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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 208

1876 - Mainz : Kunze
208 Zweite Periode der neueren Geschichte. thätige und sehr gebildete Frau, welche in der schönen Literatur Geschichte und Philosophie wohl bewandert war. Gellerts moralische, Vorlesungen übersetzte sie ins Französische, und ihre eigenen Schriften zeugen von einem frommen Gemüthe und klaren Verstände. Sie war heiter und nahm gern an den Festlichkeiten in der königlichen Familie Antheil. Als sie 1797 das Zeitliche zu segnen im Begriffe stand, konnte sie zu den Umstehenden mit vollem Rechte sagen: „Ich weiß, ihr werdet mich nicht vergessen. Gott hat mich gnädig bewahrt, daß ich mir keine Handlung vorzuwerfen habe, durch die irgend ein Mensch mit meinem Wissen an seinem Glücke gelitten hätte." Y. Unter den deutschen Frauen jener Zeit nimmt die Herzogin niflllc 0 Du rxy y » syt\ i , Sachsen- Anna iltnoust von Weimar, die Tochter des Herzogs Karl von Braun- Weimar, schweig und der Herzogin Philippine Charlotte, Schwester Friedrichs Ii., eine hervorragende Stelle ein. In ihrem 17. Lebensjahre vermählte sie sich mit dem Herzoge Ernst August von Weimar, der aber schon zwei Jahre nachher starb (1758). Anna Amalie wurde in ihrem 19. Jahre die Vormünderin ihres Sohnes Carl August und leitete die Regierungsgeschäfte bis zu dessen Volljährigkeit 1775. Höchst sorgsam erzogen, entwickelte sie in allen Verhältnissen des Lebens die Fülle ihrer geistigen Anlagen und ward dem Lande eine treue Mutter und große Wohlthäterin. Von klugen und redlichen Männern umgeben, die sie sich selbst mit richtigem Takte zu wählen wußte, begann sie zunächst die Wunden zu heilen, welche die langen Kriegsjahre ''dem Lande geschlagen hatten. Besonders aber gelang es ihr, das sonst unbedeutende Weimar zum Sitz der hervorragendsten Geister zu machen und einen Musenhof daselbst zu begründen, welcher ewig Deutschlands Zierde bleiben wird. Ihre Vorliebe zu Wielands Schriften bewog sie, den gefeierten Dichter nach Weimar zu berufen, wodurch der Hof zu neuem geistigen Leben angeregt wurde. Der Graf Görz, der Erzieher des Prinzen, Wieland, von Einsiedel, von Seckendors, Musäus und von Knebel, der 1775 berufene Dichterfürst Goethe, Herder und später (1790) Schiller verherrlichten und belohnten Amaliens kunstsinniges Streben. Da brachen neue Unglücksjahre über Deutschland herein. Die unglückliche Schlacht von Jena (1806) zwang die Herzogin, Weimar zu verlassen; doch kehrte sie später zurück, untröst-lich über das traurige Schicksal ihres Bruders, des Herzogs von Braunschweig. Napoleon erschien bald nach der Schlacht auch in Weimar, wo der ganze Hof versammelt war. Nur der Herzog, Amaliens Sohn, fehlte, weil er eine preußische Division befehligte. Die Herzogin, eine Schwester des Kaisers Alexander und Amaliens

