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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 84

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 84 — auch solche, die nur unmittelbar den Kaiser als Lehnsherrn anerkannten. Diese hatten, besonders vom 15. Jahrhundert an, einen schweren Stand gegen die Fürsten, welche darauf ausgingen, diese kleinen Gebiete ihren eignen größern noch einzuverleiben. Noch eine andere Art des Adels ist in den Städten zu finden, die sogenannten Patricier, ansässige Edle in der Stadt, — welche sich mit den Rittern aus dem Lande auf eine Stufe stellten. Dann die Vögte, welche die Rechte ans den Gütern der Fürsten wahrnahmen, sowohl auf dem Lande wie in einer Stadt 2c. (Landvogt, z. B. Burggraf von Nürnberg). V. Die Kirche Von bedeutendem Einfluss im Staate war die Kirche; sie hielt den Zusammenhang mit der römischen Cultur, welche die alte Welt ab-schloss, aufrecht, besonders mit der lateinischen Sprache, auch suchte sie die wilden Sitten der noch rohen Franken durch den Glauben, damals nur eben vielfach noch Wunder- und Aberglauben, zu mildern. Sie wirkte auch schützend und schirmend für das Leben des Einzelnen, denn wer an die heiligen Stätten der Märtyrer flüchtete, fand dort ein Asyl vor Verfokgnng. Der Verfolger, in Angst vor der Macht des Heiligen, die ihm Schaden zufügen könnte, wagte nicht, in das Heiligthum zu dringen (so wurde besonders verehrt der heilige Mar-tinus in Tours). Wie im Alterthum der Altar, oder das heilige Götterbild im Tempel, so auch waren nun die geweihten, christlichen Stätten Schirm und Schutz für schuldig oder unschuldig Verfolgte. Besonders dadurch, dass sie die Gewissen mit ihren Gnadenmitteln beruhigte und Bußen für begangene Sünden feststellte (Almosen, Wallfahrten, Fasten, Geißelungen — Könige und Fürsten mussten zur Strafe für ihre Sünden neue Kirchen, Klöster u. s. w. gründen), erzog die Kirche im Mittelalter die wilden Gemüter (oft auf anschauliche Weise) zu einer sanftem Sitte. Aber noch mehr vermochte sie, wenn sie diese Gnadenmittel verweigerte, wenn die Gewalt des Bannes.den Sünder betraf. Der Bann, der den Einzelnen friede- und ruhelos machte, war aber noch schlimmer, wenn er sich auf ganze Länder erstreckte (Interdikt). — Auch äußerlich prägte die Kirche den Gebräuchen, Sitten und äußeren Zeichen dieser Zeit einen eigenthümlichen Charakter auf: wo man hinsah, in dem Verkehr der Städte, im einsamen Gebirge, überall, selbst in der Wildnis, erhob sich über Kirchen und Kapellen das Kreuz, lud die Glocke zur Andacht, zum Gebet — die Sitte das Zeichen des Kreuzes zu machen, das Abbeten des Rosenkranzes, der Genuss des Sakramentes, die vielen Feiertage im Jahre, Wunder, die sich an heiligen Stätten ereigneten, das alles hielt die Gemüter mit überwältigender Macht an die Kirche gebunden — zumal ein selbstständiger Unterricht getrennt von der Kirche für das Volk noch gar nicht bestand. Daher die Befangenheit der Menge in Aberglauben, die Wundersucht, die oft wohl geflissentlich von der Kirche genährt wurde. Und wenn irgendwo Geister eine tiefere Bildung erstrebten, so waren es eben auch nur wieder Geistliche, welche diese Schätze der Intelligenz und nicht minder auch die Künste bewahrten und letztere Übten. Geistliche sind Lehrer, Geschichtsschreiber, Gelehrte aller Art, sie sind Architekten, Glockengießer, betreiben rationell die Landwirthschaft, sie bilden in

