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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

2. Die Weltgeschichte - S. 145

1835 - Mainz : Kupferberg
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5 n.c.g. Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641. büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna- brück verlegt. Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten- son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642. nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück, siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645. hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän- kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger. Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers- heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz- apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?, Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie- den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe- den), Hauptbedingungen sind: Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho- licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ). Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv. 1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt. #) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:», dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die Tabelle. 10

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 130

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 130 — die Niederlande, Neapel und Sicilien sowie die Oesterreichischen Erblande des Hauses Habsburg; ferner aber Zählten zu seiner Herrschaft alle die seit 1492 neuentdeckten Länder jenseits des Ozeans in Amerika, so daß er in Wahrheit von sich sagen konnte, daß in seinem Reiche die Sonne niemals untergehe. Als er zum Kaiser gewählt wurde, zählte er erst 19 Jahre. Nach menschlicher Voraussicht lag also noch ein langes Leben vor ihm, und man kann sich denken, mit welchen Hoffnungen und Erwartungen das deutsche Volk seine Wahl begrüßte. Denn große Aufgaben harrten seiner, und eine ernste, große Zeit war es, in der er zur Herrschaft berufen wurde. Schien es doch auch von der Stellung, die er der in Wittenberg begonnenen Reformation gegenüber einnahm, abzuhängen, ob dieselbe ihren Fortgang nehmen und ob sie unterdrückt werden würde. Karl V. ließ die Welt nicht lange darüber im Unklaren, wie er zu der kirchlichen Bewegung stand. Sein Beichtvater, der Franziskanerm'önch Glapio, war einer der erbittersten Feinde Luthers, und der päpstliche Botschafter (Nuntius) Aleander wußte dem jungen Herrscher-klar zu machen, daß ein Zusammengehen mit dem Papst ihm in dem bevorstehenden Kriege mit Franz von Frankreich von wesentlichem Nutzen sein würde. Dies letztere war für Karl entscheidend; es stand deshalb von Anfang an bei ihm fest, die „lutherische Ketzerei" mit Gewalt zu unterdrücken. Gern wäre er sofort, wie es von Rom aus gewünscht wurde, mit der Achtserklärung gegen Luther vorgegangen, aber er scheute sich doch, dieses zu thun, weil es ihm nicht verborgen geblieben war, daß der Reformator viele Anhänger auch unter den Fürsten des Reiches hatte, und mit ihnen wollte er es ebensowenig verderben wie mit dem Papste, weil er ihrer Unterstützung in seinen Kriegen ebenfalls bedurfte. Er gedachte daher ein Verfahren einzuschlagen, das ihm so wenig wie möglich die Sympathien der Anhänger Luthers entziehen würde und dennoch ihn zum Ziele führte. Luther sollte vor einen Reichstag gefordert werden nnb dieser sollte das Urteil

