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1. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

2. Die Weltgeschichte - S. 143

1835 - Mainz : Kupferberg
Gustav Adolf siegt bei Leipzig, fällt bei Lützen. 143 Schlacht bei Leipzig (Breitenfeld): Tilly vonn.c.t. den Schweden und den mit Gustav verbundenen Sachsen ge-1631. schlagen, zieht sich nach Baicrn zurück. Gustav Adolf dringt von Halle über Erfurt durch den Thüringer Wald, über Schweinfurt, Würzburg (große Beute), Aschaffenburg, Hanau, Frankfurt, Höchst an den Rhein (Mainz, Oppenheim rc.), und von da nach Baiern (Nürn- berg, Donauwerth) über den Lech (Tilly verwundet, stirbt 1632. in Ingolstadt), nach Augsburg (Eid der Bürgerschaft), Mün- chen (Beute), — Nürnberg. Wal len stein unter ausserordentlichen Bedingungen aber- mals Oberbefehlshaber der Kaiserlichen, verdrängt den wan- kenden Churfürsten von Sachsen aus Böhmen, lagert sich dem Könige bei Nürnberg gegenüber, schlägt dessen Angriff zurück, zieht, nachdem f 1' Gustav nach der Donau gewendet, nach Sachsen, und nimmt Leipzig und Halle (Morizburg — Pappenheim). Der König eilt ihm durch Thüringen über Erfurt, Naumburg, Wcißeufels bis gegen Rippach nach; darauf Schlacht bei Lützen: Der König fällt (Herzog Franz 1632, Albrecht von Sachsen-Lauenbnrg), die Schweden siegen, nach-6»Nov. dem auch Pappen he im gefallen. Walleustein eilt nach Prag (seine Strenge). Herzog Bernhard von Weimar, Ober- feldherr der Schweden, befreit Sachsen. Der schwedische Reichskanzler Arel Oren stier na an der Spitze der vier 1633. oberen Kreise, verschenkt deutsche Lander*). Wallenstein bleibt, wahrend die Schweden mit ihren Verbündeten ihre Eroberungen weiter fortsetzen, müßig in Böhmen, dringt, nach wiederholten, verdächtigen Unterhand- lungen mit Arnheim und dem Grafen Thurn, gegen die Lausitz (Thurn gefangen, wieder frei), leistet dem Churfürsten von In Schweden folgt dem König seine Tochter Christin« (1632 — 540, welche hochgebildet, Künste und Wissenschaften unterstützt, 1654 die Regierung niederlegt, und 1689> im Auslande, nachdem sie in den Niederlanden katholisch geworden, stirbt; ihr folgt der kriegerische Karl Gustav (1654-1660) s. die Tabelle.

3. Die Weltgeschichte - S. 144

1835 - Mainz : Kupferberg
144 Wallen st eiii wird ermordet. Ferdiand Iii. n.c.g.vaiern, aller Bitten ungeachtet, keine Hilfe, entdeckt seinen 1634. verrätherischen Entschluß gegen den Kaiser dem Grafen Picco- lomini, gewinnt zu Pilsen die vornehmsten seiner Offiziere, und wird zu Eg er, durch Gallas, Altringer und Piccolomini Febr. verrathen, mit seinen Freunden ermordet. Das Kriegsglück günstig dem Kaiser, von 1634 —1641. Ferdinand Hi., König von Böhmen und Ungarn, jetzt Sept. Oberfeldbcrr, siegt in der großen Schlacht bei Nördlingen gegen Gustav Horn und Bernhard von Weimar. Der Chur- sürst von Sachsen in Böhmen mit dem schwedischen Feld- marschall Banner glücklich, schließt, während Bernhard, als 1635. Feldherr der obcrlandischen Armee, die Philipps bürg gegen die Kaiserlichen nicht zu rette» vermag, und mit Frankreich sich verbindet, zu Prag mit dem « aiser einen Separat- Frieden; aber Banner, mit Wrangcl vereint, schlagt 1636. daö kaiserlich-sächsische Heer bei Wittstock, und kehrt nach Pommern zurück. 1637. 10) Ferdinand Hi. in demselben Jahre, wo sein Vater zu Wien stirbt, zum römischen Könige gewählt und gek.'önt.— Während nun Banner mit abwechselndem Glücke von Pom« 1638. mern aus seine Streifzüge macht, siegt Bernhard bei Rhcin- feldeu, erobert Breisach, befreit Elsaß, und stirbt plötzlich 1639, seine Truppen und Eroberungen werden von den Fran- 1640. Zoscn erkauft. Auch Banner stirbt plötzlich zu Halberstadt, nach seinem raschen Zuge bis vor Regensburg hin. Das Kriegsglück wendet sich auf die schwedische Seite, 1641—48*). «) In England herrscht um diese Zeit der blutigste Bürger- krieg, indem schon der Stuart Jakob 1., der Nachfolger Elisabeths ( 1603 1625 ), durch seine unwürdigen Günstlinge (Buckingham rc.) wie durch seine Nichtachtung des Parlaments rc. große Unzufriedenheit erregt, die durch Karls I. (1625-1649) Kriege mit Spanien und Frankreich, durch seine wiederholte Auflösung des Parlaments, durch seine Hinneigung zum Katholicismus, durch das blutdürstige lange Par- lament (seit 1640) in eine Gährung übergeht, welche nach einem

