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1. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 516

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
516 Die Zeit von 1815 bis 1857. länder die ehemals auf den westindischen Inseln und dem tropischen ame- rikanischen Festlande durch Sklavenarbeit erzielten Produkte in Ostindien durch sogenannte freie Arbeit, d. h. durch Malaien und Hindu bauen zu lassen. Haben diese Bestrebungen der Engländer nur annähernd den Erfolg wie die niederländischen auf Java, so wird Ostindien den euro- päischen Markt mit Kolonialwaaren füllen und die Konkurrenz Amerikas zurückdrängen, wo nicht ganz unmöglich machen. Wie weit die Eng- länder in dieser Richtung vorgegangen sind, ist uns nicht bekannt; wir hören bloß von der Anlage mehrerer Eisenbahnen und Bewässerungs- kanäle, von Theepflanzungen u. dgl., während die englischen Baum- wollefabrikanten ihren ungeheuren Bedarf an Rohmaterial noch immer zum größten Theil nicht aus Bombay, sondern aus Neworleans beziehen. Die Bemühungen der englischen Politik, Ostindien zu sichern und Eng- lands Herrschaft daselbst immer fester zu begründen, beweist z. B. die vertragswidrige Besetzung eines Theils von Borneo und des benach- barten Labuan durch James Brooke, einen ehemaligen Beamten der oftindischen Kompagnie, der sich zum Radscha (Fürsten) von Sarawak zu machen wußte, nach der Behauptung der Engländer nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch die moralische Macht der Civilisation, obwohl seitdem bekannt worden ist, daß dieser neue Orpheus den wil- den Dayaks nicht mit Saiten, sondern mit Kanonen aufspielt. Der Cpiumkrieg mit China (1839—1842). Wie wenig es der englischen Politik Ernst ist, wenn dieselbe ihre Lenden mit dem Gürtel der Humanität schnürt und die Bibel in den Händen andächtig einherwandelt, zeigt der Krieg gegen China am un- widerleglichsten. Die Chinesen hatten sich in neuester Zeit das Opium- rauchen und Opiumessen angewöhnt, ein Mittel sich zu berauschen, das unter allen für Leib und Seele am verderblichsten sein soll. Den un- geheuren Bedarf an Opium lieferte vorzugsweise das britische Ostindien in einem jährlichen Werthe von mehreren Millionen Pfd. Sterl., so daß der Mohnbau die einträglichste Benutzung des Bodens wurde. Die chinesische Regierung untersagte ihren Unterthanen den Genuß des Opiums bei Strafe, selbst bei Todesstrafe, und verbot endlich die Opiumeinfuhr gänzlich, weil sie ihr Volk nicht vergiften lassen wollte, nach der Be- hauptung der Engländer aber aus keiner andern Ursache, als weil für das Opium eine Masse Silbers außer Land ging. Sie schmuggelten nun noch mehr Opium nach Kanton, als sie früher offen eingeführt hatten, denn der Verbrauch desselben steigerte sich nach dem Verbote be- trächtlich (einen annähernden Begriff von dieser Einfuhr gibt die That- sache, daß der kaiserliche Kommissär Lin 20,000 Kisten Opium, die der englische Bevollmächtigte Kapitän Elliot auslieferte, in das Meer wer-

3. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 121

1822 - Altona : Hammerich
121 Stadt vorbeifließenden Flusse iu Fahrzeugen wohnen. Der Ackerbau wird von den Chinesen sehr in Ehren ge- halten. Der Kaiser selbst pflügt alle Iabre, ,411 bet* Kleidung eines Landmanues, unter vielen Feierlich- keiten, einige Furchen. Nach ihm thun aud> die Prinzen und andere Großen des Reichs dasselbe. Der Thee ist ein Produkt dieses Landes. Der Sei- denbau, das Porzelan und Papier sind chinesische Erfindungen. 7) Das Kaiserthum Japan hat mit China viele Aehnlichkeit, unter andern auch die, daß den Euro- päern der Handel dahin verboten ist. 8) Das asiatische Rußland begreift das ganze nördliche Asien, welches die Provinzen Raukasien, Rasan, <l)renburg, Sibirien und Ramtscharka enthält. Die wichtigsten Städte in demselben sind: Astrachan, Kasan, Tobolek und Irkutsk, und das Hanptprodukt dieses weitläufigen Landes machen die Felle wilder Thiere (Pelzwerk) aus. Groß ist der Reichthum an Salz und Metallen, namentlich Ku- pfer und Eisen (Magnetsteine). 3. Von Afrika. Die vorzüglichsten Lander in Afrika sind Aegypten, Nubien, Habesch, die Naubstaaten, die Kailerrhümer Fez und Marocco, die Sarah oder Wüste, Sene- gambien, Nigritien, Guinea, Mönomotapa, Sangne- bar und die Caplander. Letztere enthalten die Län- der der Kaffern, der Hottentotten und das Vorge- birge der guten Hoffnung mit der Lapftadt.^ In den Raubsiaaren sind die Städte Algier, Tunis und Tripolis zu bemerken, deren Einwohner sich von der Berandung christlicher Schiffe ernähren. Die Einwohner von Fez und Marocco heißen Mauren, oder Mohren, und verstehen sich gut auf die Berei- tung des Saffians und Korduans. Aegypten ist eins der wichtigsten Lander in Afrika. Der Nil durchströmt das Land, überschwemmt es jährlich zu

4. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 122

1822 - Altona : Hammerich
gewissen Zeiten und macht es durch den zurückge- lassenen Schlamm fruchtbar. Das Hauptprodukt ist Reiß. Cairo und Alexandrien sind die wichtigsten Städte in diesem Lande. Aus dem Alterthume sind hier noch übrig Mumien, Obelisken und Pyramiden. Was denkt ihr euch bei Mumien? bei Obelisken? bei Pyramiden?---------Auf der Küste von Guinea ha- den sich Engländer, Franzosen, Portugiesen, Hollän- der und Danen niedergelassen, die von den Eingebvr- nen für Brantwein, Pulver, eiserne Geräkhe u. s. w. — Menschen, Gold und Elfenbein erhandeln. Unser König besitzt hier auch einige befestigte Oerter, z. B. Christiansburg, Friedensburg, Königsstein u. s. w., hat aber den Handel mir Menschen abgeschafft. Die vielen schwarzen Völkerschaften, die in Senegambien, der Wüste, Nigritien und in andern Landern Afri- ka's wohnen oder herumziehen, bekriegen einander beständig und verkaufen Gold, Elfenbein undmenschen an die Europäer, für die schon erwähnten Waaren. — Afrika ist über dreimal so groß als Europa.. Nur die Küsten sind uns bekannt. Die Zahl der Einwohner geben einige auf 98, andere auf 120 Mlttivuen an. Afrika liegt gegen Süden von Europa, und hat ein sehr heißes Klima. 4. Von Amerika. Dieser Erdtheil besteht aus Nordamerika, Südamerika und westindieu. Die beiden ersteren werden durch die Erdenge Darien mit einander ver- bunden, vor welcher, nach Osten hm, eine Menge Inseln liegen, die westmdien genannt werden. Ir Nordamerika sind folgende Länder: 1) Grönland, ein sehr felsigtes und kaltes Land, dessen Berge in ewigem Schnee und Eise begra- den liegen. Nur im Sommer wird die-Westküste auf kurze Zeit etwas grün, doch zu keinem Getreidebau geschickt. Die Einwohner nähren sich fast allein vom

5. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 425

1806 - Altona : Hammerich
425 Die Erzeugnisse dieser fruchtbaren Gegenden kann- ten die Aegypter, Phönizier und Griechen schon sehr früh, doch ohne die Gegenden selbst zu kennen: und da ihnen die Früchte einen so hohen Werth hatten, priesen sie das Land, welches die Früchte erzeugte, als eines der glücklichsten Lander der Erde, und schmückten Das Morgenland, Indien, wie sie es schon früh nannten, mit mancherlei Fabeln. — In den frühesten Zeiten er- hielten die Phönizier, das Haupthandelsvolk der alten Welt, die indischen Erzeugnisse, Seide, Baumwolle, Elfenbein, Zimmt und einige andere Gewürze über Arabien. Wahrscheinlich kamen, sie auf Schiffen von In- dien um Persien her in den persischen Busen, wurden hieran der Küste Arabiens ausgeladen, und von dort durch Karawanen (von den Gerrhaern) nach dem arabi- schen Busen geführt. Hier nahmen phönizische Kara- wanen, oder auf eine kurze Zeit, jüdische Schiffe, auf^^yx denen Phönizier fuhren, (unter David und Salomo), Chr. diese Waaren in Empfang, und brachten sie ans Mit- telmeer und in alle westliche Länder. — Nachdem derzzz vor Handel der Phönizier durch Alexander den Großen zer- stört war, und Alexandrien in Aegypten sich zu einer mäch- tigen Stadt durch griechische Kunst erhoben hatte; höhl- ten Griechen von Arabien her über den Busen die gesuch- ten Waaren Indiens, führten sie eine kurze Strecke über Land bis in den Nil, und schiften sie diesen hinun- ter ins Mittelmcer. — Wer nun seit Alexander im Be- sitz der von ihm erbaueten Stadt Alexandria war, der hatte auch den gewinnvollen Handel mit den ostindischen wohlriechenden Spezereien und Gewürzen. Als daher die Römer Aegypten eroberten (30 vor Chr.); kam der vstindische Handel in ihre Gewalt. Als nachher 395 nach Chr. das große römische Reich in Morgenland und Abendland zertheilt wurde, und Aegypten dem Mor- genlande zufiel; trieben die Griechen unter den Kaisern in

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 511

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Arabien. 511 im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie zuletzt eine der Werth- vollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultau Amurath Iii. die wacker ver- theidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte; seitdem gehört Cypern den Türken. Die türkische Hauptstadt ist Lekoscha (Nikosia), der vorzüglichste Hafen- und Handelsplatz Laruakka au der Südküste, bei deu Ruinen des alten Citinm. Famagusta ist halb verödet. Arabien (48200 Q. M., 4 Mill. E.) Seine Beduinen mit Kamelen und flüchtigen Rossen, sein Weihranch, Balsam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit umher verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten Lande, sondern auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von der Natur spärlich bedacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, so- gar ohne Ströme, liegt es 160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang, als ungeheure Hochebene da, größtentheils sandig und trocken. Wäre das Meer nicht, wovon 3 Seiten bespült werden, und gäbe es nicht hin und wieder Bergzüge und Vertiefungen aus der öden Fläche mit einzelnen Quellen und'steppenflüßchen, so würde Arabien völlig der Sahara gleichen und sür die Menschheit so gut als todt sein. Zum Glück ragt auch die Halbinsel so weit in die Regionen der regelmäßigen Sommerregen hinein, daß einige ihrer Gebiete, nur nicht die 5—6 Mln. breiten wüsten Küsten- gürtel, Theil nehmen an dem Segen, den diese bringen. Diejenigen Striche, wo dies geschieht, hießen schon im Alterthum glückliches Arabien, im Gegensatz zum wüsten, wo es fast gänzlich an Regen fehlt. Die ara- bische Bevölkerung besteht der Mehrzahl und dem Kerne nach aus nomadi- sirenden Beduinen (Bed^wi, d. i. Kinder der Wüste), die von Raub und Viehzucht leben und deren Fürsten Scheriss, Emirs und Scheiks sind; die das Feld bauen, heißen Fell ahs, die Stadtbewohner H adhesi, beide Klassen unter Jmams oder Sultanen und Königen. Die Halbnomaden heißen Maehdis. Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen Ara- biens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des rothen Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit einander ver- buuden sind. Hier stellen sich regelmäßig Sommerregen ein, wodurch sich die Wadis der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich verbreitet. Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder Küstenebene, doch gedeiht hier mindestens die Sorghohirse und die Dattelpalme. Weiter aufwärts von der Te- hama liegen die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Specereien Arabiens: Balsam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi zc. Dahinter am höher steigenden Gebirgs- ronde dehnen sich die Waldungen aus vou den verschiedensten Arten des Feigenbaums. Die Bewohner Jemens hießen ehemals Sabäer oder Himyariten. und die Königin von