4. Neuere Geschichte - S. 39

1869 - Mainz : Kunze
39 Jesuiten erzogen, dann für das Kriegshandwerk entschieden, für Spanien in den Niederlanden, dann in Ungarn gegen die Türken kämpfend, endlich Oberfeldherr der Liga. Fremdes Kriegsvolk im Reiche wider die Wahlcapitulation. Alle diese Heere von gleichem Schlag: Banden verwegener Menschen, denen der Krieg ein Handwerk ist, aus allen Ländern llnd Ständen zusammengeworben, zuchtlos, beutegierig, zu jeder Frechheit und Gewalt bereit, ohne Ansehen der Confession. ß. Im Nieder sächsischen Kreis, wohin Christian von Halberstadt und Mansfeld, gestützt auf die Niederlande, nach dem Verlust der Pfalz sich zurückzogen. Tillys Sieg über den ersteren bei Stadt Lohn (in: nordwestlichen Westfalen); Rückzug ¿eiber1623 nach den Niederlanden und England. Die Absichten des Kaisers und der Liga hur Ausbreitung der katholischelt Kirche in Norddeutschland, namentlich in Bezug auf protestantisch gewordene Stiftslande, veranlaßt ä. den dänischen Krieg durch Eingreifen König Chri- stians Iv von Dänemark im Einverständniß mit England und den Niederlanden, die beut Mansfelder und Christian Geld zur Truppenwerbung gaben, int Bunde mit den Herzogen von Braun- schweig-Wolfenbüttel, Sachsen-Weimar, Mecklenburg und dem protestantischen Administrator von Magdeburg (einem Branden- burger Prinzen); Kurbrandenburg selbst neutral. Dieser Macht trat ein ligistisches Heer unter Tilly und ein nengeworbenes kaiserliches unter Wallen st ein in Niedersachsen entgegen. Alb recht von Waldstein geboren 1583 auf dem Gute Hermanic in Böhmen; seine Familie ntraqnistisch; früh verwaist und auf der Jesnitenschnle in Olmütz erzogen, nach Reisen in Deutschland, England, den Niederlanden, Frankreich, in Padua mit mathematisch-militärischen Studien beschäftigt; in Folge seiner Kriegsdienste gegen Venedig 1617 von Ferdinand ziun Obristen und Grafen ernannt; durch Erbschaft und Heirat reich, kaufte er eine große Anzahl confiscierter Güter böhmischer Edellente. Jn> Krieg gegen Bethlcn Gabor hatte er gegen Verpfändung der Herrschaft Friedland (am Fuß des Ricsengebirges) dem Kaiser ein Reiterregiment geschaffen; 1623 Reichsfürst, 1624 Herzog von Friedland, Nach dem dänischen Feldzug erhält er auch die Herrschaft Sagau. Nach langem Hin- und Herziehen 162(3 Sieg Wallensteins an der Dessauer (Elb)-Brücke über Mansfeld, der dann, von 1626 seinem Gegner gefolgt, südwärts gegen die österreichischen Erb- lande zieht, um sich mit Bethlen Gabor zu verbinden. Doch dieser schließt Frieden, Mansfeld starb auf der Reise nach Venedig in Dalmatien, Christian von Halberstadt schon vor ihm in dem- selben Jahre.

5. Neuere Geschichte - S. 44

1869 - Mainz : Kunze
« 44 Pilsen, um ihn um jeden Preis im Oberbefehl zu erhallen. Wallensteins Verhandlungen mit Frankreich, Sachsen und Bern- hard von Weimar werden durch seine Gegner Ottavio Picco- lomini, Gallas, Aldringer dem Kaiser mitgetheilt. Absetzung; 25. Febr. 1634 offener Abfall. Seine Ermordung in Eger, wohin er sich be- geben, durch Deveroux, Hauptmann in Buttlers irischem Reiter- regiment. 3. Fortsetzung und Ende des Kampfes. Dasueber- gewicht der Kaiserlichen in Folge des Sieges bei Nvrdlingen 1634 über Bernhard und Horn 1634 trieb die protestantischen Fürsten Süddeutschlands den Franzosen vollends in die Arme. Diesen, die schon damals nach dem linken Rheinufer lüstern waren, hatte bereits 1632 der Erzbischof von Trier die Festungen Ehrenbreitstein und Philippsburg (bei Speier) eingeräumt, dann ward ihnen das Elsaß zugesagt. 1635 Der Prager Frieden 1635, zuerst zwischen Sachsen (das die Lausitz gewann) und dem Kaiser geschlossen, zieht trotz seiner wenig günstigen Bedingungen allmählich — bis 1637 — die meisten protestantischen Reichsstände vom Schwedischen Bünd- niß ab. Norddeutschland nun großentheils gegen Schweden, so daß Oesterreich, mit Spanien und Baiern im Bund, die Waffen des Reichs gegen Frankreich kehren kann. Johann 1636 von Werths kühner Reiterzug ins nördliche Frankreich 1636. Bern Hartz von W ei m a r schließt nach Verlust seines fränkischen Fürstenthums mit Frankreich einen Subsidienvertrag zur Er- oberung der verloren gegangenen Landgrafschaft Elsaß, deren Be- sitz ihm zugesagt wurde, stirbt aber nach der Einnahme Breisachs 1639 1639; seine Truppen treten in französische Dienste, Elsaß kommt wieder in französische Hände, wie Pommern 1637 nach dem Aussterben der Landesherzoge (trotz dem Erbrecht Brandenburgs) in schwedische. ■— Festeres Kriegsbüudniß Frankreichs und Schwedens 1638. In: Ganzen seitdem ein oft- und westdeutscher Kriegsschau- platz; auf dem ersteren die Schweden, auf dem anderen vorzugs- weise deutsch-französische Heere, aber mitunter mit schwedischen vereint, im Kampfe. Vor wie nach des Kaisers Tod (starb 1637 ; Ferdinand Iii — 1657) machten die Schweden wiederholt Einfälle tief in die kaiserlichen Erblande; •— so unter Bauer (starb 1641), Leon- hard Tor st e n s o n (seine Siege bei Leipzig 1642 und I a n k a u in Böhmen 1645), Königs mark, der 1648 die Kleinseite von