2. Der Freischöffe von Berne - S. 75

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 75 — „Nimm Abschied vom Leben, Gotteslästerer und Mörder", rief er ihm mit dumpfer Stimme zu; „Deine Stunde ist gekommen, der Lohn für Deinen Frevel ereilt Dich!" Als der Priester in das bleiche, entschlossene Gesicht des Rächers blickte, entfiel ihm der Mut; schleunigst wollte er jetzt in die Kirche zurücktreten, wo er sicher zu sein glaubte. Aber am Eingänge derselben stand Bolko von Bardenfleth, gleich dem Engel des Paradieses mit gezücktem Schwert, ihm die Rückkehr verweigernd. Jetzt wußte er, daß er verloren war; aber noch einmal wollte er den Versuch machen, ob nicht die so ost von ihm ge-mißbranchte Heiligkeit seines Standes ihn retten möchte. Schnell wars er deshalb den Mantel ab, der sein Meß-gewand verhüllte, die Rechte hob er drohend empor, und mit Donnerstimme rief er: „Weiche zurück, daß der Diener des Herrn einziehen möge in das Heiligtum seines Gottes; oder ich werde den Herrn bitten, daß er Feuer regnen lasse vom Himmel, auszurotten den Samen Amaleks und zu vertilgen die letzte Spur von Midian!" Aber diese stolzen Worte verfehlten ihre Wirkung vollständig. Lautes Hohngelächter schallte ihm entgegen, und in demselben Augenblicke tauchte sich das Schwert Tammos ties in die Brust des Frevlers, daß er dumpf röchelnd vor der Kirche zusammenbrach. Ein lauter Ausruf des Entsetzens folgte dieser raschen That. Von allen Seiten waren die Leute durch die aufregende Scene an der Kirchthür herbeigelockt worden, und als sie nun sahen, wie der Priester, von dem Schwert des Bauern durchbohrt, am Eingänge des Heiligtums niedersank, da wußten sie, daß hier die heilige Feme gerichtet habe. Es war kaum nötig, daß Tammo, mit seinem vom Blute des Priesters rauchenden Schwerte in der Hand, unter die Menge trat, um sie aufzuklären über das, was geschehen; denn obgleich die Leute anfangs bestürzt waren, so dauerte es doch nicht lange, daß sie die blutige That laut billigten und dem Rächer Beifall riefen. _ Aber noch war die Rache nicht ganz befriedigt Der

3. Alte Geschichte - S. 194

1869 - Mainz : Kunze
194 Zweite Abtheilung. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zum Untergang des weströmischen Reiches. 284—476. Erster Abschnitt. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zur Thei- l u n g des Reiches. 284—395. Dioclelian (284—305), Seine Neuerungen: 1) absolutes Kaiserthum in orientalischen Formen (Purpur, Diadem*), fuß- fällige Verehrung), 2) Theilung der Gewalten. Diocletiau be- herrscht den Orient und residirt in Nicomedien, Maximianus herrscht über Italien und Afrika, residirt in Mailand, Galerius über Illyricum und Griechenland, residirt in Sirmium, Con- stantius über Spanien, Gallien und Britannien, residirt abwech- selnd in Trier und Jork. Neue Thronfolgeordnung, Augusti et Caesares, Das Christenthum war schon lange thütig gewesen, den heidnischen Glauben zu untergraben, und hatte eine wohlorganisirte Kirche, einen Staat im Staate gebildet, es bestanden christliche Gemeinden zu Jerusalem, Antiochia, Philippi, Ephesus, Colossèi, Athen, Coriuth, Rom rc. Diocletiau beschloß das Christenthum ganz zu vernichten. Er gab Edikte, deren Strenge sich immer steigerte, stellte die Christen außerhalb des Schutzes der Gesetze und gab den Beamten alle Vollmacht gegen dieselben. Schreckliche Ver- folgung, zahlreiche Märtyrer. Kämpfe an den Grenzen des römische:! Reiches. Diocletiau dankt 305 ab. Nach langen Kämpfen zwischen den verschiedenen Herrschern, vereinigt das ganze Reich wieder Constantin der Große (324—337). Einführung des Christenthums, dessen Geist schon die Zeit beherrscht, als Stnatsreligion, aber lediglich aus politischen Gründen; er selbst erst kurz vor seinem Tode getauft; seine Mutter Helena war Christin; das Kreuz auf der kaiserlichen Fahne. Er berief das Concilium zu Nicüa 325, wo gegen die Lehre des Anus entschieden wurde, daß Christus der Sohn mit dein Vater Eines Wesens (¿¿ioovoiog, consubstantialis) sei. *) Das von Diocletiau zuerst augelegte Diadem wurde von Coustautin noch mit Edelsteiucu und Perlen geschniückt.

4. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

5. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

6. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

7. Erdkunde - S. 186

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
--186 — Unfern der Westküste, die nnter türkischer Herrschaft steht, liegen in der Landschaft Hedschas die den Mohammedanern heiligen Städte Mekka (60 900 E.), Geburtsort des Propheten, und Medina (20 000 E.), Grab desselben; beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher kommen, um ein Gebot des Koran zu erfüllen. Der Hafenplatz ist Dschidda (30 000 E.). In der südlichen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region der Halbinsel, gedeiht der vortreffliche Kaffee, welcher nach dem Aus- suhrhafen Mokka genannt wird. — Unfern der Südwestspitze Ara- biens liegt die britische Stadt Aden (23 000 E.), von großer Be- deutung als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt. Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultauat Oman mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei berühmten türkischen Provinz El - Hasa an. Im Innern sind die weidenreiche Oase (d. i. tief gelegene, wohl bewässerte und fruchtbare Laudstrecke) Nedschd und das große Reich Schammar, die Heimat des edeln arabischen Pferdes. Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen den Busen von Snes und Akaba. Das 2600 m hohe Gebirge Sinai ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn hier empfing Moses die zehn Gebote Gottes. Die asiatische Türkei. Sie umfaßt außer den Küstenstrichen in Arabien noch: a) Ar- menien und Mesopotamien, b) Syrien und Palästina, c) Kleinasien — zusammen 1685 000 qkm mit 17 Millionen E. A. Armenien und Mesopotamien. Nordarmenien ist russisch, Ostarmenien persisch. Das türkische Armenien liegt im Quellgebiete des Euphrat und Tigris. Die Haupt- stadt Erzerum mit 40 000 E. ist ein wichtiger Handelsplatz an der Karawanenstraße von Persien nach der Küste des Schwarzen Meeres. Mesopotamien (d. i. „Zwischenstromland") ist das Tiefland der Zwillingsflüffe Euphrat und Tigris, welche sich vor ihrer Mün-

8. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

9. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

10. Alte Geschichte - S. 186

1870 - Mainz : Kunze
186 Zweite Abtheilung. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zum Untergang des weströmischen Reiches. 284—476. Erster Abschnitt. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zur Thei- tu n g des Reiches. 284—395. Diocletian (284—305). Seine Neuerungen: 1) absolutes Kaiserthum in orientalischen Formen (Purpur, Diadem*), fuß- fällige Verehrung), 2) Theilung der Gewalten. Diocletian be- herrscht den Orient und residirt in Nicomedien, Maximianus herrscht über Italien und Afrika, residirt in Mailand, Galerius über Illyricum und Griechenland, residirt in Sirmium, Con- stantius über Spanien, Gallien und Britannien, residirt abwech- selnd in Trier und Jork. Neue Thronfolgeordnung, ^ugu8ti et 0u68ar68. Das Christenthum war schon lange thütig gewesen, den heidnischen Glauben zu untergraben, und hatte eine wohlorganisirte Kirche, einen Staat im Staate gebildet, es bestanden christliche Gemeinden zu Jerusalem, Antiochia, Philippi, Ephesus, Colossä, Athen, Corinth, Rom rc. Diocletian beschloß das Christenthum ganz zu vernichten. Er gab Edikte, deren Strenge sich immer steigerte, stellte die Christen außerhalb des Schutzes der Gesetze und gab den Beamten alle Vollmacht gegen dieselben. Schreckliche Ver- folgung, zahlreiche Märtyrer. Känrpse an den Grenzen des römischen Reiches. Diocletian dankt 305 ab. Nach langen Kämpfen zwischen den verschiedenen Herrschern, vereinigt das ganze Reich wieder Constantin dergroße(324—337). Einführung des Christenthums, dessen Geist schon die Zeit beherrscht, als Staatsreligion, aber lediglich aus politischen Gründen; er selbst erst kurz vor seinem Tode getauft; seine Mutter Helena war Christin; das Kreuz aus der kaiserlichen Fahne. Er berief das Concilium zu Nicäa 325, wo gegen die Lehre des Arms entschieden wurde, daß Christus der Sohn mit dem Vater Eines Wesens (eoimudàntialw) sei. * Das von Diocletian zuerst angelegte Diadem wurde von Constantin noch mit Edelsteinen und Perlen geschmückt.
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