Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 83 —
ein berühmter englischer Maler die Porträts der schönsten englischen Damen für seinen Herrn sammele, und dieses Gerücht war auch bis an den Hos des Königs gedrungen. So geschah es, daß, ehe der Maler selbst nach London kam, der König schon den Befehl gegeben hatte, ihn sofort zu ihm zu führen, sobald er seine Residenz betrete. Alles geschah nun so, wie Gertrud es sich gedacht hatte; der Maler wurde bei seiner Ankunft in London sofort in den Palast des Königs befohlen, und als dieser nun die Bilder eins nach dem andern ansah, fiel ihm auch das der Prinzessin Gertrud in die Augen. Zufällig befand sich Graf Ethelwolf gerade bei dem Könige, als der Maler vorgelassen wurde. Als er das Bildnis seiner Gemahlin bemerkte, wurde er so bestürzt, als wenn er vom Blitz gerührt würde, umsomehr, als er keine Ahnung davon hatte, daß der Maler auch in Devon gewesen war. Er war nicht imstande, seine Erregung zu verbergen; er wurde bald blaß, bald rot, und der König, dem dieses nicht entging, glaubte, der Graf werde so sehr
von der Schönheit des Gemäldes ergriffen. „Ist es
möglich", fragte der König den Maler, „daß dieses Bild keine bloße Erfindung, sondern ein wirkliches Porträt ist?" Ehe dieser jedoch antworten konnte, sagte Ethelwolf: „Ja, Ew. Majestät, es ist dieses das Bildnis meiner Gemahlin, und deshalb bin ich so bestürzt, da ich nicht im Entferntesten glauben konnte, daß auch ihr Porträt unter den Bildern des Künstlers sich befinde. Aber das Bild ist nicht ähnlich. Einige Züge des Gesichtes sind freilich naturgetreu, bei anderen aber hat der Künstler gar zu sehr geschmeichelt. Wenn die übrigen Bilder nicht bester getroffen sind als dieses, so möchte wohl kaum eine Dame nach denselben zu erkennen sein." Nun hätte zwar der Maler den Grafen gar leicht widerlegen und seine Kunst verteidigen können, da er ja wußte, daß Gertrud in Wirklichkeit noch viel schöner war, als das Bild
sie darstellte; doch merkte er an den Mienen des Grasen, daß dieser gewisse Gründe hätte, die Schönheit seiner Gemahlin zu leugnen. Er wollte daher denselben nicht
6*
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— Vi —
wieder herzustellen. Beide Bilder sind Allegorien. Im Dornröschen soll die Sehnsucht des deutschen Volkes versinnbildlicht werden, die stets und immerdar auf das eine Ziel, die Einigung aller deutschen Stämme und die Wiederherstellung des Reiches, gerichtet war. Diese Sehnsucht konnte wohl eine Zeitlang schlummern, aber sie konnte nicht ertötet werden, und als die Zeit erfüllet war, brach sie mit unwiderstehlicher Gewalt hervor und gestaltete sich zur That. Und Barbarossa, der im Kyfshäuser geschlummert und des Reiches Herrlichkeit, wie die Volkssage erzählt, mit hinabgenommen hatte, erwachte, als der Adler erschien, der die den Berg umkreisenden Raben verscheuchte. Das Schwert in der Rechten ging er hervor aus seiner engen Klause, um ihn scharten sich seine Helden und nun entstand das Reich, herrlicher als jemals zuvor. Mit diesen beiden Gemälden im engsten Zusammenhange steht das große Mittelbild an der Längsseite des Saales. Es stellt uns ven großen Kaiser Wilhelm dar, umgeben von seinen Paladinen, begrüßt von den deutschen Fürsten und dem deutschen Volke als Wiederhersteller des Reiches. Als guter Genius schwebt über ihm der Geist seiner Mutter, der Königin Luise, und auch die Bilder seiner Vorfahren und der Helden der Freiheitskriege haben hier eine Stätte gefunden.