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 559

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Revolutionen und Aufstände in der europäischen Türkei. 559 Neunzehntes Kapitel. Die Revolutionen und Aufstände in der europäischen Türkei. Die Aufstände und Revolutionen, welche der Februarrevolution zu Paris Bahn machten, waren sehr verschiedenen Ursprungs und keines- wegs durchgängig die Ausgeburten des Prinzips, welches Rousseau am eindringlichsten gepredigt und die erste französische Revolution durchgeführt hatte; aber es pflegt bei allen Revolutionen zu geschehen, daß sich neben den andern Parteien auch eine republikanische bildet und wohl auch einige Zeit den Meister spielt, was fast nicht anders sein kann, wenn alle Ele- mente der Bevölkerung (Bauern, Städtebürger, Proletarier, Militär, Adel) aufgewühlt und zum Kampfe gerufen werden. So hat z. B. der Streit Dom Pedros und Dom Miguels um die portugiesische Krone die Bevölkerung Portugals entzweit und als Pedros Tochter Maria nur durch fremde Hilfe und die Parteinahme der Militärchefs sowie der grö- ßeren Städte auf den Thron gelangte, so wurde dieser eben dadurch von dem fremden Einflüsse, den Militärchefs und den größern Städten abhängig und dadurch allein jene Reihe von Revolutionen möglich, die man als Spektakelstücke anschauen müßte, wenn sie nicht für den sitt- lichen und materiellen Zustand des Königreichs von so traurigen Fol- gen gewesen wären. Hätte in Spanien Ferdinand Vii. nicht zu Gun- sten seiner Tochter Zsabella das Erbfolgerecht umgeworfen, so wäre nie der Erbfolgekrieg zwischen Jsabella und Don Karlos ausgebrochen, in welchem Jsabella nur siegte, indem sie die Partei zu Hilfe rief, von der die Revolution des Jahres 1820 ausgegaugen war. Diese bemächtigte sich mit leichter Mühe der Gewalt, entzweite sich aber selbst wieder, er- füllte das Land mit fortdauernder Unruhe, machte dasselbe zu einem Kampfplatze französischen und englischen Einflusses, so daß das große Spanien aus der Reihe der maßgebenden Nationen für mehr als ein Jahrzehent verschwand. Wie die iberische Halbinsel im Westen, so ist im Osten Europas die Türkei der Schauplatz von Revolutionen und Unruhen und ebenso das kleine. Griechenland. Der griechische Aufstand von 1821 hatte mit französischen Revolutionsideen von ferne nichts zu schaffen; es war die Erhebung einer unterdrückten christlichen Bevölkerung gegen ihre nicht- christlichen Herren, welche kein anderes Recht als das des Schwertes hatten; die europäischen Großmächte verurtheilten aber 1822 den Auf- stand der Griechen, und erst als ein großer Theil derselben vertilgt war, nahmen sich England, Frankreich und Rußland des Ueberrestes an und vernichteten ohne Roth die türkische Seemacht. Sie machten Griechen-

3. Viertehalb Jahrhunderte - S. 622

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
622 Die Kirchentrennung in England, im Norden und in Polen. über. Seine Negierung führte in das Land das ein, was man in Deutschland Reformation genannt hatte. Zwar wurden auch jetzt noch die Bischöfe beibehalten, aber da an die Stelle der kirchlichen Wahl die königliche Ernennung trat, ward es leicht die Stühle im Sinne der Neuerung zu besetzen. Die Lehre selbst ward in derselben Weise, wie in Deutschland, umgestaltet. Das Werkzeug dieses Ueberganges vom Schisma zur Häresie war Cranmer, der während der vorigen Negierung seine auf dieses Ziel gerichteten Gesinnungen verborgen hatte. Unter den Großen fanden sich bereitwillige Theilnehmer, weil fortgesetzte Zer- störung, die sich aus den Angriffen auf die Kirchenlehre ergeben mußte, auch außerhalb der Klöster neue Beute aus kirchlichem Vermögen ver- sprach. Die Männer aber, welche als Leiter des jungen Königs die Gewalt zu allen diesen Schritten liehen, waren erst dessen Oheim Eduard Seymour, Herzog von Somerset, und nach ihm derjenige, der ihn ge- stürzt und auf das Blutgerüst gebracht hatte, der Graf von Warwick, zum Herzoge von Northumberland erhoben. Doch die Zeit ihres Wal- tens war zu kurz, um das Werk so weit zu führen, daß es hätte Be- stand haben können. Unter den Unruhen, mit welchen die Umwälzung das Land erfüllte, erhob sich in verschiedenen Gegenden das Volk, das die aufgedrungenen Neuerungen und die mit dem Raube des Kirchen- gutes bereicherten Beförderer derselben verabscheute, zu Empörungen, die mit fremden Söldnern unterdrückt werden mußten. Dabei ließ das stürmische Verfahren es gar nicht zu einer Erkenntniß dessen, was nun als neuer Glaube gelten solle, kommen, und ungeachtet unter Cranmers Leitung die Sätze des neuen Glaubens festgestellt wurden und zu deren Gunsten blutige Strenge in Anwendung kam, blieb der bei Weitem größte Theil des Volkes katholisch. Bald erfuhr auch der Verlauf der kirch- lichen Umwälzung eine große Hemmung durch den nächsten Regierungs- wechsel. Eduard starb unvermählt. Der Plan seines Vaters war es gewesen, ihn mit Jakobs V. Tochter Maria zu verbinden und so eine Vereinigung des schottischen Reiches mit dem englischen zu bewirken. Doch ein deshalb schon geschlossener Vertrag war von den Schotten zerrissen worden, und ein siegreicher Feldzug, den Somerset deshalb unternommen, brachte nicht dessen Erneuerung zuwege, da der Sieger durch Bewegungen, die in England gegen ihn entstanden, zurückgerufen und Maria durch ihre Mutter und Vormünderin Maria, die zweite Gemahlin Jakobs V. und Schwester des Herzogs Franz von Gaise, zur Erziehung an den befreundeten französischen Hof gebracht wurde. Als das Ende des unvermählten Eduard bei seiner Kränklichkeit nahe bevorzustehen schien, gewann Warwick ihn für eine Anordnung, nach welcher sowohl Heinrichs Viii. Töchter Maria und Elisabeth, als die schottische Maria, die als Enkelin von Heinrichs älterer Schwester nach

4. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 375

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Frankreich, England und Spanien im Zeitalter der Kreuzzüge. 375 Ritterorden des heiligen Grabes vermacht. Weder in Navarra noch in Aragonien wurde diese Anordnung, als Alphons im Jahre 1134 ge- storben war, anerkannt. Die Navarresen erhoben in Garcias Hl. einen Seitenverwandten ihres letzten einheimischen Königs, sollten aber noch im Laufe des Jahrhunderts französische Fürsten erhalten. Die Aragonier wählten des verstorbenen Königs Bruder, Ramiro Ii., der zu diesem Zwecke erst den geistlichen Stand verlassen mußte, zum Könige. Dieser lezte im Jahre 1137 die Regierung nieder, und an seine Stelle trat als Verlobter der Tochter Petronella, die der gleich nach seiner Thron- besteigung geschlossenen Ehe entsprossen war, der Graf Ramon Beren- gar Iv. von Catalonien, der auch als Herrscher der vereinigten Reiche den Namen eines Grafen beibehielt. Er gab den Besitzungen in Frank- reich eine große Ausdehnung, indem es ihm gelang, viele der Graf- schaften des südlichen Frankreichs in ein Lehensverhältniß zu seinem Reiche zu bringen. Hieraus entstanden mancherlei Verwicklungen, namentlich durch die Beeinträchtigung lehenshoheitlicher Rechte, welche die Grafschaft Toulouse unter dein Sohne des in Palästina im Besitz von Tripolis lebenden Raimund erlitt, und durch die Bedrängniß, in welche dieselbe zugleich von anderer Seite durch Herzog Wilhelm Ix. von Aquitanien versetzt wurde. Doch Ludwig enthielt sich klüglich jedes Versuches, durch Einmischung auch hier seine Lehenshoheit geltend zu machen. Es hatten sich die Verhältnisse hier umgekehrt, indem die Nach- kommen der ehemaligen Markgrafen von Barcelona, statt von Frankreich abhängig zu sein, in dessen Gebiet hinein ihre Herrschaft erstreckten, und es erlosch das Andenken an das alte Verhältnis indem sie nun endlich auch aufhörten, in ihren Negierungshandlungen die Zeit nach den Ne- gierungsjahren der französischen Könige zu bestimmen. Dagegen eröffnete sich für Ludwig kurz vor seinem Tode eine Aussicht auf großen Gewinn im Süden, indem der Herzog von Aquitanien vor Beginn einer Wall- fahrt nach Sanct Jago de Compostella seine Tochter Eleonora als Erbin des größten Theiles seiner Besitzungen mit des Königs Sohne, der schon im Jahre 1131 von Papst Innocenz Ii. in Rheims bei Gelegen- heit eines Concils zum künftigen Könige geweiht worden war, im Jahre 1137 zu Bordeaux vermählte. Diese Heirath indessen hatte ganz andere als die erwarteten Folgen. 4. Eine mächtige Hülfe gewährte der aufstrebenden Königsmacht seit Ludwig Vi. außer dem Bemühen der Geistlichkeit, die in der Sache des Königthums die Sache der Ordnung erkannte, auch der in den Städten sich regende Trieb zur Bildung geschlossener Gemeinwesen. Im südlichen Frankreich war die römische Städteverfassung nie ganz erloschen, und ein durch Handel und Gewerbfleiß erzeugter Wohlstand gab das Selbstgefühl, welches von den alten Formen Gebrauch zu machen lehrte.

