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1. Die Weltgeschichte - S. 55

1835 - Mainz : Kupferberg
Peloponnesischer Krieg. 55 Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g. Höchste gesteigert. In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht: Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren). Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym- pischer Zeus re.). Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G. Ol. 87,2 — 94,i: * Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile werden in ihren Principien zur moralischen Entartung geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach- voll der Oligarchie unterliegt. 1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G. * Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien. Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n. Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431, genen Thebäern. Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer, Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta- nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau- archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten. Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins- pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos, Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen, Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-

2. Neuere Geschichte - S. 68

1869 - Mainz : Kunze
68 zum großartigsten Königsbau erweitert; die sandige morastige Umgebung zum prachtvollen Park umgeschaffen. Auch die Schlösser Marly und Trianon schuf des Königs leidenschaftliche Baulust, vergrößerte den Louvre, die Tuilerien, das Schloß zu Fontainebleau u. s. w. Die strengste Hofetikette, von Spanien überkommen, verbarg die tiefen sittlichen Gebrechen. I). Die Hauptpersonen bei Hofe: Ludwig Xiv selbst majestätisch in seiner äußeren Erscheinung, von großen natürlichen Herrschergaben, richtigem Verstand, gutem Gedächtniß, energischem Willen, aber in seiner Jugendbildung vernachlässigt; bei aller Prachtliebe und Genußsucht von der angestrengtesten Thätigkeit. Seine Gemahlin Maria Theresia von Spanien, geistig unbedeutend, aber sittlich achtungswerth und still-religiös ff 1683. Er vermählte sich zum zweitenmal mit der talentvollen Frau von Maintenon, der Wittwe des Dichters Scarron, durchs deren Einfluß der König und das Hofleben einen strengeren, äußerlich-religiösen Charakter erhielt. Der Dauphin Ludwig, streng erzogen und gründlich unterrichtet (die Klassiker in u8inn Delphini und Bossuets Ent- wurf der Weltgeschichte für ihn), aber unbegabt, dann mit einer bairischen Prinzeß 1680 vermählt, starb plötzlich 1711. Aus dieser Ehe der Duc de Bourgogne, geb. 1682, Fenelons begabter und edler Zögling, kenntnißreich, streng sittlich mitten in einem verderbten Hofe, aufrichtig religiös, voll hoch- herziger Pläne für eine Verbesserung des Staates. Auch er starb, fast gleichzeitig mit seiner Gemahlin, einer savvyischen Prinzeß, vor dem König 1712. Der einzige überlebende Sohn dieser Ehe und zugleich der einzige Thronerbe Ludwigs Xiv ist der spätere Ludwig Xv, beim Tode der Eltern ein zweijähriges Kind. Des Königs Bruder, Philipp Herzog von Orleans (ff 1701), der Stammvater dieser Nebenlinie, geistig unbedeutend, zuerst vermählt mit Henriette, der schönen und geistreichen Tochter- Karls I von England, dann mit der trefflichen Pfälzischen Prinzeß Charlotte Elisabeth. Aus dieser Ehe stammt der spätere Regent, Herzog Philipp Ii von Orleans. c. Durch den Einfluß des Hofes wird der alte, auf seine Unabhängigkeit stolze Volksadel zürn abhängigen und sittenlosen Hofadel. Viele der Großen des Reichs werden durch Geld-

