger in den nationalen Spielen, den olympischen, nemeischen, isthmischen, pythischen): die dem perikleischen Zeitalter charakteristische Form das Drama. Seine Entstehung; Zusam- menhang mit der nationalen Großthat der Perserkriege: Aeschy- los (525—456) kämpft bei Salamis mit; Sophokles (497— 406) unter dem Jünglingschor bei der Siegesfeier; Euri- pides am Tag von Salamis geboren. Die Aufführungen au den Dionysossesteu in dein großen Theater (erbaut 500) an der Südostseite der Burg bilde:: einen Theil des Kultus; Preis- bewerbung mit je einer Trilogie von 3 Tragödien, denen ein Satyrspiel heiteren Charakters folgt. Ausstattung des Chors Ehrenpflicht reicher Bürger. Den Stoff für die Tragödie:: bietet der unerschöpfliche Schatz der Götter- und Heroensagen, mit seltenem Hinübergreifen in die unmittelbare Vergangenheit (Aeschy- los Perser, wo Beschreibung der Schlacht bei Salamis). Die noch erhaltenen Stücke des Aeschylvs: der gefesselte Pronietheus, Sieben gegen Theben, Perser, die Trilogie Agamemnon, Choe- phoren, Enmeniden (Orestie), die Schutzslehenden; des Sophokles: Antigone, Elektra, Oidipus Tyrannos, Oidipus auf Kolonos, Aias, Philoktetes, Trachinierinnen. Mit den übrigen Künsten in: Verein dienen sie, der Religion und ihrer mythologischen Grundlage durch edle Form und tiefen sittlichen Gehalt Stütze und Halt im Vvlksbewußtsein zu geben. Die persönliche Stellung des Perikles in diesen: Staate be- zeichnet Thukydides vollkommen mit den Worten: syiyvevo Xoyw ¡uh- 3rji-ioy-Qutiu., £(jytp c)x vno rov tcowtqv avdoog aq/rj.

4. Alte Geschichte - S. 61

1870 - Mainz : Kunze
61 liche Geschichtswerk auf griechischem Boden schafft: Darstellung des Kampfs der Griechen und Barbaren, der in den Perserkriegen gipfelt, mit zahlreichen Episoden: geboren um 480, starb zu Thurii in Italien um 428. Außerordentliches Wissen verbunden mit ge- sunden Blick und feiner Beobachtung, deren Richtigkeit in vielen Fällen durch neuere Reisende bestätigt, einfache gefällige Dar- stellung des auf vielen Reisen Selbstgeschauten oder sorgfältig Erkundeten, poetischer und religiöser Sinn und verständiger Patriotismus machen das Werk zu einer der wohlthuendsten Pro- duktionen aller Zeiten. Die lyrische Dichtung zeigt den großen Namen des Thebaners Pindar (geboren 5^2, Ver- herrlichung der Sieger in den nationalen Spielen, den olympischen, nemeischen, isthmischen, pythischen): die dem pericleischen Zeitalter charakteristische Form das Drama. Seine Entstehung; Zusam- menhang mit der nationalen Großthat der Perserkriege: Aeschy- lus (525—456) kämpft bei Salamis mit; Sophokles (497— 406) unter dem Jünglingschor bei der Siegesfeier; Euri- pides am Tag von Salamis geboren. Die Aufführungen an den Dionysos festen in dem großen Theater (erbaut 500) an der Südostseite der Burg bilden einen Theil des Cultus; Preis- bewerbung mit je einer Trilogie von 3 Tragödien, denen ein „Satyrspiel" heiteren Charakters folgt. Ausstattung des Chors Ehrenpfficht reicher Bürger. Den Stoff für die Tragödien bietet der unerschöpfliche Schatz der Götter- und Heroensagen. Mit den übrigen Künsten im Verein dienen sie, der Religion und ihrer mythologischen Grundlage durch edle Form und tiefen sitt- lichen Gehalt Stütze und Halt im Volksbewnßtsein zu geben. Die persönliche Stellung des Pericles in diesem Staate be- zeichnet Thucydides vollkommen mit den Worten: daß die Stadt zwar dem Namen nach eine Demokratie, in Wirklichkeit aber die Einherrschast ihres ersten Bürgers gewesen sei.

