Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 9

1835 - Mainz : Kupferberg
Inder. 9 Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig. Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung. Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats- rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert Gedichten. Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft. Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle, Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen 150 v. Ch. G. §. 8. Inder. Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut- liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin- weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator, glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete. Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober» Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein- zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,

2. Die Weltgeschichte - S. 1

1835 - Mainz : Kupferberg
§. i. ueberslcht der Weltgeschichte nach ihren Perioden und Hauptmomenten. A. Alte Geschichte, von 2000 I. v. Ch. G. bis -76 I. n. Ch. G., bis zu dem Untergange des weströmischen Reiches. 1. Erste Periode, von 2000 bis 555 v. Ch. G., bis Kyros, den Gründer der persischen Monarchie. Assyrisch-babylonisches Zeitalter, — Niños, Nebukadnezar. «' Der menschliche Geist beginnt seine erste Entwickelung aus dem rohen Naturzustände; wird jedoch bei den meisten Nationen im sklavischen Joche gewaltsam niedergehalten. Assyrische und babylonische Herrscher suchen ihre Reiche durch Eroberungen ins Unermeßliche auszudehnen, haben aber nirgends ein menschenbeglttckendes Ziel im Auge; ihre Nach- folger versinken in unwürdige Schwäche, und ihre Reiche gehen alsbald bedeutungslos unter. 2. Zweite Periode, von 555 bis 333 v. Chr. G., von Kyros bis Alerander den Gr., den Gründer der mace- doniscben Herrschaft in Asien. Griechisch-persisches Zeitalter. * Griechenland hebt sich rasch zur höchsten Blüthe der äußeren Macht, der Kunst und Wissenschaft empor; geht aber durch innere Zer- rüttung alsbald seinem Untergang entgegen. Persten macht unglückliche Eroberungsversuche, bleibt im tyrannischen Despotismus einer eigentlichen Entfaltung der edleren Geisteskräfte entfremdet, und wird eine leichte Beute des kühnen Eroberers. 1

3. Die Weltgeschichte - S. 10

1835 - Mainz : Kupferberg
10 Inder. Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand- werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan- theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen. Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen, und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes. Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter. Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte. Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe- kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und allgemein. Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des M eint (des ersten Sterblichen). Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester der Zendsprache. §. 6. Biblische und im Besonderen Israelitische Geschichte. I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G. * Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu- stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 84

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 84 — auch solche, die nur unmittelbar den Kaiser als Lehnsherrn anerkannten. Diese hatten, besonders vom 15. Jahrhundert an, einen schweren Stand gegen die Fürsten, welche darauf ausgingen, diese kleinen Gebiete ihren eignen größern noch einzuverleiben. Noch eine andere Art des Adels ist in den Städten zu finden, die sogenannten Patricier, ansässige Edle in der Stadt, — welche sich mit den Rittern aus dem Lande auf eine Stufe stellten. Dann die Vögte, welche die Rechte ans den Gütern der Fürsten wahrnahmen, sowohl auf dem Lande wie in einer Stadt 2c. (Landvogt, z. B. Burggraf von Nürnberg). V. Die Kirche Von bedeutendem Einfluss im Staate war die Kirche; sie hielt den Zusammenhang mit der römischen Cultur, welche die alte Welt ab-schloss, aufrecht, besonders mit der lateinischen Sprache, auch suchte sie die wilden Sitten der noch rohen Franken durch den Glauben, damals nur eben vielfach noch Wunder- und Aberglauben, zu mildern. Sie wirkte auch schützend und schirmend für das Leben des Einzelnen, denn wer an die heiligen Stätten der Märtyrer flüchtete, fand dort ein Asyl vor Verfokgnng. Der Verfolger, in Angst vor der Macht des Heiligen, die ihm Schaden zufügen könnte, wagte nicht, in das Heiligthum zu dringen (so wurde besonders verehrt der heilige Mar-tinus in Tours). Wie im Alterthum der Altar, oder das heilige Götterbild im Tempel, so auch waren nun die geweihten, christlichen Stätten Schirm und Schutz für schuldig oder unschuldig Verfolgte. Besonders dadurch, dass sie die Gewissen mit ihren Gnadenmitteln beruhigte und Bußen für begangene Sünden feststellte (Almosen, Wallfahrten, Fasten, Geißelungen — Könige und Fürsten mussten zur Strafe für ihre Sünden neue Kirchen, Klöster u. s. w. gründen), erzog die Kirche im Mittelalter die wilden Gemüter (oft auf anschauliche Weise) zu einer sanftem Sitte. Aber noch mehr vermochte sie, wenn sie diese Gnadenmittel verweigerte, wenn die Gewalt des Bannes.den Sünder betraf. Der Bann, der den Einzelnen friede- und ruhelos machte, war aber noch schlimmer, wenn er sich auf ganze Länder erstreckte (Interdikt). — Auch äußerlich prägte die Kirche den Gebräuchen, Sitten und äußeren Zeichen dieser Zeit einen eigenthümlichen Charakter auf: wo man hinsah, in dem Verkehr der Städte, im einsamen Gebirge, überall, selbst in der Wildnis, erhob sich über Kirchen und Kapellen das Kreuz, lud die Glocke zur Andacht, zum Gebet — die Sitte das Zeichen des Kreuzes zu machen, das Abbeten des Rosenkranzes, der Genuss des Sakramentes, die vielen Feiertage im Jahre, Wunder, die sich an heiligen Stätten ereigneten, das alles hielt die Gemüter mit überwältigender Macht an die Kirche gebunden — zumal ein selbstständiger Unterricht getrennt von der Kirche für das Volk noch gar nicht bestand. Daher die Befangenheit der Menge in Aberglauben, die Wundersucht, die oft wohl geflissentlich von der Kirche genährt wurde. Und wenn irgendwo Geister eine tiefere Bildung erstrebten, so waren es eben auch nur wieder Geistliche, welche diese Schätze der Intelligenz und nicht minder auch die Künste bewahrten und letztere Übten. Geistliche sind Lehrer, Geschichtsschreiber, Gelehrte aller Art, sie sind Architekten, Glockengießer, betreiben rationell die Landwirthschaft, sie bilden in