4. Die Weltgeschichte - S. 145

1835 - Mainz : Kupferberg
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5 n.c.g. Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641. büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna- brück verlegt. Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten- son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642. nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück, siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645. hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän- kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger. Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers- heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz- apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?, Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie- den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe- den), Hauptbedingungen sind: Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho- licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ). Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv. 1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt. #) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:», dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die Tabelle. 10

5. Die Weltgeschichte - S. 141

1835 - Mainz : Kupferberg
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein. kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g. gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von der Pfalz als König von Böhmen gekrönt. L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625. Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620. Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried- rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser- licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621. Die Unirten aufgelöst. Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622. im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn- Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs, den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt, sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu behaupten. c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625» serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng- land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls- haber der protestantisch-pfälzischen Partei. Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland, führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626. Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach- sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet, und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben. Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden, bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 106

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 106 - vom Kaiser zum Herzoge von Mecklenburg erhoben, wollte auch Pommern erobern, belagerte deshalb Stralsund, musste aber mit großem Verluste wieder abziehen. Durch das vom Kaiser 1629 erlassene Restitutionsedikt, kraft dessen alle seit dem Pas sau er Vertrage eingezogenen Stiftungen und Kirchengüter von den Protestanten an die Katholiken wieder zurückgegeben werden sollten, wurde die Sache der Protestanten aufs äußerste bedroht. Magdeburg widersetzte sich und wurde von Wal len st ein, dessen Soldaten ganz Deutschland aufs schrecklichste verheerten, belagert, aber ohne Erfolg. Unterdessen wurde Wallenstein von Ferdinand abgesetzt (Reichstag zu Regensburg 1630), weil sich die Kurfürsten (besonders Maximilian von Baiern, welcher die erste Rolle gespielt hatte) sich in ihrer Fürstenfreiheit durch Wallenstein bedroht sahen, und weil seine Raubheere freundliche und feindliche Länder ohne Unterschied furchtbar bedrückten. Er zog sich auf seine Güter zurück und lebte in königlicher Pracht. Die Vollziehung des Restitutionsediktes wurde einstweilen eingestellt. §. 21. 3. Der schwedisch-deutsche Stieg (1630—1635). Der Schwedenkönig Gustav Adolf kam den deutschen protestantischen Glaubensbrüdern zu Hilse. Am 24. Juni 1630 landete er mit 15,000 Schweden an der pommerschen Küste. Schon 1629 schickte der Kaiser den Polen, welche sich mit Gustav Adolf im Kriege befanden, Hilfe, (Oberst Arnheim) und eröffnete so die Feindseligkeiten mit den Schweden. Den hochsinnigen, frommen König mit seinem in guter Zucht gehaltenen Heere nahm zwar das deutsche Volk als Befreier und Retter mit Freuden auf, aber die Fürsten wiesen aus Furcht vor dem Kaiser ein Bündnis mit ihm zurück. Nur die kleineren Länder: Hessen, Pommern, Lüneburg und Weimar, so wie die Stadt Magdeburg schlossen sich ihm an. Dennoch vertrieb er die Kaiserlichen, zwang den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg zu einem Vertrage, konnte aber die Zerstörung der Stadt Magdeburg am 10. Mai 1631 nicht hindern, da ihm der Kurfürst von Sachsen den Durchzug durch sein Land nicht gestattete. Tillys Truppen hausten in dem unglücklichen Magdeburg wie die rohesten Barbaren. 30,000 Menschen wurden getödtet, weder Greise, noch Weiber, noch Säuglinge wurden verschont, und die ganze Stadt, mit Ausnahme des Domes und einiger kleiner Häuser, wurde ein Raub der Flammen. Doch die Vergeltung sollte nicht ausbleiben, Gustav Adolf, mit dem sich nun auch Sachsen verbunden hatte, traf bei Leipzig und Breitenfeld im Sept. 1631 mit Tilly zusammen und schlug ihn vollständig. Des Schwedenkönigs Zug durch Sachseu, Franken, die Rheinlande und Baiern war ein steter Siegeszug. (Unterdessen besetzte der Kurfürst von Sachsen die Hauptstadt Böhmens.)

