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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 96

1847 - Berlin : Reimer
96 Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger- artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ- ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau- kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig. Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz- lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei- dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika, nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani- schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N. W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su- dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun- gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ- liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). — 5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür- ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen- thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas u. s. w. — 6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd, Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen, Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's, namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt, welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt. In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan, dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all- gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen- thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-, Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be- reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch- Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften, Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe- zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb

2. Die Weltgeschichte - S. 9

1835 - Mainz : Kupferberg
Inder. 9 Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig. Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung. Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats- rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert Gedichten. Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft. Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle, Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen 150 v. Ch. G. §. 8. Inder. Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut- liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin- weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator, glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete. Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober» Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein- zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,

3. Die Weltgeschichte - S. 1

1835 - Mainz : Kupferberg
§. i. ueberslcht der Weltgeschichte nach ihren Perioden und Hauptmomenten. A. Alte Geschichte, von 2000 I. v. Ch. G. bis -76 I. n. Ch. G., bis zu dem Untergange des weströmischen Reiches. 1. Erste Periode, von 2000 bis 555 v. Ch. G., bis Kyros, den Gründer der persischen Monarchie. Assyrisch-babylonisches Zeitalter, — Niños, Nebukadnezar. «' Der menschliche Geist beginnt seine erste Entwickelung aus dem rohen Naturzustände; wird jedoch bei den meisten Nationen im sklavischen Joche gewaltsam niedergehalten. Assyrische und babylonische Herrscher suchen ihre Reiche durch Eroberungen ins Unermeßliche auszudehnen, haben aber nirgends ein menschenbeglttckendes Ziel im Auge; ihre Nach- folger versinken in unwürdige Schwäche, und ihre Reiche gehen alsbald bedeutungslos unter. 2. Zweite Periode, von 555 bis 333 v. Chr. G., von Kyros bis Alerander den Gr., den Gründer der mace- doniscben Herrschaft in Asien. Griechisch-persisches Zeitalter. * Griechenland hebt sich rasch zur höchsten Blüthe der äußeren Macht, der Kunst und Wissenschaft empor; geht aber durch innere Zer- rüttung alsbald seinem Untergang entgegen. Persten macht unglückliche Eroberungsversuche, bleibt im tyrannischen Despotismus einer eigentlichen Entfaltung der edleren Geisteskräfte entfremdet, und wird eine leichte Beute des kühnen Eroberers. 1

4. Alte Geschichte - S. 14

1886 - Berlin : Hofmann
14 Erster Teil. Das Altertum. in zwei Teile: Israel und Juda. In Israel wurde der Je-hovahdienst von den Königen (Ahab) bekämpft, während Propheten für ihn auftraten (Elias, Elisa). Allmählich sank trotz der Arbeit feuriger Prediger, wie Arnos, Hosea, Jesaias, Jeremias, der sitt-722 liche Zustand des Volkes. Israel wurde 722 von den Assyrern zerstört und Juda von den Babyloniern (Nebukadnezar) 586. Aus 586 der babylonischen Gefangenschaft (586— 538) kehrte ein Teil der Juden durch die Gnade des Cyrns nach Judäa zurück und baute das zerstörte Jerusalem nebst dem Jehovahtempel wieder auf. Die Juden blieben fortan unter der wechselnden Oberhoheit der Perser, Alexanders des Großen, der Ptolemäer und der Selenciden. Eine zeitweilige Befreiung vom fremden Joch und einen höheren 150 Aufschwung des nationalen Gefühls brachte etwa um 150 v. Chr. das Heldengeschlecht der Makkabäer. Aber bald wurde das Volk durch innere Streitigkeiten, besonders durch die religiöse Befehdung der Pharisäer und Saddncäer in die Arme der Römer getrieben 63 (Pompejus 63 v. Chr., vgl. § 42), unter deren Botmäßigkeit es dann verblieb. Charakteristisch ist für die Juden der unter allen Drangsalen mit der größten Lebendigkeit beibehaltene Glaube an das einstige Erscheinen eines Befreiers und Erlösers Messias); sie dachten sich jedoch denselben lediglich weltlich, und so kam es, daß die geistige Erlösung Jesu Christi ihnen bis heute nicht als die Erfüllung ihres Glaubens erschienen ist. Die hebräische Sprache und Litteratur sind für das Geistesleben des Abendlandes von großer Bedeutung geworden durch ihr Hauptdenkmal, die Schriften des Alten Testamentes. In denselben wird teils das Schicksal des Volkes Israel in einfacher und schöner Weise erzählt — histori sche Bücher; teils enthalten sie lyrische Dichtungen, wie die Psalmen, didaktische, wie das berühmte Buch Hiob, guomische oder Spruchdichtung, wie die Sprüche Salomonis, — poetische Bücher; teils sind in ihnen niedergelegt die eine nationale Erhebung und Besserung anstrebenden Predigten der Propheten — prophetische Bücher. (Nach der aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammenden Einteilung der Bücher des A. T. stellt man diesen 3 Abteilungen, die als kanonische bezeichnet werden, die apokryphischen Bücher entgegen, die, zum Teil hebräisch geschrieben, nur in griechischer Sprache erhalten sind; zu ihnen gehören z. B. die zwei Bücher der