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 58 — Seit dieser Zeit blieb die römische Kaiserkrone stets bei dem deutschen Reiche, das fortan heiliges römisches Reich deutscher Nation genannt wurde. Mehrere Male mußte Otto noch nach Italien ziehen, wozu theils Berengar, theils der Papst, theils auch die Griechen in Unteritalien ihm Anlass gaben, zuletzt vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophäno. Unter Otto I. stand das deutsche Reich in seiner schönsten Blüte, und der Kaiser galt als eifriger Beschützer des Christenthums (er beförderte die Interessen der Bischöfe, um sich auf ihre Macht gegen die Herzöge zu stützen), als strenger Beschützer und Wahrer des Rechts. Er starb zu Memleben und wurde im Dome zu Magdeburg, welches er als Erzbisthum begründet hatte, bestattet. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.) §. 22. Otto Ii. (973-983). Der gelehrte und kühne junge Kaiser Otto Ii. wurde schon als Knabe gekrönt. Er bekämpfte seinen Vetter, den Herzog von Baiern (Heinrich den Zänker), welcher sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, schlug die Dänen bis zum Ottensund zurück und trieb Lothar von Frankreich, welcher Ansprüche auf Lothringen machte und in Aachen eingedrungen war, bis Paris und zwang ihn, seine Ansprüche auf Lothringen aufzugeben. Nach einem verunglückten Zuge nach Italien (Schlacht bei Cotrone 982 gegen die Araber) starb er schon im 28. Jahre zu Rom. Ihm folgte sein Sohn §. 23. Otto Iii. (983-1002). Schon als dreijähriger Knabe wurde Otto zum Kaiser gewählt und (wegen seiner gelehrten Bildung) das „Wunderkind" genannt. ^eine geistreiche Mutter Theophäno und der edle Bischof Willegis von Mainz übernahmen für ihn die Regierung. Als Otto mündig geworden war, zog er nach Italien, wurde zum Kaiser gekrönt und machte seinen Lehrer Gerbert zum Papste. Unter Otto Iii. starb sein Freund, der Missionar Adalbert, in Preußen den Märttyrerleb. Otto's Sinn, das bentfche Wesen als zu roh verachtenb, wanbte sich ganz dem römischen Wesen zu. Sein phantastischer Plan, das römische Reich zu erneuern und Rom zum Kaisersitze zu machen, würde bnrch einen Ausstanb der Römer und bnrch seinen frühen Tod vereitelt. §. 24. Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024). Mit Otto Iii. starben die männlichen Erben der sächsischen Kaiser (Otto* nett) aus, und, unterstützt von der Geistlichkeit, kam Heinrich von Baiern (ein Sohn Heinrichs des Zänkers (§. 21) und Urenkel Heinrichs I.) auf den Kaiserthron. Er war ein besonnener, thätiger, strenger Mattn, der seine Gedanken nur auf das richtete, was zu erreichen war.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 144

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 144 Millionen Thaler) Kriegskosten innerhalb dreier Jahre, während welcher Zeit Theile Frankreichs besetzt bleiben sollten. Der Kaiser Wilhelm aber sandte am 2. März an seine Gemahlin Au-gusta eine Depesche folgenden Inhalts: „So eben habe ich den Friedensschluss ratificiert, nachdem er schon gestern von der National-Versammlnng angenommen ist. So weit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche schwere Kämpfe errungen wurde; Dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Theilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerschaaren hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre!" So steht Deutschland wieder in alter Herrlichkeit da im Völkerrathe. Deutsche Grenzgebiete, Elsass und Lothringen, die vor Jahrhunderten durch List und Gewalt dem Reiche entrissen wurden, sind wieder zurückgewonnen worden und alle deutschen Stamme bilden ein einziges einiges mächtiges B olt Kulturgeschichtliches. Künste Das Christenthum hatte die Menschen zur Freiheit aufgerufen. Aber bald hatte die Uebermacht der Hierarchie (Priesterherrschaft) diese Freiheit wieder zurückgedrängt. Für die Zeiten der Barbarei war diese Priesterherrschaft nothwendig gewesen: unter ihrem Schutze erstarkte das germanische Kulturleben. So brach dasselbe mächtig hervor, und die hierarchische Macht begann zu schwinden; ein ritterliches und ein städtisches Leben entfaltete sich und brachte besonbers auch die Blüte der bilbenben Künste hervor. Zuerst arbeiteten alle Künstler im Dienste der Kirche, alle gingen barauf aus, die Kirche zu verherrlichen, die christlichen Jbeen zur Anschauung zu bringen. Aber der Trieb nach Freiheit und Selbstbestimmung erwachte mit dem Sinken der Hierarchie und unter dem Einflüsse neuer Jbeen immer mehr und mehr. Das erkennt man an der Baukunst, Skulptur und Malerei. Die Strenge der alten Gothik lockerte sich, nach Willkür und Laune der Meister, die zwar überwiegenb noch für kirchliche Zwecke baueten, aber nicht blos ans der Tra-bition, sondern auch aus dem Stubium der Natur und der alten Kunstwerke schöpften. Neue Kunstwerke würden nicht mehr geschaffen, um blos der Kirche zu bienen, sondern um der eignen Lust am Schönen und Ber beut enben zu genüg en. Aber bis Kunst hob sich auch baburch, bass, in Folge der Eroberung Constantinopels durch bte Türken (1453), die Schätze der altgriechischen Literatur, durch die auswanbernben Griechen im Abenbtanbe bekannt und verbreitet würden, wie benn überhaupt durch die griechischen Gelehrten der Sinn für Wissenschaften im Abendlande neu angeregt wurde. Die Künste gelangten zuerst in Italien, wohin sich die meisten griechischen Gelehrten gewandt hatten, zur höchsten Blüte. Besonders war es die Malerei, welche dort am Ende des 1-5. und im Anfange des 16. Jahrhunderts ihr goldenes Zeitalter hatte.

7. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 112

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 112 — Papst Ännocenz Iii., stellte diesem in Otto Iv., dem jüngsten Sohne Heinrichs des Löwen, einen Gegenkönig gegenüber. Unordnung und Verwirrung, Krieg und Blutvergießen war die Folge dieser Doppelwahl; ganz Deutschland hallte wieder von dem schrecklichen Schlachtruf: Hie Welf, hie Waibling!"*) Erst als Philipp von Schwaben der. Mordwaffe Ottos von Wittelsbach erlegen war, kehrte nach und nach die Ruhe wieder und es gelang Otto, sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen. Vom Papste Innocenz erhielt er jetzt auch die römische Kaiserkrone, wofür er freilich diesem gewissermaßen das Aufsichtsrecht über die kaiserliche Macht einräumte. Der junge Friedrich weilte während dieser Zeit mit seiner Mutter in Palermo. Auch _ sie war durch die Zeitumstände gezwungen, dem mächtigen Papste Rechte einzuräumen, die er früher nicht ausgeübt hatte, um seiner Hülse gegen die aufrührerischen Normannen, die von neuem sich wieder erhoben, sicher zu sein; sie erkannte ihn als ihren Lehnsherrn an und bestimmte ihn zum Vormund ihres unmündigen Sohnes. Diesem ließ sie eine sorgfältige Erziehung zuteil werden. Christliche und islamitische Gelehrte zog sie an ihren Hof, um den jungen König einzuführen in das gesamte Wissen der damaligen Zeit, und alle Unterweisungen sielen bei dem begabten Knaben auf einen günstigen Boden, sodaß er schon als Jüngling für einen der gelehrtesten Männer seiner Zeit gelten konnte. Bald genug kam die Zeit, wo Friedrich auch in die Verhältnisse Deutschlands eingreifen sollte. Das gute Einvernehmen zwischen Kaiser Otto Iv. und dem Papst hörte auf, sobald der Kaiser Miene machte, sich dem päpstlichen Einfluß zu entziehen und selbständig zu regieren, und der erzürnte Innocenz schleuderte jetzt gegen den Abtrünnigen den Bannstrahl und ließ die deutschen Fürsten auffordern, einen neuen König zu wählen. Er selbst lenkte jetzt ihre Aufmerksamkeit aus den jungen König von Sicilien, Friedrich, der kaum sein achtzehntes Lebensjahr *) Bon der Burg Waiblingen am Kocher.