5. Dichtung der Neuzeit - S. 262

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
262 Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab. „Kabale und Liebe" lange Zeit hindurch gleich den „Räubern" eines der beliebtesten, mächtig wirkenden Bühnenstücke. Einen Übergang von den noch unreifen Erzeugnissen der Sturw- und Drangperiode, die einen mehr negativen, die bestehenden Verhält- nisse zerstörenden Charakter an sich tragen, zu den völlig reifen Dramen der späteren Zeit bildet in inhaltlicher und formeller Beziehung 4. „Don Karlos, Jnfant von Spanien", in fünf Akten, von 1783 bis 1787 gearbeitet. Dieser lange Zeitraum der Arbeit ist auf den Stoff und die Darstellung desselben nicht ohne Einfluß geblieben; Schiller selbst gesteht, daß die oft unterbrochene Arbeit die innere einheitliche Gestaltung der Dichtung geschädigt habe. Was ihn anfangs angezogen, verlor mit der Zeit seinen Reiz, um neuen Ideen Platz zu machen. Nach dem schon in Bauerbach im März 1783 festgestellten Entwurf wollte er ein düsteres Familiengemälde eines königlichen Hauses zeichnen: es sollte die Leidenschaft des Jnfanten Don Karlos für seine Stiefmutter, die Ge- mahlin Philipps Ii., und der dadurch hervorgerufene Untergang des Prinzen den Inhalt des Stückes bilden; nebenbei sollte auch die Inquisition ein Brandmal aufgedrückt erhalten. Mit der Zeit schwächte sich sein Interesse für Don Karlos ab, und es trat Marquis Posa in den Vordergrund als Träger der staatlichen und menschheitlichen Ideale des Dichters, als Repräsentant eines freien Weltbürgertums, als begeisterter Kämpfer für allgemeine Duldung und Gedankenfreiheit, und so wurde aus einem Familiendrama ein politisches Tendenz stück. Don Karlos liebt die Gemahlin seines Vaters, die ihm früher zur Braut be- stimmt war, und verzehrt sich in Unmut über das von seinem Vater ihm geraubte Glück. Der aus den Niederlanden heimgekehrte Marquis Posa erneuert mit ihm die Jugendfreundschaft, sucht ihn von dem lastenden Druck zu erlösen und die ge- knechteten Niederlande durch seine Hilfe zu befreien. Durch eine Audienz bei der Königin bestimmt er ihn, vom Könige die Oberbefehlshaberstelle der nach Flandern bestimmten Truppen sich zu erbitten. Der König weist jedoch sein Gesuch mit Entschiedenheit zurück. Während nun Karlos seiner Leidenschaft von neuem anheim- fällt und die Liebe der Prinzessin Eboli verschmäht, entschließt sich diese im Verein mit Domingo und Alba, das Geheimnis der Liebe des Don dem Könige zu ver- raten und zu diesem Zwecke sich des Briefwechsels der Königin mit Karlos aus der erbrochenen Schatulle zu bemächtigen (Nebenhandlung Eboli). Posa, über die Lage der Dinge belehrt, fordert Karlos auf zur Flucht nach Flandern und zur Auflehnung gegen den König. Der Plan der mit der Prinzessin Eboli verbündeten Verschworenen gelingt nicht nach Wunsch, denn der König, wenn auch gequält durch Zweifel an der Treue seiner Gemahlin, entläßt sie ungnädig und sehnt sich nach einem wirklichen, uneigennützigen Freunde. Er glaubt diesen in dem freimütigen Posa zu finden und schenkt ihm sein volles Vertrauen. Als Posa beauftragt wird, die Königin und Karlos zu beobachten, willigt er ein in der Hoffnung, nicht allein den König für seine politischen Ideale gewinnen, sondern auch den Freund für

