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24. Die Wüsten Afrikas.
Einen schönen und ernsten Anblick gewähren die Ebenen
im Innern von Afrika. Gleich der weiten Fläche des stillen
Oceans hat man sie erst in neuern Zeiten zu durchforschen ge-
sucht. Kein Thau, kein Regen benetzt diese öden Flächen
und entwickelt im glühenden Schoos der Erde den Keim des
Pflanzenlebens. Denn heisse Luftsäulen steigen überall auswärts,
lösen die Dünste und verscheuchen das vorübereilende Gewölk.
Heerden von Gazellen, schnellfüssige Strausse, dürstende Pan-
therthiere und Löwen durchirren in ungleichem Kampfe den
unermesslichen Raum. Rechnet man ab die im Sandmeere un-
entdeckten Gruppen quellenreicher Inseln , an deren grünenden
Ufer die nomadischen Volksstämme schwärmen ; so ist der übrige
Theil der afrikanischen Wüste als den Menschen unbewohnbar zu
betrachten. Auch wagen die angränzenden gebildeten Völker sie
nur zu gewissen Zeiten zu betreten. Auf Wegen, die der Handels-
verkehr seit Jahrtausenden unwandelbar bestimmt hat, geht der
lange Zug von Taffilet bis Timbuctu, oder von Fezzan bis Darfur;
kühne Unternehmungen, deren Möglichkeit auf dem Dasein des
Kameels beruht, des Schiffes der Wüste, wie es die alten Sagen
der Ostwelt nennen. Humboldt.
25. Die Sieger.
An der Westküste von Afrika und weiter hinein in dem
Inneren dieses Erdtheils wohnen Menschen, ganz schwarz vor
Hautfarbe, die gar sonderbar absticht gegen ihre hochrothen,
aufgeworfenen Lippen. Der Rau ihres Kopfes hat viele Eigen-
thümlichkeiten, wodurch er sich von andern Menschenstämmen
unterscheidet. Die Nase ist platt gedrückt und aufgestülpt, die
Rackenknochen und die Kinnladen stehen sehr weit vor, die
Stirne hingegen ist flach und zurückgedrängt, das Haar aber
schwarz und krauss, wie starke Wolle. In ihrer Geistesbildung
stehen diese Neger grösstenteils noch sehr tief. Ihre Religiös
ist ein Gewebe des sinnlosesten Aberglaubens. Sie leben mei-
tentheils nur in Hütten und Höhlen , und von Künsten und Ge-
schicklichkeiten wissen sie nur wenig. Aber dennoch sind sie
glücklich und zufrieden in ihren Thälern, an ihren Flüssen,
wenn sie nur nicht gestört werden. Sie brauchen wenig, und
was sie brauchen, gibt ihnen die Natur und lässt sie keine Notfa
leiden. Da zimmern sie sich Kähne aus starken Baumstämmen^
befahren damit die Flüsse, holen sich Fische zur Nahrung, und
Korallen , Perlen und Muscheln zum Putz für ihre Frauen und
zum Tausch im Handel anstatt unseres Geldes. Oder sie geheia
mit Pfeil und Bogen auf die Jagd, erlegen ein Wild für de»
Hausbedarf und daheim sitzt das Weib, besorgt das Haus und
verfertigt Kleider und Putz für die Familie.
12*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Afrika. C. Nordafrika. 1. Der Nordrand. 105
ander a. Küste (Rlf), b. das Tel! des Hohen und Kleinen Atlas, c. das
Schott, d. das Tell des Großen Atlas, e. die Kleine Wüste. Im
O. schließt sich an den Großen Atlas das Gebirge von Tripolis.
Die Tells wohl bewässert. Dennoch die Flüsse nicht groß, weil bald
zum Meere durchbrechend. Am bedeutendsten die Maluwiah in Marokkos.
Im S. mehr nur Wadis.