Neben diesen drei find es die acht großen historischen Gemälde, wie die vorigen von der Künstlerhand des verstorbenen Professors Hermann Wislicenus, die die Aufmerksamkeit des Besuchers feffeln. Sie stellen Szenen dar aus der deutschen Geschichte, die entweder mit der Geschichte des Kaiserhauses in irgend welchem Zusammenhange stehen oder aber als bedeutende Marksteine der Geschichte Deutschlands gelten können. Die kleineren Gemälde stellen teils Szenen aus der Geschichte des Kaiserhauses selbst dar oder es find Ergänzungen zu den Haupt-gemälden. Auf sie näher einzugehen, fehlt hier der Raum. An der linken Seite des großen Mittelbildes sehen wir:
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Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Wilhelm Hermann_Wislicenus
48
Die kunstmüßige St)vif, ebenfalls in den ionischen Kolonien
entsprungen, beginnt mit der Elegie, deren Blüthezeit das 7.
und 6. Jahrhundert ist. Sie bildete sich nach Form und Inhalt
aus dem Epos heraus. Hauptelegiker: Kallinos, Tyrtäos
(s. S. 38), Mimnermos, Solon, Theognis u. a. — Alle
meist in Distichen dichtend und nur in Fragmenten (die größten
von dem Megarer Theognis) erhalten.
Andre metrische Formen, der iambische Trimeter, der tro-
chüische Tetrameter u. a. werden von Archilochos von Paros
(um 700), dem Haupt der meist in bitterer Satire dichtenden
la/ußoyqcicpoi erfunden.
Einen größeren Formenreichthum erhielt die Lyrik durch ihre
Verbindung mit Musik und Orchestik (Festchöre); Strophen-
bildung. Hauptträger dieser melischen Poesie, die gleichzeitig
mit der Elegie blühte: Alkman, Arion (von ihm nur ein
Fragment übrig), Alka io s von Mytilene, Sappho, Stesi-
choros aus Himera in Sicilien (der zur Strophe und Gegen-
strophe die enwdhj fügte, Anakreon aus Teos (s. S. 45).
Ii. Die Künste. Die Baukunst, Plastik und Malerei, vor
allem auch im Dienste der Religion thätig, ergänzen sich in
Griechenland, greifen in einander und wirken in der Regel zu
einer Kunstschöpsung zusammen. Die Malerei entwickelt sich
erst in der folgenden Periode. Der Hauptfortschritt zur archi-
tektonischen Kunstform lag hauptsächlich darin, daß man den ein-
fach-glatten Wänden des Gotteshauses Säulen (freistehende Stützen
zum Tragen der Decke und des Daches) hinzufügte — aus der
Verbindung dieser Säulen (im Aeußeren und Innern) mit dem
Tempelhause giengen alle späteren Formen des griechischen Tempels
hervor. Die einfach-ernste dorische und leichte und schlanke
ionische Säule; die korinthische Süulenordnung erst späteren
Ursprungs.
Die Plastik schritt von rohen Holzschnitzereien zu künst-
lerischer Gestaltung in Erz, Stein, Gold und Elfenbein fort.
Die Samische und Aeginetische Schule im 6. Jahrhundert
hervorragend.
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672 Unsre Zeit.
mittel gegen zukünftige Verbrechen betrachtet wissen. Der genialste Philologe ist F. A. Wolf (f 1824), der als Zweck der Philologie die Erkenntnis des Antiken festsetzte, und zwar als eines Mittels, bett menschlichen Geist zu bilden und zu verfeinern. Die Zahl der Gottesgelehrten sowohl katholischer- als protestantischerseits ist größer, als die Zahl der Gelehrten in irgend einer andern Fach^ Wissenschaft. Sailer (f 1832), Möhler (f 1838), Hug (f 1846), Staudenmaier (f 1856), Hirscher (f 1865), Kardinal Hergenröther, die Bischöfe Hefele und Haneberg (f 1876), die Professoren Kuhn, Alzog (f 1878) und Alban Stolz können als die Vertreter der katholischen Theologie bezeichnet werden.