8. Der Erbe von Stübeckshorn - S. V

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
Aorrede. Hiermit übergebe ich der lieben deutschen Jugend und dem deutschen Volke eine geschichtliche Erzählung aus Deutschlands Vergangenheit. Ich habe jedoch keine „Geschichte" in des Wortes strenger Bedeutung schreiben wollen. Das Bild des Helden, den ich in den nachfolgenden Blättern gezeichnet habe, entspricht nicht in allen Teilen dem Bilde, wie der strenge Geschichtsforscher es erwartet, und ich bitte daher, diese Erzählung nicht mit dem kritischen Maßstabe des Gelehrten zu messen, sondern sie lediglich als das zu nehmen, was sie sein soll: eine geschichtliche Erzählung. Dem Wunsche der Verlagsbuchhandlung und meinem eigenen Wunsche entsprechend, werde ich, wenn die vorliegende Erzählung geneigte Aufnahme findet, in längerer oder kürzerer Frist weitere vaterländische Geschichten folgen lassen, welche, jede für sich ein abgeschlossenes Ganzes bildend, in einem innern Zusammenhang mit einander stehen und gewissermaßen als Fortsetzungen der vorliegenden anzusehen sein werden. Die Geschichten sollen in den engen Rahmen der nieder-sächsischen Heimat fallen, denn ich bin der Ansicht, daß Volksund Jugendschristen einen deutlichen lokalen Hintergrund haben müssen. — Der zweite Teil wird die Geschichte des Kaisers Lothar behandeln, der dritte den Kampf der Hohenstaufen und Welfen. In dem vierten gedenke ich ein Bild aus dem Städte-

9. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

10. Alte Geschichte - S. 53

1869 - Mainz : Kunze
53 Babylon im Bunde 606 Niniveh, wodurch das assyrische Reich als selbstständige Macht verschwindet. Seit 600 v. Chr. etwa besteht ein friedliches Verhältniß der beherrschenden Mächte Vorder- asiens, Medien, Babylonien, Lydien, wozu noch als vierte „Großmacht" Aegypten zu nennen. Da wird 559, wo zu Sais (Aegypten) Amasis, zu Babylon Neriglissar, zu Sardes (Lydien) Krösos, zu Ekbatana(Medien) Astyages regierte, dieser Friedenszustand gewaltsam unterbrochen: ein neuer Stamm, dessen Kraft noch unverbraucht, von einem großen Manne geführt, tritt an die Spitze, die Perser. 1) Die Gründung des Reiches durch Cyrus (Kurusch) (559—529), Sagen von Kyros Geburt und Jugend bei Herodot, 559 vielleicht auf epische Dichtungen der Perser zurückgehend: zmn Tode ausgesetzt, wunderbar erhalten durch die säugende Hündin, das Thier Ormuzds, Stammfürst der Perser unter modischer Oberhoheit, aus dem altfürstlichen Geschlecht des Achämenes, vielleicht am modischen Hof erzogen, erhebt er arider Spitze seines noch unverweichlichten Volkes Aufstand gegen den nahverwandten, herrschenden, aber schon der Ueppigkeit verfallenden Stamm der Meder; von einzelnen modischen Großen (Harpagos) unterstützt, stürzt er den Astyages (Kamps bei Pasargadä 559). Er stellt nach Osten hin die persische Herrschaft über die stammverwandten iranischen Völker in derselben Ausdehnung fest, wie sie früher bis 714 die Assyrer besessen; gegen Westen gewendet, stürzt er das lydische Reich unter dem vierten Mermnaden Krösos (dessen Ver- bindung mit Delphi) nach einem Kampf unter den Mauern von Sardes (548), trotz dessen Bündniß mit Amasis von Aegypten, Nabonet von Babylon und den „Hervorragenden unter den Hellenen" {yfiiag yaq nvv&uvo/uou nqotöiuvca rrjg Exxäd'og He- rodot), den Spartanern. Großer Eindruck dieses Ereignisses bei den Griechen (Zusammenkunft des Krösos und Solon). Die griechischen Küstenstädte werden bei ihrer unklugen Politik (die Fabel von den Fischen Herod. 1, 141) leicht einzeln von Cyrus Statthaltern überwältigt. Heldenmüthige Auswanderung der Phokäer ein Beispiel ohne Nachahmung. Die ganze Küste den Persern tributpflichtig, in den Städten Tyrannen unter persischer Oberhoheit, überwacht von den königlichen Statthaltern zu Sardes (Satrapie Lydien) und Daskylion (Satrapie Hellespont). Cyrus selbst zieht gegen Babylon, wo seit der Befreiung vom assyrischen Joch und den kriegerischen Königen Nabopolassar und Nebukad-
   bis 10 von 660 weiter»  »»
660 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 660 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 92
2 1
3 7
4 119
5 4
6 16
7 6
8 0
9 30
10 132
11 113
12 0
13 0
14 38
15 26
16 4
17 34
18 1
19 0
20 19
21 8
22 51
23 19
24 16
25 8
26 7
27 50
28 1
29 14
30 2
31 1
32 2
33 5
34 1
35 1
36 1
37 94
38 9
39 4
40 0
41 19
42 8
43 2
44 1
45 526
46 3
47 5
48 6
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 338
1 285
2 95
3 449
4 148
5 9
6 38
7 48
8 282
9 304
10 8
11 71
12 54
13 136
14 140
15 51
16 278
17 1299
18 10
19 39
20 136
21 242
22 130
23 101
24 32
25 488
26 181
27 28
28 91
29 32
30 80
31 104
32 23
33 23
34 32
35 624
36 63
37 36
38 69
39 197
40 23
41 569
42 96
43 892
44 12
45 600
46 116
47 375
48 110
49 61
50 162
51 18
52 1183
53 28
54 49
55 126
56 159
57 9
58 74
59 56
60 117
61 81
62 22
63 102
64 159
65 96
66 134
67 45
68 207
69 139
70 149
71 316
72 77
73 20
74 122
75 70
76 126
77 386
78 42
79 58
80 18
81 61
82 80
83 76
84 49
85 42
86 80
87 74
88 68
89 104
90 135
91 58
92 3071
93 20
94 124
95 333
96 94
97 147
98 1211
99 16

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 67
1 62
2 18
3 31
4 13
5 13
6 40
7 18
8 54
9 12
10 25
11 26
12 33
13 31
14 5
15 206
16 28
17 5
18 1
19 104
20 47
21 1
22 48
23 16
24 27
25 34
26 14
27 128
28 83
29 180
30 8
31 37
32 42
33 197
34 36
35 3
36 3
37 122
38 5
39 61
40 23
41 3
42 28
43 54
44 4
45 19
46 21
47 52
48 54
49 15
50 42
51 40
52 36
53 21
54 150
55 5
56 6
57 2
58 117
59 201
60 20
61 7
62 42
63 50
64 25
65 15
66 2
67 6
68 3
69 22
70 4
71 8
72 43
73 13
74 442
75 43
76 25
77 28
78 72
79 28
80 29
81 319
82 24
83 66
84 28
85 628
86 25
87 37
88 15
89 22
90 4
91 302
92 20
93 9
94 20
95 23
96 5
97 16
98 21
99 15
100 92
101 160
102 23
103 29
104 68
105 37
106 24
107 46
108 56
109 82
110 24
111 27
112 24
113 235
114 139
115 96
116 26
117 6
118 10
119 28
120 62
121 35
122 41
123 34
124 68
125 16
126 132
127 432
128 104
129 50
130 3
131 77
132 12
133 69
134 181
135 2
136 594
137 82
138 133
139 5
140 10
141 1
142 69
143 24
144 5
145 41
146 41
147 112
148 61
149 11
150 5
151 14
152 53
153 18
154 29
155 30
156 22
157 20
158 20
159 95
160 25
161 23
162 59
163 70
164 43
165 234
166 152
167 21
168 54
169 7
170 5
171 19
172 149
173 509
174 2
175 358
176 14
177 362
178 62
179 106
180 13
181 79
182 161
183 352
184 105
185 19
186 65
187 110
188 105
189 366
190 8
191 18
192 59
193 44
194 69
195 69
196 56
197 27
198 3
199 76