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1. Deutsche Geschichte - S. 133

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland am Ende des dreißigjährigen Krieges.__________133 bürg, zu einem Offiziers- und Beamtenadel um. Dafür wurde er aber auch von den Fürsten in hohem Maße gefördert und mit Vorrechten ausgestattet; er genoß das höchste gesellschaftliche Ansehen und war in jeder Beziehung der erste Stand. Das adlige und höfische Leben aber nahm damals Formen an, die aus dem Auslande erborgt waren; mit der Etikette des französischen Hofes übernahm man französische Sitten und Moden, französische Kleider und Perücken; die französische Sprache wurde die Sprache der seinen Welt, und wer deutsch sprach, glaubte sich dann am geschmackvollsten auszudrücken, wenn er möglichst viele Fremdwörter anwandte. § 142. Das geistige Leben. Auch das geistige Leben hatte durch den Krieg gelitten. Am schlimmsten war die geistige Roheit bei dem «eben. Bauernstande. Aber auch das höhere Schulwesen und die Wissenschaft nahmen erst allmählich wieder einen Aufschwung. Aberglaube war weit verbreitet; der Hexenaberglaube insbesondere war allgemein, und zahllose Frauen und Mädchen wurden als Hexen verbrannt. Gegen den Gebrauch der Folter vor Gericht, durch die man auch Unschuldigen oft ein Geständnis abpreßte, hatte sich noch keine Stimme erhoben. Dichter von Bedeutung gab es damals nur auf dem Gebiete des Kirchengefangs; damals dichtete Paulus Gerhardt seine schönen Lieder. Noch fand sich überhaupt in weiten Kreisen, vornehmlich des Bürgerstandes, eine echte und herzliche Frömmigkeit; die Tiefe des Gemüts und der Empfindung war dem deutschen Volke nicht abhanden gekommen. Einen wesentlich kirchlichen Charakter hat auch diejenige Kunst, die in den nächsten Jahrzehnten am meisten deutsche.art und deutsches Wesen bewährte, die Musik; im Zeitalter Bachs und Handels hat sie herrliche Schöpfungen Musik, hervorgebracht. Die bildenden Künste traten ganz unter den Einfluß des Auslandes, besonders Frankreichs. In der Baukunst gelangte der Barockstil zur Baukunst. Herrschaft, der sich aus dem Renaissancestil entwickelt hatte. Glanz und Pracht bilden den Charakter dieses Stiles; die Baumeister der Zeit suchen durch gewaltige Ausdehnung und reiche Dekoration ihrer Bauwerke den Eindruck des Würdevollen und Großartigen zu erreichen, wie er besonders für fürstliche Schlösser angemessen schien. Dem Barock folgte im Laufe des 18. Jahrhunderts das Rokoko, das weniger auf das Imposante als auf das Graziöse ausgeht. In diesem Stil sind der Zwinger zu Dresden und das Schloß Sanssouci zu Potsdam erbaut.

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfnge Friedrich Wilhelms Iv. 49 Wagner die ersten seiner groen Opern auf, dabei den Fliegenden Hollnder" und den Tannhuser". Auch die bildenden Knste^ende erfuhren die vielseitigste Pflege. Zu Kunststdten und Sitzen von Knstler-schulen erwuchsen vor allem M n ch e n , wo König Ludwig I. das eifrigste Interesse fr die Kunst bettigte, Berlin, wo Friedrich Wilhelm Iv. sie lebhast zu frdern suchte, Dsseldorf und Dresden. Der be-deutendste Baumeister der Zeit ist S ch i n k e l, der Schpfer des Berliner Schauspielhauses. Die Bildhauerkunst stand unter dem Einflu des groen Dnen Bertel Thorwaldsen. Ihre hervorragendsten Vertreter waren Christian Rauch, der das Grabmal der Knigin Luise und das Berliner Denkmal Friedrichs des Groen geschaffen hat, und Ernst R i e t s ch e l, der das Doppelstandbild Schillers und Goethes zu Weimar und die Lutherstatue fr das Wormser Lutherdenkmal ausfhrte. Unter den deutschen Malern der Zeit war der gewaltigste Petercornelius, der u. a. die apokalyptischen Reiter geschaffen hat. Neben ihm sind vor allem zu nennen Wilhelm von Kaulbach, der Maler groer Geschichtsbilder, Ludwig Nichter, der seine Stoffe dem deutschen Volksleben entnahm, Moritz von Schwind, der das deutsche Mrchen malte, Friedrich Preller, der Schpfer der Odysseelandschaften. Ein kennzeichnender Zug des Jahrhunderts ist es, da sich Kennt-nisse und Bildung in einer frher ungekannten Weise unter allen Volksschichten verbreiteten. Dies war zunchst der allgemeinen Schulpflicht zu verdanken, die nach dem ruhmvollen Beispiel Preuens auch in den meisten brigen Staaten Europas Eingang sand. Ferner aber war es von der grten Bedeutung, da sich infolge der Erfindungen, welche in der Buchdruckerkunst gemacht wurden, deren Leistungsfhigkeit in auerordent-lichem Mae steigerte; infolge der hierdurch bewirkten Verbilligung des Preises ist die Zahl der Bcher und Zeitungen, welche dem Volke geistige Nahrung zufhren, stetig gestiegen. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 18401861. Die Anfnge. 41. Friedrich Wilhelm Iv. Im Jahre 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii.; sein Wahlspruch war gewesen: Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Friedrich Wilhelm Iv., der Gemahl der bayrischen Prin-zessin Elisabeth, war bei des Vaters Tode fast 45 Jahre alt. Als er den Neubauer. Geschtchtl. Lehrbuch. B. V. 6. Aufl. 4