6. Dichtung der Neuzeit - S. 275

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 40. Schillers Werke. — Die dramatischen Werke. 275 schein." Hatte Schiller anfänglich beabsichtigt, das in dem historischen Stoff liegende Wunderbare darzustellen und die Heldin der Geschichte ge- mäß zu Rouen als Hexe verbrennen zu lassen, so war er bald von diesem Plane zurückgekommen. Er stellt sie dar als eine gottbegeisterte Prophetin, begabt mit wunderbarer Tatkraft, als eine von heiligem, kindlichem Glauben erfüllte und ohne Berechnung ihres Handelns der Sache des Vaterlandes sich hingebende Jungfrau. Ausgestattet mit der Gabe der Weissagung und mit übernatürlicher Kraft, paßt sie als erhabene Gottes- streiterin in göttlicher Sendung freilich nicht zur Trägerin einer Tragödie, aber sie ist zugleich Weib, welches, entgegen dem göttlichen Rufe, rein irdischem, menschlichem Empfinden ihr Herz öffnet; dadurch verfällt sie in eine tragische Schuld, wird durch harte Prüfungen geläutert, gewinnt unser volles Mitleid und erringt sich durch ihren Sieg und Tod die höchste Anerkennung und Verklärung. Außer „Wallenstein" ist die „Jungfrau von Orleans" das einzige Drama Schillers, dessen Stoff nicht in den gewöhnlichen Rahmen von fünf Akten eingefügt ist. Da die Darstellung der Heimat und der Familie Johannas^ zu dem Inhalte des ersten Aktes wenig paßte, so schickte der Dichter diesen Stoff in einem Prologe voraus. A. Exposition (Prolog und T, 1—9). Prolog: Darstellung der Lage Frankreichs; die Familie Johannas; der Charakter der Jungfrau nach der Zeichnung ihres Vaters Thibaut und ihres Freiers Raimond (I, 1 und 2). Der Landmann Bertrand bringt neue Schreckenskunde über die Fortschritte der Engländer und des mit ihnen verbündeten Herzogs von Burgund; den Helm, den er gebracht, setzt Johanna aus und teilt begeistert ihre Sendung mit (I, 3). Ihr Abschied von der Heimat, ihre göttliche Berufung und die an dieselbe geknüpfte Bedingung („Nicht Männerliebe darf dein Herz berühren Mit fünd'gen Flammen eitler Erdenlust"); Monolog (I, 4). Der französische Hof zu Chinon; der schwärmerische König, der ritterliche Dunois. Vergebliches Hilssgesuch der Ratsherren der belagerten Stadt Orleans; die stetig gesteigerte Not des Königs; das opferfreudige Vertrauen der Geliebten des Königs, Agnes Sorel; jedoch vermag sie nicht, Dunois an den schwachen und haltlosen König zu fesseln, der südlich der Loire zu ziehen beabsichtigt (I, 4—7). Erregendes Moment. Ankündigung der Rettung. Raoul berichtet, wie die Niederlage durch die Jungfrau in einen glänzenden Sieg verwandelt ist (I, 8 und 9). B. Steigende Handlung (I, 10 bis Iii, 8). Johanna als Retterin. Erste Stufe. Johannas Austreten am Hoslager. Sie beglaubigt sich als Seherin und heilige Prophetin durch sicheres Erkennen des Königs und die wunderbare Enthüllung seiner Gedanken; ihr Sieg ist jedoch geknüpft an die Bedingung, daß sie „ird'scher Liebe widerstehe". Ihr siegbewußtes Auftreten gegen den englischen Herold (I, 10 und 11). 1 1 Jeanne d'arc, geb. 1412 zu Domremy, einem Dorfe der Champagne, ver- brannt am 30. Mai 1431 zu Rouen.