5. Alte Geschichte - S. 61

1886 - Berlin : Hofmann
§ 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. 61 a) die Zertrümmerung des Perserreiches und der dadurch ermöglichte friedliche Verkehr mit dem Morgenlande; b) die Ausbreitung der griechischen Kultur über den ganzen Orient und die Nordostküste des Mittelländischen Meeres (Mittelpunkt derselben, des „Hellenismus", wird Alexandria). § 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. Nach dem Tode Alexanders konnte die Einheit des gewaltigen Reiches nicht aufrecht erhalten werden. Nachdem ein dahin gehender Versuch des P e r d i k k as an dem Widerstande der übrigen makedonischen Feldherren (Diadochen) gescheitert war, löste sich das Reich in einzelne Königreiche auf. Die wichtigsten derselben sind: 1. Makedonien, unter den Nachkommen des Antigonus; 2. Ägypten, unter den Ptolemäern, 3. Syrien, unter den Sekunden.' Dazu trat etwas später: 4. Pergamon (in Kleinasien) unter den Attaliden. Griechenland machte vergebliche Versuche sich .von makedonischem Einfluß frei zu halten. Die innere Uneinigkeit verhinderte es. Selbst der ätolisch e und der vielverheißende achäische Bund brachten keine Einigung zustande, und edle patriotische Männer wie Ar atu s und Ph ilopömen, „der letzte Hellene", vermochten das allgemeine Verderben nicht auszuhalten. Endlich erlag Griechenland der alles beherrschenden Macht der Römer, welche es nach der Eroberung von Korinth 146 v. Chr. (vgl. § 35) unter I4l> dem Namen Achaja der römischen Provinz Mazedonien einfügten. Auch die übrigen Staaten fielen den Römern zu. In ihnen aber fand unter kunstsinnigen Herrschern noch eine schöne Nachblüte der griechischen Kultur statt, die sich in die Zeiten des römischen Einflusses fortsetzte. Freilich fehlte es in dieser Zeit an wirklich schöpferischen, selbständigen Geistern, welche in der Poesie und Philosophie Großes geleistet hätten, dafür blühte aber das gelehrte wissenschaftliche Studium (der Sammelfleiß) und, in den Künsten, eine oft sehr glückliche Nachahmung. Man nennt diese ganze Kultur die hellenistische oder auch, nach ihrem Hauptbrennpunkt Alexandrien, die a lexandrinische. In Ägypten, das nun das Hauptverkehrsland des Altertums wurde, standen Handel, Gewerbe, Wissenschaft unter den drei ersten

