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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1855 - Mainz : Kunze
436 Afrika — Aegypten. Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen, woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so- wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be- steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl- standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor- züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ, sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro- päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter- stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden. Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des- potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand, Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat. Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft. Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das Thal, und Unterägypteu oder das Delta. 1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi- schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend. In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen- der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend, etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger

2. Mancherlei für Jung und Alt - S. 500

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
500 und verschwand. Cervantes war nicht im stände, aus eigenen Mitteln die kleine Summe zu ersetzen; er wurde wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder gefangen gesetzt, erst nach dreimonatlicher Einsperrung wieder frei- gelassen, und erst volle elf Jahre später war er im stände, die unbe- deutende Schuld an die Staatskasse zu zahlen. Von 1598—1602 fehlt es uns eigentlich vollständig an Nachrichten über unsern Dichter. Nach einer allgemeinen Überlieferung, welche sich auf in der Mancha erhaltene Volksmeinung sowie auf die von Cervantes in seinen Schriften bewiesene genaue Kenntnis dieser Provinz gründet, soll er im Auftrag des Großpriors des Malteserordens des letztern Ein- künfte in der Mancha eingetrieben haben, und bei diesem Geschäfte von den zahlungsunlustigen Schuldnern in das Gefängnis zu Argamasilla geworfen worden sein, aus welchem er den nach seiner eigenen Erklärung in einem Gefängnis angefangenen Don Quijote stammen läßt; jedenfalls entstand der berühmte Roman um diese Zeit. Im Jahre 1603 kam Cervantes nach Valladolid, an den Hof Philipps Iii., aber auch dieser letzte Versuch, die Großen der Erde zu einer Verbesserung seiner Lebens- verhältnisse zu vermögen, war erfolglos. Cervantes hatte sogar das Miß- geschick, bei dieser Gelegenheit infolge eines nächtlichen Gefechtes spanischer Hofleute, wobei ein Fremder nahe bei dem Hause des Cervantes getötet ward, nochmals ganz unschuldig ins Gefängnis zu kommen. Von jetzt an werden die äußerlichen Thatsachen im Leben des Cer- vantes selten, aber seine Dichterleistungen groß. Je mehr sein Leib dem Grabe zugeht, desto mehr wächst sein Geist der Unsterblichkeit entgegen. Im Jahre 1605 erschien der erste Teil des Don Quijote. Im Jahre 1606 zog Cervantes wieder nach Madrid und widmete hier die letzten zehn Jahre seines Lebens ausschließlich schriftstellerischer Thätigkeit. Im allgemeinen blieb er arm und unbeachtet; doch scheinen der Erfolg des Don Quijote, sowie einige Unterstützungen zweier Großen, des Erz- bischofs von Toledo und des Grafen von Lemos', seine Verhältnisse in einem gewissen Grad erträglich gemacht zu haben. Im Jahre 1609 trat er in die Bruderschaft zum heiligen Sakrament, welcher auch Lope de Vega und andere berühmte Dichter jener Zeit angehörten. Im Jahre 1613 ließ er seine „Novellas ejemplares“ (Muster- novellen) in einem Bande drucken. Im Jahre 1614 erschien seine „Reise zum Parnaß", eine litteratur geschichtliche Satire, welche jedenfalls für unsere Zeit keinen großen Wert mehr hat, nebst einer Zugabe, in welcher der Dichter seine Leistungen auf dem Gebiete des Dramas verteidigt. Im Jahre 1615 gab er, abgesehen von den 20 bis 30 früher gedichteten, weitere acht Schauspiele und neun Zwischenspiele heraus, von welchen im allgemeinen das schon weiter oben Gesagte gilt; er ließ sie drucken,

3. Mancherlei für Jung und Alt - S. 439

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
439 Druck, schöne Schrift und gutes Papier. Die aus den Ofsizineu von Koburger, Amorbach, Froben, Schönsperger, Rynmann und anderen hervorgegangenen Werke können hierfür zum Beweise dienen. Viele Folian- ten aus den ersten Jahrzehnten der neuen Erfindung sind noch bis heute unvergleichliche typographische Meisterwerke geblieben und an Schönheit und Pracht nicht mehr erreicht worden. Auch verschafften die Buchhändler der bildenden Kunst vielfache Förderung, indem sie die Bücher, nament- lich die Titelblätter, mit Holzschnitten versehen ließen. Zum Ruhm fast sämtlicher großen Verleger damaliger Zeit muß gesagt werden, daß sie ihr Geschäft nicht um materiellen Gewinn, sondern aus ernster Liebe zur Wahrheit und Wissenschaft betrieben und mit redlichem Eifer und bedeu- tenden Opfern ihre Kunst ausbildeten. Nächst der kirchlichen Wissenschaft und Litteratur widmete die neue Kunst auch den alten Klassikern ihre Dienste. Außer manchen schon ge- nannten Druckern erwarben sich hierfür Männer wie der gelehrte Gott- fried Hittorp von Köln und die Brüder Leonhard und Lukas Alantsee von Wien unsterbliche Verdienste. Für das Volk erschienen, meist von Geistlichen angefertigt, Gebet- bücher, Erbauungsschriften, Sammlungen von geistlichen und weltlichen Liedern, Volksbücher, Totenzettel, Wandkalender und dergleichen, aber auch Werke natur- und arzneiwissenschaftlichen Inhalts in großer Zahl. Der noch gegenwärtig vorhandene Vorrat an deutschen Schriften aus dem 15. Jahrhundert giebt von dem damaligen Bildungsstande der Nation eine durchaus günstige Vorstellung und zeigt, wie sehr das Volk in allen Klassen ans Lesen gewöhnt war. Natürlich wurden diejenigen Werke durch den Druck am meisten vervielfältigt, welche den reichsten Absatz in Aussicht stellten und denen man die weiteste Verbreitung verschaffen wollte. Man kann also aus dem Maße der Vervielfältigung sicher schließen auf die Bedeutung und den Wert, der einem Werke für die Zeitgenossen beigelegt wurde, und andererseits den Einfluß einer Schrift leicht nach deren Vervielfältigung berechnen. Daher ist es für die Kenntnis und Beurteilung jener Zeit keine gleichgültige Thatsache, daß die Bibel in mehr als hundert Aus- gaben erschien, daß ferner zum Beispiel ein theologisches Werk des Johann Heynlin von Stein vom Jahre 1488—1500 in zwanzig, daß die päda- gogischen Schriften von Jakob Wimpheling binnen etwa 25 Jahren in dreißig verschiedenen Ausgaben gedruckt wurden, daß das goldene Buch „von der Nachfolge Christi" bis zum Jahre 1500 in mehreren Sprachen nicht weniger als 59 Ausgaben erlebte. Von einer Sammlung deutscher Sprichwörter sind noch jetzt zehn Ausgaben vorhanden. Belehrend ist hierbei noch die Beantwortung der Frage, in wieviel
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