Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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einige Steine hinzu, während die Kanonen der Festung den Salut schossen. Don dort aus begab sich der Prinz wieder zu feinem Regimente. Die ^rühjahrsbefichtigungen standen vor der Tür, und auch das neue Regiment des Prinzen sollte zum ersten Ztlale vor fernem obersten Kriegsherrn erscheinen und eine Probe seines Könnens ablegen. Zdas lag da wohl näher, als daß der Prinz jede Stunde benutzte, um nun auch mit Ehren vor feinem Könige bestehen zu können? (Es folgten daher Tage angestrengter Arbeit für Offiziere und Zuannfchaften ; aber der Cohn dieser Bemühungen blieb auch nicht aus.
Als am 27. Zhai die Besichtigung stattfand, da fiel sie zur vollen Zufriedenheit des Königs aus, und er ernannte noch auf dem Ubungsfelde den Prinzen zum Generalmajor. Dieses war ein neuer Beweis des Wohlwollens und für den Prinzen war es zugleich ein Ansporn, in derselben Weise, wie er angefangen hatte, fortzufahren. Als er kurz nach der Besichtigung für einige Zeit zum Besuch zu feinem Bruder Karl nach Braunfchweig reifte, konnte er diesem nicht genug dafür danken, daß er ihn veranlaßt hatte, in die Armee des Königs von Preußen einzutreten, wo sich ihm die besten Aussichten für eine glänzende Laufbahn eröffneten.
Aber nicht lange blieb Prinz Ferdinand in Braunfchweig. Bereits im Ztlai des folgenden Jahres war er wieder mit dem Könige in Schlesien, um die neu angelegten Festungswerke zu besichtigen. Als dann einige Wochen später der König nach Pyrmont reifte, um die dortigen Bäder zu benutzen, bat Ferdinand, bei feinem Regimente bleiben zu dürfen, weil er beabsichtigte, einige größere Felddienstübungen vorzunehmen. Bei diesen Übungen geschah es, daß eines Tages das Pferd des Prinzen sich überschlug, so daß er unter das schwere Tier zu liegen kam. Dieser Unfall,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ferdinand Ferdinand Ferdinand
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Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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seines Krieges gegen England, erstrebte eine Verbindung aller bourbonifchen Höfe von (Europa zum gemeinsamen Kriege gegen England. In Spanien fand er ein williges Gehör; aber Josef, König von Portugal, der im Bündnisverhältnis mit England stand, weigerte sich, dieser bourbonifchen Vereinigung beizutreten. Die Folge davon war die Kriegserklärung Spaniens und Frankreichs an Portugal. Nun bat der König von Portugal den König von England um einen tüchtigen Heerführer, und dieser wußte keinen bessern zu diesem wichtigen Posten vorzuschlagen als den Grafen Wilhelm von Schaumburg. Graf Wilhelm nahm den ehrenvollen Ruf an, und im Frühjahr \762 reifte er über England nach Portugal ab. Er wurde in Lissabon von der königlichen Familie mit großer Auszeichnung empfangen ; aber er hatte feine Zeit, Feste zu feiern. Seine Sorge war, die portugiesischen Soldaten für den Krieg auszubilden und alsdann die ins £and eingefallenen Spanier wieder zu vertreiben. Bei der Ausbildung der Truppen, die ganz und gar nach preußischem Ihuster geschah, leisteten ihm die (Offiziere und Unteroffiziere, die er aus feinem Heimatlande mitgebracht hatte, die vortrefflichsten Dienste, so daß er es bald wagen durfte, den Spaniern entgegen zu rücken. Das Glück, das ihn auf dem deutschen Kriegsschauplätze begleitet hatte, blieb ihm auch hier in fernen Landen günstig. Es gelang ihm mit £)ilfe englischer Hilfstruppen, die Spanier aus Portugal zu vertreiben, und vielleicht wäre er noch weiter in Spanien eingedrungen, wenn nicht der im November \762 vereinbarte Waffenstillstand und der im Februar ^763 folgende Friede dem Kriege ein Ende gemacht hätte.