670) Die plastischen Künste erfreuten sich einer um so größeru Sorgfalt, da sie nach zwei Richtungen hin als Mittel benützt wurden. Eiumal nahm der Geschmack für das klassische Altertum und dessen Kunstschätze, die man vervielfältigt und nachgeahmt haben wollte, zu. Dann wurde die Skulptur aber auch durch deu dankbaren Sinn der Gegenwart gefördert, die den Lieblingen der Nation ehrenvolle Denkmale setzte und vorzugsweise ihre Statuen oder wenigstens ihre Büsten aufstellte. Unübertroffen stehen in der Bildhauerkunst der Däne Tho rwald-sen (|_1844) und Lndwig Michael Schwanthalers 1848) da, dessen monnmentale Arbeiten zugleich die vollendetsten Werke der Erzgießerei sind. Die Malerei erhielt durch die Künstler, die nach Nom pilgerten, um dort ihren Kunstsinn zu bilden, vorzüglich in Deutschland einen neuen Aufschwung. Besonders war es die edelmütige und freigebige Unterstützung der Künste von seiten des Königs Ludwig I. von Bayern, welche auch die Malerei förderte. Overbeck (f 1869), der in Rom seinen
ständigen Aufenthalt nahm, Cornelius, Veit, Schadow,
Schnorr suchten das Tiefinnige der mittelalterlichen Malerei mit der vollendeten äußern Form zu verbinden. Gärtner, Klenze, Gieblandt brachten die Baukunst empor. Ihren hauptsächlichsten Triumph feiert diese Kirnst in der Ausführung der unvollendet gebliebenen Bauwerke des Mittelalters, zu denen in erster Reihe die Dome von Köln und von Regensburg
gehören, sowie in der gelungenen Nachahmung des byzantinischen und des gotischen Stils. Muster romanischen und byzantinischen Stils erblicken wir in dem Kaiserbome in Spei er und in den Basiliken Münchens, währenb die in reinster Gotik ausgeführte Votivkirche (Heilanbskirche) in Wien bezeugt, daß der Sinn, den unsere Väter für das Erhabene und Schöne hatten, unserer Zeit nicht verloren gegangen und daß auch die Opferwilligkeit nicht erstorben ist. Aber auch im Gebiete der Musik wirkten
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Sitten und Bildung der Griechen. 91
des Ausdrucks. Skopas (f 352) und Praxiteles (f 340) sind die Hauptvertreter dieser jngeren Schule; beide schufen Bilder aus denselben Mythen-kreisen: des Apollo (jener A. mit der Leier, dieser A. avqoxrovog), der Aphrodite (jener die milonische, dieser die koische und knidische), des Eros, der Meergottheiten, des Dionysos u. s. w. (Gruppe der Niobe?). Die Malerei hat sich im Altertum nie ganz aus ihrer ursprnglichen Verbindung mit der Baukunst gelst; doch erhob sie sich in dieser Periode aus ihrer dienenden Stellung zur Gehlsin der Architektur. Polygnot (unter Kimon) schmckte die (Stoa Ttolmly] (Marathonschlacht), den Theseustempel, den Tempel zu Delphi 2c. mit seinen ernsten und groartigen Freskogemlden aus der Mythen-welt und nationalen Geschichte. Etwa in der zweiten Hlfte des peloponnesischen Krieges lernte man durch Licht und Schatten grere Lebenswahrheit erreichen. Zeuxis (^ 380) und sein Zeitgenosse P arrhasios bezeichnen eine weitere Kunst-stufe, die in ihrem Charakter der gleichzeitigen Plastik genau entspricht. Der berhmteste Maler des Altertums ist Apelles (f 308), der allein das Recht erhielt, Alexander den Groen darzustellen.