6. Neuere Geschichte - S. 45

1869 - Mainz : Kunze
45 Prag erobert — die Kaiserlichen in Norddeutschland bis nach Holstein (ihre Niederlage bei Wittstock in der Mark 1636 durch Banör). Auf dem südwestdeutschen Kriegsschauplatz nach Bern- hards Tod: Niederlage der Franzosen bei Tuttlingen 1643 (Johann von Werth), ihr Sieg unter Condä und Turenne bei Allerheim (in Baiern) 1645; mit den Schweden gegenbaiern bei Susmarshausen (bei Augsburg) 1647. 4. Friedensverhandlungen und Friedensschluß. Der thatsächliche Friedenszustand zwischen den meisten Reichs- ständen intb dem Kaiser schon seit 1635, führte bald zu dem Wunsche auch nach rechtlicher Feststellung. Die Einleitungen dazu waren bereits auf dein Augsburger Reichstag 1641 ge- troffen, die wirkliche Eröffnung der Verhandlungen erst seit 1643 zu Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden. Der Westfälische Friede 1648. A. In Lem auf das Reich. N. P o l it is ch e H au p t b e d i N gu N g e u: Die früheren Glieder, Schweiz und Niederlande, nun auch de iure vom Reiche getrennt, die letztere:! auch von Spanien in ihrer Unabhängigkeit anerkannt und durch die sogenannten Generalitätslande vergrößert; ■—- das Reich, das als solches unter den friedenschließenden Mächten nicht einmal genannt wird, hört in seinem alten Bestand auf zu existieren, indem die Reichsstände ste ckroit de souveraineté^ erhalten. — Kurpfalz wird, aber nur in den Grenzen der Rheinpfalz, hergestellt und erhält eine achte Kurwürde. Baiern behielt die Kurwürde, die Oberpfalz. Kur-Sachsen behielt die Lausitz und das Directorium der evangelischen Stände. •— Brandenburg (der große Kurfürst seit 1640, ein wesent- licher Förderer des Friedenswerkes) erhielt von dem ihm recht- mäßig zugehörigen Pommern nur Hinterpommern theilweise, statt Vorponnnern die (damals nicht als entsprechender Ersatz geltenden*) *) Namentlich wegen der geographischen Verbindung Vorpommerns mit den Marken, die weit enger und wichtiger war als die Magdeburgs und Hatberstadts mit der Alt- und Mittelmark; dann weil der große Kurfürst den Weg zur Gründung einer Seemacht suchte, Hinterpommern aber nur einen un- bedeutenden Hasenplatz (Colberg) ohne einen dahinter gelegenen größeren Fluß besaß.

7. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

8. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

9. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

10. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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