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1. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 1

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Das Alterthum. I. Die morgenländischen Völker -es Älterthums. 1. Die Eghpter. Unter den morgenlänbischen Völkern des Alterthums nehmen die Eghpter die erste Stelle ein. Egypten ist das langgestreckte Thallanb des nörblichen Afrika, das seine Fruchtbarkeit den regelmäßigen Ueberschwemmungen des Nil verbaust. Nachbem sich bcr Flnß über wilb ausgcthürmte Granitfelsen einen Weg durch das uubische Laub gebahnt, führt er seine Flutheu in ruhiger Strömung durch Ober- und Mittel-Egypten dem Meere zu, alles Laub zu beiben Seiten in eine grüne Oase verwanbelnb. Unterhalb Kairo theilt er sich in mehrere Arme und erweitert so das bis bah in nur wenige Stunben breite Thal zu einer ausgebauten Ebene. Dies ist Unter-Egypten ober das Delta, dessen erstaunlicher ©etreibereichthum Egypten zur Kornkammer bcr alten Welt machte. Die Egyptcr schieben sich in mehrere streng gesonderte Klassen ober Kasten: in die der Priester, Krieger, Ackerbauer, Haub-werker, Kaufleute, Schiffer und Hirten. Der Sohn folgte immer wieber dem Berufe ober Geschäfte des Vaters, und nur feiten würden Ehebüubnisse zwischen ©liebern vcrschicbcncr Kasten geschlossen. Am verachtetsten waren die Hirten und insbesondre bte Schweinehirten. Die Priester hatten nicht nur die gottes-bienstltchen Hanbluugcn zu leiten, sie bekleibeten auch die höchsten Stellen im Staate und waren im ausschließlichen Besitz bcr Wissenschaften, der Stern-, Arznei- und Schriftkunbe. De/ Kriegerkaste gehörten die Könige ober Pharaonen (Söhne und Stellvertreter 5?. Sonnengottes) an. Als solche waren sie zugleich ©lieber der Prrestcrschaft, und die Egyptcr erwiesen ihnen göttliche Ehre und Anbetung. ' Auf den Ackerbau verwandte man in Egypten die größte c Sorgfalt; freilich war er auch in keinem Lande mit weuiger Ä^ühe Schmelzer, Leitfaden. 1