. 145. In der Dichtkunst verhallen (vgl.o. . 95.96) mit Simonides und Pinbat die letzten Klnge der Lyrik. Aber im athenischen Dionysoskult ent-wickelt sich aus der Vereinigung epischer und lyrischer Elemente eine neue, hhere Gattung: das Drama, zunchst die Tragdie (rgayadta). In schylos (525 bis 456) zeigt sich der erhabene Aufschwung des Nationalgeistes in den Perserkriegen (Itqoiirjqevg ds^iatris, tmu Eni &r]ag, Iisqai, die Tntogie'opfdrsi: 'Aya^s^ivcav, Xorjcpoqoi, Ev^Evidsg)] in Sophokles (496 bis 406) das ruhige Gleichma der Zeit des Perikles ('Avtiyovrj, Ha.sktqu, Oldiitovg , Oldlnovg sitl Kaxova, Ai'ccg, ^L^oxtijrrjg, Tquilvlcu); mit Euripides (480 bis 406) beginnt schon Knstelei unter dem Einflu der Sophistik (Exarj, My\8ua, 'ixetlsg, 'icplysveiu iv Avmdi, Icp. fj iv Tccvqols, tqgjadsg u.a.). Die Zeit der Demokratie begnstigt besonders das Lustspiel (xoftadt'a). Die ltere Komdie (Ar i-stophanes: A%ccqvrjg, (l7tjtrjg, Nscpslca, Z(pr\Keg, Eiqrjvrj, "Ogviftsg, Batqu%oi u. a.) brachte ffentliche Charaktere mit den wirklichen Namen auf das Theater; nach dem peloponnesischen Kriege wurden dieselben in der mitt-leren Komdie mit erdichteten Namen dargestellt, unter der Monarchie (seit Alexander) in der neueren Komdie nur erdichtete Charaktere (Menander f 290).
. 146. An die Perserkriege knpfte sich das erste wahrhaft gefchicht-liche Werk der Griechen. Wohl hatten schon vorher in Jonien chronikenartige Aufzeichnungen der alten Sagengeschichte und auch der Zeitereignisse stattgefunden (koyoyqacpol, zu vergleichen den rmischen^ sowie den mittelalterlichen Chronisten und Annalisten). Eine wirkliche Geschichtschreibung, welche die Begebenheiten nach ihrem inneren Zusammenhange erfate und mit objektiver Treue von einem einheitlichen Gesichtspunkte aus und in kunstvoller Form darstellte, begann erst mit Herodot, geboren um 484, einem Freunde des Perikles und Sophokles. Von seiner Vaterstadt Halikarna aus durchwanderte er fast die ganze damals bekannte Welt, das westliche Asien bis nach Susa
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Eni_&r Alexander) Alexander Herodot Halikarna
Extrahierte Ortsnamen: Itqoiirjqevg Nscpslca Jonien Asien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 136 —
von da hinüber nach Bernau und weiter durchs Wiesental nach Kandern, wo das Schicksal die zuchtlosen Scharen erreichte.
Im Jahre 1856 beschlossen die Gemeinden der an den Feldberg anstoßenden Bezirke Freiburg, St. Blasien und Schönau deu Ban eines Ans sicht sturmes aus dem Gipfel. Zur Erinnerung an die 23er-mählung des jungen Großherzogspaares gaben sie der hochragenden Warte des höchsten badischen Berges den Namen „Friedrich-Luisenturm". Auch der S eebuck erhielt später einen bedeutsamen Schmuck: im Jahre 1896 wurde hier dem Fürsten Bismarck, dem Schöpfer der deutschen Einheit, ein Denkmal errichtet.
Hebel hat durch seine Gedichte („Geisterbesuch auf dem Feldberg", „Die Wiese") den Feldberg und den D engeleg ei st, der dort sein Wesen treibt, weithin bekannt gemacht. Hente ist der Feldberg weltberühmt durch den Skisport. Im Jahre 1888 hatte Nansen aus Schneeschuhen Grönland durchquert, aber niemaud kam aus deu Einfall, diese nordische Erfindung außerhalb Norwegens und der Polargegenden nutzbar zu machen. Da begann im Winter 1892 ein Todtnaner Arzt zu seinen Krankenbesuchen in den einsamen Höfen des hohen Schwarzwaldes Schneeschuhe zu benützen. Bald fanden sich andere Schneeschnhlaufcr ein und schon 1895 wurden die ersten Rennen auf dem Feldberg abgehalten. Seitdem hat der Ski die ganze Welt erobert, soweit sie mit Sämee be-deckt ist. Nicht von seiner nordischen Heimat her, sondern vom Feldberg aus ist dieser Siegcszug des Schneeschuhes ausgegangen.
