\
Vorrede. ' v
das Ganze hindurch, und nur Hauptmomente aus der
Geschichte der übrigen Völker reihen sich als Nebenarme
an dieselbe an; und so durfte ich hoffen, mit mehr Sicher-
heit eine festere Begründung der vaterländischen Geschichts-
kenntniß zu erreichen, ein Ziel, das wir doch wahrlich
bei unserer Jugend nicht ausser Acht lassen sollten. —
Um indessen auch die übrigen Völker in ihrem chrono-
logischen Zusammenhänge kennen zu lernen, lege ich
einige synchronistische Tabellen bei, woraus das im Texte
des Buches noch Fehlende leicht ergänzt und veranschau-
licht werden kann. Daß übrigens auf diesen Tabellen
die Geschichte Preussens mit besonderer Ausführlichkeit
behandelt worden, wird man hoffentlich nicht unangemessen
finden, da das Ganze zunächst für preussische Lehranstalten
bestimmt ist.
Was das Geographische anbelangt, so hat dieses aus
dem Grunde keine Aufnahme in meinem Werkchen ge-
funden, weil ich es aus Erfahrung für das Zweckmäßigste
erkannt habe, bei dem Vortrage der Geschichte nur immer
Landcharten zu gebrauchen, und durch stetige Hinweisun-
gen auf dieselben das Geographische zu erläutern und
einzuprägen. Eines besonderen Buches bedarf es nach
meiner Ueberzeugung hierzu gar nicht, die Charten sind
schon hinreichend. Auf diese Weise benutze ich für die
alte Geschichte den von mir herausgegebenen Atlas der
alten Geographie, und für das Weitere den historischen
Atlas von Kruse; ich gedenke indessen, vielleicht bald
auch für die mittleren Zeiten noch einige Charten aus-
arbeitcn und dem Publicum übergeben zu können.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Inder.
9
Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig.
Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten
in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und
leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung.
Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen
Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen
Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king
erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten
Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats-
rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert
Gedichten.
Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen
nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte
lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft.
Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von
Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu
glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle,
Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder
Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen
150 v. Ch. G.
§. 8.
Inder.
Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer
noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren
verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut-
liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen
in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen
des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf
fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin-
weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und
Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator,
glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete.
Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten
mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober»
Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen
ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein-
zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Seleukos_Nikator
88
Ä tt g u st H 5.
t.e.o.v. Monarchie der Kaiser. Von der Schlacht bei
Actinm bis znr Theilung des Kaiserreichs, oder von
Augustus bis ¿um Tode Theodosius des Gr., von
31 v. Ch. G. bis 395 n. Ch. G.
* Das r ö >ii t sch e R e i ch hat seinen Höhepunkt e r r e i ch t.
Kunst und Wissenschaft st e h e n der ä il ß cren At acht zur
Seite; aber sowie diese ohne moralische Grundlage ihren
weiten Umfang nicht zu fassen vermag, und alsbald, von
sinnlich verblendeter Selbstsucht geleitet, immer mehr
auf verderbliche Ab w ege geräth, so haben auch jene schnell
ihre B l u t h e überlebt, und gehen zum Gewöhnlichen über.
Die Völkerwanderung bedroht i in Osten d a S morsche, i u
si ch selbst zerrüttete Staatsgebäude.
1. Dynastie des octavianisch-claubischen Ge-
schlechtes und der Flavier, von 30 v. C h. G. bis 96
n. C h G.
* Sowie der Senat, das Volk und die Ritter, so sind
auch die meisten Kaiser nur von ihren sinnlichen Einge-
bungen abhängig, Despoten, die m i t b l i n d e r W i l l k ü h r
alle Menschenrechte zu Boden treten; daher denn gewöhn-
lich ihr unnatürlicher Tod.