3. Neuere Geschichte - S. 86

1869 - Mainz : Kunze
—• 86 die Sicherung seiner Ansprüche auf (Jülich-)Berg bei dem be- vorstehenden Ausstrrben des Mannsstammes von Pfalz-Neubnrg. Daher der Vertrag mit England und Frankreich zu Herrn- hausen (bei Hannover) 1725, mit Oesterreich zu Wuster- hausen 1726 und zu Berlin 1728. Der schließliche Wider- stand Oesterreichs (in Verbindung mit Frankreich, England, Hol- land) führt zu der folgenschweren Entfremdung der beiden deutschen Mächte. Geneigtheit Oesterreichs, eine territoriale Verbindung Sachsens und Polens durch die Niederlausitz und Schlesien her- zustellen und dadurch die preußische Macht zu unterbinden. Friedrich Wilhelm tz am 31. Mai 1740. Seine Regierung nicht thaten- und ereignißreich, aber eine Zeit der Vorbereitung und Rüstung auf nahe Großthaten. Friedrich Ii, der Große. Ans feiner Iu g cn d g es chsich t e: Friedrich Ii, Sohn Friedrich Wilhelms I und der Königin Sophie Dorothea, Tochter Georgs I von England-Hannover, geboren am 24. Januar J 712. Die Erzieherin seiner ersten Kinderjahre, die Französin Frau von Nocoule, war schon seines Vcuers Erzieherin. Vom siebenten Lebensjahre ab hatte er zum ersten Gouverneur den trefflichen General voil Finken st ein, einen der Helden des spanischen Erbfolgekrieges, zum zwei- ten den Obristlieutenant von Kalkstein. Seiner Erziehung lag eine eigen- händige Instruction des Königs zu Grunde: Preußische Geschichte mit Staaten- kunde, Geographie, Rechnen, französischer und deutscher Stil, mit Ausschluß des Latein, waren die Unterrichtsgegenstände; die drei Ziele der Erziehung: ein guter Soldat, guter Wirth, guter Christ soll der Kronprinz werden. Unter deni Einfluß seines Lehrers Onllun äs llunänn, unter Begünstigung seincp Mutter, wird Friedrich von der soldatischen und religiösen Strenge des Vaters zlir Vorliebe .für französische Literatur, Musik (Quanz aus Dresden), heiterem Lebensgenuß hinübergeführt. Daher allmähliche Entfremdung zwischen Vater und Sohir. Das Vermähluugsvroject des Kronpriuzeil nnt einer Tochter Georgs Ii voll England (seit 1727 König) scheiterte 1730 an Friedrich Wilhelms Widerstand aus politischen Gründen. Flnchtverslich Friedrichs bei Mannheim; das Kriegsgericht in Köpenick, Vernrtheiluug seines Vertranten, des Lieutenants Katte. Seine Haft und strenge Verwaltungs-Schule an der Kriegs- und Do- mänenkammer in Küstrin bis 1731; Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschwcig-Bevern 1732. In Ruppin als Oberst nitb Re- gimentsführer; Hofleben in Rheinsberg; Theilnahme am Feldzug von 1734 (s. unten S. 87, 3). Briefwechsel mit Voltaire seit 1736. Sein Antimaccchiavell 1739. Trotz der tiefen Gegensätze der Naturen ulld Richtungeil bildet sich ein immer innigeres Berhältniß zwischen Vater und Sohn.

4. Alte Geschichte - S. 48

1869 - Mainz : Kunze
48 Die kunstmüßige St)vif, ebenfalls in den ionischen Kolonien entsprungen, beginnt mit der Elegie, deren Blüthezeit das 7. und 6. Jahrhundert ist. Sie bildete sich nach Form und Inhalt aus dem Epos heraus. Hauptelegiker: Kallinos, Tyrtäos (s. S. 38), Mimnermos, Solon, Theognis u. a. — Alle meist in Distichen dichtend und nur in Fragmenten (die größten von dem Megarer Theognis) erhalten. Andre metrische Formen, der iambische Trimeter, der tro- chüische Tetrameter u. a. werden von Archilochos von Paros (um 700), dem Haupt der meist in bitterer Satire dichtenden la/ußoyqcicpoi erfunden. Einen größeren Formenreichthum erhielt die Lyrik durch ihre Verbindung mit Musik und Orchestik (Festchöre); Strophen- bildung. Hauptträger dieser melischen Poesie, die gleichzeitig mit der Elegie blühte: Alkman, Arion (von ihm nur ein Fragment übrig), Alka io s von Mytilene, Sappho, Stesi- choros aus Himera in Sicilien (der zur Strophe und Gegen- strophe die enwdhj fügte, Anakreon aus Teos (s. S. 45). Ii. Die Künste. Die Baukunst, Plastik und Malerei, vor allem auch im Dienste der Religion thätig, ergänzen sich in Griechenland, greifen in einander und wirken in der Regel zu einer Kunstschöpsung zusammen. Die Malerei entwickelt sich erst in der folgenden Periode. Der Hauptfortschritt zur archi- tektonischen Kunstform lag hauptsächlich darin, daß man den ein- fach-glatten Wänden des Gotteshauses Säulen (freistehende Stützen zum Tragen der Decke und des Daches) hinzufügte — aus der Verbindung dieser Säulen (im Aeußeren und Innern) mit dem Tempelhause giengen alle späteren Formen des griechischen Tempels hervor. Die einfach-ernste dorische und leichte und schlanke ionische Säule; die korinthische Süulenordnung erst späteren Ursprungs. Die Plastik schritt von rohen Holzschnitzereien zu künst- lerischer Gestaltung in Erz, Stein, Gold und Elfenbein fort. Die Samische und Aeginetische Schule im 6. Jahrhundert hervorragend.

5. Alte Geschichte - S. 77

1869 - Mainz : Kunze
77 bulos: ein Angriff der .30 abgeschlagen: Thrasybulos marschiert nach den: Piräus, besetzt Munychia, Kampf, Kritias fällt: Zwie- spalt unter den 30, sie senden nach Sparta: Lysander kommt nach Eleusis. Allein die Eifersucht der spartanischen Behörden gegen diesen übermächtigen Parteiführer kommt den Athenern zu gut: König Pausanias vermittelt einen Frieden, nach welchem Athen seinen Bürgern zurückgegeben, Eleusis dagegen als autonomer Staat den 30 eingeräumt wird. Diese Einrichtung ohne Dauer; Überwältigung der 30 bei einem Versuch, die Gewalt in Athen zurückzugewinnen; Eleusis mit Athen wieder vereinigt, die solo- nische Verfassung hergestellt, eine Anlnestie (¿trj /uvrjaixaxfjattv) beschlossen und gewissenhaft gehalten (403). 2. Wirken uitb Tod des Sokrates (469—399). Die philosophische Forschung, welche mit Thales von Milet begonnen, ist seit jener Zeit ununterbrochen weiter gegangen und hat mehr und mehr zur Kritik, zum Zweifel an dem Ueber- lieferten, besonders in: Gebiete der Religion geführt. In dieser Beziehung wirkt auch der Krieg (ßlaioc ötdaonaloq Thuk.) zer- störend und der Zwiespalt zwischen d em Ueb e rli eferten und der neuen kritischen Erkenntniß tritt deutlich hervor in den Komödien des Aristophanes (428 bis c. 388) und den Tragödien des von ihm bekämpften Euripides (480—406). Jener, obwohl Anhänger und Verfechter altathenischer Sitte, macht doch die ganze Götterwelt seinem zügellosen Witze dienstbar; dieser, Euripides, zeigt sich überall vom Geiste der Kritik, des Zweifels, der Aufklärung, mit Einem Worte der Sophistik, ergriffen. Unter den Vertretern dieser neuen sophistischen Richtung Pr otagoras von Addern, Gorgias von Leontinoi, Prodikos von Keos, Hipp ins: sehr ernste neben sehr frivolen Geistern: ihr Gemeinsames ist ihre subjektive Richtung («Vdqwnog^¿tqov änuvtcov), ihre kritische Stellung zum Ueb erli eferten („von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind" Prota- goras), ihre praktische Tendenz, wornach sie Tugend, d. h. in ihren: Sinn allseitige praktische Tüchtigkeit (und zwar gegen hohen Lohn) zu lehren bemüht sind. Im Gegensatz zu ihnen Sokrates, Sophroniskos Sohn, von einer inneren Stimme (sein öai/.ioviov) zum Philosophieren d. h. zum Suchen der Wahr- heit getrieben, von: delphischen Gott als der Weiseste der Hellenen erklärt, wendet sich vom Geschäftsleben (Bildhauer), weiterhin auch vom Staatsleben gänzlich ab der Philosophie zu: von dem

6. Alte Geschichte - S. 113

1869 - Mainz : Kunze
113 nicht jenen abenteuerlichen Unternehmungsgeist, der den seefahrenden Nationen eigen zu sein pflegt. Die Sabiner, die in den wilden Berglandschaften der Apen- ninen wohnten, theilten die Natur der Bergvölker. Strenge Sitten und Gebräuche, Strenge in religiösen Dingen, starres Fest- halten an den alten patriarchalischen Zuständen, zähe Tapferkeit, Liebe zur freien Natur zeichneten sie aus. Die Etrusker. Der zweiteurstamm ist der der Etrusker, Tyrrhener oder, wie sie sich selber nannten, der Rasena. Ihre Sprache, deren Reste zahlreich auf uns gekommen, aber noch nicht entziffert sind, hat keine Aehnlichkeit mit den italischen Dialekten, ja läßt sich an keine bekannte Sprache anschließen und gehört vielleicht nicht dem indogermanischen Sprachstamme an. Wie in der Sprache, so unterscheiden sie sich auch in ihrer äußeren Erscheinung und in ihrem Charakter von den Italikern. Die regelmäßigen schönen Formen des Körperbaues, die ideale Kopfbildung, wie sie den Italikern eigen waren, fand man nicht bei ihnen. Sie waren plump, hatten einen gedrungenen, stämmigen Körper, einen großen Kopf und dicke Arme. Die Sitten und Gebräuche dieses Volkes deuten ebenfalls auf eine ursprüngliche Verschiedenheit, besonders aber die religiösen Vorstellungen, die durchaus finster waren. Die bösen Geister spielen die Hauptrolle, und ihnen wurden Menschenopfer gebracht. Die Etrusker hatten eine Hölle, in welche die Seelen der Verstorbenen durch Schlangen zur Peinigung geschleppt wurden*). Bei den Etruskern war der nüchterne praktische Verstand vorherrschend; auch die künstlerische Thätigkeit war vorzugsweise auf die technische Vollendung gerichtet; sie sind die Erfinder des ausgebildeten Gewölbebanes. Die Iapyger. Von ihrer Sprache sind ziemlich viele Ueberreste vorhanden, die bisher nicht enträthselt sind; sie zeigt wesentliche Verschieden- heiten von allen italischen Dialekten. Noch im vierten Jahr- hundert v. Ehr. erscheinen die Iapyger in ihrer Eigenthümlichkeit und werden als Barbaren bezeichnet; zwei Jahrhunderte später *) Mommsen. Herbst, historisches Hülssbuch J. (Ausc>. f. Gymn.) L

7. Alte Geschichte - S. 12

1869 - Mainz : Kunze
12 ß. aus Nacht und Dunkel, nach Hesiods Lehre vom Chaos und dem Eros; — aus dem Chaos Erde und Tartaros. — Die Menschen nach dem gangbarsten Volksglauben erd- geboren, Autochthonen. Sage von zwei Geschlechtern, einem pelasgischen und hellenischen. Die letztere, die Denk a lions- sage in Dodona (Epiros), Thessalien und am Parnaß heimisch. Die Fluth: D eu k a li o n und P y r r h a, feilen und seine Söhne. — Die vier Geschlechter oder Zeitalter. Ein andrer tief- sinniger Mythus von der Entstehung und Belebung des Menschen- geschlechtes die P r o m e t h e u s s a g e. H^o^d-ivg nvqcpóqog. Feuer und Licht, Symbol des Geistes, ein Raub an der Gottheit. Seine Strafe. B. Die Götterwett. Die ursprüngliche Naturreligion entwickelt sich durch Ueber- tragung des Natürlichen auf das geistige Gebiet, und durch die dichtende und bildende Phantasie des Volkes allmählich zum Polytheismus. Das Maß der Göttergestalten ist die phan- tastisch erhöhte menschliche Persönlichkeit (urdptonorpvetg). Weiter- bildung und Umbildung durch die Poesie (über Homer und Hesiod s. Herod. Ii, 53), die Kunst, endlich auch durch die Philosophie. Nirgends sind sie zu reinen sittlichen Gestalten, zu wahrhafter Göttlichkeit. Allmacht, Allwissenheit u. s. w. durchgebildet worden; nur von Alter und Tod frei. Mitten in diesen polytheistischen Vorstellungen ein dunkler Trieb und Zug zur Wahrheit des Monotheismus, ein un- bewußtes Suchen des aynoorog 9tog (Act. 17, 23): 1) in der centralen Stellung des Zeus, des höchsten Gottes, des nurrjq dvd'qwv re Ohov tí. ■— 2) Fn der Schicksalsidee (j-iotqu, cu a a bei Homer), die indeß mehr bei Autoren (z. B. Herodot und den Tragikern) als ün Volksbewußtsein lebendig ist; 3) in denk Begriff 6 d-tóg, wie er sich in der classischen Literatur- periode oft neben ol dtol findet. Später suchte man in pan- theistischen Lehren und in mystischen Instituten den Frieden und Trost, den der Volksglaube nicht gewährte. Die Wirkungskreise der einzelnen Götter sind nicht überall streng geschieden; im Wesentlichen theilt sich die Götter- welt nach den Elementen in Götter a. des Himmels (ovquviot-j <Xl\d)ovo\v[.imoi, ol urto, vnuroi, superi), b. des Wassers, (A«A«W<o¿), c. der Erde (/dovioi).

8. Alte Geschichte - S. 47

1869 - Mainz : Kunze
47 Vii. Cultur. Eine lebendige Phantasie und ein edler Formensinn bilden vor allem die geistige Mitgift der Hellenen. Daher zeigt sich schon in dieser ersten Periode ihr Beruf, durch die allseitige Dar- stellung des Schönen das bevorzugte Kunstvolk für alle Zeiten zu werden. Der Ausgangspunkt für die verschiedenen Kunstzweige ist auch hier die Volksreligion, die Mutter alles höheren geistigen Lebens. I. Literatur. Wie jede Volksliteratur beginnt auch die griechische mit der Poesie. Die Entwicklung der Prosa in Philosophie, Geschichtschreibung, Redekunst gehört, wenn auch die frühesten Anfänge der beiden ersten Gebiete schon vor die Per- jerkriege fallen, der zweiten Periode an. Von den Grund- formen der Poesie ist die epische die am frühesten kunstmäßig ausgebildete, nach ihr folgt die Lyrik, zuletzt (erst in der fol- genden Periode) die aus beiden sich entwickelnde dramatische. Die epische ist vor allem die Dichtung des ionischen, die lyrische als die universellste die des dorisch-äolischen wie ionischen, die dramatische die des attischen Stammes, der zuletzt, wie im Staat, so in der gesammten Literatur an die Spitze Griechenlands tritt. Die altepische Poesie hat zum Stoff und Inhalt die Götter- und Heroenwelt. Homers in den ionischen Kolonien Kleinasiens um 900 v. Ehr. entstandenen Volksepen wurden zu allen Zeiten als die erste Dichtung der Hellenen betrachtet, besonders in Athen, wo man sie bei der gottesdienstlichen Feier der Panathenäen benutzte, zur Anerkennung gebracht. Ihr großer Einffuß auf die Gesammt- bildung des Volks wie auf die späteren Dichter. Hesiodos, wahrscheinlich bald nach Homer dichtend, aus Askra in Böotien (sein Vater aus Kyme Phrikonis), die Ueber- lieferung über sein Leber: unsicher und sagenhaft. Nur das Lehrgedicht'^/« y.ul rjfxsqui schon nach der Ansicht der Alten unzweifelhaft sein Werk, doch vielfach interpoliert. Unter seinem Namen gehen noch die Qioyovia und 1donig ‘Hqcmleovg (scutum Herculis), andre seiner Werke sind verloren. — An die homerischen Epen schließen sich 1) die s. g. homerischen Götter-Hymnen, 2) die Kykliker an, welche die Sagenkreise der Ilias und Odyssee weiter behandelten.

9. Alte Geschichte - S. 90

1869 - Mainz : Kunze
90 satz für die neue Zeit charakteristische Lebensrichtungeu darstellt: die durch wissenschaftliches Raffinement gesteigerte Genußliebe auf der einen, die affektirte Bedürfnislosigkeit und Weltver- achtung ans der andern Seite. Rege Thätigkeit auf dem Ge- biete der Gefchichtfchreibung: das größte historische Meister- werk des Alterthums (xr^w« dg ad), des Atheners Thuktzdides (471 bis c. 396) 8 Bb. vom peloponnesischen Krieg, auf Selbst- theilnahme und emsigster Forschung beruhend; tiefe Auffassung, großartige Unparteilichkeit, edle Darstellung; weit unter ihm, doch mit besonderen Vorzügen der Darstellung 3£ enoph on, Sokrates Schüler, eifriger Freund der Spartaner und Feind Thebens. Wichtigkeit der Darlegung persischer Zustände in seiner Ana- ba sis; seine Auffassung des Sokrates in den Memorabilien gegen- über der platonischen. Im Uebrigen dringt auch in. die Geschicht- schreibung die Rhetorik, eine Tochter der Sophistik, ein: kunst- reiche Entwicklung des Stils und der Rede, zuerst auf Sicilieu gepflegt, in Griechenland angeregt durch Gorgias von Leontinoi. Redeschule des Antiphon, Jsäus, Jsokrates: bedeutende Staats- und Gerichtsredner Kalliftratos, Lystas, Hyperides, Lykurgos, Aeschines, sämmtlich Athener; der größte Demosthenes, wo eine reiche und tiefe Naturanlage sich mit vielseitiger künstlerischer Ausbildung, ernstem und gewissenhaftem Studium, praktischer Erfahrung und idealer Auffassung der vaterländischen Pflichten verbindet; für Beurtheilung seiner Beredtsamkeit und Persönlichkeit gilt Quintilians: Oratorem autem instituimua eum perfectum, qui esse nisi vir bonus non potest: ideoque non dicendi modo eximiam in eo facultatem., sed omnes anirni virtutes exigimus. d. Diesen erfreulichen Erscheinungen gegenüber Ueberhand- uahme der Frivolität, Auflösung der alten Religiosität, auf dem von den Sophisten eingeschlagenen Wege; Sittenlosigkeit, haupt- sächlich befördert durch das S öl duerna es en, den giftigeg l Partei- Hader in den Städten, die unwürdige Stellung der Frauen und die Sklaverei: Uebel, für welche die Verfeinerung des Lebens, die reichere Entwicklung des Handels, der I n d u st r i e, jeder Art von Technik, auch des höhere n U u t e r- richts nur einen dürftigen Ersatz gibt. Uneigennützige Vater- landsliebe bei Wenigen; der alte städtische Lokalpatrivtismus hat sich überlebt; an feiner Stelle tritt allmälig der Stolz auf das Helleuenthu m gegenüber den Barba r e n mächtig hervor. (Vgl. Ren. Anab. 3, 2 die Rede Renvphons).