Nach Hermann Flamin.
■oqo
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4
Erste Periode. Von 1492 bis 1648.
Verrath schweizerischer Sldner gewonnen hatte, verband er sich mit Ferdi-nand dem Katholischen zur Vertreibung des misliebigen Knigs von Neapel. Ueber die Theilung des gemeinschaftlich eroberten Landes kam es jedoch bald zum Streit, der mit einem Vertrage endete, durch welchen Ara-gonien vermge seiner Erbansprche im Besitze des Knigreichs Neapel blieb. Dann suchte die Franzosen sich an Venedig zu entschdigen, durch dessen 1508 treulose Politik sich die Ligue von Cambray (1508) Ludwig Xii., Maximilian I., Ferdinand der Kath. und Papst Julius Ii. zu Auflsung dieses Staates berechtigt glaubte. Als die Franzosen zuerst den Angriff auf Venedig machten, stiftete der national gesinnte Papst, der auf eine Vertreibung aller Fremden dachte, die heilige Ligue" gegen die Franzosen, an der alle bisherigen Bundesgenossen Frankreichs (der treue Max I. zgerte nur) und auerdem Heinrich Viii. von England wie Venedig selbst Theil nahmen. So muten die Franzosen wiederum Italien gnzlich rumen. Dem feurig aufstrebenden Schwiegersohne Ludwig's Xii.
1515 ff. Franz I. (1515 bis 1547) gelang es dann zwar durch die glnzende Schlacht von Marignano 1515, wo die Schweizer-Sldner zum ersten Male geschlagen wurden, Mailand zu erobern; als er sich aber spter durch Bewerbung um den Kaiserthron mit Karl V. verfeindete, muten die Fran-zosen, nach viermal wiederholten Kriegen (die auf den Gang der Reformation von wesentlichem Einflu waren) die Ansprche auf Italien gegen das fter reichisch-spanische Haus aufgeben.
Durch die Verbindung mit Italien wurde in Frankreich der Sinn fr die moderne Kunst und Literatur erweckt (hnlich wie Deutschland im Mittel-alter die hhere Bildung von Italien empfing). Vorzglich frderte Franz I. das Studium der alten Klassiker, in deren Geiste die mittelalterliche Literatur sich umgestaltete, suchte aber zugleich die damals in Italien blhende neue Kunst und Wissenschast nach Frankreich zu verpflanzen (auch durch die Damen, die er an den Hof zog, hob er den Sinn dafr).
In Italien dauerte das goldene Zeitalter der Kunst und Literatur (vgl. Mittelalter S. 97) unter dem politischen und kirchlichen Ber-fall bis nach der Mitte des 16ten Jahrhunderts fort. Die Kunst flchtete zu einer poetischen Auffassung der Religion. Vor Allem blhte die Malerei (Leonardo da Vinci, geb. 1443; Michael Angelo Buonarotti, geb. 1474, war zugleich Moler, Bildhauer und Baumeister [Kuppel der Peterskirche); Raphael Sanzio di Urbino, 1483 bis 1520; Titian, geb. 1474; Antonio Allegri [von Correggio], geb. 1494). Die Dichtung erreicht mit dem heiteren Ar tost (f 1533 der rasende Roland") und dem schwrmerischen Tasso (f 1595 das befreite Jerusalem") schon einen Wendepunkt und artet alsbald in Schwulst aus (Marini, f 1620).
Unter den Kmpfen der kleinen Staaten Italiens mit einander und mit den Fremden gedieh eine Staatsklugheit, die sich im Gedrnge der Verhltnisse
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Cambray Ludwig_Xii Ludwig Maximilian_I. Maximilian_I. Ferdinand_der_Kath Ferdinand Julius_Ii Max_I. Heinrich_Viii Heinrich Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Leonardo Michael_Angelo_Buonarotti Raphael_Sanzio Antonio_Allegri Correggio
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Neapel Frankreichs England Italien Marignano Mailand Italien Italien Frankreich Deutschland Italien Italien Frankreich Italien Peterskirche Urbino Marini Italiens
300
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Bauten.