30. 1) Caesar Oclavianus — Augustus beschenkt, Nach sei-
nem dreifachen Triumphe, Soldaten und Bürger, vermindert
die Zahl der Senatoren, laßt sich das Imperium aufdringcn,
theilt die Provinzen mit dem Senate (^ollortes praetorianae),
und gibt, indem er nach und nach alle republikanische Würden
in seiner Person vereint, von Macenas und Agrippa unter-
stützt, dem Staate Ruhe und Sicherheit.
Kriege: Die Cantabrer werden in Spanien nach wieder-
holten Kämpfen, sowie die Salasser in den Alpen bezwungen,
verschiedene Colonie» : Caesar Augusta je. Die Unruhen in
Gallien durch Agrippa gedampft; aber Niederlage des Legaten
16, Lollius durch germanische Völker. Eintheilung des römischen
Germanien in das obere und niedere. Die pannonischen Völker
von Agrippa, die Rhäter, Vindelikcr und Noriker von Tibe-
15. rius und Drusus, den Stiefsöhnen des Augustus, bekämpft.
Darauf die Feldzüge des Drusus nach dem Innern Germa-
!
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Theodosius Caesar_Oclavianus_—_Augustus Augustus Macenas Agrippa Caesar_Augusta Agrippa Agrippa Drusus Augustus
R om u l u s. Odoacer.
98
B f.l.
472. Roms erschlagen. Ricimer mit seinem Gegenkaiser Olybrius
sterben in demselben Jahre.
472. 55) Glycerins, durch die Burgunder Kaiser, muß dem
morgenländischen Jul Jxepos weichen, und duffer wird von
seinem Feldhcrrn Orestes verdrängt, der seinen unmündigen
475. Sohn Romains Momyllus Augustulus auf den Thron erhebt,
und mit ihm dem mit Herulern, Rugiern und Scyren einbre-
chenden Odoacer bei Piaccnza unterliegt. Romulns nach
476. Campanien verwiesen. Ende des weströmischen Kaiser-
reichs. Odoacer, König von Italien.
So hatte die Vorsehung an den entarteten Römern eine gerechte
Vergeltung geübt; was sie frevelnd an Karthago und Korinth, an
Numantia und Jerusalem verschuldet, war ihnen in reichem Maaße
zurückgegebcn worden; Städte und ganze Provinzen lagen entvölkert
und verödet, die sonst freien römischen Bürger, die der halben Welt
geboten, waren zu Sklaven geworden, und ein neuer, tüchtigerer Men-
schenstamm, der germanische, herrschte über sie. 'Neue Verhältnisse
gestalteten sich überall, und besonders gewann der Clerus, im Besitze
der Ueberreste wissenschaftlicher Kenntnisse, entschiedenen Einfluß auf die
Entwickelung der Menschheit.
§, 18.
Geschichte der Deutschen,
und der zunächst mit ihnen zusammentreffenden Völker.
A. 21 eitere Geschichte, bis zur Entstehung des
deutschen Reichs unter Ludwig, — Vertrag
von Verdun 843 n. Eh. G.
I. Von den ältesten Zeiten bis zur Völkerwande-
rung, — 375 n. Ch. G.
«■ Erst durch das Zusammentreffen mit den Römern
werden die Deutschen in der Geschichte bekannt. Die
Römer, damals auf der höchsten Stufe ihrer Macht, suchen
immer tiefer in das Innere von Deutschland einzudrin-
gen; ihre Anstrengungen sind vergebens. Der Rhein im
Westen und die Donau im Süden bleiben die Gränze.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ricimer Olybrius Romains_Momyllus_Augustulus Ludwig Ludwig
I
Ix
Zu Seite 10. v. E.g.
A e t h i o p e u.
Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom
Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das
atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als
Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur,
sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird
der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom
Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig
von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö.
den Priester-Despotismus stürzte.
A e g y p t i e r.
I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis
1500 v. Ch. G.
Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober-
ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es
entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien,
zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten-
eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger
suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be-
kanntesten Könige sind:
Menes, erster Priester-König in This, der den Bast
des Phtha-Tempels in Memphis beginnt.
Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens.
Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc.
Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800.
ein, und bemächtigen sich der Herrschaft.
Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später
Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen.
Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700.
von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen
Gränzen.
•0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten,
Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt
sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Menes Busiris Abraham Joseph Schiffer Diodorvs
Iv
Vorrede,
lichen Cultur und Litteratur zu berücksichtigen bemüht
war. Ferner dürste auch wohl nicht ungern bemerkt
werden, daß den Perioden in den einzelnen Volksge-
schichten immer das Charakteristische derselben kurz und
wo möglich treffend vorangeftellt ist, damit das Trockene
und Ermüdende der vielen aufgezahlten Namen und der
oft nur abgerissen angedeuteten Ereignisse einiges Leben
und mit ihm einigen Reiz mehr gewinne, und die Jugend
hiernach gewöhnt werde, aus dem Factischen das Geistige
herauszufinden, und von der Wirkung auf die Ursache
zurück zu schließen; ein Verfahren, welches um so mehr
gelingen und um so befruchtender seyn muß, wenn bei
dem Vortrage der Geschichte am Ende der Perioden das
Charakteristische derselben immer nochmals vorgenommen,
und nun von den Schülern selbst aus den ihnen schon
mitgetheilten Ereignissen bewiesen und näher veranschaulicht
wird. Endlich glaubte ich auch dem Schwierigen und
Verwirrenden, welches allerdings in dem Vortrage der
Weltgeschichte der mittleren und neueren Zeit für die
Jugend liegt, wenn bei dem einen wie bei dem anderen
Volke so oft hier und da abgebrochen, und dort wieder
angeknüpft werden muß, dadurch einigermaßen vorzu-
beugen, daß ich wenigstens die vaterländische, die deutsche
Geschichte, in ihrem Zusammenhänge ohne Unterbrechung
dargeftellt, und die Geschichte der übrigen Völker, je
nachdem sie in dieselbe eingreifen, oder gleichzeitige wich-
tige Momente darbieten, unten in den Noten zugefügt
habe. So lauft demnach die vaterländische Geschichte
gleich einem großen Strome seit der mittleren Zeit durch
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
§. i.
ueberslcht
der
Weltgeschichte nach ihren Perioden und Hauptmomenten.
A. Alte Geschichte,
von 2000 I. v. Ch. G. bis -76 I. n. Ch. G., bis zu dem
Untergange des weströmischen Reiches.
1. Erste Periode, von 2000 bis 555 v. Ch. G., bis
Kyros, den Gründer der persischen Monarchie.
Assyrisch-babylonisches Zeitalter, — Niños,
Nebukadnezar.
«' Der menschliche Geist beginnt seine erste Entwickelung aus dem
rohen Naturzustände; wird jedoch bei den meisten Nationen im sklavischen
Joche gewaltsam niedergehalten. Assyrische und babylonische Herrscher
suchen ihre Reiche durch Eroberungen ins Unermeßliche auszudehnen,
haben aber nirgends ein menschenbeglttckendes Ziel im Auge; ihre Nach-
folger versinken in unwürdige Schwäche, und ihre Reiche gehen alsbald
bedeutungslos unter.
2. Zweite Periode, von 555 bis 333 v. Chr. G., von
Kyros bis Alerander den Gr., den Gründer der mace-
doniscben Herrschaft in Asien.
Griechisch-persisches Zeitalter.
* Griechenland hebt sich rasch zur höchsten Blüthe der äußeren
Macht, der Kunst und Wissenschaft empor; geht aber durch innere Zer-
rüttung alsbald seinem Untergang entgegen. Persten macht unglückliche
Eroberungsversuche, bleibt im tyrannischen Despotismus einer eigentlichen
Entfaltung der edleren Geisteskräfte entfremdet, und wird eine leichte
Beute des kühnen Eroberers.