7. Dichtung der Neuzeit - S. 131

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 31. Herders Dichtungen. 131 Brüder, zwang Elvira zur Übergabe von Toro und belagerte Uraca in Zamora, bis er durch die Hand eines Verräters fiel. Da wurde Alfons zum König von Kastilien gewählt unter der Voraussetzung, daß er den Schwur leisten werde, an der Ermordung seines Bruders Sancho unschuldig zu sein. Aber keiner getraute sich, dem König den Schwur abzunehmen; Rodrigo allein wagte es, zog sich hier- durch aber den Haß des Königs zu, der ihn freilich noch mit seiner Nichte Ximene, der Tochter des asturischen Grafen Diego und der Elvira, verheiratete, dann aber aus Kastilien verbannte. Bald erwarb sich der Cid als Bandenführer durch Kriegszüge gegen Christen und Mauren einen berüchtigten Namen, eroberte 1094 die Stadt Valencia und hielt sich in ihrem Besitze bis zu seinem Tode 1099. Als Ximene die Stadt den belagernden Morabethen preisgeben mußte, zog sie mit der Leiche Eids nach dem Kloster San Pedro de Cardagno bei Burgos, wo sie dieselbe nach dem Wunsche ihres Gemahls feierlich beisetzte. Bald bemächtigte sich die Sage dieser Geschichte und gestaltete den Cid zu einer volkstümlichen Heldengestalt, in die sie alle nationalen, ritterlichen und christlichen Tugenden zusammenhäufte. Das Gedicht, in trochäischem Dimeter geschrieben, umfaßt vier Teile: 1. Cid unter Fernando dem Großen; 2. Cid unter Sancho dem Starken; 3. Cid unter Alfons Vi., dem Tapfern; 4. Cid in Valencia und im Tod. So ist Herder einer jener hervorragenden Männer, die, in der Fülle und Vollkraft ihres Geistes die verfchiedensten Gebiete umfassend, auch für die nachfolgenden Generationen anregend und befruch- tend wirken. Wenn er auch mehr von subjektiver Phantasie und Empfindung als von objektiver kritischer Schärfe geleitet schreibt; wenn feine Darstellungsweise gegenüber der durchsichtigen Klarheit und scharfen Bestimmtheit der Prosa Lessings auch etwas Springendes und Ungleichmäßiges, dabei aber Schwunghaftes und Phantasievolles hat, so daß er mehr erwärmt und begeistert, als überzeugt und belehrt: so sind feine Anregungen dennoch von großer Wirkung gewesen. Er zuerst hat die Begeisterung für volkstümliche Dichtung erweckt; er hat die Poesie als eine Volksmitgift, als Erbteil aller Völker gekennzeichnet, indem er nachwies, daß „die Poesie älter sei als die Prosa, daß sie lebe in der Sprache und im Mythus, daß sie stehe an dem Uranfange der Geschichte"; er hat auf die Unterschiede von Kunst- und Volksdichtung hingewiesen; er hat uns die Schönheit Homers, die verschiedene Größe eines Sophokles und eines Shakespeare zum Bewußtsein gebracht; er hat uns in seiner Uni- versalität, mit der er die Poesie aller Völker und aller Zeiten umfaßte, in den Mittelpunkt einer Weltliteratur gesetzt, in welchem wir die Früchte der Dichtung aller Länder und aller Äonen als Mit- lebende genießen. 9:

8. Dichtung der Neuzeit - S. 199

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 36. Goethes Werke. — Die dramatischen Werke. 199 Ferrara der Herzog Karl August von Weimar erkennen, der es verstand, „den Genius zu bewirten", sowie man auch in der Prinzessin Leonore die Herzogin Luise und in der Gräfin Leonore die dem Dichter nahe- stehende Frau v. Stein hat finden wollen. Inhaltlich ist das Stück die dramatische Gestaltung einer Hauptepoche aus dem Leben des unglücklichen Dichters Tasso. Dieser, geb. zu Sorrent 1544, seit 1565 als Hofdichter in Ferrara, war reizbar, mißtrauisch und schließlich geistesverwirrt; er starb 1595 und wurde im Kloster Sant' Onofrio zu Rom begraben. Er ist der Verfasser des berühmten Epos La Geru- salemme liberata („Das befreite Jerusalem"), welches er 1575 vollendete. A. Exposition (I, 1 und 2). Aus einem Gespräche Leonorens, der Schwester des Herzogs, mit ihrer Freundin Leonore Sanvitale in Belriguardo, einem Lust- schlosse bei Ferrara, erkennen wir die hohe geistige Bildung dieser beiden Frauen- gestalten des Dramas. Beide sind dem Dichter Tasso geneigt und freuen sich seiner Huldigungen (I, 1). Alsons, Herzog von Ferrara, schildert tadelnd den Menschen in Tasso, während die Prinzessin ihn in Schutz nimmt. Beide wollen zusammen- wirken zur Charakterentwicklung des hoch beanlagten, aber reizbaren und wankel- mütigen Dichters. Hinweis auf den Staatsmann Antonio und seine Verdienste (I, 2). L. Steigende Handlung (I, 3 bis 11,4). Tasso, durch äußere Auszeichnung uitb überspanntes Gefühls- und Phantasieleben zu höchsten Hoffnungen verleitet, gerät in verhängnisvolle Verirrung. Erste Stufe. Tassos Bekränzung; sein Gegensatz zu Antonio. Tasso überreicht dem Fürsten endlich sein fertiggestelltes Werk „Das befreite Jerusalem" und wird auf Geheiß desselben von der Prinzessin mit einem Lorbeer- kranze gekrönt. Diese Auszeichnung und die freundschaftlichen Worte der Prinzessin versetzen ihn in die größte Erregung, die uns ein Bild des der Wirklichkeit ent- rückten Wesens des Dichters bietet (1, 3). In scharfem Gegensatze zu dem schwärme- rischen Dichter steht der ruhige, klar und sicher urteilende Staatsmann Antonio, von allen freudig bewillkommnet. Tassos Gruß erfährt von ihm eine kalte Zurückweisung und er selbst als Dichter gegenüber Ariosto 1 eine kränkende Zurücksetzung (I, 4). Zweite Stufe. In der Meinung, von der Prinzessin geliebt zu werden, will Tasso auch als Mann der Tat sich ihrem Dienste weihen. a) Die Huld der Prinzessin. Dem Dichter, der durch Antonios Schil- derung der Tätigkeit des Papstes Gregor Xiii. sich wunderbar getroffen und nur als Widerhall, als ein Nichts sich fühlt, vermag die Prinzessin Selbstbeherrschung und Seelenharmonie nicht zu verschaffen; nicht besser gelingt es ihr, ihn zu be- stimmen, das Vertrauen des Fürsten, Antonios und Leonorens zu gewinnen. Verschiedenheit ihrer Auffassung, ausgedrückt durch Tassos: „Erlaubt ist, was gefällt", und der Prinzessin: „Erlaubt ist, was sich ziemt"; sie ist überzeugt, daß nicht in dem Naturtriebe und in einer geträumten Welt, sondern nur in bewußter Selbst- 1 Ariosto, geb. zu Reggio 1474, gest. zu Ferrara 1533, Dichter des romantischen Epos (Mando furioso.

9. Dichtung der Neuzeit - S. 263

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 40. Schillers Werke. — Die dramatischen Werke. 263 seine Aufgabe retten zu können. Er weiß die Königin zu bestimmen, den Jnfanten zur Flucht nach Flandern zu bewegen, erweckt aber durch seine Verschlossenheit dessen Mißtrauen. Um ihm die Flucht ermöglichen zu können, erwirkt er sich vom Könige einen Haftbefehl und vollstreckt denselben, als Karlos die Königin vor ihm warnen will. Die Prinzessin Eboli gibt der Königin von diesem Vorgänge Kenntnis und gesteht dabei ihre eigene Schuld; zur Strafe wird sie verstoßen (Katastrophe der Nebenhandlung). Um nun den Freund zu retten, opfert Posa sich selbst, indem er einen ihn der Verräterei überführenden Brief in die Hände des Königs gelangen läßt. Er findet sein Ende durch eine meuchlerisch abgesandte Kugel, als er gerade Karlos im Gefängnisse über den Zweck seiner Gefangennahme aufklärt (Katastrophe Posas). Der Tod Posas kann aber weder dem Freunde noch den Niederlanden nützen; denn der König, von der beabsichtigten Flucht seines Sohnes in Kenntnis gesetzt, überrascht ihn, wie er, durch den Tod des Freundes von seiner Leidenschaft geheilt und zum Manne gereift, von der Königin Abschied nimmt, und übergibt ihn dem Großinquisitor zur Bestrafung (K a t a st r o p h e des Don Karlos). So hat Schiller, um die Idee der Freiheit im Kampfe mit herrsch- süchtiger Gewalt und Willkür darzustellen, zu einem historischen Stoff gegriffen. Er hat denselben aber stellenweise bedeutend umgestaltet, wie namentlich die Persönlichkeit des Don Karlos, der, tatsächlich ein geistig und körperlich krankhafter Mensch, der Geschichte nicht entspricht. Wenn die Freiheit auch unterliegt, so bietet die kosmopolitische Idee des Dichters doch etwas Positives gegenüber seinen früheren negativen Absichten; denn nicht mehr mit roher Kraft will er die Verhältnisse der Staaten umgestalten, sondern, getragen von dem Bewußtsein der Wahrheit seiner Ideen, mit freimütigem Worte, so daß die positive Hoffnung durchblickt: „— Sanftere Jahrhunderte verdrängen Philipps Zeiten; Die bringen mild're Weisheit; Bürgerglück Wird dann versöhnt mit Fürstengröße wandeln." Die Sprache ist einfacher, klarer und harmonischer, wie auch nach Lessings Vorgang im „Nathan" die zum erstenmal angewandte me- trische Form des fünffüßigen jambischen Verses die größere künstlerische Reife des Dichters bekundet. Nach einer Pause von neun Jahren kehrte Schiller zum Drama zurück, um in kurzer Aufeinanderfolge seine fünf großen vollendeten Dramen auf die Bühne zu bringen. Der unruhige Geist der Sturm- periode ist nunmehr glücklich überwunden, die Freiheit aber bleibt des Dichters Ideal. 5. „Wallenstein" \ Ein dramatisches Gedicht. Schiller vollendete dieses große Werk, welches er nach schon früher gefaßtem Plane im * Vgl. Teil Iii, S. 190: „Der dramatische Aufbau von Schillers Wallenstein* von G. Freytag, und S. 194: „Die komischen Gestalten aus Schillers Wallenstein* von K. Fischer.