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 108

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 108 — In dieser heillosen Unglückszeit starb Kaiser Ferdinand Ii., der durch seinen religiösen Fanatismus dem Vaterlande große Wunden geschlagen hatte. Sein Sohn: Ferdinand Iii. (1637—1657) führte die Regierung in des Vaters Sinne nur mit geringer Kraft fort. Bernhard von Weimar war am Rheine siegreich vorgedrungen, schlug das liguistische Heer bei Rhein feldeu, eroberte Elsass und starb Plötzlich, vielleicht an französischem Gifte. Die Franzosen nahmen einen Theil des Elsass, auch Metz, To ul und Verdun in Besitz zur Entschädigung für ihre Unterstützung und setzten mit Bernhards Truppen den Krieg fort. Die zurückgedrängten Schweden drangen 1639 mit neuen Kräften wieder nach Süden vor und verheerten Böhmen und Sachsen. Der talentvolle Zögling aus Gustav Adolfs Schule, General Torstenson, bekam nach Banners frühem Tode den Oberbefehl über die Schweden, trug den Krieg in die österreichischen Erbstaaten, gewann 1642 die Schlacht bei Leipzig, bedrohete, durch Mähren ziehend, Wien, gewann die Schlacht am Berge Tabor, belagerte Brünn und übergab endlich, durch Krankheit völlig erschöpft, den Oberbefehl an den tapfern Wran gel. Dieser schloss mit Brandenburg und Sachsen einen Waffenstillstand, verheerte im Verein mit dem französischen Feldherrn Türen ne Baiern; bis endlich nach langen Unterhandlungen das Friedenswort erscholl. Die Eroberung der Kleinseite von Prag war die letzte Waffenthat (1648). §. 23. Wer westfälische Friede 1648. Durch französische Ränke wurden die schon 1643 zu Münster und Osnabrück begonnenen Friedensunterhandlungen von Jahr zu Jahr aufgehalten und nur durch die Klugheit und Mäßigung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen Trautmannsdorf kam endlich am 24. October 1648 der westfälische Friede zu Stande. Es erhielt 1. Frankreich: außer den Stiftern Metz, Toul und Verdun, den ö st erreich is che n Elsass, den Suudgau, Breisach und Philippsburg. '2. Schweden: Vorpommern, Rügen, einen Theil Hinterpommerns mit Stettin, Wismar, die Bisthümer Bremen und Verden und 5 Millionen Thaler. 3. Sachsen: die Lausitz und 4 magdeburgische Aemter. 4. Brandenburg: den größesten Theil von Hinterpommern, die Bisthümer Magdeburg, Minden, Halberstadt und Eammin. 5. Mecklenburg: die Bisthümer Ratzeburg und Schwerin. 6. Hessen: die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg. 7. Baiern: die Oberpsalz und die Kurwürde. 8. Die Unterpfalz wurde Friedrichs Sohne, Ludwig, wieder gegeben. 9. Schweiz und Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 105