Am Schluffe dieses Kapitels ist es wiederum notwendig, einen Blick auf die Ereignisse auf dem östlichen Kriegsschauplätze zu
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Extrahierte Personennamen: Josef Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Europa England Spanien Portugal England Spaniens Frankreichs Portugal Portugal England Schaumburg England Portugal Lissabon Portugal Spanien
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
in den beiden Kriegsjahren erzielt hatte, und besonders freudig begrüßten die schlesischen Protestanten, die unter österreichischer Herr-fchaft ^ chwere Zeiten durchgemacht hatten, den neuen Candesherrn.
5^3^ sich gar bald, wie klug Iltaria Theresia gehandelt hatte, als sie die Hand zum Frieden bot; denn jetzt sonnte die gesamte flacht (Österreichs dazu gebraucht werden, die Franzosen aus Böhmen zu verjagen. Diese lagen noch in Prag unter dem Zttarfchall Belleisle \ aber infolge der Belagerung durch die Vster-reicher brach im Heere eine Hungersnot aus, und Belleisle war ge* nötigt, Prag zu verladen, wenn er nicht mit feiner gesamten Zttann-fchaft umkommen wollte. Zhitten im Winter, im Dezember ]|7^2, erzwang er sich durch das Heer der Österreicher den Abzug und führte unter unsäglichen Beschwerden und großen Verlusten die Trümmer der französischen Armee bis an den Rhein.
Prinz Ferdinand kehrte mit dem Könige nach dem Friedensschluß von Breslau nach Berlin und Potsdam zurück. Es folgten jetzt für ihn einige Monate ernster Arbeit, denn es galt jetzt, fein Regiment, um das er sich während des ganzen Krieges nur wenig hatte kümmern können, durch tüchtiges Exerzieren und häufige Fel d dienstübungen so kriegstüchtig zu machen, wie es die andern Regimenter durch den Krieg geworden waren. Das Regiment war inzwischen von Prenzlau verlegt worden; die fünf ersten Kompanien lagen in Königsberg in der Neumark, fünf weitere Kompanien in ^roldin und die beiden letzten in Berlinchen, und der Prinz war bald hier, bald dort, um die Übungen zu überwachen. Aber die große Zuneigung, die Friedrich Ii. für den prinzen Ferdinand hegte, ließ ihn nicht lange bei dem Regimente. Der König, der nur das wirkliche Verdienst hoch schätzte, und der in dem Prinzen eine treffliche militärische Begabung entdeckt hatte, nahm
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Extrahierte Personennamen: Iltaria_Theresia Theresia Ferdinand Ferdinand Friedrich_Ii Friedrich Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Prag Rhein Breslau Berlin Potsdam Königsberg Neumark Berlinchen
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 25 —
anzugehören schienen. Dieser schöne Mann war Wiben Peter, ein Bürger aus Meldorf, der von seinen Mitbürgern zum Hauptmann gewählt worden war, um mit seinen Mannschaften nach Brunsbüttel zu marschieren und dort etwaige Landungsversuche des aus Dänemark vertriebenen Königs Christian Ii. zu verhindern.