10. Alte Geschichte - S. 68

1869 - Mainz : Kunze
68 der Vorläufer des Herodotos von Halikarnassos, der das erste wirkliche Geschichtswerk auf hellenischem Boden schafft: Dar- stellung des Kampfs der Hellenen und Barbaren, der in den Perserkriegen gipfelt: geboren um 480, starb zu Thurioi in Italien um 428. Außerordentliches Wissen verbunden mit ge- sundem Blick und feiner Beobachtung, deren Richtigkeit in vielen Fällen durch neuere Reisende bestätigt, einfache gefällige Dar- stellung des auf vielen Reisen Selbstgeschauten oder sorgfältig Erkundeten, poetischer und religiöser Sinn und verständiger Patriotismus machen das Werk zu einer der wohlthuendsten Pro- duktionen aller Zeiten. Die lyrische Dichtung zeigt den großen Namen des Thebaners Piudaros (geb. 5^2, Ver- herrlichung der Sieger in den nationalen Spielen, den olympischen, nemeischen, isthmischen, pythischen): die dem perikleischen Zeitalter charakteristische Form das Drama. Seine Entstehung; Zusam- menhang mit der nationalen Großthat der Perserkriege: Aeschy- los (525—456) kämpft bei Salamis mit; Sophokles (497— 406) unter dem Jünglingschor bei der Siegesfeier; Euri- pides am Tag von Salamis geboren. Die Aufführungen au den Dionysossesteu in dein großen Theater (erbaut 500) an der Südostseite der Burg bilde:: einen Theil des Kultus; Preis- bewerbung mit je einer Trilogie von 3 Tragödien, denen ein Satyrspiel heiteren Charakters folgt. Ausstattung des Chors Ehrenpflicht reicher Bürger. Den Stoff für die Tragödie:: bietet der unerschöpfliche Schatz der Götter- und Heroensagen, mit seltenem Hinübergreifen in die unmittelbare Vergangenheit (Aeschy- los Perser, wo Beschreibung der Schlacht bei Salamis). Die noch erhaltenen Stücke des Aeschylvs: der gefesselte Pronietheus, Sieben gegen Theben, Perser, die Trilogie Agamemnon, Choe- phoren, Enmeniden (Orestie), die Schutzslehenden; des Sophokles: Antigone, Elektra, Oidipus Tyrannos, Oidipus auf Kolonos, Aias, Philoktetes, Trachinierinnen. Mit den übrigen Künsten in: Verein dienen sie, der Religion und ihrer mythologischen Grundlage durch edle Form und tiefen sittlichen Gehalt Stütze und Halt im Vvlksbewußtsein zu geben. Die persönliche Stellung des Perikles in diesen: Staate be- zeichnet Thukydides vollkommen mit den Worten: syiyvevo Xoyw ¡uh- 3rji-ioy-Qutiu., £(jytp c)x vno rov tcowtqv avdoog aq/rj.
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