10. Dichtung der Neuzeit - S. 271

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 40. Schillers Werke. — Die dramatischen Werke. 271 kühn und entschlossen und unbeirrbar in ihrem sittlichen Gefühl für Recht und Pflicht. Die Gräfin, ihrem Schwager gleichend, zeigt scharf denkenden Geist, ist kühl berechnend und männlich entschlossen. Ihren hoch- strebenden Ehrgeiz hat sie ganz in den Dienst Wallensteins gestellt, den sie als das Muster aller Heldengröße und Herrschertüchtigkeit verehrt. Nach seinem Sturze liefert sie Octavio die Schlüssel aus, zeigt sich in gütiger Rücksicht mild gegen die alten Diener des Hauses, ordnet mit Geistesruhe trotz des genommenen Giftes die Bestattung Wallensteins und ihres Mannes an und erfüllt uns in ihrer tiefen Empfindung und einem gewissen Seelen- adel mit hoher Bewunderung. Mag man die lang dauernde Unschlüssigkeit Wallensteins, ob er durch die Verbindung mit den Feinden zum Verräter werden solle, tadeln, mag die Episode von Max und Thekla, den idealen Gestalten Schillerscher Phantasie, in den Ton der umgebenden rauhen Welt minder gut hinein- passen: „Wallenstein" ist dennoch ein kunstvollendetes Drama, in welchem das regste dramatische Leben in technischer Meisterschaft dargestellt ist, so daß selbst Goethe behauptete: „Schillers,Wallenstein' ist so groß, daß zum zweitenmal nichts Ähnliches vorhanden ist." Schon am 14. Juni des folgenden Jahres (1800) folgte die Auf- führung eines neuen Dramas, der 6. „Maria Stuart". Die Heldin dieses herrlichen Trauerspieles ist die unglückliche, hart geprüfte Königin von Schottland, Maria Stuart. Die ihr von Schiller nach dem damaligen Standpunkte der Forschung1 zur Last gelegten Jugendvergehen verschwinden für uns fast unter dem Eindruck ihrer reuevollen Stimmung, ihrer Frömmigkeit und ihrer durch schwere Leiden verklärten Majestät. Der dramatische Aufbau ist meisterhaft, durchsichtig, wie in keinem andern Drama, und harmonisch gegliedert. Spiel und Gegenspiel stehen sich fast gleichwertig einander gegenüber, wenn auch das Gegen- spiel die eigentliche Führung hat. Die Hauptvertreter sind die beiden Königinnen. Zu Maria stehen ihre Dienerschaft, Melvil und innerlich Mortimer, zu Elisabeth Burleigh, Davison und Paulet, der jedoch in seiner Feindschaft zu Maria nicht ungerecht wird; in der Mitte steht Shrewsbury, während Leicester hin und her schwankt in Rücksicht auf seine Stellung zu Elisabeth und seine Neigung zu Maria. In der steigenden Handlung 1 Die gegen sie erhobene Anklage, an der Ermordung ihres Gatten Darnley teilgenommen und mit dem Mörder Bothwell noch zu Lebzeiten ihres Mannes sündige Verbindung unterhalten zu haben, mutz nach neueren Forschungen als falsch bezeichnet werden; selbst die acht angeblich von Maria an Bothwell gerichteten sog. Kassettenbriefe sind als absichtliche Fälschung erkannt worden.
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