Im O. des Hochlands von Tripoli tritt die Wüste an's Meer. Dann
folgt östlich das Hochland von Barka (bis über 600 m hoch), inselartig
aus Meer und Wüste aufsteigend, im S. durch eine Erdsenkung begrenzt, im
O. allmählich in die Libysche Wüste übergehend. Auf der Höhe grasreiche
Ebenen, am nördlichen Abhänge dichter Wald.
Das Klima ungefähr so warm wie im südlichsten Spanien, am günstig-
sten im N., wo das Meer Kühlung bringt, im Winter reichlich Regen fällt,
und das Gebirge die heißen Winde der Sahara abhält; aber im Sommer
oft erstickende Hitze (bis 50°). In der Kleinen Wüste Regen selten, an
einigen Stellen Jahre lang ausbleibend. Tripoli hat meist Wüstenklima
(§ 133).
Die Pflanzenwelt ähnlich wie in den südlichsten Spitzen Europas:
immergrüne Bäume und Südfrüchte. Oliven, Oleander, Feigen- und Mandel-
bäume, Rosensträucher, Lorbeerbäume; Wein um der Rosinen willen gezogen.
Auch Cactus, Baumwolle, Zuckerrohr (und Bananen) gepflanzt. Sehr zahl-
reich die Datteln. Getreide z. Th. überaus ergibig (Tunis!), doch nicht zahl-
reich gebaut. Die wilden Stämme im Innern ziehn großentheils Viehzucht
vor, für die sich große Grasebenen finden; die Häute der Thiere zu feinem
Leder (Maroquin, Saffian!) verarbeitet.
Die Thierwelt schon vielfach von der europäischen abweichend. Manche
reißende Thiere (Löwen, Panther, Hyänen, Schakale), ferner Affen, Gazellen,
Strauße u. a. Auch hier das Kameel überaus wichtig. An den Küsten
Korallenfischerei.
§ 132. Völker und Staaten. Von den alten berberischen Stäm-
men haben sich in schwer zugänglichen Theilen einzelne rein erhalten, wie die
Kabylen Algiers, Männer von hohem Wuchs, sehnig, fast nur von Milch,
Brod und Datteln lebend, mit feurigen Augen und schönen Zähnen, großmüthig
und wahrheitsliebend, doch räuberisch, stolz und wild (Blutrache ein heiliges
Gesetz!). Auch die mehr in den Ebenen lebenden Araber haben sich als
Beduinen vielfach rein gehalten und die Sitten der Väter treu bewahrt,
noch immer kühne Reiter, einfach, bieder und gastfrei, sanfter und intelligenter
als die Kabylen. Die Mauren, meist in den Städten lebend, sind eine
Mischbevölkerung (namentlich aus Berbern und Arabern), einige aus Spanien
vertrieben und hier eingewandert x). Juden sehr zahlreich, an manchen Orten
Der Schott Kebir ein Rest des alten palus Tritonis. Franzosen (Roudaire) haben
daran gedacht, diese Gegenden wieder unter Wasser zu setzen.
s) Hier liegt namentlich das kahle steinige Tafelland Hamsda (c. 500 in hoch)
mit den Schwarzen und Weißen Bergen.
s) In Tunis fließt der Wädi Medscherda, der alte Bagrädas.
Zu § 132. i) Diese unter den Mauren die schönsten und feinsten, die auf die
andern mit Verachtung herabsehn.