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 567

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Abessinien, 567 So-, mir Alpenmatten auf den Höhen, Baumwolle und Südfrüchten in der mittleren Region, ist der Hanptort Ankobar (6000 E.), Sitz eines Ras, prächtig gelegen. Eine besonders gebirgige Hochlandschaft Schoas, wo der inselvolle Znai-Bergsee, heißt Guragua; auf den Inseln des Sees große Klöster. - Südwestl. von Schoa bis Breitengrad 6 liegen die ehemals abeffimschen Länder Enarea (worin Sakka) und Kaffa (worin der große Ort Bonga). Der Kaffeebaum, wild an den Berghängen wachsend, hat hier seine Heimat und ist wahrscheinlich von hier nach Arabien verpflanzt worden. — Das alte äthiopische oder abessinische Reich erstreckte sich noch weiter über einen Theil der Somsli-Halbinsel. Darin liegt die vorhin ihres heißen Klimas halber erwähnte Küstenlandschaft van Tadschnrra, ferner gleichfalls dem Alpenlande ganz nahe der kleine hochgelegene Handelsstaat Ha rr ar (Hauptort Ad ar), dessen Einmohner- schaft ein Gemisch von Arabern, Somälis und Gallas, und der Hafen Berbers, der sommers öde, im Winter durch Ankunft von Karawanen und Schiffen sehr belebt; Goldstanb und Elfenbein, Straußfedern und Perlen, Kaffee, Farbhölzer und Wachs, Sklaven und Pferde :c. kommen dort auf den Markt. Andere Häfen an der Nordküste des Somäilandes sind: Zeila (außer der Meßzeit ca. 6000 E.) südl. von Tadschnrra, Bnlhar westl. von Berbers; Kerem, Lasgsri (6000 E.), Bender Ghssim u. a. weiter ostwärts. Die in Städten ansässige Bevölkerung der Somaliküste von Tadschurra bis C. Guardasui, von R. Brenner 1870 auf 45—50000 Seelen geschätzt, lebt mit den Beduinen (Nomaden) — ohne Rücksicht anf Stammesangehörig- keit und häufig von den Beduinen des eigenen Stammes überfallen — in feindseligstem Ber- hältnis und besitzt das l — V/2 Mln. breite Küstenplateau, hinter welchem schroff und scharf begrenzt das Gebirge aufsteigt; und wenn die Nomaden anßer der Meßzeit von ihrem Hochlande in die Küstenebene herabsteigen, so ist dies ein durchaus uugewöhn- liches Ereignis, eine Kriegserklärung. Alle diese Küstenbewohner stehen übrigens mit den südarabischen Handelsstädten Aden und Makalla in Verbindung, d.h. von Zeila bis Kerem ist erstere, vou Uugor bis Bender Ghssim letztere Marktplatz. Anmerkung. Die Heimat der Gallas, dieser Todfeinde der Abefsinier, ist auf den Hochebenen bis zum Aequator und weiter. Nur einige Stämme derselben sind wirklich schwarz, die andern mehr braun. Man sieht unter ihnen viele Adlernasen, so daß sie den Abessiniern nicht zu fern stehen. Es sind rührige, kriegslustige Völker, theils mit erblichen, theils mit gewählten Oberhäuptern, theils Muhammedaner, theils Heiden, und wären sie nicht in so viele Stämme getheilt und häufig selbst unterein- ander in Fehde, so würden sie den Abessiniern noch weit gefährlicher sein, als sie es ohne- dies schon sind. Besonders gefürchtete Räuber und Mörder sind die Asebo-Gallas, die ein etwa 40—50 Mln. breites, nordsüdlich streichendes Thal östl. des Aschan gi- Sees inne haben, das die sämmtlichen Gewässer von der Ostseite der abeffimschen Alpm aufnimmt und jenseit dessen fern im Osten wieder hohe Bergreihen aufsteigen. Die Asebo bekennen sich zum Islam und machen unausgesetzt Einfälle in die von Christen bewohnten Hochlande; daher hier die dichten Kolqual-Hecken um alle Dörfer, die zudem gewöhnlich auf isolirten Hügeln erbaut sind. Kein junger Galla kann hei- ?aten, bevor er seinen Christen getödtet.

8. Erdkunde - S. 214

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels- platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz Marokkos. West- und Südafrika. Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch- weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren, Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos sehr ungesund. Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö- sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl. Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna. Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36) mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro- dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern, Diamanten u. s. w. Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan- derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten: die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte Nindviehzucht betreiben.