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 105 — von Böhmen. Ferdinand aber schlug Friedrich, der durch unkluge Maßregeln sich nicht beliebt machte, mit Hilfe Maximilians von Barern und der Spanierin der Schlacht am weißen Berge (1620). Friedrich, der „Winterkönig" genannt, floh, wurde geächtet, und die böhmischen Protestanten zwang man, entweder katholisch zu werden oder auszuwandern. 30,000 protestantische Familien verließen ihr Vaterland. Die Union war durch Friedrichs Verbannung aufgelöst. Um Friedrich wieder zu seinem Kursürstenthum zu verhelfen, stritten für ihn der wilde und leichtsinnige Prinz Christian von Braunschweig, der Graf Ernst von Mansfeld und der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach. Aber der Feldherr der Liga, Tilly, schlug 1622 Friedrich bei Wimpfen und Christian bei Höchst. Ernst von Mansfeld, der unterdessen die Katholiken am Rhein geplündert hatte, zog mit Christian nach den Niederlanden, und das Kurfürstentum Pfalz wurde 1623 anma -ximilian von Baiern gegeben. §. 20. 2. Der dänische Krieg (1624—1630). Als der ebenfalls in die Acht erklärte Christian von Braunschweig von Tilly bei Stadtloo geschlagen war, zerstreute sich sein Heer. Auch Mansfeld entließ seine Söldner und ging nach England. Als aber Tilly Norddeutschland bedrohete und man dem König Christian von Dänemark das Bisthnm Hildesheim vorenthielt, erklärte dieser dem Kaiser den Krieg und verband sich mit Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig. Der Kaiser stellte, außer dem Heere der Liga, noch ein zweites unter dem böhmischen Edelmanne Wallenstein auf, der sich als Feldherr schon in früheren Kriegen ausgezeichnet hatte. Wallenstein wurde Herzog von Friedland, warb 50,000 Mann und erhielt vom Kaiser den unumschränkten Oberbefehl über dies Heer. Christian Iv. von Dänemark eröffnete im Frühjahr 1624 an der Weser den Krieg gegen Tilly. Als aber Wallenslein auch heranzog und Christian Iv. nur von dem aus England zurückgekehrten Mansfeld und von Christian von Braunschweig unterstützt wurde, da bekam das kaiserlich-liguistische Heer die Uebermacht, Mansfeld wurde von Wallenstein bei Dessau geschlagen, zog nach Ungarn und starb in Bosnien. Christian von Braunschweig war kurz vorher ebenfalls gestorben. Infolge der Schlacht bei Lutter am Barenberge (1626), welche Christian Iv. gegen Tilly verlor, schlossen die Protestanten mit dem Kaiser unter harten Bedingungen Frieden. Christian Iv. dagegen verband sich mit England und Frankreich. Unterdessen eroberte Wallen st ein Schlesien, vereinigte sich mit Tilly, vertrieb die Herzöge von Mecklenburg, besetzte Pommern außer Stettin und Stralsund und rückte in Dänemark verheerend ein. Da schloss der bedrängte Dänenkönig in Lübeck 1629 Frieden, bekam zwar seine Länder wieder, musste aber dem Kaiser versprechen, sich nicht wieder in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. Walleu st ein, 1628

