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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 186

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
--186 — Unfern der Westküste, die nnter türkischer Herrschaft steht, liegen in der Landschaft Hedschas die den Mohammedanern heiligen Städte Mekka (60 900 E.), Geburtsort des Propheten, und Medina (20 000 E.), Grab desselben; beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher kommen, um ein Gebot des Koran zu erfüllen. Der Hafenplatz ist Dschidda (30 000 E.). In der südlichen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region der Halbinsel, gedeiht der vortreffliche Kaffee, welcher nach dem Aus- suhrhafen Mokka genannt wird. — Unfern der Südwestspitze Ara- biens liegt die britische Stadt Aden (23 000 E.), von großer Be- deutung als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt. Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultauat Oman mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei berühmten türkischen Provinz El - Hasa an. Im Innern sind die weidenreiche Oase (d. i. tief gelegene, wohl bewässerte und fruchtbare Laudstrecke) Nedschd und das große Reich Schammar, die Heimat des edeln arabischen Pferdes. Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen den Busen von Snes und Akaba. Das 2600 m hohe Gebirge Sinai ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn hier empfing Moses die zehn Gebote Gottes. Die asiatische Türkei. Sie umfaßt außer den Küstenstrichen in Arabien noch: a) Ar- menien und Mesopotamien, b) Syrien und Palästina, c) Kleinasien — zusammen 1685 000 qkm mit 17 Millionen E. A. Armenien und Mesopotamien. Nordarmenien ist russisch, Ostarmenien persisch. Das türkische Armenien liegt im Quellgebiete des Euphrat und Tigris. Die Haupt- stadt Erzerum mit 40 000 E. ist ein wichtiger Handelsplatz an der Karawanenstraße von Persien nach der Küste des Schwarzen Meeres. Mesopotamien (d. i. „Zwischenstromland") ist das Tiefland der Zwillingsflüffe Euphrat und Tigris, welche sich vor ihrer Mün-

2. Erdkunde - S. 201

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
201 — Die wichtigsten Städte sind: In Unterägypten: Kairo, am Beginn des Nildeltas, mit 570 000 E. die volkreichste Stadt Afrikas, Residenz des Khedive, wichtige Handelsstadt. Von Brustkranken vielfach als Kurort be- sucht. In der Nähe der Stadt stehen die größten der ägyptischen Pyramiden (Bild 72). —- Alexandria mit 320000 E., die erste Seehandelsstadt Ägyptens, wurde von Alexander dem Großen gegründet. Im Altertum war die Stadt berühmt als Sitz der ägyptischen Wissenschaften. —■ An den zwei Hauptmündungsarmen des Nils liegen die Städte Rosette (19000 E.) und Damiette (31 000 E.). — Am Nordende des für den Seeverkehr nach Asien, Ostafrika und Australien äußerst wichtigen 160 km langen Sues- kanals ist die Stadt Port Said (42000 E.), am Südausgauge Sues (12 000 E.). In Oberägypten: Die Trümmer von Theben, der „hun- dertthorigen Stadt". — In der Nähe finden sich die Reste der großartigsten altägyptischen Bauwerke. Tripoli mit Barka (Bengasi), 1 Million qkm und 1 Million E., ist eine türkische Besitzung. Die Hauptstadt Tripoli mit 32 000 E. ist Aus- gangspunkt der wichtigsten Karawanenstraße durch die Sahara. <— Mursuk (8000 E.) ist der Hauptort der vielbesuchten Oase Fessan. Tunis (100 000 qkm und 11/2 Millionen E.), ein sehr fruchtbares Land, ist seit 1881 französischer Schutz sta at. Die Hauptstadt Tunis (135 000 E.) ist dnrch einen Kanal mit der Hafenstadt Goletta verbunden. In der Nähe von Tunis liegen die Trümmer von Karthago, der mächtigsten Handelsstadt des Altertums. Algerien (798000 qkm und 4'/z Millionen ($.) ist eine französische Besitzung. Der nördliche Teil des Landes ist sehr fruchtbar. Bedeutend ist die Ausfuhr von feinen Gemüsen,

3. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 55

1874 - Mainz : Kunze
— 55 — Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp- ten und im arabischen Meerbusen gesichert. 3) In Asien: a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez- kanals von noch größerer Bedeutung für: b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich- tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm. große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal- historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück- wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ- ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver- kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde, durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt- städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal- cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus- gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore, Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges- gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul-- turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur- Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter- *) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro- päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand, daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 43

1874 - Mainz : Kunze
— 43 — — Einfluß der deutschen christlichen Mission (Hamburg, Ansgar) und der Hansa auf die Kultur. Lutherische Kirche mit Festhalten am alten Episcopat (Stifte). Der wilde Trotz erst spät ge- bändigt. 1) Die skandinavische Halbinsel (die Königreiche Schweden und Norwegen). Diese zwischen dem Varanger Fjord uvd ver Torueämünduug von Rußland begrenzte Halbinsel*) die größte Europas (fast 14,000 Qm.), aber am schwächsten bevölkert (in Schweden 520, in Norwegen 300 auf 1 Qm.) besteht jetzt aus zwei durch Personalunion verbundenen König- reichen; das kleinere, Norwegen (Norrige), nur als oceauischer Küstenstreif von Bedeutung, ohne Raum für Coueeutration der Volkskraft, daher in viel längerer Abhängigkeit von Dänemark, als das größere compaetere Schweden (Sverige), das wem- ger vom Meere abhängig durch die südlichere Lage und den Reichthum au Ackerflächen und Metalladern bevorzugt ist. Dieses ungeheure Waldland bildet vom Cap Lindesnäs bis zum Nordeap (mit Verzweigungen bis zur finnischen Seen- platte) ein System von meist granitnen, durchschnittlich 2—3000' hohen, sanftwelligen, langgedehnten Flächen (Fjell) mit alpiner Natur, die schroff zur zerrissenen Jnselküste**) des offenen Meeres und ihren tief einschneidenden Buchten (Fjord, Förder) abfallen, nach der Ostsee sich durch Terrassen (baltische Seenplatte) mit allmählicher südöstlicher Abdachung zu einer Küstenebene herab- senken, ohne den zahlreichen parallelen Flüssen (Elf) eine regel- mäßige Beschiffnng zu gestatten. Die größte Breite der Halb- insel unter dem 60° n. Br.***) Von da bis zur Höhe von Naturmächte gebändigt. — In Norwegen ist das hitzige Element in ihrem Charakter mit der Auswanderung erloschen, nicht so in Dänemark und noch weniger in Schweden; hier „im Lande der Sonne und des Lichts wechselt das Temperament eben so schnell wie die Temperatur seiner Jahreszeiten" - daher in der äußeren Geschichte plötzlicher großer Anlauf zu gewaltigen Thaten, dann eben so plötzliche Ermattung, und in der inneren die großen Adelskämpfe um Macht und Existenz. *) Wie alle großen Halbinseln hängt sie also im Norden an dem Festlande. **) Beiden Küsten gemeinsam die Skären, die anch Finnland umgürten, aber nach Schonen zu verschwinden. ***) Nordgrenze der europäischen Hauptstädte. Hier größte Ausdehnung der Küstenebene zwischen Mälar und Dalefmüudung und Raum für die nach S. streichenden Parallelthäler der oberen Dalels, der Klarelf und des Glommen.

6. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 59

1835 - Darmstadt : Jonghaus
59 denraupen; Gewürze, Arzneikräuter, Caffee, Thee, Zucker, Baumwolle, Reiß; Perlen, Gold, Silber und die vorzüg- lichsten Edelsteine. 75. Asien zerfällt in Nord-, Oft-, Süd-, West- und Mittel- oder Hochasien. 76. Zu Nordasien rechnet man: Sibirien und die Halbinsel Kamtschatka. Oftasien enthält: Tungusien, Korea, China und Japan. Südasien: Hinterindien, Vorderindien (beide auch Ostindien genannt, wozu auch noch die Inseln: Ceylon, Sumatra, Bornea, Java, Cele- des, die Molluken- oder Gewürzinseln rc. gehören), Persien und Arabien. Weftasien: die asiatische Türkei und die russischen Besitzungen am Kaukasus (Kaukasien). Mittel- asien: Tibet, die Mongolei, die Tatarei und die Bu- charei. 77. Die vorzüglichsten Städte sind: in Sibirien: Tobolks, Jrkutzk, Nertschinsk; in China: Peking, Nan- king, Kanton; in Japan: Ieddo, Miako, Nangasaki; in Ostindien: Calcutta, Madras, Bombay, Surate, Lahor, Delhi; in Persien: Teheran, Tauris, Jspahan, Schiras; in Arabien: Mekka, Medina, Maskat, Mokka; in der asiatischen Türkei: Smyrna, Damask, Aleppo, Jerusalem, Bagdad; in Kaukasien: Tiflis, Baku, Erivan, Achalzik; in Tibet: Bassa; in der Mongolei: Dschehol, Maimat- schin; in der Tatarei: Taschkent, Buchara, Samarkant; in der Bucharei: Jerken oder Perkand. Afrika. 78. Afrika bildet eine große Halbinsel, indem es nur durch die Landenge von Suez mit dem festen Lande (Asien) verbunden ist. Es grenzt gegen Norden an daö mittelländische Meer, gegen Osten■ an den arabischen Meer- busen und das indische Meer, gegen Süden und Westen an das atlantische Meer. 79. Dieser Erdtheil soll 528,000 Q.-M. enthalten, und 200 Millionen Menschen zählen, die größtentheils Heiden und Muhamedaner sind ; doch trifft man auch Chri- sten und Juden an. 80. Gebirge: der Atlas, die habeffinischen Alpen und das Mondsgebirge. Flüsse: der Nil, der Senegal, der Niger, der Gambia, der Zaire (Congo), der Elephantenfluß.

7. Europa - S. 143

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
D. Nordeuropa. I. Skandinavien. 143 größte und nördlichste unter den 4 großen Halbinseln von Europa, zugleich nächst der griechischen Halbinsel am reichsten gegliedert, etwa 14 000 Qm. groß, wenn man als Grenze nach dem Festlande von Europa hiu eiue c. 65 M. lauge Linie zwischen dem Nordende des Bottnischen Meerbusens und dem Varanger Fjord zieht, zunächst mit der ihr großenteils ähnlichen Finnischen Seenplatte zusammenhängend, von 55 Vs 0 (E. Falsterbo) bis c. 71 ^ (Nord- c a p) reichend (vom Parallel der Nordspitze Irlands bis über deu der Südspitze von Nowaja Semlja^ hinaus), zwischen denselben Meridianen wie die Italische und Griechische Halbinsel zusammeugeuommeu liegend, Schweden und Norwegen und ein Stückchen von Rußland umsasseud. Skandinavien seiner Gestalt nach Italien nicht unähnlich, doch gleich- sam umgelegt, mit 2 größeren Halbinseln im S., unter denen die südöstliche die besser gegliederte ist, 250 M. lang, durchschnittlich 50 M., au breitester Stelle 100 M. breit, vom Eismeer, Atlantischen Ocean, Nordsee, Skagerrak, Kattegat, Sund und Ostsee (Bottnischem Meerbusen) bespült, von Jütland 8 M. entfernt, von Seeland an der schmalen Stelle des Oeresnndes nur '/s M., von Rügen, das einst eine Halbinsel war, und vou Finnland in der Qnarken Straße je 10 M. 2). Gruppen von größeren Inseln nur im N. und Nw., namentlich die Lofoten, ursprünglich eine Halbinsel; eine sehr bequeme Jnselbrücke nach dem Festlande geben für Schweden die Dänischen Inseln ab; im So. liegt das aus Kalkgestein bestehende, durch den tiefen Kalmar Suu d vom Festlande abgetrennte Oel and (- Jnselland) und 8 M. weiter nach No. das ähnliche aber größere Gottland (- gutes Land). Unter 60° führen die Alands- inseln, nördlicher die Qnarken nach Finnland. Aber ganz Skandinavien außer dem südlichen Theile Schwedens vou eiuem bunten Gewirre kleiner Ei- Skane-Insel (Skäne-s-) das heutige Schonen) zu bedeuten scheint. Allerdings ist wohl in früherer vielleicht vormenschlicher Zeit ein Meeresarm durch die großeu südschwedischen Seen hindurchgegangen. In noch früherer Zeit scheint Skandinavien ganz mit dem Festlande Europa verbunden gewesen und erst durch den die seichte Ostsee schaffenden Durchbruch der Meeresfluthen losgerissen zu sein. 2) Hiernach kann man also eine westliche oceanische und eine östliche und südliche mediterrane Seite in Skandinavien unterscheiden. Jene weis't vorzugsweise auf Welt- schiffahrt hin, zumal die steilen Küsten ein Vordringen ins Innere erschweren und nur schmale Ufersäume freilassen, während nähere und fernere Inseln auf die See locken, diese weist namentlich auf die Ostsee als Schauplatz der Thaten und aus Beziehungen zu den übrigen Ostseeländern hin. Daher in Norwegen einst der Hauptsitz des kühusteu Seevolkes aller Zeiten, der Normannen, welche die eigentlichen Begründer der oceanischen Seefahrt wurden (§ 62 Anm, 4) und mit unvergleichlicher Seemannslust und Tapferkeit nach den verschiedensten Richtungen hin ausschwärmten und Raubzüge unternahmen, sich in Dänemark, England, Island, Grönland, Amerika (!) ferner in der Normandie und Unteritalien niederließen, den Russen als Waräger ein berühm- tes Fürstengeschlecht (die Ruriks» und damit die Anfänge kräftigeren Staatslebens gaben und in Constantinopel (Miklagaard*) als Leibwache den Thron stützten. Als aber höhere Gesittung der europäischen Völker die Raubzüge unmöglich machte, blieb hier nur ein in patriarchalischer Einfalt fortlebendes Geschlecht von Fischern und Bauern zurück, das in Abhängigkeit theils von Deutscheu, theils von Dänen gerieth. Dagegen Schweden zu vielen Kämpfen mit den anderen Anwohnern der Ostsee ge- drängt «Russen, Polen, Deutschen, vor Allem Dänen); es rang namentlich um das dominium maris Bahici, das nach dem 30jährigen Kriege im Wesentlichen erreicht wurde, bis Schweden der Coalition der anderen Ostseestaaten erlag. t) ä wie o zu sprechen.

8. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 30

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
30 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. gen Brunnen Semsem.^) Hieher wallfahrten jährlich Hunderttausende (von Sansibar, dem Niger und Marokko bis nach China und Hinterindien hin), da es Pflicht jedes Mohammedaners ist, mindestens einmal in der Kaaba ge- Wesen zu sein. Da ferner Pilgerkarawanen für heilig gelten, findet in Mekka die größte Messe der Erde statt. Hafen Dschidda (- reich; 40000 E.). Weiter nach N. Medtna (-Stadt; 18 000 E.), wo Mohämmed flüch- tend Aufnahme fand, mit dem Grabe des Propheten, nicht von allen Pilgern besucht.^) d. Im S. Jemen (- Land zur Rechten; Arabia felix), wo zu Sa- lomos Zeit die Königin von Saba wohnte, eine fruchtbare Terrassenlandschast. Hier einst ein Ursitz der befruchtenden, jetzt verfallenen Bewäsferungsanstalten nao. der Araber. Vorzüglicher Kasfeebau. Hauptplatz dafür einst Mochha (Mokka).") 2. Südküste. Hauptpunkt das 1839 von den Briten in Besitz genom- mene Aden" (30000 E.) „das Gibraltar des Orients", dem wirklichen ähnlich gelegen; die Stadt liegt im Krater eines erloschenen Vulkans; der Ha- sen so geräumig, daß er eine ganze Flotte aufnehmen kann. Auch die Um- gegend englisch, ferner einzelne andere Punkte im S. Arabiens, namentlich die Insel Per im an der Straße von Bäb el Mändeb.^) Der größere Theil der Südküste, Hadramüt (- Thal des Todes), we- nig bekannt, nicht sehr fruchtbar. 3. Die Ostküste. Im S. der im Ganzen wohlgeordnete Staat Oman, ein Sultanat, fruchtbare Terrassenlandschaft mit noch erhaltenen gn- ten Bewässerungsanstalten.^) Hauptort Maskat (40 000 E.) am Golf von Omün. Am persischen Golf östlich eine Küste mit Schlupfwinkeln für Piraten, in der Mitte die Bahrein Inseln, ausgezeichnet durch Perlen- sischerei, mit der hier zuweilen c. 5000 Böte beschäftigt sind, unter englischem Schutz stehend. Die Küstenlandschaft im Nw. des Persischen Golss unter türkischer Oberhoheit. 4. Im Innern a. Im N. ein größeres Wüstengebiet mit lockern, wenig geordneten Völkerstänimen, die nicht reine Mohammedaner sind. b. In der Mitte das Wachhabitenreich Nedschd, das im Innern tresf- liche Weideplätze und fruchtbare Oasen enthält, daher ziemlich stark bevölkert, zugleich durch Zucht der schönsten Nosse ausgezeichnet. Hauptort E' Riad (28 000 E.) e. Im S. wieder Sandwüste, im Ganzen unbewohnt, namentlich im O., nur im Winter, wenn bei kühlerem Wetter und reichlicherem Regen größere Gebiete sich begrünen, von den in der Nähe Wohnenden durchzogen. s) Ihm verdankt Mekka seine Gründung. Hagar und Jsmael sollen aus ihm getrunken haben. Jeder Mohammedaner nimmt von ihm einige Tropfen für die Todes- stunde mit. Hafen für Medina ist Jambo. — Unfern des Golfs von Akabah wieder Gold- und Silberminen und Ruinen einer großen Stadt gefunden. 11) Jetzt liegt es in Ruinen. Hauptplätze jetzt Sana (20 000 E.) und Hödel da (25,000 (£.). 12) Hierourch und zugleich durch Aden beherrschen die Engländer den Eingang des Rothen Meers völlig. Früher gehörten zu diesem Sultanat auch größere Theile der gegenüberliegenden persischen Küste und der Küste von Sansibar. Letztere durch Theilung selbständig ge- worden.

9. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 106

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
106 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. 1i± der Bevölkerung. Türken im O. herrschend. Unter den Europäern herrschen die Franzosen in Algier. Sie haben sich um Cultivierung des Landes große Verdienste erworben und z. B. durch Bohrung artesischer Brunnen der Wüste viel Land abgerungen. Die Italiener kommen häusig als Haudelsleute hierher. 4 staatliche Hauptgebiete. Die Regentschast Tripoli türkisch, Tunis unter türkischer Schutzhoheit, Algier" französisch, Marocco selbstständig. 1. Tripoli (16000 j^M. 1 Mill. E.) umfaßt im O. das Hochland von Barka, an dem einst Cyrene log2). Hauptstadt Tripoli (18 000 E.) zwischen reizenden Gärten am Fuß eines Gebirges gelegen, mit befestigtem Hafen, Haupthandelsplatz nach Flach- fudäu, Sitz vieler europäischer Consulate, in telegraphischer Verbindung mit Malta und Aegypten. Im Sw. Ghadämes in fruchtbarer Oase mit Karawanenstraßen nach Timbnktn und Bornn 3). Im S. die Landschaft Fessän, steinige Hochebene (Hamäda) mit einem Archipel eingesenkter Oasen von großer Fruchtbarkeit, (z. Th. 5 Ernten jährlich!) in denen die Dattelpalme in zahlreichen Abarten gedeiht; zugleich ist das Land eine große Salzgrube und enthält 5 Natronseen, von denen der größte allein 300000 kg jährlich liefert. Andrerseits hier Sandberge bis 150 in hoch. Hauptort Mursuk (11000 E.), Hauptmittelpunkt der Karawanenstraßen, c. 100 M. von Tripoli entfernt, 1^2 mal so weit von Bornu, mit dem größten Markt im inneren Nordafrika. 2. Tunis (2150 Dm. über 2 Mill. E.) meist gebirgig, großen- theils sehr fruchtbar^), uoch jetzt uicht schlecht cultiviert, am dichtesten in Nordafrika bevölkert, europäischem Einslnß, abgesehen von Algier, am meisten zugänglich, in lebhaftem Handelsverkehr mit den Mittelmeerstaaten, unter Schutzhoheit des türkischen Sultans stehend, in seiner Politik an ihn gebunden, doch ohne Tribut zu zahlen. Der Herrscher heißt Bey. Tüuis (125000 E.; lk Inden), im Hintergründe einer im Ganzen flachen Bai gelegen, die durch schmalen Ausgang beim Hasen Goletta'') mit dem Golf von Tunis in Verbindung steht, befestigt, lebhafte Fabrik- und Handelsstadt, erste Stadt im Nordrande von Asrika. 3. Algier (5800 Dm. fast 3 Mill. E.), fast unter gleichen Meri- dianen mit Frankreich liegend, unter französischer Verwaltung aufblühend, ob- gleich die südlichen Theile nur militärisch organisiert sind6), ungemein frucht- bar, wo genügende Bewässerung vorhanden ist, für deren Beschaffung die Es war drittgrößte Stadt Afrikas, Heimat von Aristipp ^ und dem Geographen Eratostheues. Jetzt hier der Hafen Benghasi (5000 E.), Sitz eines Gouverneurs. Im S. die Oase Aüdschela. 3) Die letztere führt über Ghät, das die Türken neuerdings zum Verdruß der Tusreg besetzt haben. 4) Im Alterthum die Umgegend von Karthago wie ein Garten angebaut. Die Bevölkerung fast so dicht wie im Nildelta. 5) Nördlich davon dürftige Ruinen von Karthago. Im Nw. davon lag einst Utica am Bagrädas (Medscherda), der im Winter ein reißender Strom, im Sommer nur ein Bach ist, unfern der Mündung. _ 6) Algier früher von einem Dey regiert; die Stadt 1830 gestürmt, der Krieg unter manchen Gräuelu fortgeführt, erst 1846 nach Gefangennahme des tapfern Häupt- liugs Abd el Kader beendigt. Später wiederholte Aufstände; die Franzosen auch nicht frei von unzeitiger Milde.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 83

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Ostküste Arabiens. §. 26. 83 madisches. Noch heute besteht die Bevölkerung Arabiens hauptsächlich aus herumftreifeuden Beduinen (Kindern der Wüste), welche unter einzelnen Sheiks, zum Theil ohne alle Bildung leben in Hütten, die mit Palmblättern oder Ziegenhaar überdeckt sind, hauptsächlich von Milch und Datteln und sich mit kriegerischen Raubzügen beschäftigen, weshalb sie mit andern „Tribus" in beständiger Fehde leben und von den Kara- vanen gefürchtet sind. Ueber den bedeutenden Handel, der sich an die Pilgerungen nach den heiligen Oertern knüpft, s. S. 84. Dagegen ist Arabien gleichsam ein negativer Mittelpunkt der Industrie, denn gegen diese, wie gegen jedes Handwerk, herrscht bei den Arabern eine entschiedene Abneigung; von hier aus aber sowohl nach dem Orient (über Indien, China bis Japan) als nach dem Occident (über Aegypten, Europa bis zu den Niederlanden und Großbritannien) nimmt die Industrie in steter Pro- gression zu. 1. Dieostküste Arabiens zerfällt in zwei ungleiche Theile: der kleinere, südliche (die Landschaft Oman) liegt außerhalb des persischen Meerbusens, der größere, nördliche (terra Inooz- nita) wird von diesem Busen berührt. Der Eingang zu dem Golf ist sehr schmal (die 4 Meilen breite Straße von Ormuz) und seit Jahrtausenden von Piraten erschwert worden, bis in jüngster Zeit die Engländer zur Behauptung der Freiheit der Schifffahrt die per- lenreiche Inselgruppe der Bahrain-Inseln jenseits des Einganges besetzt haben. — Der Südostwinkel der Halbinsel oder die Land- schaft Oman bildet den Haupttheil der Besitzungen des Imams von Maskat, der auch die gegenüberliegende persische Küste be- herrscht. Nach dem Tode des letzten Imams sind seine asiatischen Provinzen unter zwei seiner Söhne vertheilt worden, während ein dritter Sohn die bisher zu Maskat gehörige afrikanische Küste von Zanguebar erhielt. 2. Den größten Theil der sehr einförmigen Südküste Ara- biens am offenen Occan nimmt die Landschaft Hadhramaut ein mit einer geringen Anzahl kleiner Städte; im Westen liegt Aden, eine kleine vulkanische Halbinsel mit dem Hafen gl. N., das Gibraltar des Orients, welches die Briten in Besitz genommen haben 0839), um die indischen und arabischen Gewässer und na- mentlich den Zugang zu der beschwerlichen Straße von Bab-el-Mandeb (d. h. Pforte der Gefahr) zu beherrschen. Als Vorwerk und Er- gänzung haben sie jüngst (1857) auch die nackte Felseninsel Pe- rim') wegen ihres vortrefflichen Hafens occupirt, um von ihr aus die beste Einfahrt in den arabischen Meerbusen zu überwachen. ') S. Petermann's Mittheilungen, 1858, S. 163, 6 *
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