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 38

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 38 — der geschäftliche Verkehr seine Wogen schlug; Gymnasien, mit Bädern versehen, in denen Männer und Jünglinge ihre körperlichen und geistigen Kräfte übten und gegenseitig erprobten; £beett zur Aufführung von Hymnen, von Wettgesängen und Wettspielen; Theater, in denen die edelsten geistigen Produkte jedem Bürger unentgeltlich vor die Sinne geführt wurden. 2. Eng verbunden mit der Architektur bildete sich die Skulptur aus. Von der einfachen dorischen Baukunst verschmäht, gelangte die Skulptur zur reichen Entfaltung bei Anwendung der ionischen und korinthischen Baukunst. Zuerst arbeitete man in Thon, dann in Erz und im goldnen Zeitalter des Griechenthums in Gold, Elfenbein und Marmor. Nicht allein Ornamente nahm die Skulptur zum Vorwurf, sondern auch Darstellungen der Götter, Idealisierungen des menschlichen Körpers. Als Meisterwerke müssen genannt werden: 1) die Pallas Athen« aus Gold und Elfenbein von Phhdias, die zu Athen aus der Akropolis in übernatürlicher Größe emporragte, so dass man den goldenen Helmbusch vom Vorgebirge Suuium aus leuchten sah. 2) Der Apoll von Belvedere, die Laokoongruppe rc. Alles dies Genannte ist für uns noch unerreichtes Muster und Vorbild. 3. Die Malerei lehnte sich anfangs auch an die Architektur an, erst zur Zeit des Perikles und des Alkibiades wurde sie selbständig. Das Innere der Häuser und die öffentlichen Bauten wurden mit Bildern aus der Götterlehre und der Heldensage geschmückt, doch berichtet uns auch die Geschichte von den bedeutendsten Malern der Kuustepoche Griechenlands (Zeuxis, Apelles, Parrhasins), dass sie auch Bilder aus der Natur und dem öffentlichen Leben zur Darstellung brachten. Am vollkommensten zeigt sich die griechische Malerkunst an den Vasen, deren Aeußeres mit zierlichen Ornamenten und feinen naturgetreuen Gestalten geschmückt wurde. 4. Die Dichtkunst und Musik. Die Thaten der sagenhaften Helden des griechischen Alterthums, der an Kämpfen reiche trojanische Krieg und die Werke der Götter riefen das Epos wach, dessen vorzüglichster Dichter Homer war. Später, als die Zeit der Kämpfe vorüber war, entwickelte sich die lyrische Poesie, bald heitern, bald klagenden Ton anschlagend; am herrlichsten sind die Gesänge Pind ars (500), der die Sagen und die olympischen Spiele feiert. Aus dem Kultus des Bacchus entwickelte sich das Drama zur Zeit des Perikles; die vorzüglichsten Tragödien dichteten Aeschylus, Sophokles, Euripides, die besten Komödien Aristophanes. Der politische Verfall zog auch den der Dichtkunst nach sich, die zur Zeit der Ptolemäer und unter den römischen Kaisern noch einmal Nachblüten trieb. Dass die Griechen auch die Musik pflegten, geht daraus hervor, dass bei Aufführung der Dramen der Chor, aus Männern und Frauen bestehend, seine Lieder ertönen ließ, die Beziehung auf die Handlung hatten. Auch das Cither- und Flötenspiel wurde fleißig geübt. 5. Die Redekunst wurde besonders in Attika gehegt und gepflegt; hier waren auch die berühmtesten Reduer, wie Perikles, Alkibiabes, Kleon, Ni-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 42