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299
höchste Aufmerksamkeit für seinen Tisch geschenkt hätte. Die niederen Bauch-
thiere hat er eben so, wie die so wunderbar mannigfach gestalteten Glieder-
thiere und die muskelreichen Rückgratthiere gewählt. Die widerlichsten Flesich-
speisen liefern ohne Zweifel die schlüpfrigen, gallertartigen Schnecken.. In
Frankreich, Belgien, Schlesien, Bayern, der Schweiz und Italien wird die
Weinbergsschnecke zu Tausenddn gemästet und gespeist; allein es geschieht
mehr von Lungenkranken, als von Gesunden. Noch unbegreiflicher, wie der
Geschmack der Austernesser, ist der Geschmack des Chinesen, der sogar die
seltsam runde, wurniförmige, mit schildförmigen Fühlsä den besetzte Gestalt
des Trepang, einer Helothurie des indischen Meeres, genießt. — Ungleich
zahlreicher sind die Nahrungsmittel aus dem Reiche der Gliederthiere, aber der
Geuuß solcher Nahrung kann unmöglich eine hohe Stufe der Civilisation ver-
rathen. Die Indianer Peru's, welche Kopfläuse mit Appetit verspeisen, die
Hottentotten und andere Stänime Afrika's, welche dieselbe Neigung thei-
len, gehören zu den niedrigsten Schichten der Menschheit; nicht minder jene
Stämme Afrika's, welche ausschließlich von Heuschrecken leben, wie die Busch-
männer. Der Genuß der Ameisen unter den Völkern Brasiliens und Ost-
indiens verdankt seinen Ursprung wahrscheinlich dem Gewürze der Ameisen-
säure. In der That verspeisen in Ostindien besonders schwache und alte Män-
ner zur Stärkung ihres Rückens Ameisenköniginnen, ein Genuß, der uns an
den des Maikäfers auch hier zu Laude erinnert. Doch dienen sie auch im Gro-
ßen, wie die weißen Ameisen Java's, zur Speise. Ihnen zur Seite gehen,
wahrscheinlich gleichfalls als Gewürz, die Bienen Ceylons. Zolllange Spin-
nen verzehrt der Bewohner Neu-Caledoniens, Motten der von Neu^Süd-Wa-
les, nachdem er ihren Puder durch Nöstüng und Umrühren entfernt. Seiden-
würmer zieren den Tisch von Madagaskar, der Grugru-Wurm der Kohlpalme
den des Japanesen. Sein chinesischer Nachbar zieht sich Larven einer Schmeiß-
fliege am Strande des Meeres auf faulenden Fischen. Achtzehn Zoll lange
und einen halben Zoll breite Tausendfüße sah Humboldt von indianischen
Kindern verzehren. Aehnlickes beobachtete man mit Insektenlarven, welche die
Indianer am Orinoko gierig aus der Erde zogen.
Mit den Fischen beginnt ein edlerer Tisch. Dagegen ist im Reiche der
Amphibien eine zwischen Wasser und Land getheilte Lebensweise etwas Hal-
des. Nur die Schildkröten mit ihrem zarten Fleische und ihren ölreichen Eiern
sind Lieblinge des Tisches geworden. Die freien Bewohner der Lüste haben
schon seit den frühesten Zeiten die meisten Opfer für die Küche geliefert, aber
fast ausschließlich die Pflanzen fressenden Vögel. Die Fische fressenden schützt
ihr thraniges Fleisch vor einer gleichen Begünstigung, obwohl einige Völker
ihr Leben vorzugsweise dem Thrangenusse verdanken. Ein Jeder weiß, wie
bei diesen Völkern Ausdünstung und Unreinlichkeit Hand in Hand gehen. Wie
der Stoff, so überall der Mensch. Der civilisirte Kaukasier verabscheut dio
das Licht des Tages meidenden Nager, Ratten und Mäuse, während die mon-
golische Rasse sie auf den Tisch brachte. So spielen bei den chinesischen
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556
Afrika —
das Land.
dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den
Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen
Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament-
lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in
Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen,
z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus
den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei
und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal-
harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern
an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein
acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die
Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch,
im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die
üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar
weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist.
Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich-
t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat
Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß
Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche
Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs-
fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!);
Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst
jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine
große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. —
An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über
Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor.
Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren
als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe
und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für
ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist;
die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch
hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer
Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten
Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar.
Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien
mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick-
häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti-
lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den
Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten
der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder
klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder
über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer
an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch
das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Hochafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Tunis Guinea Madagaskar Afrikas Katanga Europa Afrika Asien Afrika Limpopo Südafrika
Afrika
— bte Sprachen.
557
sind gegenwärtig die Hauptstapelplätze für diese Handelsartikel. — Groß ist der Reich-
thum an Affen, besonders in Guinea und Sudan, worunter der mannshohe Gorilla
auf der Gabunküste den Orang Utang Borneos an Stärke überbieten soll. — In den
warmen Strömen sind Hippopotame und Krokodile größester Art. Viele
Schlangen, unter andern die Riesenschlange. Die Gefährlichkeit solcher Ungethüme
ist hoch anzuschlagen; es gibt aber kleinere Thiere, die in vielen Gegenden Afrikas noch
ärgere Landplagen sind, namentlich Heuschrecken, Termiten, deren kegelförmige Bauten
aus der Ferne ganzen Dörfern gleichen, und die Tsetse-Fliege. Dies Insekt ist
nicht größer als unsre Stubenfliege; sein Stich hat aber eine so verderbliche Wirkung,
daß man da, wo es heimisch ist, weder Pferde noch Ochsen halten kann. Der großen
Thiere kann der Mensch eher Meister werden, wovon Aegypten den Beweis liefert; im
Nil nämlich, so weit er dort fließt, hat man das Flußpferd ganz vertilgt, und das
Krokodil kommt wenigstens in Unterägypten nicht mehr vor. — Art Schönheit der
Vögel muß Afrika der neuen Welt weichen: seine Papageien werden von den ameri-
kanischen übertroffen; sehr reich vertreten sind aber besonders die Sumpfvögel, und
zwar in den auffallendsten Formen (Flamingo, Ibis, Pelikane je.) — Als Hansthiere
werden namentlich gezogen: Kamel, Pferd, Esel, Rind und Schaf, letzteres vor allen
zahlreich im Caplande, Hühner, Hunde; wenn es gelingen sollte, den afrikanischen Ele-
phanten, der im Alterthnm bereits als Hausthier vorkam, wieder zu zähmen, würde
dem gänzlichen Mangel an Lastthieren im tropischen Hochafrika, einem Haupthindernisse
des Verkehrs, wenigstens theilweise abgeholfen sein. — Madagaskar zeigt auch in
Bezug auf die Thierwelt eher indische als afrikanische Formen; eigenthümlich ist der
Mangel großer Raubthiere, der Dickhäuter u. s. w.
Verschiedenh eit der Bewohner, Sprachen u. s. w.
Afrikas Volksmenge — „eine der unbekanntesten Größen unter der
Sonne" — wird auf 192 Mill. geschätzt. Trotz des geringen historischen
Lebens, das sich, abgesehen von den Ländern des Nordostens und Nordens,
in Afrika bis jetzt entwickelte, zeigen sich verhältnismäßig wenig uuver-
mischte Stämme. Dessenungeachtet ist Herodots Eintheilung der Einge-
bornen Afrikas in Libyer (im Norden bis zur Sahara, in Habesch und
das Nilthal abwärts) und in Äthiopier (in den übrigen Theileu des
Continents) im großen und ganzen heute noch richtig. Meist haben diese
Rassen auch ihre alten Wohnsitze jetzt noch inne, manche Stämme sind durch
Wauderungs- und Eroberungszüge versprengt, andere vernichtet worden,
oft wohnen Menschen verschiedenen Stammes auf ein und demselben Boden
nebeneinander, häufig sind durch Vermischung ganz neue Stämme eut-
standen. Die Hautfarbe ist bei allen Afrikanern eine dunkle, aber in uu-
endlich vielen Abstufungen und Schattirnngen: vom leicht gebräunten Teint
mancher Berber bis zum glänzenden Ebenholzschwarz der Dscholosen, vom
Kupferroth der Aschantis bis zum Lichtgrau anderer Negerstämme.