9. Erdkunde - S. 198

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
198 Arabien und die Sinai-Halbinsel. Arabien, die größte asiatische Halbinsel, ist sehr wenig gegliedert. Das Innere, eine öde Hochfläche, wird von räuberischen Beduinen (d. h. Kinder der Wüste) durchzogen. Nur das Küstenland ist anbaufähig. Produkte sind: Kaffee, Weihrauch, Gummi, Kamele, edle Pferde. Die fast ausnahmslos mohammedanische Bevölkerung wird auf etwa 2 Millionen geschätzt. An der Westküste, die unter türkischer Herrschaft steht, liegen die heiligen Städte Mekka (45000 Einwohner) und Medina (20 000 Einwohner) mit ihrem Hafenorte Dschidda (30000 Ein- wohner). — Mekka, der Geburtsort des Propheten, ist der religiöse Mittelpunkt aller mohammedanischen Völker. Im Vorhofe der Hanpt- moschee steht die Kaaba, ein würfelförmig erbautes Heiligtum, in welchem ein abgöttisch verehrter schwarzer Stein eingemauert ist. — Nördlich von Mekka liegt Medina mit dem Grabe Moham- meds. Beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher pil- gern, um dadurch ein Gebot des Koran zu erfüllen. Das Zusammen- strömen so großer Menschenmassen bewirkt besonders in Dschidda einen lebhaften Handelsverkehr, ist aber auch häufig die Ursache zur Verbreitung gefährlicher Krankheiten (besonders der Cholera). In der südlich von Mekka gelegenen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region der Halbinsel, wird besonders Kaffee gebaut. Ausfuhrhafen hierfür ist Mokka (Mokka-Kaffee!). — Unfern der Südwestspitze Arabiens liegt die britische Stadt Aden (23 000 Ein- wohner), der wichtigste Handelsplatz der ganzen Halbinsel, von großer Bedeutung außerdem als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt. Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultanat Oman mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei be- rühmten türkischen Provinz El Asa an. Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen den Busen von Suez und Akaba. Das 2600 m hohe Sinaische Gebirge ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn ans ihm empfing Moses die zehn Gebote Gottes.

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 121

1820 - Altona : Hammerich
121 Küstenländer. Inseln. 6) Küstenländer. a) Die Küste A b ex am arabischen Meerbusen, erstreckt sich bis zur Meerenge Babelmandel. Die Einwohner sind Wilde, die von Viehzucht und Fischfang leben. Ein Felsen- gebirge scheidet das Land von Nubien und Abyssinien. Ein Theil steht unter türkischer Hoheit. Ein Hauptproduct ist Ebenholz. d) Die Küste Adel, von Babelmandel bis zum Vor- gebirge Gardafui, ist sandig und sehr heiß. Das Lctnd steht unter einem arabischen Fürsten. c) Die Küste Ajan, erstreckt sich bis zur Linie. Das Land hat wie das vorige einen dürren Boden, und ist schlecht bevölkert. Die Einwohner sind muhamedanische Araber. Die am Meere wohnenden treiben Seeräuberei. 7) Inseln. Die Inseln des grünen Vorgebirges, oder Capverdi sch en liegen im atlantischen Meer, Seuegam- bien gegenüber. Sie gehören den Portugiesen; sind gebirgigt, wasserarm und unfruchtbar. Große Dürre bringt hier zuwei- len schreckliche Hungersnoth. — Die Products bestehen hauptsächlich in Schafen und Ziegen; Orseille, Salz, Baum- wolle, Indigo, Schildkröten. Ziegenfelle sind Haupthand- lungsartikel. — Die Einwohner sind Schwarze, aus einer Vermischung von Europäern und Afrikanern, trage und unwissende katholische Christen. Die Indienfahrer tauschen hier europäische Waaren gegen Lebensmittel ein. — Die größte Insel heißt St. Jago. Iii. Süd-Afrika. Süd-Afrika begreift folgende Lander: i) Unter- Guinea. 2) Das innere Land, Aethiopien. z) Die Küstenländer Zanguebar, Mosambique, Monomo- tapa. 4) Das Vorgebirge der guten Hoffnung. 5) Inseln.
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