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 42 — Die Musik hielten die Römer für eine verwerfliche Kunst und überließen die Ausübung derselben ihren Sklaven und Freigelassenen. In Skulptur und Malerei blieb der griechische Geschmack vorherrschend; m der Architektur übertrafen die Römer die Griechen, da ihnen die reichsten. Mittel zu Gebote standen. Blos die Aeghpter stehen den Römern ebenbürtig zur Seite. Jetzt noch bewundern wir die erhaltenen Reste der römischen Bauten, die zum Schutz, zum allgemeinen Nutzen und zur Befriedigung des Su£u$ errichtet worden sind. Solche hervorragenden Bauten sind: Roms Wasserleitung, das Kollosseum, Circus Maximus, Trajanssäule.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Fünfte Periode. Vonl517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. b) Niedergang Spaniens. Sein Ziel, sein großes Reich1 einem schrankenlosen Despotismus in kirchlicher und staatlicher Beziehung zu unterwerfen, hat Philipp Ii. erreicht; auch hat der Katholizismus alles, was er in den Staaten Europas im 16. Jh. gegenüber der Reformation an Boden gewann, seiner Hilfe zu danken. Aber Philipp hat zugleich den Grund zu dem reißenden Niedergange Spaniens im 17. Jh. gelegt: der Untergang der Armada war der Todesstoß der spanischen Seeherrschaft, die spanische Yolkswirtschaft wurde zerrüttet, jeder geistige Fortschritt im Lande der Autos de f6 („Glaubensakte“) unmöglich gemacht. Nur die Kunst erreichte ihren Höhepunkt in den Dichtern Cervantes, Lope de Yega und Calderon und in den Malern Yelazquez und Murillo. c) Aufschwung der Niederlande. Der junge Freistaat nahm im 17. Jh. einen großartigen Aufschwung trotz den inneren Kämpfen, deren Grund in politischen und religiösen Parteiungen lag. Die Niederländer wurden das erste Seevolk, bemächtigten sich der Sundainseln und Molukken, gründeten Niederlassungen in Vorder- und Hinterindien, in Ceylon, Nordamerika und Brasilien und kolonisierten das Kapland, oft in Kämpfen mit ihren englischen Nebenbuhlern. Dem materiellen Aufschwünge zur Seite ging eine bedeutende Entwickelung der Wissenschaft, deren Mittelpunkt Leiden wurde, wo der Historiker und Jurist Hugo Grotius wirkte. Es erblühte eine nationale Literatur; die Malerei erlebte in Frans Hals, Rembrandt und zahlreichen ändern Künstlern ihre Blütezeit. Die spanisch gebliebenen Niederlande nahmen an dem Rückgänge Spaniens teil; nur die Kunst blieb auch hier frisch; hier wirkten Peter Paul Rubens und van Dyck. Iii. Frankreich, England uncl Skandinavien im 16. .Ih. § 328. 1, Frankreich. ln Frankreich fand die Reformation bei den höheren Schichten der Nation, beim Adel,' bei den Gelehrten und dem gebildeten, arbeitsamen und besitzenden Bürgertum, lebhaftes 1) Seit 1581 gehörte ihm auch Portugal. Dies riß sich 1640 von Spaai»» los; seitdem regierte hier das Haus Braganoa.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 119

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iy. Die Genesis der Reformation. • 119 Die bildenden Künste, unter dem Einfluß des individualisierenden Geistes nach Natur Wahrheit strebend und losgelöst von der bisherigen Gebundenheit an überkommene Formen, nahmen einen gewaltigen Aufschwung; Bramante, der erste Baumeister der neuen Peterskirche, Lionardo da Yinci1, Michelangelo Buonarroti2, Raffael Santi3, Tiziano4, Correggio5 sind die größten Meister des Cinquecento (16. Jh.). Wie ein Zauber ergriff die neue Bildung alle höheren Kreise; Fürsten und Städte, vor allem auch die Päpste (Nikolaus Y., Pius Ii., Julius Ii., Leo X.) wurden trotz dem kirchenfeindlichen Geiste des Humanismus seine eifrigsten Pfleger. c) Der deutsche Humanismus. Während in Italien der Huma- § 97. nismus Modesache wurde und weltbürgerlich verflachte, während hier mit der Kenntnis der heidnischen Schriften auch heidnische Lebensauffassung und lasterhafte Lebensführung allgemein wurde, während das starke Persönlichkeitsgefühl sich zu unendlichem Frevelsinn steigerte: zeigen die deutschen Humanisten meistens ein ernstes pädagogisch-religiöses und patriotisches Bestreben. So Rudolf Agricola, Jakob Wimpfeling, Konrad Peutinger aus Augsburg, Willibald Pirckheimer aus Nürnberg. Nur bei wenigen treten die frivolen Seiten der Italiener hervor. Durch ihre religiöse und patriotische Richtung haben die Humanisten die Reformation vorbereiten helfen; wenn sie sich später von ihr größtenteils abwandten, so lag das vornehmlich daran, daß diese Geistesaristokraten sich abgestoßen fühlten, als die Reformation die Massen ergriff. Die größten deutschen Humanisten sind Johann Reuchlin, der meistens in Württemberg lebte, Desiderius Erasmus aus Rotterdam, der zuletzt in Basel wirkte, und Ulrich von Hutten. 1) Abendmahl, Bildnis der Monna Lisa. 2) Pieta, Davidstatue, Juliusdenkmal (Moses), Mediceerdenkmal (Tag und Nacht, Morgen und Abend), Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle im Vatikan, Jüngstes Gericht. 3) Madonna di San Sisto, della Sedia, Stanzen des Vatikans (Disputa, Schule von Athen), Kartons für die Tapeten (Teppiche) der Sixtinischen Kapelle. 4) Zinsgroschen, Bildnisse, Venusbilder. 5) Heilige Nacht.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 120

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. Von 1273 —1517. Reuchlins Hauptverdienst ist die Begründung des Studiums des Hebräischen. Seine Kenntnis dieser Sprache verwickelte ihn in eine heftige Fehde mit dem jüdischen Renegaten Johann Pfefferkorn und dessen Schützern, den Dominikanern von Köln, der damaligen Hochburg der Scholastik, (der Prior war Jakob von Hochstraten) über die Judenbücher (1511). Dieser Streit ergriff die ganze literarische Welt und veranlaß te auch die wirksame Satire der Epistolae obscurorum virorum (Briefe unbekannter Männer), ein Werk der Erfurter Humanisten und Huttens, das Gegenbild zu Reuchlins Epistolae claroium virorum. .Kras.mus_ überragte alle Zeitgenossen durch die Feinheit seines Geistes und seines Stils. Als Philologe, Pädagoge und Theologe bekämpfte er den Formalismus und Buchstabenglauben. Von seinen Werken wurden am wirkungsvollsten, in verschiedener Weise, die Herausgabe des griechischen Textes Testamentes und die Satire „Das Lob der Narrheit“. -Lllrinti von Hutten1, Iint^ttft^^rlseinem ganzen Wesen, von heftiger Leidenschaftlichkeit und großer Sprachmächtigkeit und voll glühender Vaterlandsliebe, erhob die schärfsten Angriffe gegen das Papsttum, das die deutsche Nation aussauge und mißhandle. Auch in Deutschland erfolgte neben dem Aufblühen der humanistischen Wissenschaften ein Aufschwung der Kunst, besonders der Malerei. Auf die vorbereitende Tätigkeit des an niederländischen Mustern gebildeten Martin Schongauer folgten die genialen Arbeiten der großen Nürnberger Peter Tischer2 und Albrecht Dürer3 und des Augsburgers Hans Holbein d. J.4, 1) Geb. 1488 auf Burg Steckelberg bei Fulda, entsprang er dem Kloster, führte ein unstätes Wanderleben von einer Universität zur ändern, tat Kriegsdienste in Italien, wurde zuerst bekannt durch seine „Reden" gegen Hz. Ulrich von 'Württemberg, der seinen Stallmeister Hans Hutten, Ulrichs Vetter, ermordet hatte, und trat, (1517) in Augsburg zum Dichter gekrönt, in den Dienst des Kurf. Albrecht von Mainz. Bezeichnend für ihn ist sein Wort an Pirckheimer (1518): „0 Jahrhundert! 0 Wissenschaften! Es ist eine Freude zu leben: die Studien blühen, die Geister regen sich.“ 2) Er war Erzgießer. Von ihm ist das Sebaldusgrab. 3) Holzschnitte: Apokalypse, Marienleben, große und kleine Passion; Kupferstiche: Bitter, Tod und Teufel, Hieronymus, Melancholie; Ölbilder: Hieronymus Holzschuher, Vier Apostel. 4) Madonna des Bürgermeisters Meyer, Totentanzbilder.

8. Geschichte des Altertums - S. 8

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Der Orient. vorwiegend Lichtgottheiten, an deren Spitze der Leben verleihende, aber auch vernichtende Sonnengott steht; sein Name und Kultus ist verschieden; er heißt Ria, Hör, Osiris, in Memphis Ptah, in Theben Amon. Eigentümlich ist die Verehrung der Götter in tierischer oder halbtierischer Gestalt; der Apis, die Katzen u. a. Tiere waren heilig. Die Seele des Menschen lebt nach dem Tode als materielles Wesen fort, ist aber gebunden an die Fortdauer des Leibes; daher sorgte man für dessen Erhaltung. Die Priester bildeten einen geschlossenen Stand, der allmählich alle Gewalt an sich riß und alles Leben beherrschte, auch den König (Pharao von den Hebräern genannt) unter seine Macht beugte. ß) Soziale Verhältnisse. Die Grundlage der Kultur war der Ackerbau. Der Grund und Boden befand sich in den Händen eines reichen Erbadels und der mächtigen Priesterschaft und wurde von hörigen Bauern bebaut. In den Städten gab es eine gewerbetreibende Bevölkerung. Ein Kastenwesen gab es nicht; erst in der letzten Zeit der Selbständigkeit Ägyptens finden wir eine kastenartige Geschlossenheit der Stände. y) Industrie und Kunst. Bedeutend war die Entwicklung der Industrie und Kunst, namentlich nach der technischen Seite. Die Baukunst schuf Grabbauten und Tempel; zu jenen gehören die Pyramiden — die gewaltigsten befinden sich bei Gizeh; die höchste, die des Königs Cheops, maß ursprünglich gegen 150 m — und die Felsengräber in Oberägypten. Unter den Tempeln sind vornehmlich diejenigen bei Karnak und Luxor in den Trümmern von Theben zu nennen. Die Bildhauerkunst strebte weniger nach Schönheit als nach realistischer Wahrheit. Die Denkmäler sind bedeckt mit Inschriften in der alten heiligen Schrift, den Hieroglyphen. b) Äußere Geschichte. Als der erste König von Gesamtägypten gilt Mena (um 3000), der zur Hauptstadt Memphis machte. Nach fast tausendjährigem Bestände zerfiel das ,,alte Reich“; von Theben aus wurde ein neuer Gesamtstaat gegründet. Die Zeit dieses „mittleren Reiches“ gilt als eine Blütezeit der ägyptischen Kultur. Dann geschah der Einbruch der Hyksös, nomadischer Stämme semitischer Rasse aus Syrien oder Arabien. Einige Jahrhunderte später (um 1560) gelang die Befreiung von

9. Geschichte des Altertums - S. 62

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 54- 62 Griechische Geschichte. Dritte Periode (431—362). Platon; dem höchsten Adel Attikas entstammend, gründete er in Athen die philosophische Schule der Akademie^ führte die Gedanken des Sokrates weiter und vertiefte sie und wurde der Schöpfer des philosophischen Idealismus. Sein hervorragendster Schüler war Aristoteles aus Staglros (Chalkidike), der universellste Geist des Altertums, der in gleicher Weise alle philosophischen und naturwissenschaftlichen Gebiete, aber auch die Politik. Poetik und philologische Fächer selbständig bearbeitete. Von Philipp Ii. von Makedonien zum Erzieher seines Sohnes Alexander berufen, auf den er von nachhaltigstem Einflüsse wurde, gründete er nach dem Regierungsantritt seines Zöglings seine Schule im Lykeion zu Athen; man hieß sie die der Peripatetiker. c) Die Geschichtschreibung erreichte in Thukydides, einem der größten Historiker aller Zeiten, ihren Höhepunkt. Er hat die Geschichte des peloponnesischen Krieges fbis 4-11) in echt wissenschaftlichem Geiste und mit großer Unparteilichkeit erzählt. Bei seinem Nachfolger Xenophon bemerkt man einen Rückschritt: zwar zeigt er sich in der „Anäbasis“ als gewandten und interessanten Erzähler der Schicksale der Zehntausend, und auch den „Griechischen Geschichten“ (Hellenika) sind stilistische Vorzüge eigen; aber dieses Werk steht an wissenschaftlichem-.Jkert Thukydides weit nach. 3. Die bildende Kunst. In der bildenden Kunst, die jetzt nicht mehr wie früher ausschließlich im Dienste des Staates stand, sondern auch von reichen Privatleuten gefördert wurde (berühmt war das Grabmal des Fürsten Mausölos von Halikarnassos, das seine Gemahlin Artemisia erbaute), strebte man hauptsächlich nach Anmut und Gefälligkeit. Ein Meisterwerk der Architektur ist das Erechtheion (§ 42). Unter den Bildhauern sind am bedeutendsten Polykleitos, der in Argos wirkte1, der Erfinder des „Kanon“ (sein Doryphöros 1) Von dem Goldelfenbeinbilde seiner Hera zu Argos ist vielleicht der farnesische Herakopf zu Neapel eine Nachbildung. Die Hera Ludovisi gehört einer wesentlich späteren Zeit an.

10. Geschichte des Altertums - S. 130

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 Komische Geschichte. Vierte Periode (31 y. Chr. bis 395 n. Chr.). § 120, Leben besser und reiner. Im ganzen war im 1. und 2. Jh. der Lebensgenuß feiner, der Wohlstand allgemeiner, die Lebenshaltung aller Schichten der Bevölkerung höher als in früherer Zeit. 4. Geistige Kultur. a) Die bildende Kunst. Der bildenden Kunst, besonders der Baukunst, war die Kaiserzeit sehr günstig. Man benutzte die griechischen Formen, wenn auch nicht mit vollem Verständnis; die größeren Lebensverhältnisse zeigen sich in der reicheren Pracht und den größeren Maßen, die durch den Gewölbebau ermöglicht wurden. Der Augustischen Zeit gehören an die (Grab-) Pyramide des Cestius und das Pjjltheon, ein den Göttern des Julischen Geschlechts geweihter Tempel, nach der Vernichtung durch eine Feuersbrunst von Hadrian als kuppelbedeckter Rundtempel wieder aufgebaut; berühmt sind ferner das Plavische Amphitheater, das Kolosseum, das 4=3000 Zuschauern Sitzplätze bot, die Thermen und der Triumphbogen des Titus, das Forum des Trajan mit der Trajanssäule, der Trajansbogen, das Grabmal des Hadrian (Engelsburg). Die Triumphbögen trugen schönen Reliefschmuck. Auch sonst erlebte die Plastik eine bemerkenswerte Nachblüte (Augustusstatue, Antinous). Glänzendes leistete das Kunsthandwerk. b) Die Literatur. Weniger förderlich war die Kaiserzeit der Dichtung. Nach der Blütezeit im Augustischen Zeitalter, wo die Poesie doch nur Hofpoesie war, vermochte nur noch die Satire Bedeutendes zu leisten (Juvenal). Es entsprach dem materiellen Zuge der Zeit, daß die allgemeine Bildung bedeutend war, aber mehr flach und in die Breite als in die Tiefe gehend. Das Zeitalter war sehr schreiblustig; doch der Wert der meisten Literaturwerke ist gering. Als wissenschaftliche Leistungen sind aus dem 1. und 2. Jh. zu erwähnen die Naturalis historia des Plinius (*}* 79) und die Geschichtswerke des Livius, des Tacitus und des Suetonius (Kaiserbiographien von Cäsar bis Domitian). In griechischer Sprache schrieben Strabon (Erdkunde) und Plutarch (Lebensbeschreibungen griechischer und römischer Männer). Großartig war die Entwicklung der römischen Jurisprudenz. Die Griechen
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