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 107

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 107 — Am Lech in Baiern suchte Tilly, der Sieger in 36 Schlachten, die Schweden aufzuhalten, wurde aber verwundet und starb 1632 zu Ingolstadt. Gustav Adolf zog bald darauf als schonender Sieger in München ein. Der hart bedrängte Kaiserferdinand rief unter schwerenbedin-gungen den stolzen Wallenstein wieder, welcher auch in kurzer Zeit 40,000 beutelustige Krieger abermals um seine Fahnen sammelte. Nachdem Wallenslein die Sachsen aus Böhmen wieder vertrieben hatte, rückte er, die Länder verheerend, dem bei Nürnberg lagernden Schwedenkönige entgegen, zog jedoch wieder nach Sachsen zurück, eroberte Leipzig, wurde aber durch die vom sächsischen Kurfürsten zu Hilfe gerufenen Schweden in der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 geschlagen. Gnstav Adolf aber fiel in der Schlacht. Der Kanzler Axel Oxenstierna übernahm nach dem Tode des Königs die Leitung des schwedischen Reiches und übergab in Deutschland Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedische Heer, diesem zur Seite stand der schwedische General Horn. Während Wallenstein in Böhmen unthätig verweilte, würde Baiern von den Schweden schwer heimgesucht, und endlich sogar Regensburg erobert. (Wallenstein that trotz aller Bitten für Baiern nichts, aus Groll gegen Maximilian, den er hauptsächlich als Urheber seiner Absetzung ansah.) Da Wal len st ein auch die kaiserlichen Lande schwer drückte und man ihn beschuldigte, er wolle sich mit den Schweden verbinden und die Krone Böhmens an sich reißen, wurde er vom Kaiser wiederum abgesetzt und in der Grenzfestung Eg er Plötzlich am 25. Februar 1634 ermordet (Seine Würden und Güter wurden der Lobn seiner Feinde.) Den Oberbefehl bekam der General Gallas, und ihm zur Seite stand des Kaisers Sohn, Ferdinand. Das kaiserliche Heer vertrieb nun die Schweden aus Baiern, und Ferdinand siegte 1634 bei Nördiingen über Bernhard von Weimar. Der General Horn wurde gefangen genommen und mehrere protestantische Fürsten schlossen Frieden, zunächst der Kurfürst von Sachsen in Prag, sodann auch Weimar, Lüneburg, Anhalt und Brandenburg. Die Schweden wurden aus die Küstenländer der Nord- und Ostsee beschränkt. §-. 22. 4. Der französisch-schwedische Krieg (1635 — 1648). Nun schloss der französische Minister Richelieu mit Oxenstierna und Bernhard von Weimar einen Bund gegen den Kaiser. Frankreich zahlte Hilfsgelder und die Schweden erhielten durch den Sieg ihres Feldherrn Banner über die Kaiserlichen bei Witt stock 1636 das Ueber* gewicht in Deutschland». Pommern, Thüringen und Sachsen kamen in die Hänbe der Schweden, welche den Abfall ihrer Fürsten an den Völkern furchtbar rächten. (Die blühendsten Gegenden wurden verwüstet; Hungersnoth, Krankheit rc. entvölkerten ganze Städte und Landschaften. Durch rohe Grausamkeiten bewirkten die Schweden, dass ihr Name in Deutschland nur noch mit Entsetzen genannt wurde.)

10. Die Burgfrau von Ahlden - S. 10

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 10 — Fenstern der Prinzessin. Siehe, da bemerkte er ein weißes Händchen und ein weißes Tüchlein flatterte in der Luft. Das war der letzte Abschiedsgruß. Dieses war der erste große Schmerz im Leben Sophie Dorotheas; es blieb auch für längere Zeit der einzige. Denn daß der ihr bestimmte Bräutigam, der um etwa zwanzig Jahre älter war als sie, bei der Belagerung der Feste Philippsburg in Baden im Kampfe gegen die Franzosen bald nachher, im Jahre 1676, den Tod fand, berührte sie nicht sonderlich. Es kam der jungen Braut fast wunderbar an, daß sie nun Trauerkleider anlegen sollte; aber sie mußte sich der steifen Sitte der damaligen Zeit fügen und Trauer heucheln um einen Mann, der ihr von den Eltern zum Gemahl bestimmt war, den sie aber kaum kannte. Königsmark hatte sich mit seinen Begleitern nach dem Süden begeben. Zuerst besuchte er die Kaiserstadt an der Donau, wo eine neue Welt sich seinen Blicken erschloß; nachdem er dort sich fast ein Jahr aufgehalten, überschritt er die Alpen und trat ein in das sonnige Italien. In den Vergnügungen, denen dort die vornehme Welt, besonders in Venedig, sich hingab, und denen auch Königsmark, als ein Mann von hohem Stande, nicht sern blieb, erblaßte mehr und mehr das Bild der kleinen Prinzessin von Celle. Zuerst dachte er noch wohl oft an sie; aber je mehr er neue Freunde fand, die ihn von einem Vergnügen zum andern schleppten, desto mehr trat die Erinnerung an die Jugendgespielin zurück. In Venedig machte Königsmark, der nun ein Jüngling von feinen Manieren und hohem, stattlichen Wuchs geworden war, die Bekanntschaft des Kurprinzen von Sachsen, des nach-herigen Königs August Ii. von Polen. Dieser zog den jungen Grafen ganz an sich heran, und schon stand Königsmark in Gefahr, in dem Strudel des Wohllebens, in den er hineingezogen wurde, zu versinken, als er sich noch zur rechten Zeit daraus besann, was er sich, seiner Mutter und seinem Namen schuldig war. Er riß sich los aus der Gesellschaft der leichtlebigen Freunde, und
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