Dieser Christian Ii., der „Böse" zubenannt, war im Jahre 1513 seinem Vater Johann, dem bei Hemmingstedt geschlagenen, in der Regierung gefolgt. Grausamen Sinnes hatte er es nicht verstanden, sich die Herzen seiner Unterthanen zu gewinnen. Norwegen und Schweden, damals mit Dänemark zu einem Reiche vereinigt, waren von ihm abgefallen; und wenn es ihm auch gelungen war, Norwegen wieder zu gewinnen — in Schweden konnte selbst das schreckliche Blutbad von Stockholm am 8. November 1520, wo der grausame König sechshundert Edelleute Schwedens hinrichten ließ, seine Herrschaft nicht befestigen. Aber auch die Herzen der edelgesinnten Dänen hatte er sich durch diese Blutthat entfremdet. Der Reichsrat erklärte ihn 1523 seiner Krone für verlustig und wählte an seiner Stelle seinen Oheim Friedrich von Holstein, dessen Bekanntschaft wir ebenfalls schon in der Schlacht bei Hemmingstedt gemacht haben, zum Könige. Friedrich war ein Ehrenmann, der die Tapferkeit der Dithmarschen schätzen gelernt hatte und nicht daran dachte, ihnen ihre so heldenmütig erkämpfte Freiheit wieder zu rauben; deshalb schloß er mit ihnen ein Freundschaftsbündnis, in dem beide Teile gelobten, sich gegenseitig zu unterstützen. Aber der böse Christian war keineswegs gewillt, seine Krone ohne Kampf aufzugeben. Unterstützt von der Stadt Lübeck, deren Bürgermeister Jürgen Wullenweber eine Schwächung der dänischen Seemacht erstrebte, gelang es ihm, im Lande Kehdingen, Friesland und Holland Söldnertruppen und Schiffe zu werben, mit denen er, wie vermutet wurde, in Dithmarschen bei Brunsbüttel zu landen versuchen wollte, um so zuerst sich dieses Landes und Holsteins zu bemächtigen und von hier aus seiueu Oheim zu bekriegen. Um diese Landung zu verhindern, hatten die Dithmarschen beschlossen,
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Extrahierte Personennamen: Peter Christian_Ii Christian_Ii Johann Johann Friedrich_von_Holstein Friedrich Friedrich Friedrich Christian
Extrahierte Ortsnamen: Hemmingstedt Norwegen Schweden Norwegen Schweden Stockholm Schwedens Dithmarschen Friesland Holland Dithmarschen Dithmarschen
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 81 —
in dieser kurzen Zeit geschehen; nicht gering waren die Anforderungen gewesen, die der König an sich und an seine Unterthanen gestellt hatte. Nun aber konnte er mit Befriedigung Hinblicken auf ein im Wesentlichen vollendetes Werk. Ein schlagfertiges, wohl ausgerüstetes und wohl ausgebildetes Heer strömte aus allen Gauen des Vaterlandes herbei zu dem Hoflager des Königs; das war nicht mehr der alte Heerbann, der langsam und schwerfällig aufzutreiben war, langsam und schwerfällig im Treffen sich zeigte; nein, das war jetzt ein Heer von Rittern, die jederzeit des Winkes ihres Kriegsherren gewärtig waren und die eine Ehre darein setzten, sich einander nicht nur cm Tapferkeit, sondern auch an Geschicklichkeit und Waffentüchtigkeit zu Übertreffen. Mit einem solchen Heere fcnnte der König es schon wagen, gegen die Feinde zu ziehen, ohne eine Niederlage fürchten zu müssen. Frei-lich gegen die Magyaren wagte er es noch nicht, zu kämpfen. Zuerst sollten seine Mannen sich versuchen gegen einen andern, minder gefährlichen Feind, und wenn sie sich im Kampfe gegen diesen bewährt, dann erst wollte er sie gegen die Ungarn führen. Dieser minder gefährliche Feind waren die Wenden, die östlichen Nachbarn der sächsischen Stamme.
Im Herbst des Jahres 928 brach der König von Memleben auf, um den Krieg zuerst gegen die Heveller Zu führen, den wendischen Stamm, welcher auf’beiden Seiten der Havel und an der Spree wohnte. Ihr Hauptort war Brannibor, wohl befestigt und umgeben von Seeen und unzugänglichen Sümpfen, durch welche nur der Kundige die Wege zu finden wußte. Brannibor war die Hauptstadt ihres Herzogs Iaczo; hier stand der Prächtige Tempel Radegasts mit dem goltstrotzenden Bilde des Götzen, hier kamen alljährlich die Großen des Landes zusammen, um dem Gotte herrliche Feste zu feiern und Raubzüge in die westwärts liegenden deutschen Gebiete zu beschließen. Sie waren der mächtigste Stamm der Wenden, und daher beschloß König Heinrich, gegen sie mit der gesamten um ihn versammelten Kriegsmacht
Tiemann, Der Erbe von Stübeckshorn. 6
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Tiemann
— 177 —
fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer,
Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?.
Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil
lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die
Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten
Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut
begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen
Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier.
Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell
wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein-
richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen
das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und
Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem
Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend,
doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein
ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem
Europäer zuin Vorbild dienen.
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— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika