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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 193

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 193 — von Sand und Steinen bedecktes Hochland (Bild 66) von überaus mannigfaltiger Gestalt, im mittleren Teil von Gebirgen bis zu 2700 m Höhe durchzogen. Die einzigen Statten für menschliche Ansiedelung sind die Oasen. Nordwestlich der Sahara zieht vom Atlantischen Ocean zum Mittelmeere das nach Osten in zwei Äste gegabelte At- lasgebirge, wel- ches eine Höhe von 4500 in erreicht. •—• Im Süden der Sa- hara breitet sich vom Atlantischen Ocean bis zum Roten Meere der Sudan aus, ein im westlichen Teile gebirgiges Hochland, im Osten durch das steil ansteigende, bis 4600 m hohe Alpen- land von Habesch (Abessinien) begrenzt. Das südafrikanische Hochland enthält in seinem östlichen Randgebirge die höchsten Erhebungen des Erdteiles, die mit ewigem Schnee bedeckte Gebirgsmasse des Kilima-Ndscharo (über 6000 m) und Kenia. Iii. Bewässerung. Der größere nördliche Teil Afrikas ist sehr ge- ring bewässert, reichlicher der südliche. Die Schiffbarkeit der Flüsse wird durch Wasserfälle und Stromschnellen wie auch durch Versan- dung der Mündungen außerordentlich beeinträchtigt. Bumiiller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. g Bild 66. Karawane in der Wüste Sahara, eine Luftspiegelung erblickend.

2. Erdkunde - S. 195

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 195 — Schlammes). In seinem Mittlern Laufe durch die Glutwüsten Nu- biens, woselbst er den Atbara erhält, bildet der Nil sechs große, teilweise die Schiffahrt verhindernde Stromschnellen (Katarakte, Bild 67). Im untern Laufe durchfließt er Ägypten, das seine Fruchtbarkeit nur den jährlichen Überschwemmungen des Stromes verdankt. (Näheres S. 304.) Unterhalb Kairo beginnt das Delta, welches ans zahlreichen Wasserarmen besteht, von denen jedoch nur zwei flußartige Mündungen bilden. Seen. In O st a f r i k a liegen eine Reihe großer Seen, welche das Qnellgebiet der wasserreichsten afrikanischen Ströme bilden. Die Bild 68. Afrikanische Neger. 1 u. 2 Wagogo aus Ostasrika, 3 Manyuema westlich vom Tanganyika. bekanntesten Seen sind: 1. der Nyassasee (sein Abfluß geht zum Sambesi), 2. der Bangweolosee, 3. der Tanganyikasee (beide zum Kongogebiet gehörend), 4. die schon erwähnten Nilquellseen. — In Nordafrika: 1. Der Tsanasee (Tana) in Abessinien und 2. der Tsadsee im Sudan. Iv. Klima und Produkte. Afrika hat unter allen Erdteilen das wärmste Klima. 4/s der Gesamtfläche liegen in der heißen Zone; nur 1/5 gehört den beiden gemäßigten Zonen an. Die heiße- sten Gebiete liegen aber nicht unter dem Äquator, sondern nördlich desselben im Sudan und in Nnbien, „wo die Erde Fener, der Wind eine Flamme ist". — Art den Küsten säumen herrscht großenteils 9 *

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 55

1874 - Mainz : Kunze
— 55 — Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp- ten und im arabischen Meerbusen gesichert. 3) In Asien: a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez- kanals von noch größerer Bedeutung für: b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich- tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm. große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal- historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück- wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ- ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver- kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde, durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt- städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal- cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus- gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore, Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges- gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul-- turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur- Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter- *) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro- päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand, daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 125

1874 - Mainz : Kunze
- 125 — Kolonialstaaten mit fester Regierung, daher in günstiger, wesent- lich durch deutsche Einwanderung geförderter Entwicklung. Anmerkung. Bei der auf S. 122 berührten Begleichung Süd- amerikas mit Afrika nimmt man besonders Rücksicht 1) auf die Lage: Continentaler Zusammenhang beider mit einem größern Ganzen: Straßen von Panama und von Suez; die beiden Mittelmeere; der Aequator und die Vertheilung des Landes nördlich und südlich desselben; 2) auf die Ge- stalt und Gliederung und auf die Configuranou der Küsten: Fast insulare, unförmliche Dreiecke, deren «verschieden gestaltete) Spitzen nach ©.; an den Nordseiten die Bucht von Maracaibo und die Syrien, an den ge- schlossenen Westseiten die unförmlichen Busen von Peru und Guinea (nördlich von ihnen die Galopagos und Cap Verdifchen Inseln), ihnen ge- genüber an den Ostseiten Ansätze zu Halbinseln mit dem Cap Roque und Guardafui; 3) auf die Einwirkung des Klimas: Die tropischen Regen nörd- lich und südlich des Aequators und die daraus folgende Vegetationskraft. Von den regenlosen Wüsten uuter den Wendekreisen hat Sa. nur die eine, der Kalahariwüste Safrikas entsprechend. — Im übrigen ähnelt Afrika mehr dem benachbarten asiatischen Hochlande, im Atlasgebiete den benach- barten europäischen Küstenländern (das Nähere Iii, §. 1—4). Es ist ein fast geschlossenes Hochland mit schmalem Tieflande an den Küsten und in Aegypten. Nach dem Innern zu in Nafrika zwei Senkungen, die Depres- sionen (Oasen) längs des Nordrandes der Sahara und die Senkung des- Tschadsees zwischen dem Südrande der Sahara und dem Eebirgslande von Sudan. — Das Hochland, selbst die Sahara (mit Ausnahme der liby- schen Wüste) nicht durchaus einförmige Ebene, sondern von Gebirgen durch- zogen, von denen wenige die Schneeregion erreichen; die höchsten Erhebnn- gen in der Nähe der Ränder (östlich der Qnellseen des Nil der Kilimand- scharo 18800', Abessiniens Gipfel 14000'). — Die großen Ströme nördlich des Aequators befahrene Eingangspforten zum Innern, die südlichen wegen der Stromschnellen nicht schiffbar, Die großen Wasserreservoirs im Innern, die baumlosen Prärieen im südlichen Dreieck und die Savannen im obern Nilgebiet erinnern an Namerika. Die tropische Pflanzenzone nicht minder reich (doch nicht so üppig), als in Samerika, besonders an den feuchtheißen Niedernngsküsten (dem wegen der ungesunden Luft größten Hindernisse beim Eingange zu den Terrassen). Die Länder der Mittelmeerküste klima- tisch wie in der Pflanzenwelt (einst auch in der Thierwelt: der Löwe) Süd- enropa ähnlich: das eigentliche Afrika beginnt mit dem Dattellande der Sahara. Nicht minder reich die Thierwelt (an höhern und größern, namentlich reißenden Thieren Amerika weit überragend), und besonders im Mittlern Afrika (dem Mutterlande der Negersklaven von der Sklavenküste bis Zanzibar) die menschliche Bevölkerung. Diese mehr als noch einmal so groß als in Amerika bei Va des Flächeninhalts), nach Herodot (4, 197) im N. Libyer (d. h. die Semiten in Abessinien, Sennaar und Nubien und die Hamitischen Aegypter und Numidier oder Berbern) und Aethio- Pier (d. h. die eigentlichen und uneigentlichen Negerstämme, letztere im S. und £).). Die jetzige Bevölkerung meist Mischung, theils (im Innern) der einzelnen Stämme unter sich, theils (in der nördlichen Hälfte) mit Ära- bern: damit Hand in Hand das Vordringen des Islam. Malayen wohl

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 98

1874 - Mainz : Kunze
- 93 — innerhalb der Palmenzone zwischen der allmählich ansteigenden arabischen Wüste und den Terrassen des Persischen Hochlandes*). — Am sichtbarsten ist das geistige und politische Uebergewicht Europas längs des arabischen Meerbusens und des Nil. — Der Suezkanal, das europäisch-indische Thor, von Aden bewacht, jetzt schon durch Kultivierung des Uebergaugslandes von der Sinaihalbinsel nach Aegypten von Einfluß**), wird auch das ab- geschlossene Arabien***) aus dem Dnnkel locken. Bis jetzt selbst die reiche türkische Westseite Hedschas und Dschemen (das unter der Regeuzone glückliche Arabien un Gegensatz gegen das regenlose wüste Innere), die Wiege des arabischen Han- dels und des Muhamedanismns, den Christen wenig zugänglich; Mekka noch immer der größte Wallfahrtsort der Welt. — Aegypten, das Geschenk des Nils) (des größten Stromes der alten Welt), durch Lage und Geschichte Asien zugehörig, und durch die fetten Marschen des Delta von je her zu ver- lockend für die Nachbarvölker und die Herren des Mittelmeeres, um auf lange isoliert zu bleiben. Wie in der ältesten Zeit schon, so dringt auch jetzt die Kultur stromauswärts. Das Vasallen- land des Sultan gänzlich unter dem Einfluß des Abendlandes. Die neueste Aera der Entwicklung (seit Bonapartes Expedition) ") Daher das schnelle Aufblühen großer Übergangsstellen, Stapelplätze und Residenzen, aber in Folge der Ueppigkeit auch schneller Verfall. — Noch alle Herren dieses Landes, von den alten Babyloniern an, hat dasselbe Schicksal erreicht. **) Selbst die Regen sind seit der Anlage des Kanals häufiger. ***) Die zugleich nach Indien und Afrika gerichtete, diesem Erdtheil ahn- liche Halbinsel Arabien, wenig kleiner als Vorderindien und unter gleicher Breite, hat ihre Schwerpunkte an den Küstenterrassen. Daher die Araber Her- ren der südlichen Meere, bis Europa den Seeweg nach Indien gefunden; daher auch als Gründer einer Weltreligion gewaltsame Eroberer der Welt. Auch Hindnstan die Wiege einer Weltreligion; aber die Hindu ein passives Binnenvolk. Der Nil der einzige Strom, der aus der heißen Zone in die nörd- lich-gemäßigte tritt. Ohne ihn wäre Aegypten die Fortsetzung der Sahara; diese findet ihr Ende in Arabien, sie ist aber durch das Nilthal und das rothe Meer durchbrochen. Bis 300 Meilen aufwärts fehlen dem Nil Zu- flüsse; sie kommen, wie er selbst, theils aus den Abessinischen Alpen, theils aus dem Hochlande und den Seen diesseits und jenseits des Aequators. Daher der Reichthum an Wasser, das das ägyptische Land bis zur immer fort wachsenden Küste mit seinem Schlamme düngt. Das regelmäßige Steigen und Fallen des Stromes und seine Folgen in Bezug aus materielle und geistige Entwicklung des Landes ohne Regen.

6. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 60

1835 - Darmstadt : Jonghaus
60 81. Da Afrika fast ganz in dem heißen Erdstriche liegt, so ist das Klima hier das heißeste auf der Erde; doch ist der Boden außerordentlich fruchtbar. Hierher ge» hören die § 29 angegebenen Produkte; auch ist es beson- ders reich an Gold, das aus Bergen und Flüssen gewon- nen wird. 82. Wie Asien, so kann man auch Afrika in Nord-, Oft-, Süd-, West- und Mittelafrika eintheilen. Nord- afrika enthält: Aegypten, die Berberei, Marokko und die Sandwüste Sahara. Ostafrika: Habessinien, Nu- bien und die Ostküftenländer am indischen Meere: Ajan, Adel, Zanguebar, Mosambique. Südafrika: das Kap der guten Hoffnung (Kapland) und das Kaffernland. Westafrika: die Küstenländer Sencgambien, Ober-und Niederguinea oder die Küste Congo. Inneres oder Mit- telafrika: das, den Europäern noch nicht hinlänglich bekannte Aethiopien oder Nigritien. 83. Inseln, die zu diesem Erdtheile gehören: Mada- gaskar, Moritz, Bourbon, St. Helena, Madera, die Azoren. 84. Von den Städten Afrika's verdienen benannt zu werden: Cairo, Alexandrien, Rosette, Dannette in Aegypten; Algier, Tunis, Tripolis, Mursuk in der Ber- berei; Marokko, Mogador, Langer, Ceuta in Marokko; Gondar in Habessinien; Sennaar und Suakim in Nubien; die Kapstadt in dem Kapland. Amerika. 85. Amerika ist mehr in die Länge ausgedehnt, als irgend ein Erdtheil der alten Welt. Es reicht vom nörd- lichen Eismeere bis in die Eisgegenden nach dem Südpole hin, und zeichnet sich vor den übrigen Erdtheilen durch die meisten Landseen, die stärksten Ströme und die längsten Bergreihen aus. 86. Von allen Seiten ist es mit Wasser umgeben, und zwar nach N. vom Eismeer, nach O. vom atlanti- schen Meere, nach S. von der Magellansftraße und nach W. vom Südmeer. Sein Flächeninhalt beträgt ungefähr 800,000 Q.-M., auf welchen etwa nur 40 Millionen Menschen leben. 87. Gebirge: die Andes oder Cordilleras in Süd- amerika und die Apallachen in Nordamerika.