1
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
8
Chinesen.
fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen
Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt,
die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und
wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch
Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe.
Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und
machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus
gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen
Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und
ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch
bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von
allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die
Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war
auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte
durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft
der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen
Verfassungen und Priester-Herrschaften.
§. 4.
Chinesen.
* Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen
ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit
und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien
Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich-
keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei-
behalten.
Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte
Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große
Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G.,
worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite,
gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen
Deukalion, gerettet wurde.
Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die
Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums;
ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar-
chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
10
Inder.
Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in
vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der
Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der
Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand-
werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan-
theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener
der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen.
Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen
aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen,
und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes.
Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung
Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die
Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung
Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und
Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen
höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter.
Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher
ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem
Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte.
Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe-
kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und
allgemein.
Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen
sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen
der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des
M eint (des ersten Sterblichen).
Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften
Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester
der Zendsprache.
§. 6.
Biblische und im Besonderen Israelitische
Geschichte.
I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G.
* Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand
der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu-
stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die
Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt
ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Karthager.
25
Tyrier unter Dido bauen sich auf einer Anhöhe an der
Nordküste Afrika's an — Karthago (Karchedon). Alsbald
von ihrem Tribute an die Eingcbornen befreit, unterjochen sie
diese, und gründen Kolonien unter ihnen. An der Spitze
eines Bundes mit den übrigen phönikischcn Küstenftadten
Afrika's, suchen sie sich allmälig die Inseln des Mittelmccres
zu unterwerfen; Führer sind ihnen vorzüglich Magon und
seine Söhne Hamilkar und Hasdrubal. Sardinien
(Kornland), die Pityusa, die balearischen Inseln, Korsika,
der westliche Theil Siciliens, Malta rc. wie auch die kanari-
schen Inseln werden ihnen tributbar. Auf dem festen Lande
legen sie an den Nord - und Westküsten Afrika's, wie auch in
dem südwestlichen Spanien kleine Kolonien an, hier vorzüglich
durch Himilkon, dort durch Han non, die Enkel Magon's.
Erster Handelstractat mit Rom (?). Die Verfassung ist aristo-
kratisch mit Volksherrschaft gemischt: Zwei Suffeten (Könige oder
Konsuln, Prätoren oder Dictatoren); ein Senat mit einem engern
Ausschüsse, dem Rathe der Alten; das Volk mit der Wahl der
Magistraten und der höchsten gerichtlichen Instanz; die Feldherrn an der
Spitze der bewaffneten Macht mit einem Theile des Senates an ihrer
Seite; außerdem zur Aufrechthaltnng der Verfassung, besonders gegen
die Eingriffe der Imperatoren, ein Sicherheitsausschuß von hundert
Männern (Ephoren), die alsbald die ganze Staatsgewalt an sich
reissen.
Sitten: ursprünglich roh, - Menschenopfer, niedriger Handelsgeist.
Religion: ähnlich der phönicischeu, Stern - und Feuerdienst;
Baal oder Moloch; Kinderopfer; prachtvolle Tempel.
Der .Handel gewinnt l ,-rch die vielen Niederlagen und Kolonien
schnell einen bedeutenden Umfang: zur See durch das Mittelmeer in die
westlichen Meere; zu Lande durch Caravanen ostwärts nach Ammonium,
Ober - Aegypten, Phönicien, und südwärts durch das Gebiet der Gara-
manten bis in das Innere von Afrika. Der Umtausch geschieht wie bei
den Phöniciern, auch die Maaren und Producte sind dieselben wie dort.
Karthago in kurzer Zeit der Vereinigungspunkt unermeßlicher Reich-
thümer, der Sitz des glänzendsten Wohlstandes und mannichfaltiger
Kunstwerke.
Die Hauptmacht besteht in Miethtruppen und Kriegsschiffen
(Quadriremeu); — Sklaven, Ruderknechce; abgerichtete Kriegselephanten.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Magon Sardinien Korsika Malta Nord Spanien Rom Afrika Karthago