Bildhauer,
Maler und
Tonkünstler.
Dr. Vogel bilden eine Reihe ansgezeichneter Männer, die sich um die
Erforschung des Innern von Afrika die größten Verdienste erworben
haben. Die Reisen von Johannes Burkhardt, Simon Rüppel, Joseph
von Nnssegger, den Missionären Dr. Krapf und Rebmann in vas östliche
Afrika, und die mühsamen Fahrten Livingstones im südlichen Afrika ge-
hören zu den lobenswerthesten Bestrebungen, welche wir kennen. Mit
gleicher Anfopfernng sind erst jüngst die Brüder Schlagintweit von
Ostindien heimgekehrt, wo sie das Himalayagebirge zum Gegenstände
ihrer Forschungen gemacht hatten.
Auch die Erfindung des Luftballons hat man in neuester Zeit
weiter allsgebildet, und die Gasbeleuchtung zur Erhellung von Straßen
und Häusern erfunden. Daneben hat man mancherlei Maschinen er-
funden : Webstühle aller Art, Dresch-, Säe- und Mähemaschinen für
den Landmann, Nähmaschiilen, sowie zum Kriegsgebrauch neue Wurf-
geschosse und Geschütze, Hinterladungs- (Zündnadel-) Gewehre u. s. w.
Zur Hebung der Industrie dienen Actien-Gefellschaften, Vereine und
die großen Weltausstellungen zu London (1851 und 1862) und Paris
(1855 und 1867), wo in colossalen Palästen von Glas und Eisen die
herrlichsten Werke der Kunst und Industrie zur Bewunderung von
Millionen Reisenden zusammengestellt werden.
Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei
und Musik hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet. Alte Dome
und viele Burgen des Mittelalters wurden glänzend restaurirt. Zur
Förderung des Verkehrs hat man Riesenbauten angelegt, welche sich
den größter! aller Zeiten würdig zur Seite stellen können. Außer den
prachtvollen Kunststraßen über die Alpen erwähnen wir den Schienen-
weg über den Sömmering, den Tunnel in London, die ungeheure
Eisenbahnröhrenbrücke über die Menaistraße nach Anglesea, die Ueber-
brückung der Lagunen von Venedig und den Trollhättakanal in Schwe-
den. Unter allen Fürsten hat entschieden König Ludwig von Barern
das Meiste für die Verschönerung seiner Hauptstadt und die Hebung
der bildenden Kunst geleistet.
Von den berühmtesten Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der
Italiener Canova, der Däne Thorwaldsen, dessen Christus und die
12 Apostel die Frauenkirche zu Kopenhagen schmücken, der Franzose
David, der Engländer Flaxmann, die Deutschen Dannecker in Stutt-
gart, Rauch, Schadow, Tieck in Berlin und Schwanthaler in München
besondere Erwähnung. Die deutschen Maler, Cornelius in Berlin und
sein Schüler Kaulbach, ferner W. Schadow, Lessing, Bendemann,
Ludwig Schnorr in Wien, Julius Schnorr von Carolsfeld in Dresden,
Peter Heß, Overbeck und M. Rugendas nebst vielen Andern haben
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TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Johannes_Burkhardt Simon_Rüppel Joseph
von_Nnssegger Krapf Ludwig_von_Barern Ludwig Christus Apostel David David Engländer_Flaxmann Schadow Tieck Schwanthaler Cornelius W._Schadow Lessing Bendemann Ludwig_Schnorr Ludwig Julius_Schnorr_von_Carolsfeld Peter_Heß Overbeck Rugendas
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Ostindien Dresch- London Paris London Venedig Schwe- Kopenhagen Berlin München Berlin Kaulbach Wien Dresden
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Extrahierte Personennamen: Michel_Angelo_Buonarotti Tiziano Rafael_Sanzio Albrecht_Dürer Albrecht Dante_Alighieri Nikolo_Macchiavelli
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Jerusalem Florenz Italien Europa Griechenland