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

8. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 28

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
28 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. des Gebirges, der Horeb; am Fuße beider Berge das berühmte Kathari- n enkloster.2) 2. Arabien. 50 000 Um. 5 Mill. E. § 79. Lagt. Arabien ein dnrch Syrien mit Asien verbundenes Hochland, nach Lage und Natnr einen Uebergang von Asien nach Afrika bil- dend („Klein Afrika"), im Centrum der alten Welt gelegen, in der Mitte vom Wendekreis durchschnitten, wegen Wüsten und klippenreicher gefährlicher Meere (§ 64 Anm. 1) schwer zugänglich.^) Gliederung. Gestalt ein wenig gegliedertes Viereck, das sich einem Trapez nähert, c. 300 M. lang, 150—250 M. breit. (Im S. des Per- fischen Golfs zwei kleinere Halbinseln). Grenzen auf drei Seiten Meeres- theile (!), im N. Syrien. Die Küste nicht hafenreich, am meisten noch im S. Das Hochland durchschnittlich c. 1200 m hoch, im S. höher, mit Bergen von 2400 m, im So. bis 3000 m Höhe. Das Innere überwiegend eine wasserarme Fläche mit Wadis, trockenen Flnßthälern, die sich beim Regen füllen;2) wo mehrere zusammentreffen entstehen größere Thalmulden. Im in- nersten Theil — Nedschd —- fruchtbare Thäler zwischen hohen Bergketten, rings von Wüsten umgeben. An den Rändern des Hochlands Randgebirge, ziemlich steil abfallend, namentlich im W. zu einer meilenbreiten dürren Küsten- ebene — Tehäma. In den terrassenförmigen Abfällen dieser Gebirge aus- gezeichnet fruchtbare Thäler, durch vorzügliche Bewässerungsanstalten einst, z. Th. noch jetzt ergiebiger gemacht, die schönsten aromatischen Pflanzen erzeugend. Klima mannigfaltig, im S. der heißen, im N. der gemäßigten Zone angehörig. Im S. regelmäßiger Sommerregen an den die Niederschläge herab- lockenden Randgebirgen. Dagegen im Küstenstrich Tehäma und im Innern, außer im gebirgigen Hochlande Nedschd, Dürres) Im Sommer oft glühende Hitze, Tage lang bis 45°, unter Einwirkung des Samum, (§ 133) am Bo- den bis 60°; Nächte kalt, in einzelnen Jahreszeiten bis zum Frost. Ein blendend schöner klarer Sternenhimmel hat die Araber srüh zum Sterndienst geleitet. Pflanzen- und Thierwelt von afrikanischem Gepräge (Fig. 41 Vii und Viii). Zahlreiche Dattelpalmen und Feigenbäume; der Kaffee, aus Afrika eingeführt, hat hier eine zweite Heimat gefunden und gedeiht nirgends schöner. Nahrung schon vielfach in Dhnrra bestehend. Charakteristische Pro- ducte auch Balsam, Gummi, Aloe, Myrrhen, Weihrauch, am schönsten im S. 2) Die Mauern dieses starken c. 1500 in hoch gelegenen Klosters, das alle Völker- stürme unversehrt überdauert hat, von Kaiser Justinian erbaut. Die Reisenden müssen in Körben aufgewunden werden, da die Pforte vermauert ist. Von hier hat einst der Gelehrte Tischendorf den Lockex sina'iticus, die älteste griechische Bibelhandschrift mit- gebracht. Zu § 79. !) Es bewahrt daher uralte Völkerznstände auf und hat wenig fremde Ansiedler herbeigelockt (auch die nahen Aegypter, ferner die Griechen und Römer wenig durch Arabien angezogen), dagegen wiederholt seine Bölkerschwärme ausgesandt (Hyksos nach Aegypten!) namentlich als Mohammedaner, um eine gewaltige Weltherrschast zu gründen und den Völkern vom westlichen und südlichen Afrika bis nach China und den Malaieninseln Religion, Sprache Sitte und Denkweise mitzutheilen. 2) So im N. der lange, sich bogenförmig zum Euphrat ziehende Wadi E' Rum em. ») Daher im Nw., die große Wüste Nefud, im So. die noch größere Wüste D ehna.

9. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 93

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Afrika. B. Nordostafrika. 1. Das ägyptische Gebiet. 93 schon im Alterthum, im Mittelalter Araber, aus deren Vermischung mit Berbern die heutigen Mauren hervorgegangen sind. Zu verschiedenen Zeiten sind später Türken, Juden und allerlei Europäer eingewandert). Die Religion im N. jetzt mohammedanisch, im übrigen Welt- theil, wo sich nicht Europäer niedergelassen haben, meist aus niedrigster Stufe stehend, Fetischismus und Schamanenthnm^) das Christenthum sucht sich mit geringem Erfolg vom englischen Süden her auszubreiten; der Mohammedanismus macht wegen seiner sinnlicheren Auffassung immer noch nach S. hin Fortschritte^). Die ursprüngliche Cultur nicht gering. Fast überall bei der günstigen Natur Viehzucht, Milchwirtschaft und Ackerbau vorhanden, ferner die Kunst, Eisenerze zu schmelzen und zu verarbeiten^). Bau von Hütten und tüchtigen Brücken fast überall bekannt, vielfach auch baumwollene Gewerbe gefertigt. Ausgezeichnet die sorgfältige Erziehung der Kinder durch die Mutter und die Elternliebe der Kinder"). Die Staaten meist sehr despotisch und nach Laune regiert, wenige Gemeinwesen haben freiere Staatsformen. B. Nordostafrika. § 120. Nordostafrika feit alter Zeit das am reichsten entwickelte Land, nahe der höchsten Annäherung der 3 Continente der Alten Welt gelegen, seit jeher in lebhaftester Verbindung mit Asien und Europa, mit denen es in Pflanzen, Thieren und Menschen (Kankasier!) vielfach übereinstimmt, und doch von ganz eigenartiger Natur, Sitz der ältesten Cultur und Geschichte der Menschheit (Aegypter!) hauptsächlich das Gebiet des Nils umfassend. 1. Das ägyptische Gebiet 41000 [Um. 17 Mill. E. § 121. Der Nil und die Bodengestaltung. Das ägyptische Gebiet reicht jetzt im S. bis fast zum Aequator, jedenfalls bis zum Mwutan See, umfaßt die Haupttheile vom Stromgebiet des Nil, größere Strecken der Wüste im W. und das ganze Wüstengebiet im O. des mittleren und unteren Nil. Der Nil (950 M. lang) spielt in der Geschichte der Geographie eine größere Rolle als irgend ein Fluß der Erde^). Im Mittel- und Unterlauf fließt er 7) Das Land früher durch Sklavenhandel arg heimgesucht. Dieser aber seit 1827 mehr zurückgedrängt, da das englische Parlament Sclaveuhandel wie Seeraub zu be- handeln befahl. Neuerdings hat England verschiedene Verträge zur Beseitigung des Sklavenhandels geschlossen. Von europäischen Völkern haben hier jetzt Engländer, Portugiesen, Franzosen und Spanier Besitzungen. Die Engländer jetzt im Begriff, sich eine große Handelsstraße von N. nach S. zu sichern, indem sie in Aegypten immer mehr Einfluß gewinnen (am Suks-Canal sich festsetzend), Sansibar in Abhän- gigkeit bringen und im S. immer mehr Land annectieren. 8) Nur Madagaskar, weil malaiisch, größteutheils christlich. Er befördert durch seine Korcinschulen, seine Wallfahrten nach Mekka und seinen energisch-religiösen Geist die Cultur, hindert sie aber durch Begünstigung der Sklaverei. 10) Die Neger also alle auf der Stufe der Eisenzeit. Eine Bronzezeit haben sie nicht gehabt, weil ihnen Zinn fehlte. In neuerer Zeit fabricieren manche Neger bei ihrer Ausdauer Gold- und Stahlarbeiten, die kaum in Europa nachgeahmt werden können. ") Hervorstechend auch die Gewandtheit der Neger in gerichtlichen Verhandlungen und Reden. Zu § 121. !) Im Alterthum die Hoffnung aufgegeben, die Nilquellen zu finden:

10. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 97

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Afrika. L.^Nordostafrika. 1. Das ägyptische Gebiet. 97 Im O. ist der Abfall zum Rothen Meer überall steil, z. Th. durch kräftige Randgebirge bezeichnet; meist nur im S. bleibt ein schmaler Küsten- saum für Niederlassungen^). Im W. die Libysche Wüste, von wenig Oasen unterbrochen"). Im Sw. das gebirgige Dar (Land) För, das viele Gewässer zum Tsad See und Nil sendet, theils reiches Fruchtgebiet, theils wo die Gewässer in der trockenen Zeit versiegen, Savanne, durch eine wasserlose Steppe von Kordofän getrennt. § 122. Klima, Pflanzen-und Thierwelt. Klima. Der ägyp- tische Sudan liegt im Gebiet der tropischen Regen; Nubien ein regenloses, heißes Land. Auch in Aegypten Regen selten, am häufigsten am Meer^). Die Luft erhält, weil so trocken, alle Gegenstände lange unversehrt und ist milde, daher oft von Brustleidenden aufgesucht, aber auch Ursache von Krank- heiten (Aegyptische Augenentzündungen!): durch die Überschwemmungen und das dadurch erzeugte Verfaulen mancher organischer Substanzen oft auch Typhus veranlaßt. Im Frühjahr weht der die Vegetation ausdörrende Chamfin (- 50 Tage Wind). Pflanzenwelt. Aegypten im Alterthum die ergiebigste Kornkammer der damals bekannten Welt, als solche noch immer sehr bedeutend, Ueberschüsse erzielend. Man säet im October nach Ablauf der Ueberfchwemmung und erntet im Februar. Jetzt baut man Getreide, Hülsenfrüchte, Südfrüchte, Reis, Mais und manche subtropische Gewächse: Zuckerrohr, Indigo, Dattel- Palmen, Dhurra. Baumwolle ein Hauptausfuhrartikel^). Thierwelt. (§ 118). Viehzucht wenig entwickelt, da zu wenig Weiden vorhanden sind. Schaf, Roß, Huhn erst eingeführt, auf alten Bildern nicht vorhanden; das durch die Araber eingeführte Kameel jetzt ganz unentbehrlich^). Die eigenthümlich tropische Pflanzen- und Thierwelt beginnt in Döngola. § 123. Bevölkerung, a) In Aegypten. Von größter Bedeutung sind für dies Land die alten Aegypter gewesen, Hamiten (die höheren Kasten vielleicht aus Asien eingewandert), deren Cultur, nachweislich über 6000 Jahre hinaus (bis c. 4500 v. Chr.) reichend, die älteste geschichtlich beglaubigte ist1). 10) Hier liegen unter anderm Masfüa und Suäin. ") So eine wichtige Reihe von Oasen von Assusn nach Nw. darunter die Große Oase, die Kleine Oase und Siuah, bereits 25 m unter Meer. In der Nähe Punkte, die bis über 80 m unter Meer liegen. Ein Theil dieser Oasen noch vom Grundwasser des Nil getränkt. Von Siuah nach O. und W. Karawanenstraßen. Zu § 122. i) Nenerdings die Regenmenge durch Anpflanzungen von Mehemed Ali 1848), Herrscher von Aegypten, vermehrt. Seitdem an manchen Stellen 30—40 Regentage, im Winter wohl 6 hinter einander, während es zur Zeit von Bonapartes Expedition vom November bis Ende August nur einmal Va Stunde regnete. 2) Früher wuchs hier auch die Papyrus staud e, jetzt im Sudsu noch sehr häufig, aus der man Papier bereitete, und die jetzt namentlich für Indien charakteristische L o- tosblnme, die in der Baukunst (beiden Säulen) als Vorbild diente. (Fig. 52). s) Eigenthümlich auch die mit Hilfe von Brutofen betriebene Hühnerzucht. Zu § 123. i) Auch die Cultur der alten Aegypter die allmählich am Nil hinauf- gedrungen ist, durch den Charakter ihres Landes bedingt. In Folge der Spenden, die der Nil „der Vater des Segens" zuerst ganz freiwillig gab, erzeugte sich hier einst eine dichte, überallhin durch Wüsten, Katarakten oder unzugängliche Küsten geschützte Bevöl- H'eß, Geographie. 2- 7
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