3. Geschichte des Altertums - S. 7

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Ägypten. 7 Kapitel L Ägypten. § 1. Hgypten bis zur Blüte von Öqempbis. Die Eigenart des Nils, jährlich eine bestimmte Fläche Landes unter Wasser zu setzen,*) hat die Bewohner des Landes veranlaßt, den benetzten Boden auszunutzen, denn wohin nicht das Nilwasser kommt, bleibt der Boden ohne Frucht. Die Überlieferung der seßhaften Bevölkerung von Geschlecht an Geschlecht hat sich durch Berichte erhalten (mündlich, schriftlich, durch Bauten und Denkmäler), so daß Ägypten als das Land mit der ältesten wirklichen Geschichte erscheint. In diesem Lande haben sich früh alle von Nordosten kommenden Stämme verschiedener Art zusammengefunden, bis sie zusammenschmolzen und stark wurden, neue Ankömmlinge abzuweisen. Alle Kulturstufen: Stein-, Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit, folgen hier A^Kultur-anfeinander. Weil diese Kultur auf 8000 vor Chr. zurückweist, so hat Ägypten eine sichere Geschichte schon von etwa 4000 vor Chr. an. Während der Besitz der Nomadenvölker (Jäger, Hirten) überall ein fuams ®iscn= gemeinsamer ist (Kommunismus), bis auf die Waffen und Geräte, bildet sich durch den Ackerbau der Begriff des Eiuzelbesitzes, des Privateigentums im erweiterten Sinne. Bei den Wandervölkern muß einer die Führung und Leitung auf dem Wege haben, dem die Horde folgt. Aber wie der Weg wechselt, wechselt auch der Führer, der Häuptling. Im seßhaften Volk, das sich nach natürlichen Gesetzen einrichtet, kommt ein Häuptling auf, der die Ordnung für immer aufrecht erhält. Er wird der Erste des Volkes, der König. Als das erste Königreich in der Geschichte erscheint Ägypten Der Staat. (Pharaonen). Wenn aber die Masse der Bevölkerung sich dem Willen eines einzelnen unterordnet, so entsteht der Staat. In derselben Weise ordnen sich die religiösen Vorstellungen, so daß Religion, eine Religion entsteht. In Ägypten ist diese in der Hauptsache Naturreligion, weil die geheimnisvolle Macht der Natur überall ordnend, bestimmend ins Leben eingreift. Die Tierwelt wird zum Teil ebenfalls verehrt. Der höchste Gott ist die Sonne (Ra) (ihr Heiligtum in der Oase Siwah, Ammon). Die schaffende Natur wird geteilt gedacht als männliche im Gott Osiris (dem Sonnengott), als weibliche Isis (Erdschlamm des Nils). Osiris wird von den Gluten des Typhon getötet, aber sein Sohn Horus rächt deu Vater (Horus ist das neue Leben). Der Glaube an ein Weiterleben der Seele nach dem Tode veranlaßt den Bau der Königsgräber (der Pyramiden) und der Katakomben. Die Erbauer der höchsten Pyramiden sind: Chusu, Chasra, Menkara. § 2. Geschichte und Kultur des Reiches von fßempbis. Memphis. Die Blüte des ältesten Reiches geht aus von Memphis in Unterägypten. In diesem Staat ist bereits eine Arbeitsteilung zu erkennen, nicht mehr *) Das Wasser steigt von Juli bis Ende September und sinkt von Ende Oktober bis Mai.

4. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 110

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 110 — Hlgerien (4 000000 qkm mit Saharagebiet, 5,5 Mill. Einw.) wird von drei Gebirgszügen durchzogen. An der Küste entlang läuft der Kleine Atlas, daran schließt sich das Gebiet der Hochschotts und südlich davon der Große Atlas. Zwischen den einzelnen Ketten des Kleinen Atlas liegen sehr fruchtbare Längs- täler. Durch Herstellung künstlicher Bewässerung vergrößern sich die Anbau- flächen von Jahr zu Jahr. Zur Ausfuhr kommen besonders Frühgemüse, Weintrauben, Tabak und Wein. Es gedeihen dort auch Baumwolle und Reis. Algerien ist reich an Mineralschätzen, besonders an Eisen-, Blei- und Kupfer- erzen, Marmor, Steinsalz und Phosphat. Den Haupthandel vermittelt Frankreich. Die Hauptstadt Algier (154 T.) ist eine wichtige Hafen- und Handelsstadt und Sitz der Regierung. Mehr als die Hälfte der Erzeugnisse des Landes werden aber von Oran (100 T.) aus versandt. Tunesien übertrifft in der Fruchtbarkeit des Bodeus und der Gunst des Klimas Algerien. Ausgeführt werden Phosphate, Zinkerz, Getreide, Öl, Halfa, Vieh, Schwämme. Die Hauptstadt Tunis (200 -T.) ist durch eiueu Kanal mit dem Meere verbunden. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Karthago. Algerien und Tunis gehören zu Frankreich. ^Iripolitanien (1063 000 qkm, 1 Million Einw.), die letzte Besitzung der Türken in Afrika, hat eine günstige Verkehrslage, steht aber in der Frncht- barkeit des Bodens hinter den andern Atlasländern zurück; das Laud vermittelt den Verkehr mit Mittelafrika (Sudan). Zur Ausfuhr gelangen Datteln, Halfa, Schwämme, Hühuer, Zinn, Getreide, Straußenfedern, Rinder, Wolle, Elfenbein. Italien führt jetzt mit der Türkei um das Land Krieg. 2. Ägypten. (3100000 qkm, 16 Mill. Einw.) Wohl in keinem Lande der Erde ist die Grenze zwischen ertragreichem und unfruchtbarem Lande so schars wie in Ägypten. Zu beiden Seiten des Landes erstrecken sich öde, nur von einigen Cafen unterbrochene Wüstenhochflächen. Zwischen ihnen liegt das nur durch künstliche Bewässerung fruchtbare 15—20 km breite Niltal und das Nildelta mit Schwemmlandboden. Da aber auch im Nil- delta die Niederschläge nicht ausreichen, so hängt der ganze Ackerbau und die Entwicklung des Landes vom Nil ab. Ägypten ist ein Geschenk des Nils. Schon seit den ältesten Zeiten hat man durch weise Gesetze und ein weit verzweigtes Äanalnetz die Überschwemmung und künstliche Bewässerung des Landes geregelt. In neuerer Zeit hosst man durch Anlage von gewaltigen Stauwerken bei Assuan und am Eingang des Nildeltas neue Ländereien in Fruchtland zu verwandeln. Der Nil, der längste Fluß Afrikas, entsteht aus dem Abfluß des Viktoria- sees. Auf seinem Lause zum Albertsee bildet er zahlreiche Stromschnellen und Wasserfälle. Ju dem Flachland Sudan empfängt er zahlreiche, wasser-

5. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 114

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 114 — In der Sahara. Dieses Blatt ist als große farbige Anschauungstafel im Verlage F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen. Wanderungen leisten dem Menschen das schnelle Pferd und das genügsame Kamel, das gewöhnt ist, tagelang ohne Wasser auszukommen, schätzenswerte Dienste. Der fast beständig wehende Nordostwind ruft bei Menschen und Tieren heftigen Durst hervor. Zuweilen wird er zum Glutsturm ssamum), der aber glücklicherweise nicht lange anhält. Der Samum mit seinen heftigen Sandwolken vernichtet oft die Quellen der Oasen und bringt ganze Karawanen ins Verderben. Am Rande der Wüsten lebt der Löwe, der König der Tiere. In der Nähe der menschlichen Ansiedlnngen finden sich Hyänen und Schakale. Die dürren Sandflächen durcheilen Antilopen und Strauße. vie kenokner. Im Westen der Sahara leben die Tuaregs, im Osten die Tibu. Beides sind Oasenbewohner und Nomaden. Häufig werden sie durch räuberische Überfälle den Karawanen gefährlich. 5. ver Sudan (£atid der Schwarten). 1. vie £anchcbaften. Die Sahara geht nach Süden durch Grassteppen in den Sudan über. Der Sudan erstreckt sich vom Hochland von Habesch quer durch ganz Afrika bis zu den Bergen von Nordguiuea. Er ist größer als Rußland und Deutschland. Ähnlich wie beim Rheinischen Schiefergebirge sind die aus der Urzeit stammenden Gebirge bis auf kleine Reste (Platten) abgetragen. Nur der Osten und Westen sind gebirgig. Zahlreiche Vulkane haben die alten Gesteinsschichten durchbrochen. Der Sudan besteht aus drei natürliche« Landschaften: Ostsudan oder das Nilgebiet, Mittelsudan oder

6. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 111

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 111 — reiche Zuflüsse. Er heißt jetzt Weißer (Heller) Nil. Bei Chartum nimmt er- den aus Abessinien kommenden Alanen Nil auf, dessen Wasser dnrch die mit- geführten Sinkstoffe getrübt ist. Zwischen Chartum und Assuan ist er aus seinem Wege durch ein enges Felsental reich an Krümmungen, Stromschnellen und Wasserfällen, ehe er in die Ebene eintritt. Im Mai erhalten die Hochländer in Abessinien sehr viel Regen. Die Wassermassen losen den verwitterten Schlamm der vulkanischen Gesteine auf. Der Nebenfluß des Nils, der Atbara, führt die gewaltigen trüben Fluten dem Nil zu. Nu» beginnt der Nil gewaltig zu steigen. Im Juli tritt er über Fellachendorf am Nil. seine Ufer. Ein Ackerfeld nach dem andern wird überflutet. Kanäle und Schöpfräder leiten das Wasser nach den schwer erreichbaren Stellen. Nach drei Monaten tritt der Nil in seine Ufer zurück. Er hat auf den überfluteten Flächen einen fruchtbaren Schlamm zurückgelassen. Nun wird im Niltal überall der Boden mit Weizen, Mais, Klee, Bohnen, Baumwolle und Zucker- rohr bestellt. Schon nach 4 Monaten ist die Ernte. Im Delta liefert die Sommer- knltnr die reichsten Ernten. Im Spätsommer werden die Felder noch einmal mit Mais und Hirse bestellt. Wo natürlich eine künstliche Bewässerung im Sommer nicht möglich ist, gleicht das Land nach der ersten Ernte einer Staubwüste. Neben dem Ackerbau blüht auch die Viehzucht. Der Esel ist Reit- und Lasttier. Auch die Zahl der Pferde, Kamele und Rinder ist groß.

7. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 112

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 112 — Die Industrie hat sich in neuerer Zeit mit Hilfe der Europäer sehr gut entwickelt, sie liefert vorzügliche Bausteine (Granit, Syenit), Zigaretten, Gewebe, Zucker, Bier, Waffen. Wegen des gleichmäßig warmen Wetters vom Oktober bis März wird Ägypten viel von Europäern aufgesucht. Bon allen Ländern Nordafrikas hat Ägypten den größten Außenhandel. Es führt allein für 500 Millionen Mark Baumwolle aus (auch nach Deutsch- land) und außer den Erzeugnissen der Landwirtschaft Zucker, Zigaretteu, Gummi, Datteln, Straußenfedern. Den Schiffsverkehr vermittelt fast ausschließlich der Hafen von Alexandrien (350 T.). Die Endstationen des Suezkanals, Port Said und Suez, regeln den gewaltigen Durchgangsverkehr zwischen Europa und Indien. Der Kanal ist 160 km lang und 9 bis 9va m tief. Er verkürzt den Weg von Europa nach Asien um mehrere tausend km. Infolgedessen gehört er zu den wichtigsten Wasserstraßen der Erde. Die durchfahrenden Schiffe zahlen jährlich für die Benutzung des Kanals an die englische Kanal- gesellschaft etwa 90 Mill. Mark. Der Erbauer des Kauals (1847—1855) war der Franzose Leffeps. Die Bewohner Ägyptens sind die Fellachen (d. h. Pflüger) und die Kopten. Die Fellachen sind.mohammedaner, die Kopten Christen. In Nnbien wohnen viele Neger und das Mischvolk der Nnbier. In den Städten leben viele Griechen, Italiener, Türken. Die hervorragendsten Posten in der Verwal- tung des Landes haben die Engländer inne. Sie sind die Herren des Landes, obwohl der Herrscher, der Khediwe, dem türkischen Sultan noch Tribut zahlt. Die Hauptstadt des Landes ist Kairo (675 T.) am Beginn des Nildeltas. Die alten Bauwerke in der Nähe, die gewaltigen Pyramiden und das Stand- bild der Sphinx erinnern daran, daß die Ägypter zu den ältesten Kulturvölkern der Erde gehöreu. Zu Ägypten gehört Nubien und der Ostsudan mit der Hauptstadt Ehartum. 3. Hbettitmn. Südlich vou Ägypten liegt Abessinien, die „Schweiz Afrikas". Gleich der Schweiz ist Abessinien ein Binnenstaat. In seiner Bodengestaltung hat es viel Ähnlichkeit mit der Schweiz. Die Höhen des Alpenlandes von Habesch, die sich mit den Bergen der Schweiz messen können, sind trotz ihrer Lage in der Nähe des Äquators im Winter mit Schnee bedeckt. Alle Pflanzenzonen sind hier vertreten. In den Niederungen gedeihen Baumwolle und Reis. Hier ist das Heimatland des Kaffees. An den Berghängen reifen Südfrüchte und Wein. Auf den Hochflächen findet man ergiebige Klee- und Weizenfelder. Tie höher gelegenen Alpenmatten ermöglichen ausgedehnte Viehzucht. In den Flüssen hausen Krokodile und Nashörner, die Wälder bergen noch Elefanten. Abessinien hat infolge seiner abgeschlossenen Lage sich seine Selbständig- keit bewahrt. Der Kaiser (Negus) verfügt über ein schlagfertiges Heer. Die

8. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 113

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 113 — wpfern Bewohner des Landes haben schon im vierten Jahrhundert das Christentum angenommen. Durch die italienische Kolonie Erythräa (— Rotes Land) ist Abessinien der Zugang zum Roten Meere abgeschnitten. 4. Die Sakara. Die Sahara erstreckt sich vom Nil bis zum Atlantischen Ozean. Sie ist ein Teil des gewaltigen Wüstengürtels, der vom Atlantischen Ozean, unter- krochen durch die Grabensenke des Roten Meeres, bis nach Persien reicht. Die Sahara ist [die größte Wüste der Welt. Sie ist fast so groß wie Europa. Die Bodengestaltung ist äußerst mannigfaltig. In der Mitte erheben sich mächtige Hochslä- chen und Gebirge, die unfern Alpen- köpfen an Höhe gleichkommen. Der größte Teil der Wüstehateinehöhe von 200—500 m. Einzelne Teile, z. B. die Oase Siwe in der Libyschen Wüste, liegen tiefer als der Meeres- spiegel. Durch die schroffen Gegensätze der Temperatur am Tag und in der Nacht verwittern die Felsen zu Tafelbergen. Der Wind treibt die Sandmassen hin und her und türmt sie zu Dünen auf. Außer Sandwüsten kommen aber auch Lehm-, Kies- und Steinwüsten vor. Einst bahnten sich von den mächtigen Bergen im Innern der Wüste Wasser- reiche Flüsse nach allen Richtungen ihren Weg zum Meere. Jetzt vergehen oft Jahre, ehe in der Sahara ein Gewitter Regen bringt. Die Hitze steigt am Tage oft bis auf 50° C. In der Nacht dagegen strahlt die Erde bei dem wolkenlosen Himmel die Wärme ununterbrochen aus. Der Boden kühlt sich oft fo stark ab, daß die Reifenden zur Erwärmung Feuer anzünden. Bei der Wafferarmut kann das Pflanzenleben nicht gedeihen. Nur da, wo an den tiefsten Einfenkungen das Grundwasser bis nahe an die Oberfläche herantritt, sind fruchtbare Oasen. Hier gedeihen Mais, Südfrüchte und Datteln. Die Oasen sind die Haltepunkte für die Reisen durch die Wüste; sie ermöglichen überhaupt nur das Durchqueren der Wüste. Bei den Wüsten- Gieseler, Erdkunde für Mittelschule». Ii. 8 Wanderdüne bei Möghara (Libysche Wüste).

9. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 83

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 83 — geworden, während die regenreichen Randlandschaften oft von großer Frucht- barkeit sind. Zur Türkei gehört die Westküste von Arabien mit der Landschaft Jemen. Jemen senkt sich terrassenförmig zum Meere. (5s erhält von allen arabischen Landschaften den meisten Regen. Die zahlreichen wasserreichen Bäche und Flüsse, die leider wegen des sandigen Küsteustriches das Meer nicht erreichen, machen Jemen zu eiuem Land voll landschaftlicher Schönheit und Frucht- barkeit. Sana (70 T.), die Hauptstadt von Jemen, in einer weiten srucht- baren Hochebene, zeichnet sich durch den Kaffeebau aus. Der arabische Kaffee wird über die Hafenorte Mekka, Hodeida (50 T.) und Aden nach Boston, Eng- land und Indien versandt. In den bewässerten Gebieten gedeihen auch Palmen, Zuckerrohr, Weizen, Hirse. An der Westküste von Arabien am Roten Meer liegen die jedem Mo- hammedaner heiligen Stätten Mekka und Medina (110 T). Mekka (85 T.), die Geburtsstätte Mohammeds, verdankt ihr Bestehen einem jahraus, jahrein Wasser spendenden Brunnen, ihre Blüte aber Haupt- sächlich dem „schwarzen Steine", durch den Mekka ein berühmter Wallfahrts- ort geworden ist. Denn jeder Mohammedaner muß — so ist es Vorschrift des Korans — einmal in seinem Leben die heilige Stadt gesehen haben. Zur Zeit der Wallfahrten sind daher die Straßen der Stadt von vielen tansend Pilgern belebt. In dem Vorhofe einer Mofchee befindet sich das Heiligtum, die Malm. Diese bildet ein kleines, würfelartiges Gebäude (Käaba bedeutet Würfel), das etwa 18 Schritt lang und 14 Schritt breit ist." Den Eingang zum Roten Meer beherrscht England durch seinen Frei- Hasen Aden, der an der Südküste an einem öden, sehr heißen Lavakessel liegt. Im Innern von Arabien ziehen die Beduiueu mit ihren Kamelen, edlen Pferden und fettfchwäuzigeu Schafen von einer Oafe zur andern. Sie stehen unter Stammeshäuptlingen oder Scheiks. Sie begleiten die Handelskarawanen als Führer. politische Verhältnisse. Außer den türkischen und englischen Be- sitzuugeu nmfaßt Arabien 5 unabhängige Staaten, nämlich die Sultanate Linau mit der Hauptstadt Maskat und Nedjd, die Landschaft Hadramant, das Emirat Schammar und den Distrikt Kassim. b) Iran. Zwischen Mesopotamien und Indien breitet sich ein gewaltiges Hochland ans, das namentlich im Norden und Süden von hohen Randgebirgen ein- geschlossen wird. Zum Persischen Meerbusen und Kaspischen Meer fallen die Randgebirge steil ab. Das Hochland hat eine mittlere Höhe von 1500 m, ticis Elbnrzgebirge im Nordwesten erhebt sich dagegen in der vulkanischen 6*

10. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 120

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 120 — Mangrovelandschaft. Mit Genehmigung von E. Hölzels Verlag in Wien. bis zu den großen Seen. Der aufgestülpte Rand der Platte von Südguinea trennt das Kougobecken vom Meere. Die Entwässerung erfolgt durch den Kongo und seine gewaltigen Zuflüsse. Der Kongo ist zwar kürzer, aber viel wasserreicher als der Nil. Da, wo der Kongo im Ober- und Unterlauf die Höhenränder durchbricht, hemmen gewaltige Wasserfälle (Stanley- und Jellafälle) die Schiffahrt auf der besten Wasserstraße Afrikas. Eine Eisenbahn stellt durch Umgehuug der Jellafälle die Verbindung mit dem schiffbaren Unter- und Mittellaus her. Das Kongobecken ist reich an tropischen Urwäldern und großen Grassteppen. Am Kongobecken haben Belgien, Frankreich, Portugal und Spanien Anteil. Belgisch Kongo oder der Kongostaat umfaßt ein Gebiet, das gleich 1u Europa ist nud etwa 20 Millionen Einwohner hat. Der Kongostaat ist wie Kamerun eine Handelskolonie. Zahlreiche Handelsgesellschaften aller Nationen vermitteln den Handel mit der Negerbevölkerung. Die Hauptgegeustäude des Handels sind Kautschuk (40—50 Mill. Mark) und Elfenbein (11 Mill. Mark), ferner Palmöl, Erdnüsse, Gold, Zinn, Kupfer. Einzelne Plantagen liefern Kakao und Kaffee. 2. veutsck-Suctwestafrika. 1. Dentsch-Südweftafrika ist die älteste unserer afrikanischen Kolonien. Im Jahre 1884 wurden die von dem Bremer Kaufmann Lüderitz erworbenen Be- fitznngen unter des Deutschen Reiches Schntz gestellt.
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