440
A. Europa.
Entfaltung
hochgebildete
Fürsten, «Städte und Privatpersonen geförderten künstlerischen Kräfte wandten
sich wie im 15. Jahrhundert der Malerei zu. Die Mittelpunkte der Sculp-
tur bleiben Florenz und Venedig. Dort sind die Meister: Andrea
Contucci (gen. Sansovino, f 1529) und Michel Angelo Buonarroti
(1474—1564), welcher zwar auch in der Sculptur und Architektur Be-
deutendes leistete, dessen edelste Erzeugnisse, die ein hochgewaltiges Gepräge
tragen, aber der Malerei angehörig sind. Fast um die nämliche Zeit lebte
der durch seine von ihm selbst entworfene Lebensbeschreibung bekannte Gold-
schmied und Bildhauer Benvenuto Celimi (geb. 1500 zu Florenz, f 1572).
Neben der Kunst der Medailleure wandten sich jetzt auch vorzügliche Ta-
lente der Steinschneideknnst zu. In der Malerei fanden in dieser Zeit
mehr oder minder bedeutende Wechselwirkungen unter den verschiedenen
chulen statt, welche einseitige Richtungen wohlthätig milderten. Ans der
Schule von Florenz gingen zwei vorzüglich hervorragende Meister hervor:
Leonardo da Vinci (1452—1519), welcher die große Glanzzeit eröffnet
und die lombardische Schule zur schönsten Entfalttmg bringt und ebenso
bewundert ist als Bildhauer, Architett, Dichter und Musiker, denn als
Maler; daneben Michel Angelo, dessen Hauptwirksamkeit in Rom sichtbar
ist, wo ihm der jüngere Meister Baiaci zur Seite trat, welcher ans der
umbrischen Schule hervorgegangen war, aber erst in Rom die höchste Rein-
heit und Grazie des künstlerischen Stils entfaltete. — An Leonardo
schließen sich die Künstler der lombardischen Schule, welche nicht auf
eine Stadt beschränkt war, sondern in vielen Städten Ober-Italiens zugleich
blühte, vorzüglich zu Bologna und Mailand. Außer vielen anderen gehören
dazu und sind als die bedeutendsten zu nennen: Bernardino Luini (f um
1530) in Mailand; an ihrer Spitze steht Antonio Allegri, genannt Cor-
reggio nach seinem Geburtsorte (1494—1534), durch Lieblichkeit und
Farbengluth ausgezeichnet. Auch in Ferrara herrschte ein reges Kunstleben.
In der florentinischen Schule sind besonders ausgezeichnet: Baccio della
Boria, genannt Fra Bartolomeo (1469 —1517), Andrea Vanucchi,
genannt Andrea del Sarto (1488—1530), dann der mehrfach genannte
Meister Michel Angelo Buonarroti, dessen umfangreichste und erhabenste
Arbeiten die weltberühmten Frescogemälde der siptinischen Kapelle (siehe
Rom) sind.
Peruginos Schüler Bafael Sánzio von Urbino (geb. am 6. April
1483, f am 6. April 1520) verlieh seinen Werken das Gepräge der ge-
diegensten Vollkommenheit des Stils. Von der umbrischen Anffaffungsweise
schritt er zuerst zur florentinischen fort und vom Jahre 1508, wo er nach
Rom berufen wurde, bis zu seinem Tode schuf er die großartigsten Werke
seines Lebens und gründete eine zahlreiche Schule, die römische. Unge-
achtet seines frühen Todes hat er eine unglaublich große Zahl der treff-
lichsten, nicht allein Oel-, sondern auch Wandgemälde (al fresco) oder
Frescobilder hinterlassen. Unter den letzteren nehmen die sogenannten Stanzen
oder Logen (stanze und logge, Zimmer und Galerien) im Vatican zu
Rom den ersten Rang ein; ferner sind die Cartons zu den Tapeten eines
seiner größten Werke, und daneben findet sich eine sehr beträchtliche Anzahl
von in Oel gemalten Staffeleibildern, Madonnen, heiligen Familien, Altar-
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