5. Alte Geschichte - S. 70

1870 - Mainz : Kunze
70 linge aber besetzen von Theben aus, welches mit Sparta bereits wieder zerfallen ist, die attische Bergfeste Phyle unter Thrasy- bulus: Angriff der 30 abgeschlagen: Thrasybulus marschiert nach dem Piräus, besetzt Munychia, Kampf, Critias fällt: Zwie- spalt unter den 30, sie senden nach Sparta: Lysander kommt nach Eleusis. Allein die Eifersucht der spartanischen Behörden gegen diesen übermächtigen Parteiführer kommt den Athenern zu gut: König Pausanias vermittelt einen Frieden, nach welchem Athen seinen Bürgern zurückgegeben, Eleusis dagegen als selbstständiger Staat den 30 eingeräumt wird. Diese Einrichtung ohne Dauer; Ueberwältigung der 30 bei einem Versuch, die Gewalt in Athen zurückzugewinnen; Eleusis mit Athen wieder vereinigt, die solo- nische Verfassung hergestellt, eine Amnestie beschlossen und ge- 403 wissenhast gehalten (403). 2. Wirken und Tod des Sócrates (469—399). Die philosophische Forschung, welche mit Thales von Milet begonnen, ist seit jener Zeit ununterbrochen weiter ge- gangen und hat mehr und mehr zum Zweifel an dem Ueber- lieserten, besonders im Gebiete der Religion geführt. In dieser Beziehung wirkte auch der pelvponnesische Krieg zerstörend und der Zwiespalt zwischen dem lieber lieferten und der neuen k ritische n Erkenntniß tritt deutlich hervor in den Komödien des Aristophanes (428 bis c. 388) und den Tragödien des von ihm bekämpften Euripides (480—406). Jener, obwohl Anhänger und Verfechter altgriechischer Sute, macht doch die ganze Götterwelt seinem zügellosen Witze dienstbar; dieser, Euripides, zeigt sich überall vom Geiste der Kritik, des Zweifels, der Aufklärung, mit Einem Worte der Sophistik, ergriffen. Unter den Vertretern dieser neuen sophistischen Richtung Protagoras von Abdera: („der Mensch ist das Maaß aller Dinge"; „von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind"). Ihre praktische Tendenz, wornach sie Tugend, d. h. in ihrem Sinn allseitige praktische Tüchtigkeit und zwar gegen hohen Lohn, zu lehren bemüht sind. Im Gegensatz zu ihnen S o c r at e s, Svphroniskus Sohn, von einer unieren Stimme zum Philosophieren d. h. zum Suchen der Wahrheit ge- trieben, vom delphischen Gott als der Weiseste aller Griechen erklärt, wendet sich vom Geschäftsleben (Bildhauer), weiterhin auch vom Staatslebeu gänzlich ab der Philosophie zu: von dem Satze ausgehend, daß er nichts wisse, wo andre Alles zu wißen

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 33

1878 - Mainz : Kunze
- 33 — aristokratischen Grundsätze, wie sie in der Einrichtung des Areio-pag sich aussprechen. Zarter wie sein Vorgänger hat er es meisterhaft verstanden, Frauencharaktere zu malen. Euripides endlich ist schon ganz ein Kind der Demokratie und der irreligiösen Sophistik. Der Komiker Aristo ph an es kämpft mit scharfen Waffen gegen das Demagogentum und die Prozeßsucht der Athener; ihm ist das Wirrsal des peloponnesischen Krieges in tiefster Seele zuwider; auch möchte er gern die wahre Götterfurcht zurückführen, aber indem er als Beförderer des Atheismus den Sokrates zur Zielscheibe seines Witzes macht, begeht er einen schweren Mis-griff. Von seinen Nachfolgern in der Komödie, die seit dem Untergang der athenischen Macht aufhört politisch zu sein und sich auf Straße und Haus beschränkt, ist uns wenig hinterlassen. Geschichte schrieb zuerst der Kleinasiate Herodot, den man deshalb den Vater der Geschichte nennt. Gegenstand seines anmutigen Werkes sind die Perserkriege, doch werden in umfangreichen Episoden die Völker des Orients hineingezogen. Ein tiefer sittlicher Ernst geht durch seine ganze Schilderung, wenn auch seine Ansicht vom Neide der Götter der christlichen Anschauung widerstrebt. Der Athener Thukydides beschrieb den größeren Theil des peloponnesischen Krieges, in welchem er als Feldherr mitgekämpft hatte. Von seinen Landsleuten wegen eines erlittenen Mißgeschicks verbannt, benutzte er die unfreiwillige Muße zur Abfassung seines Werkes, das er mit Recht einen „Besitz für immer" nennt. Ihm folgte sein Mitbürger Xenophort, der nicht nur den von ihm geleiteten Rückzug der Zehntausend der Vergessenheit entriß sondern auch den peloponnesischen Krieg seines Vorgängers fortsetzte und die griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Mantineia weiterführte. Als Freund spartanischer Politik und Sitte hat er den Agesilaos verherrlicht. Unter den Rednern ist zuerst der Löwe P e r i k l e s zu nennen, hochgefeiert von Thukydides, deffen Ideal er war. Nach der Zeit der Dreißig that sich der Metöke Lysias als Sach- Eben, Geschichtsabriß. 3

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 32

1878 - Mainz : Kunze
p — 32 - nannt) oder wenigstens aus der Hinterlassenschaft sich bereichern wollten, bekämpften sich gegenseitig, bis die Schlacht bei Jpsns (300) eine zeitweilige Ruhe schaffte. Von nun an gibt es statt des einen großen Reiches verschiedene Theilreiche, deren wichtigste folgende sind: I. In Europa das eigentliche Makedonien unter den Nachkommen des Antigonos. Unter seiner Oberherrlichkeit stand Griechenland. Ii. In Asien das große Weich der Seteukiden, dessen Haupttheile Syrien und Babylonien waren. Die neue Dynastie gründete die rasch ausblüheudeu Städte Seleukia und Autiochia am Orontes. In Kleinasien errangen manche Länder allmählich eine selbständige Stellung z. B. Bithynien, wo die Könige den Namen Enmenes führten, Pontos, Pergamos unter den Attaliden. Iii. Ju Afrika, nämlich in Aegypten, das gleich der F*lokemäer, die dem Gedanken Alexanders inländische Bildung mit griechischer zu verschmelzen am treuesten blieben und speciell Alexandreia zur Weltstadt erhoben. Dort wurde auch die Leiche des großen Königs beigesetzt. Alle diese Theilreiche fallen später dem römischen Weltreiche anheim. § 21. Griechische Literatur. Erwähnt wurde schon oben (§ 8) der größte Dichter des Altertums Homer und seine beiden Heldengedichte Ilias und Odyssee. Als Liederdichter glänzt vor vielen andern der The-baner Pin dar, der vor und nach den Perserkriegen die Sieger in den olympischen, isthmischen, nemeischen und pythischen Festspielen verherrlichte und nicht nur in Griechenland, sondern auch in Sizilien hochvermögende Freunde besaß. Als Alexander Theben zerstörte, verschonte er außer den Tempeln der Götter nur das Haus dieses einzigen Mannes. Als Tragiker sind bereits genannt die Athener Aeschylos, Sophokles und Euripides. Man berichtet, daß der erstere bei Salamis mit gekämpft, Sophokles als Ephebe (Jüngling) den Siegestanz zur Feier der letzteren Schlacht mit getanzt habe und Euripides an diesem Ehrentage geboren worden sei. So waren sie zwar Zeitgenossen, aber in ihrer Geistesrichtung stehen sie weit mehr als ein Menschenalter auseinander. Der ältere ist ein Athener von altem Schrot und Korn, ein treuer Anhänger der solonischen Satzungen, der mittlere reiht sich ihm würdig an als Wächter und Hüter der väterlichen Religion und der edeln

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 14

1878 - Mainz : Kunze
— 14 — Danae, Perseus. Der Peloponnes ist ferner der Hauptschauplatz der Arbeiten, durch die Herakles sich unsterblichen Ruhm gewann. Dort erfüllt sich auch das Geschick der Tantaliden, der Nachkommen des Pelops. In Kreta waltete der seebeherrschende Minos, dem Dada los das Labyrinth baute. Von allen Sagen aber ist die wichtigste, weil sie durch den erhabensten Gesang verherrlicht ist, die vom trojanischen Krieg. Ihr historischer Hintergrund ist der Zwiespalt zwischen dem Hellenentum und der diesem verwandten phrygischen Nationalität; aber die Zeit des Ausbruchs jener Rivalität und das Ende des Krieges genau zu bestimmen, dazu sind wir nicht: im Stande. Nach der gewöhnlichen Annahme dauerte derselbe von 1194-1184 v. Ch. und endete mit Trojas Zerstörung. Doch auch die letztere wird angezweifelt, denn die aufgefundenen Ruinen der Stadt können ebensowohl aus einer späteren Epoche herrühren. Sagenhaft wie der Gegenstand der Ilias ist auch der Dichter Homer, um dessen Ursprung sieben Städte sich stritten und dessen Blindheit von einigen behauptet, von andern als ungereimt verspottet wurde. Der Neuzeit blieb es vorbehalten, die Person des einen Dichters in eine Vielheit zu zerlegen, das ganze Heldengedicht in zum Theil schlecht zusammenhängende Einzellieder aufzulösen. Außer der Ilias besteht unter Homers Namen noch die Odyssee, welche das Heimweh und die mancherlei Sagen von der Rückkehr des listigen Odysseus nach Jthaka besingt. Andere Dichter feierten die Heimfahrten der übrigen Theilnehmer des trojanischen Zugs, besonders die des Agamemnon, dessen Ermordung der Ausgangspunkt unsäglicher Leiden ward. Die drei großen griechischen Tragiker Aeschylos, Sophokles und Enripides fanden in der Sagengeschichte ihres Volkes eine unversiegbare Fundgrube zu immer neuen Schöpfungen. § 9. Der Anfang der griechischen Geschichte. Mit der .sogenannten dorischen Wanderung beginnt die eigentliche griechische Geschichte. Man setzt sie achtzig Jahre nach dem Ende des trojanischen Krieges, also 1104; wie aber ihr

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 96

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
96 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asien. Mutterlande und den Kolonieen, dessen Regsamkeit sich mit der Zeit ins Unglaubliche steigerte. Durch die Philosophie unterschied sich der Hel- lene von den Barbaren so gut wie durch die Sprache; denn der rohe Barbar dachte nicht in solcher Richtung, der Hindu und Aegppter aber durfte nicht in dieser Richtung denken, weil ihm die Priesterkaste dies als Frevel ausgelegt hätte. Auch die Poesie entfaltete sich in den Kolonieen rascher und leb- hafter als im Mutterlande; denn der Himmel Ioniens war noch reiner als der Griechenlands, die Luft noch milder, der Boden Siciliens und Unteritaliens noch fruchtbarer, der Verkehr noch reger — also das Le- den heiterer und reicher, der Geist lebendiger. Doch blieb das eigent- liche Hellas nicht zurück; mußte es auch den Ionern den Homer als ihren Sohn lassen (sieben Städte stritten um die Ehre sein Heimathsort zu sein: Smyrna, Rhodos, Kolophon, Salamis, Chios, Argos, Athen), so kannte es doch frühe seine Lieder und hatte Sänger in Fülle, welche die Namen der Helden aus dem Gedächtnisse des Volkes nicht ver- schwinden ließen. Hesiod aus Aekrä in Böotien schloß sich an die alten religiösen Dichter an, welche in ihren Liedern den Preis der Götter sangen, indem er in seiner „Theogonie" den Ursprung und die Folge der Göt- ter erzählt, und welcher Götter und Halbgötter Thaten die Erde als Schauplatz diente, ehe der Mensch auf sie gestellt wurde. In seinem andern Gedichte „Werke und Tage" erscheint das Landleben alter Zei- ten vorgeführt mit seinen Arbeiten und Freuden, und der Dichter er- mangelt nicht Lehren der Tugend und Klugheit einzustreuen. Von den lebenslustigen Griechen Kleinasiens tönten auch zuerst die Lieder der Freude und Lust herüber und fanden ihren Widerhall in Griechenland und Italien, wie die Philosophie den gleichen Gang eingeschlagen hatte. So tauschten die Griechen ihre geistigen Erzeugnisse aus, so entwickelte sich ihre herrliche Kraft immer mehr und mehr und verlieh ihnen ein stolzes Bewußtsein der Ueberlegenheit über alle anderen Völker. Dieses steigerte sich später auf den höchsten Grad, als Griechenland seine Kraft mit dem Beherrscher Asiens gemessen hatte; es reihte sich an die alten Dichter und Philosophen eine neue glänzende Schaar an und an diese auch die Geschichtschreiber und Redner. Diese großen Geister, ihre herrlichen Werke in der Sprache der Nation, flochten ein unsichtbares Band, welches < die vielfach getheilten Stämme immer wieder zu natio- nalem Selbstgefühl vereinigte und sie in trüben Zeiten noch einigemal aufrichtete.

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 137

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Perikles. 137 Allerdings fiel der Glanz der öffentlichen Werke auch auf jeden einzelnen Bürger zurück, und der Gemeingeist, der sich in ihnen offenbarte, mußte den Ruhm des athenischen Volkes über ganz Griechenland verbreiten; aber dies allein hätte doch wohl nicht hingereicht, den gemeinen Athener vergessen zu machen, daß diese ungeheuren Summen in seine Hände kamen, wenn er nur ernsthaft wollte, es ist nur erklärlich aus dem Kunst- sinne, welcher das ganze Volk durchdrang und von Perikles genährt wurde. So war Perikles zwar nicht der Schöpfer, aber doch der hauptsächlichste Beförderer der griechischen Kunst, daher diese unter ihm ihr goldenes Zeitalter hatte. Athen wurde durch ihn eine wahre Pflanz- schule der Kunst, die sich in rascher Entfaltung über andere griechische Städte verbreitete; athenische Künstler wurden in andere Städte berufen, so war z. B. die Statue des Zeus im Tempel zu Olympia, welche im Alterthume als das erhabenste Werk der Bildhauerei galt, ein Werk des Phidias, und fremde Künstler wunderten nach Athen, um sich an den dortigen Meisterstücken und in den dortigen Werkstätten auszubilden. Es ist schon gesagt worden, daß Perikles Odeen und Theater baute, Anstalten, welche für den Hellenen, namentlich den Athener, eine viel größere Bedeutung hatten, als ihnen bei uns zukommt. Sie ergötzten und unterhielten nicht allein das Volk, sie bildeten dasselbe auch in vielfacher Beziehung. Die Gesänge waren von den ersten Dichtern, die miteinander wetteiferten, geschaffen und von den besten Tonkünftlern mit Melodieen versehen; das Gemeine und Mittelmäßige wurde da nicht geduldet oder wagte sich gar nicht hervor. Der Gesang feierte die Götter, den Ruhm der Stadt, die Thaten der Vorfahren aus der ältesten Zeit wie derer, welche der Persermacht entgegengetreten waren; er erfreute nicht allein durch kunstvolle Harmonie in Wort und Ton, sondern mahnte zugleich an die waltenden höheren Mächte, erinnerte an die Väter, deren Erbe nun die Enkel beglückte, und spornte sie zu edler Nacheiferung. In Athen er- standen auch die größten Meister der tragischen Kunst: Aeschylus, Sophokles und Euripides. Aeschylus focht tapfer in der salaminischen Schlacht, So- phokles führte als einer der schönsten Jünglinge den Siegesreigen an und Euripides erblickte das Licht der Welt an jenem großen Tage. Diese Tra- giker waren für die Griechen in mancher Hinsicht die Nachfolger des Homer, indem sie ihre Stoffe aus diesem und der alten Heldensage schöpften und gleich den homerischen Gesängen die Furcht vor der waltenden Macht der Götter lehrten, vor Uebermuth warnten, der dann zu Falle kommt, wenn er am sichersten zu stehen wähnt. Frömmigkeit, edle Sitte, ehrfurchts- volles und dankbares Andenken an die Vorfahren, geheiligte Liebe zu der Vaterstadt — fanden in diesen Tragikern, besonders in dem weisen und erhabenen Sophokles, nicht minder ausgezeichnete Herolde, als der alten Heldentugend in Homer zu Theil geworden war. In dem athenischen
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