1) Dielibyer sind K a u k a s i e r; zu ihnen gehören: a) diehamitische Urbevölkerung
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Herodots
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Guinea Borneos Afrikas Afrika Alterthnm Hochafrika Madagaskar Afrika Afrikas Sahara Habesch
Afrika — das Land.
425
Baobab oder Afsenbrotbaum ein ächt afrikanisches Gewächs ist, so auch der
Kaffeebaum, der wahrscheinlich über die Straße Bab el Mandeb nach Arabien
verpflanzt worden, denn im südlichen Habesch , in Angola (Coanza - Gebiet) und
Guinea ist er wälderweis zu sehen.
Je mehr Gebirge man entdeckt, je höher steigt auch unsre Vorstellung von
dem Reichthum Afrikas an Mineralen. Daß es an Salz, Kupfer und Eisen
in mehreren seiner Länder nicht fehlt, wissen wir, und sein Goldstanb war schon
im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel. — An Zahl der Thierarten,
wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über Asien stehen. Unter den eigen-
thümlichen ragen Zebra, Gnu und Giraffe hervor. Letztere könnte als ächtes
Wappen dieses Welttheils dienen, häßlicher als der Löwe, der freilich hier in
seiner Größe und Schönheit, und überall zu finden ist, außer in der Wüste,
wo es an Nahrung für ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auf-
fallend, daß kein Tiger ra ist; die arabische Wüste wird ihn verhindert haben,
aus seiner asiatischen Heimat sich auch hieher zu verbreiten. Der Strauß ist
afrikanisch, rechnet aber, als Freund trockner Hochebenen, Arabien mit zu seinem
Reiche. Höchst zahlreich sind die Elephanten und Antilopen; jene in feuchten und
waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, wo man sie zu Hunderten gesehen;
diese auf den Sawannen und so mannigfaltig in Gestalt, daß man glaubt,
% aller Antilopen-Arten der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens ist der hie-
sige Elephant minder groß und klug als der ostindische. Reichthum an Affen.
In den warmen Strömen Hippopotame und Krokodile größester Art. Viele
Schlangen, unter andern die Riesenschlange. Die Gefährlichkeit solcher Unge-
thüme ist hoch anzuschlagen, es gibt aber kleinere Thiere, die in vielen Gegenden
Afrikas noch ärgere Landplagen sind, namentlich Heuschrecken, Termiten und der
Guineawurm. Der großen Thiere kann der Mensch eher Meister werden, wovon
Aegypten den Beweis liefert; im Nil nämlich, so weit er dort fließt, hat man
das Flußpferd beinahe ganz vertilgt. — An Schönheit der Vögel muß Afrika der
neuen Welt weichen; seine Papageien werden von den amerikanischen übertreffen.
Bewohner.
Die Afrikaner stellen sich in ihrer Mehrzahl als eine eigne Menschen-
raße dar, sie sind Aethiopier oder Schwarze. Nur ein kleiner Theil
wird zur sogenannt kaukasischen Raste gerechnet. (S. oben S. 329.)
Kaukasisch sind: die Berber am Atlas und ans mehreren Oasen, die
Abessinier, die Bewohner des nördlichen Nubiens, und die Kopten Aegyptens.
Ferner die seit einem Jahrtausend einheimisch gewordenen Araber und die Colo-
nisten europäischen Stamms.
Aethiopisch sind alle übrigen Volkschaften, etwa mit Ausnahme der gelb-
süchtig aussehenden Hottentots, die ein schwarzer Maputa Kaffer, oder ein Dscho-
lof vom Senegal, dessen glänzend schwarze Haut polirtem Ebenholze gleicht,
schwerlich als Raße-Verwandte anerkennen würde.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Angola Guinea Afrikas Afrika Limpopo Sawannen Afrikas Afrika Senegal