6. Alte Geschichte - S. 10

1886 - Berlin : Hofmann
10 Erster Teil. Das Altertum. aller alten Völker (mit Ausnahme der Israeliten), polytheistisch, d. H. sie glaubten, im Gegensatz zum Monotheismus, an mehr als eine Gottheit. An der Spitze ihrer Götterwelt stand Ammon-Ra; besondere Verehrung genoß überdies die Göttin Neith, Spenderin der Fruchtbarkeit. Der vor den Augen der Ägypter besonders scharf sich vollziehende Wechsel zwischen guter und schlechter Jahreszeit spiegelt sich wieder in der Sage von Isis, Osiris und Set (Typhon). Gewisse Tiere, wie Sperber, Katze, Ibis, Stier Apis, galten für heilig, was mit dem Glauben au eine Wanderung der unvollkommenen menschlichen Seele nach dem Tode durch Tierleiber zusammenhängt. Ebendarauf hat auch die Aufbewahrung der menschlichen Leichname (Mumien) Bezug. Gesellschaftlich schieden sich die Ägypter in drei Stände (Kasten): Priester, Krieger, Landbauer. Die Könige hießen Pharaonen (Söhne des Ra). Mau teilt sie geschichtlich ein nach Dynastieen, von denen die 18. und 19. die bedeutendsten sind; zu ihnen gehörten Thntmosis I. und Iii., Ramses der Große (Sesostris). Aus der Zeit dieser Dynastieen stammen die noch erhaltenen großartigen Tempel- und Palastruinen von Luxor und Karnak, sowie der erste Versuch einer Durchstechung der Landenge von Suez. Die von Ramses d. Gr. stark bedrückten Israeliten zogen unter Moses 1300 ca. 1300 v. Chr. (vgl. § 4) aus Ägypten fort: von da an begann der allmähliche Niedergang der ägyptischen Macht, die Selbständig-525 feit derselben ward vernichtet 525 durch den Perserkönig Kambyses (vgl. § 6). Die Kunst der Ägypter war eine sehr entwickelte, wenngleich ihre Erzeugnisse nicht den edlen Schönheitssinn erkennen lassen, den die Griechen besaßen. Die größeren Ban werke sind meist dem Religionswesen gewidmet, welchem überhaupt, bei der Macht der Priester, im Leben der Ägypter eine alles beherrschende Pflege zu teil wurde. Die Pyramiden sind riesige Totenkammern der Pharaonen, an denen jahrelang Tausende von Menschen arbeiten mußten. Die Tempel, in deren Vorhallen die Obelisken, vierkantige, aus einem Granitblock gehauene Spitzsäulen, standen, waren von großem Umfang und in ihrem, aus vielen Teilen bestehenden Innern reich geschmückt. (Nachbildung im Berliner Museum. — Obelisk auf der Place de la Concorde in Paris.) Die Skulptur stand im Dienste der Architektur; besonders bezeichnend für den ägyptischen Geschmack, der das Kolossale mehr liebte als das maß-

7. Alte Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Erster Teil. Das Altertum. liebe — Odysseus; Familientreue — Odysseus und Penelope, Telemach; Freundschaft — Achilleus und Patroklos; Gastfreundschaft re.) erfuhren in der Blütezeit der griechischen Geschichte durchgehend eine große Vertiefung und Ausbildung, was man besonders an der Darstellung der mythologischen Charaktere durch Sophokles (vgl. § 22) sehen kann. Aber der pelo-ponnesische Krieg überlieferte sie der Entartung. — Die Sklaverei betrachtete man im ganzen Altertum als eine naturgemäße Einrichtung, und auch die hochgebildeten Griechen gelangten nicht zu der Einsicht ihrer Verwerflichkeit. Repetition: G r i e ch e n. Iv. Periode 338—146 v. Chr. 333 Alexander dergroße. Führt den Plan der Zertrümmerung des Perserreichs mit Hilfe der Griechen aus. Sein Zug ins Innere Asiens (Granikns, Jssus, Ägypten, Arbela und Gangamela, Indien, Hyphasis). Rückzug. Hochzeitsfeier in Susa. Alexanders plötzlicher Tod. Sein Reich zerfällt bald (D i a d o ch e n), aber von seinem Werke bleibt: die Ausbreitung griechischer Kultur im Morgenlande und beständiger Verkehr zwischen diesem und dem Abendlande. Neue Reiche: Makedonien, Ägypten, Syrien, Pergamon. Mit der Eroberung Korinths durch die Römer (146) verliert Griechenland den Rest seiner Selbständigkeit. Hellenistische Kultur, nur ein Abglanz der klassischen.

8. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 77

1912 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 zugehenden Flüsse werden von Stromschnellen unterbrochen und sind höchstens im Unterlaufe schiffbar. Die Negerstümme müssen zur Arbeit erst erzogen werden, und einzelne von ihnen, wie z. B. die Massai in den nördlichen Gebieten und die Wahehe am Nyafsasee, sind sogar gegen die Regierung in Aufstand getreten. Auch Heuschreckenplage, Dürre und Rinderpest haben zeitweilig großen Schaden bewirkt. Immerhin darf der derzeitige wirtschaftliche Zustand der Kolonie als befriedigend bezeichnet werden. In dieser Beziehung steht bereits ein Doppeltes fest: Die landwirtschaftliche Produktion der Neger kann bedeu- tend erhöht und gewisse Produkte des Weltmarktes können mit Gewinn Plantagen mäßig angebaut werden. Die Bestrebungen, die landwirtschaftliche Produktion der Eingebore- nen zu heben, zeitigen bereits sichtbare, wenn auch ziemlich langsame Erfolge. Die Zahl der großen Plantagenbetriebe ist dauernd im Steigen. Schon heute sind annähernd 100 Millionen Mark deutschen Privatkapitals in der Kolonie angelegt, und ein beträchtlicher Teil bringt bereits gute Zinsen. Tabak und Kaffee haben allerdings den gehegten Erwartungen nicht entsprochen, da- gegen werden heute schöne Erfolge mit Sisalhans^) und Kautschuk erzielt. Die Kautschukausfuhr entfällt zur Hälfte bereits auf Plantagenkautschuk. Stetig gewachsen ist ferner die Verschiffung von Kopra. Auch die Ausfuhr von Jnsektenwachs sowie von Häuten und Fellen hat sich ansehnlich gehoben. Dagegen ist Elfenbein spärlicher geworden. In aufsteigender Linie bewegt sich die B a u m w o l l k n l t u r. Dazu ist ihr Erzeugnis erstklassig. Zu den bedeutenderen Ausfuhrartikeln zählen auch Bau-, Edel- und Grobhölzer, Glimmer und Sesams. Unter den Einfuhrgegenständen sind am stärksten vertreten Baumwoll- waren und Kleidungsstücke, dann Baumaterialien und Maschinen. Die Hauptbedingung für ein volles wirtschaftliches Gedeihen der Kolonie ist der Bau von Eisenbahnen. Bis jetzt besitzt Deutsch-Ostafrika an solchen nur zwei Linien: Tanga — Moschi (352 km) — diese Linie verbindet die Küste mit den Kaffeepflanzungen von Usambara — und Daressalam-Tabora (860 km). Letztere Strecke erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Der Gesamthandel der Kolonie bezifferte sich 1910 auf 60 Mill. Mark, wovon auf das Mutterland über 50°/0 entfielen. Den Großhandel haben jetzt vornehmlich deutsche Firmen inne. — Mit dem Mutterlande steht die Kolonie durch die Dampfer der Deutschen Ostafrikalinie in Verbindung. Auf dem Nusidschi, dem Nyassa- und Tanganjikasee verkehren Regierungsdampfer. Die besseren Hafenplätze der Küste sind Tanga, Dares Salam, das auch Re- gierungssitz ist, Kilwa, Lindi und Mikindani; geschützte Reeden haben *) Er wird aus der Sisalagave gewonnen. -) Ausfuhr 1910: Kautschuk..............6 195 000 M Sisalhanf............3 012 000 „ Häute und Felle..........2 889 000 „ Kokospalmenprodukte . . . 1909 000 „ Gold..................843 000 „ Kaffee . . . 837 000 M. Rohbaumwolle 751000,, (1902: 212 M.) Elfenbein . . 743 000 „ Jnsekten-Wachs 672 000 „ Erdnüsse. . . 576 000 „ Fischer-Geistbeck, Erdk, f. Höh. Mädchenschulen. V.teil. ?. Aufl. 6

9. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 40

1909 - Berlin : Oldenbourg
Länderkunde. O O O o o o 'Plateau y.barka <S) ■Rj Geb.v.tibesti 2500 Tsddseebecken 210 I Wasserscheide zwischen f Tsad u.kongo. sf o kx > O -ta °C^ »r- Z Wasserscheide zwischen Kongo usambesi 1400 Njamisee 900 fa- ll Ora nje > Kompassber$ 2700 Karroo 1000 des Pflanzenreiches war bekannt, das irgendwelche Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolge davon sind denn auch die euro- Peuschen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen Umschwung der Dinge herbeigeführt. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab nämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asieu hat es die größten Land- tiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Er- Zeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebietfür europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Be- völkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr ge- ringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, über- dies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das eigentliche Ägypten im Niltal, vor allem das Nildelta (hier bis zu 400 Einw. ans 1 qkm).

10. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 19

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 19 Palmöl und Palmferne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd- nuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist1). b) Das gebirgige Hinterland ist in den Talmulden und an den Ge- hängen mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia). deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz und Palisanderholz. c) Das Vinnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. 1. Habesch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs- land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan 4600 m) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den drei Klimazonen des Hochlandes. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Süd- früchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden. — Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich. — Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem Negns; doch wird er selten von allen Landesteilen anerkannt. Der Küstenstreifen mit der Stadt Mass au a bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea. 2. Nubien und Ägypten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen Durchschnitt durch das Niltal oberhalb Kairo (27° it. S3r.). s, — Kalkstein. Nach v. Zittel, Die Nilländer. — 100 -o- — 300 Tri — Zoo J) Ausfuhr 1907: 281233 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. 2) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.
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