Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Gutsherr von Vechelde - S. 15

1911 - Braunschweig : Graff
*y»y*y»y oy »> »> »> »y »> »y *>> ®y »y 15 4* <w <» <« <* <w <w 4» noch nicht bestand, aber das alsbald durch Werbungen zusammengebracht werden sollte. Herzog Karl verpflichtete sich, diese Werbungen auf eigene Hosten zu bewirken, und so kam es denn, daß zahlreiche Braunschweiger, Hannoveraner und andere Niedersachsen bei dem Regiments eintraten, das in Prenzlau sich sammelte und dort des Augenblicks harrte, bis der junge Prinz sich an feine Spitze stellen würde. Ii. Als Prinz Ferdinand am Lude des Zhonats September ^7^0 nach Potsdam kam, um sich feinem Schwager und jetzigen Kriegsherrn, dem Könige Friedrich Ii., vorzustellen, fand er diesen krank im Bette liegend. Aber dennoch war der Empfang ein überaus herzlicher. Die erste Frage, die der König an den Prinzen richtete, war, ob das Regiment bald beisammen fei. Ferdinand antwortete, daß die Werbungen einen guten Fortgang nähmen, und daß er hoffe, in längstens anderthalb Zhonaten es dem Könige vorführen zu können. „Das ist gut, das ist vortrefflich !" antwortete der König. „Wer weiß, wie bald wir Gelegenheit haben werden, feine Tüchtigkeit im Felde zu erproben. Einstweilen aber mögen Ew. Liebden sich als meinen Gast in Potsdam betrachten, denn ich gedenke nicht, mich wieder so bald von Euch zu trennen." In der Tat blieb Ferdinand längere Zeit beim Könige, der ein inniges Wohlgefallen an dem Umgang mit dem feingebildeten, witzigen und liebenswürdigen Prinzen hatte. Ferdinand begleitete den König nach dessen Genesung zu verschiedenen Truppenbesichtigungen, wobei er immer mit diesem in demselben Wagen fuhr. Auch nach dem Schlöffe Rheinsberg, wo Friedrich damals noch residierte, -nahm er feinen Schwager mit, der sich herzlich freute, hier feine

2. Der Gutsherr von Vechelde - S. 58

1911 - Braunschweig : Graff
*-y*>*>*>*>*>*>*>*>»>*>»v*%-*> 58 <-*<«<♦ <»<*<*<*<»<»4^<»<»r 8. November, eröffnete er dem Herzog, für welche wichtige Stellung., er ihn ausgewählt und dem Könige von England vorgeschlagen habe. Ferdinand war bestürzt über diesen Auftrag, an den er am allerwenigsten gedacht hatte, und er war weit entfernt, darüber erfreut zu fein. €r argwöhnte vielmehr im ersten Augenblick, daß der König wohl mit ihm aus irgendeinem Grunde unzufrieden fei und ihn von sich zu entfernen wünsche. Lr wäre viel lieber bei der Armee des Königs geblieben und hätte auch fernerhin unter dessen Augen Dienste getan, als daß er nun so plötzlich und unerwartet auf einen so verantwortungsvollen poften gestellt werden sollte. Aber Friedrich bat ihn dringend, das Kommando über die verbündete Armee zu übernehmen, für das er sich besser eigne, als irgend ein anderer Heerführer; und als nun auch Prinz Heinrich, der Bruder des Königs, der bei Roßbach verwundet worden war, ebenso wie der englische Gesandte Zhitchell und der Graf von der Schutenburg in ihn drangen, sich diesem ehrenvollen Aufträge nicht Zu entziehen, gab er endlich feine Einwilligung. Während Friedrich sich nun anschickte, mit feinem ganzen Heere nach Schlesien zu marschieren, um den dort hart in die Klemme geratenen Herzog von Bevern zu unterstützen und die (Österreicher wieder aus Schlesien zu vertreiben, machte sich Herzog Ferdinand bereit, nach feinem neuen Bestimmungsorte abzureisen. Am J3. November brach der König auf; Herzog Ferdinand begleitete die abrückende Armee noch eine Strecke Weges an der Spitze feines Regiments, das er so sehr liebte und das nun fein junger Bruder Franz befehligte. 3m ernsten Gespräch ritten die beiden Brüder dem Regiments voran; es war, als ob sie sich nicht trennen konnten. Vielleicht hatten sie beide das dunkele Vorgefühl, daß sie sich heute zum letzten Zitale sahen. Auch vom Könige nahm Fer-

3. Der Gutsherr von Vechelde - S. 36

1911 - Braunschweig : Graff
tapferen Eingreifen ist es zu danken, daß der Sieg sich auch hier zugunsten der Preußen entschied. Freilich war der Tag von Soor für ihn und fein Haus verhängnisvoll. Er selbst erhielt in dem Augenblicke, als er sich zu Fuß an die Spitze der Gardegrenadiere stellen wollte, eine Kontusion am rechten Oberschenkel von einer zum Glück schon matten Kanonenkugel, so daß er, da ihm das Gehen unmöglich war, wiederum fein Pferd besteigen mußte. Er ließ nun feine Grenadiere einen Sturmangriff auf die Feinde machen, und diesem hielten sie nicht stand, sondern wandten sich zur Flucht. Bei diesem Angriff aber fiel Prinz Albrecht, der auf dem rechten Flügel der Grenadiere stand. Von drei Kugeln wurde er gleichzeitig getroffen; eine verwundete ihn am Beine, die beiden anderen durchbohrten feine Stirn und führten feinen sofortigen Tod herbei. Tief erschüttert stand Prinz Ferdinand an der Bahre feines geliebten Bruders, dessen Leichnam nach Braunfchweig geschasst wurde, um dort unter der Domkirche in der alten lüelfen-gruft beigesetzt zu werden. König Friedrich sprach selbst feinem Schwager Ferdinand fein herzlichstes Beileid aus, und er urteilte bei dieser Gelegenheit über den Prinzen Albrecht: „Er war zu brav; ich habe ihn oft deshalb ausgefchmält." Am Tage nach der Schlacht erhielt Prinz Ferdinand noch eine weitere Unglücksbotfchaft aus dem Lager der (Österreicher. Sein Bruder Ludwig war in dieser Schlacht ebenfalls schwer verwundet worden, und zwar hatte er einen Schuß durch den Unterleib erhalten. Trotz dieser schweren Verwundung genas Prinz Ludwig. Er hat noch bis zum ^ahre ^79\ gelebt und starb als kaiserlicher Feldmarfchall. wie einst bei Itcolhvitz, so hatten auch hier bei Soor die wilden Kroaten die Bagage des preußischen Heeres überfallen und

4. Vaterländische Erdkunde - S. 285

1897 - Braunschweig : Wollermann
Sechster Teil: Deutschlands Kulturzustände/) 1. Allgemeines über Kultur. Kulturzustände siud die durch die Menschen vervollkommneten Naturzustände.^) (Vergleiche: 1. Feuererzeugung der Wilden durch Reiben, — Zündhölzer, — elektrisches Sicht; 2. Hütten und Zelte der Eskimo, Samojeden ?c., — ein modernes Wohnhaus, — das Reichstagsgebäude u. a.; — 3. afrikanischer Ochsenkarren, — Eisenbahn; 4. ausgehöhlter Baumstamm, — modernes Schiff; 5. Besorgung von Nachrichten durch einen privaten Boten, — Postwesen [Brief für 20 Pf. nach Afrikas; 6. Fingertelegraphie der Indianer, — elektrischer Tele- graph, -—- Telephon; 7. Zerreiben des Getreides zwischen zwei Steinen mittelst der Hand, — Dampfmühle; 8. die Fischgräte als Nadel der Eskimo, — die Nähmaschine; 9. die Sichel, — die Mähmaschine mit Selbstbinder :c.) Ver- vollkommnert werden können die Gegenstände der Natur um uns (materielle Kultur; s. Beispiele oben) und der Mensch selbst nach seinen geistigen Fähig- feiten und seinem sittlichen Empfinden (Veredelung; geistige Kultur). Völker, die gar keine, oder richtiger gesagt, nur eine geringe Kultur haben, nennt man Naturvölker, diejenigen mit einer reichen Kultur (Mitteleuropa) Kulturvölker. Dazwischen stehen die Völker mit Halbkultur. Damit ein Volk zu Kulturzuständen gelange, muß es geistig und körperlich thätig sein, a) Es muß nachdenken über die Gegenstände und Erscheinungen in der Natur, um die bekannten Gegenstände und Kräfte zweckmäßig anwenden zu können und um neue Kräfte (vergl. Spannkraft des Dampfes, Elektrieität) zu entdecken, b) Zugleich muß es Lust und Fähigkeit haben zu körperlicher Arbeit, um das Erkannte in großem Umfange ausführen zu können. Die Vervollkommneruug der Naturzustände, also die Erreichung immer höherer Kultur- zustände erkennen wir als eine uns von Gott gesetzte herrliche Aufgabe von unendlichem Umfange (vergl. auch 1. Mose 1, V. 26: „die da herrschen über die ganze Erde"). An dieser Aufgabe arbeitet jeder thätige Mensch, auch der schlichteste Arbeiter (Nachweis?). Das Bewußtsein, mit thätig zu sein zu immer herrlicherer Entfaltung der Natur- und Menschenkräfte ist für den Ein- *) In diesem Teil ist die Unterscheidung der Stoffquellen (Karte, Nachdenken, Mitteilung) durch verschiedene Lettern unterblieben. Natürlich sollen auch hier die Kärtchen zu Hilfe gezogen werden, aber in erster Linie ist das Kind zu veranlassen, selbständig das betreffende Material auf Grund der bisher erworbenen Kenntnisse zusammenzustellen. Es weiß z. B. bereits, wo fruchtbare Gebiete sind (s. S. 287), wo Eisen gefunden wird u. s. w. und soll deshalb zunächst angehalten werden, ohne Karte fertig zu werden. Diese allerdings etwas dürftige Erklärung wird für die Schule ausreichen. Es kommt hier doch vielmehr auf die Erläuterung durch Beispiele an, wie sie weiter unten gebracht iverden.

5. Vaterländische Erdkunde - S. 301

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 301 — die Gewebe- (Textil-)Jndnstrie erst in dritter Stelle in Europa (hinter Groß- britannien und Frankreich). Im allgemeinen vollzieht sich der Aufschwung der Industrie iu Deutschland aber rascher als in andern Ländern, Großbritannien nicht ausgeschlossen. Das flößt, wie bereits gesagt, deu Engländern ernste Be- sorgnisse ein, so daß sie bereits verschiedene Maßnahmen zur Niederhaltung der deutschen, bzw. zu schnellerer Hebung der eigenen Industrie ergriffen haben. Zunächst versuchte man, wenigstens das eigene Land für die deutschen Waren zu verschließen. Da man glaubte, die Deutscheu schmuggelten ihre Erzeugnisse als „englische" in England ein, so wurde ein Gesetz erlassen, nach dem alle aus Deutschland kommenden Waren gestempelt sein mußten als 'Made in Ger- many' (gefertigt in Deutschland). Man dachte, die Germany-Ware würde nun als „billig und schlecht" entlarvt werden, aber es trat das unliebsame Gegen- teil ein, sie erwies sich als „billig und gut". Jetzt gilt diese 'Made in Germany' selbst in England als eine Ehrenbezeichnung, durch die eine Ware als durchaus zuverlässig garantiert ist. Besonders sind es die Eisen- und die chemischen Waren, die sich, wie überall, so auch in England einen vorzüglichen Ruf er- worbeu haben. — Um über die Ursachen der scharfen deutscheu Konkurrenz ins klare zu kommen, schickten die Engländer dann vor kurzem eine Abordnung nach Deutschland herüber. Dieselbe kam zu dem Resultat, daß Deutschland den raschen Aufschwung seiner Industrie, speciell der Eisen- und der chemischen In- dustrie, neben billigeren Löhnen den ausgezeichneten Maschinen und vor allem der weit vorgeschrittenen deutschen Wissenschaft und Bildung verdanke. — Jetzt will man schleunigst nach deutschem Muster in London eine große Universität bauen! Über die einzelnen Industrien merken wir kurz folgendes. b) Eisen-Industrie. Daß Deutschland in seiner Eisen-Gewinnung in Europa nur von Großbritannien, in der Welt überhaupt nur von diesem und von den Ver- einigten Staaten übertroffen wird, sahen wir bereits. Dementsprechend steht auch die Eifeu-Verarbeitung in hoher Blüte, und zwar sind die Haupt- gewiuuungs- auch die Hauptverarbeitungsstätten (Karte: Ruhrkohlengebirge, Oberschlesische Platte, Lothringen-Lnxembnrg und das Erzgebirge; dazu noch die aus dem Handwerk hervorgegangene Eisenindustrie Württembergs (S. 94). — Im einzelnen sei folgendes bemerkt: In der Stahlfabrikation hat Deutsch- laud alle anderen Länder überflügelt, namentlich stehen die Leistungen der Kruppschen Fabrik (S. 143), dereu Kanonen in alle Welt gehen, unerreicht da. Die Ausfuhr von Eisenbahnschienen hob sich seit 1862 von 4 Tsd. t auf 200 Tsd. t, diejeuige vou Platten und Blechen von 34 Tsd. t auf 66 Tsd. t. Eiues ausgezeichneten Rufes erfrenen sich auf dem Weltmarkte auch die deutschen Draht waren, deren Ausfuhr sich in den zehn Jahren von 1879—89 von 70 Tsd. t auf rund 200 Tsd. t hob. Für Schlitt- schuhe ist Remscheid der erste Platz der Welt. (S. 141.) Einige Industrien mußten schwer gegen die Neigung des deutschen Publikums, ausländische Fabrikate vorzuziehen, kämpfen. So erging es z. B. der Nähmaschinenfabrikation, die anfangs fchwer gegen Amerika auf- kommen konnte. In der Neuzeit hat auch sie sich gewaltig gehoben, so daß sie jährlich wohl an 1j2 Mill. Stück im In- und Ausland absetzt. Auch die deutschen Schneidewaren begegneten lange einem Vorurteil und wurden gegen

6. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

7. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

8. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

9. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

10. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
   bis 10 von 83 weiter»  »»
83 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 83 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 2
3 6
4 4
5 7
6 12
7 1
8 0
9 1
10 9
11 7
12 1
13 0
14 1
15 29
16 5
17 19
18 0
19 2
20 0
21 0
22 20
23 0
24 6
25 0
26 1
27 0
28 1
29 14
30 2
31 0
32 3
33 2
34 1
35 0
36 0
37 10
38 9
39 4
40 0
41 16
42 0
43 0
44 1
45 22
46 1
47 0
48 1
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 338
1 366
2 95
3 455
4 152
5 9
6 39
7 59
8 342
9 326
10 9
11 71
12 59
13 141
14 145
15 64
16 340
17 1615
18 12
19 180
20 164
21 247
22 131
23 145
24 37
25 494
26 187
27 29
28 106
29 60
30 83
31 106
32 46
33 26
34 52
35 635
36 104
37 56
38 167
39 305
40 27
41 587
42 102
43 893
44 18
45 690
46 128
47 377
48 110
49 63
50 162
51 30
52 1207
53 32
54 65
55 133
56 167
57 13
58 88
59 112
60 121
61 81
62 22
63 103
64 167
65 102
66 142
67 60
68 290
69 149
70 149
71 360
72 92
73 28
74 132
75 87
76 148
77 451
78 49
79 60
80 20
81 61
82 113
83 87
84 52
85 99
86 95
87 166
88 76
89 105
90 143
91 74
92 3182
93 22
94 291
95 335
96 114
97 151
98 1297
99 18

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 60
1 215
2 3
3 28
4 3
5 4
6 43
7 9
8 1
9 1
10 6
11 45
12 59
13 40
14 29
15 5
16 2
17 3
18 1
19 7
20 28
21 2
22 6
23 0
24 15
25 79
26 2
27 1
28 82
29 5
30 2
31 9
32 43
33 34
34 30
35 2
36 20
37 4
38 5
39 49
40 5
41 3
42 26
43 56
44 6
45 9
46 19
47 28
48 12
49 10
50 36
51 43
52 45
53 45
54 10
55 4
56 4
57 1
58 3
59 38
60 7
61 10
62 6
63 1
64 9
65 5
66 43
67 5
68 14
69 2
70 24
71 0
72 14
73 6
74 10
75 25
76 23
77 6
78 94
79 6
80 2
81 77
82 10
83 65
84 27
85 2
86 37
87 35
88 2
89 10
90 18
91 14
92 40
93 8
94 117
95 17
96 27
97 10
98 5
99 5
100 28
101 161
102 18
103 15
104 45
105 13
106 3
107 89
108 5
109 61
110 4
111 16
112 8
113 242
114 147
115 11
116 14
117 4
118 5
119 19
120 13
121 8
122 65
123 26
124 54
125 16
126 34
127 32
128 2
129 36
130 31
131 26
132 3
133 94
134 28
135 4
136 34
137 85
138 12
139 20
140 1
141 2
142 60
143 6
144 5
145 21
146 5
147 22
148 2
149 6
150 2
151 3
152 36
153 23
154 63
155 4
156 5
157 2
158 0
159 78
160 30
161 7
162 4
163 3
164 8
165 36
166 20
167 6
168 81
169 5
170 8
171 7
172 21
173 39
174 5
175 153
176 5
177 28
178 60
179 16
180 7
181 1
182 15
183 76
184 73
185 14
186 27
187 9
188 181
189 19
190 1
191 1
192 6
193 24
194 3
195 65
196 52
197 10
198 5
199 59